Vorstellung und Frage zu Blutspenden
Verfasst: So 21. Jan 2018, 11:35
Hallo liebes Forum,
ich bin neu in diesem Forum und nach der aktuellen Lage habe ich keine typische HH. Fangen wir mal von vorne an: ich heiße Daniel, bin 34 Jahre alt, sportlich, Familienvater zweier wunderbarer Töchter und glücklich verheiratet. Alkohol trinke ich äußerst selten. (abgesehen von einer Sturm und Drang Phase im Alter von 18 bis ca 21) 2015 fiel im Zuge eines Nierensteins, daraus resultierenden Nierenkoliken mit Übernachtung im Krankenhaus zufällig schlechte Leberwerte auf. Ich ließ mich im Anschluss bei mehreren Ärzten testen – keine Hepatitis und heterozygot bei C282Y und H63D. (Kein Eisen eingelagert) Trotzdem erhöhte Blutwerte: Ferritin 736 ug/l, Transferrin 188 mg/dl, Transferrin Sättigung 60%, GPT 103 U/l, GOT 46 U/l.
Morgen habe ich meinen dritten Aderlass. Geplant sind 4 Aderlässe (zu 500 ml) und danach das prüfen der Blutwerte. Etwas unzufrieden bin ich ja schon, dass ich keine astreine Diagnose bekommen habe – aber der Vorteil dürfte sein, dass wenn ich normale Werte habe, dass ich dann tatsächlich zum Blutspenden gehen darf, zumindest sagt das der Hausarzt. Es liegt ja nichts wirklich „Konkretes“ (im Sinne einer homozygotie) vor, außer das mein Körper wie es scheint Latent dazu neigt zu viel Eisen einzuspeichern.
Der erste Aderlass war schon was: ich fühlte mich als ob ich getrunken hätte. Schlapp und gleichzeitig hätte ich keine Denksportaufgaben lösen können, weil ich mich ein wenig seltsam im Kopf fühlte. Beim zweiten Mal war ich nur etwas Schlapp aber deutlich besser im Kopf. Wobei ich noch immer nicht dazu neigen würde mir verantwortungsvolle Denkaufgaben in diesem Zustand zu geben... :-)
Ich bin gespannt wie meine Blutwerte nach dem vierten Aderlass sind.
Weiß jemand von Euch zufällig, ob tatsächlich nichts gegen eine Blutspende spricht? Ich habe gelesen, dass jemand eine eindeutige HH hat oftmals nicht spenden darf. Ist das überall so? (also ist das irgendwie von Bundesland zu Bundesland verschieden?) Wird das tatsächlich an der Hämochromatose festgemacht – also das Ausschlusskriterium?
Herzliche Grüße
Daniel
Die lange Fassung für diejenigen, den es ganz genau interessiert:
2015 lieferte ich mich selbst stehend im Krankenhaus mit Nierenkoliken ein. Im Zuge der Untersuchung wurde auch ein Blutbild gemacht und erhöhte Leberwerte festgestellt. Die Standardfragen nach „Nehmen Sie Medikamente oder haben Sie kürzlich Alkohol getrunken“ konnte ich verneinen. Ich erinnerte mich aber, dass mein Hausarzt bei einer Blutuntersuchung im Jahr zuvor schon mal leichter erhöhte Leberwerte festgestellt und dass für sich selbst mit „vielleicht hast Du ein paar Tage zuvor ein paar Gläser Wein getrunken“ erklärt hat. Für mich war das absurd, weil ich während der ersten Schwangerschaft und Stillphase meiner Frau Alkoholabstinent war. Fiel mir ehrlich gesagt nicht sonderlich schwer, weil ich eh nie viel getrunken habe. Seither beschränkt sich was trinken auf einmal „mal im Urlaub“. (es reicht als Anlass nicht mal Weihnachten, Geburtstag oder Silvester um mich zum Trinken zu bewegen...) Mir waren die leicht erhöhten Leberwerte egal, weil ich mir gedacht habe, dass mir eh nichts fehlt. Aber 2015 eben mit Nierenkoliken und einer äußerst ambitionierten Ärztin im Krankenhaus sah die Sache schon anders aus. Sie meinte, dass es nicht hinnehmbar sei, dass ein junger, sonst gesunder Mann in dem Alter erhöhte Leberwerte hat. Ein Chefarzt besuchte mich und schrieb eine Handlungsempfehlung für meinen Hausarzt auf um abzuklären was mir denn fehlen könnte. Mit dieser Liste marschierte ich dann zum Hausarzt. Der nahm ein etwas größeres Blutbild als sonst: Ferritin 812 ug/l, Transferrin 192 mg/dl, Transferrin-Sättigung 62%, GPT 124 U/l, GOT 53 U/l. Er überwies mich zu einem Leberspezialisten. Dieser Leberspezialist prüfte alle möglichen Dinge: Hepatitis negativ, C282Y-Mutation heterozygot, H63D-Mutation heterozygot. Als nächstes Schlug er eine Leberbiopsie vor um die Einlagerung von Eisen in der Leber bestätigen bzw. ausschließen zu können. Mir sind invasive Eingriffe ein Gräuel, wenn es Alternativen gibt. Auf der Suche nach Alternativen zur Biopsie stieß ich auf ein MRT mit Ferriscan. (das durfte ich privat bezahlen – war gar nicht mal so günstig: ca 1.300,00 Euro) Ergebnis: kein Eisen in der Leber eingelagert. Mit diesem Ergebnis riet der Leberspezialist erneut zur Leberbiopsie. Nach Wochen ungewisser Diagnostik war ich etwas verärgert. Mein Hausarzt hatte keine wirkliche Kompetenz auf dem Gebiet (und auch gar kein so großes Interesse sich das anzueignen) und dem Leberspezialisten war es ein Bedürfnis in meine Leber zu stechen. Dann noch der Gen-Test der eigentlich nicht auf eine astreine Hämochromatose hinwies. Die Blutwerte auf der anderen drückten eben schon eine Eisenüberladung des Blutes aus. Ich resignierte und dachte, dass es vielleicht an meiner Selbständigkeit lag – weil ich so viel gearbeitet habe aß ich für meinen Geschmack etwas zu häufig Fast-Food und bewegte mich zu wenig. (Höchstens mal am Wochenende eine Bergtour) Ich beschloss für mich persönlich, dass ich vielleicht eine nicht alkoholische Fettleber habe und fing mich wieder ausgewogen zu ernähren und auch unter der Woche Sport zu treiben.
Meine Frau war damit gar nicht mal so glücklich und vermutete jedes Mal wenn ich mich bei meinen Kindern (gehen in den Kindergarten und Kinderkrippe) angesteckt habe, dass ich in Wirklichkeit Todkrank bin. Als ich mich also Ende 2017 mit einer Erkältung angesteckt habe drängte sie mich erneut dazu ein großes Blutbild zu machen. Mein Hausarzt schimpfte mich, dass ich 2 Jahre lang nichts wegen der (in seinen Augen gesicherten) Hämochromatose unternommen habe, machte ein erneutes Blutbild und überwies mich wieder an den Leberspezialisten. Meine Blutwerte verbesserten sich leicht: Ferritin 736 ug/l, Transferrin 188 mg/dl, Transferrin Sättigung 60%, GPT 103 U/l, GOT 46 U/l. Ich wusste schon, dass der Leberspezialist mir wieder erzählen wird, dass er eine Leberbiopsie machen will. Ich suchte nach dem Chefarzt aus dem Krankenhaus, der einen äußerst kompetenten und vertrauenswürdigen Eindruck 2015 auf mich hinterlassen hatte. Leider inzwischen im Ruhestand aber ein Arbeitstier, dass für ein paar Tage in einer Praxis im Ort als Spezialist zur Verfügung stand. (für Selbstzahler) Hätte er mir geraten, dass ich eine Leberbiopsie machen soll, so hätte ich die auch machen lassen. Er fand meine Werte hochinteressant, vor allem weil sie außergewöhnlich seien und er vor kurzem auf einem Kongress gewesen ist, wo es um heterozygote mit Eisenüberladung ging. Sein Vorschlag war (neben einem weiteren Bluttest bei dem es um JAK2 ging (negativ)) mit dem Aderlass zu beginnen (2 x 300 ml im Abstand von 2 Wochen) um die Blutwerte zu normalisieren. Der Hausarzt macht jetzt den Aderlass. Allerdings macht mein Hausarzt 4 Aderlässe zu 500 ml. Mir ist es egal – ich will einfach nur normale Laborwerte haben.
ich bin neu in diesem Forum und nach der aktuellen Lage habe ich keine typische HH. Fangen wir mal von vorne an: ich heiße Daniel, bin 34 Jahre alt, sportlich, Familienvater zweier wunderbarer Töchter und glücklich verheiratet. Alkohol trinke ich äußerst selten. (abgesehen von einer Sturm und Drang Phase im Alter von 18 bis ca 21) 2015 fiel im Zuge eines Nierensteins, daraus resultierenden Nierenkoliken mit Übernachtung im Krankenhaus zufällig schlechte Leberwerte auf. Ich ließ mich im Anschluss bei mehreren Ärzten testen – keine Hepatitis und heterozygot bei C282Y und H63D. (Kein Eisen eingelagert) Trotzdem erhöhte Blutwerte: Ferritin 736 ug/l, Transferrin 188 mg/dl, Transferrin Sättigung 60%, GPT 103 U/l, GOT 46 U/l.
Morgen habe ich meinen dritten Aderlass. Geplant sind 4 Aderlässe (zu 500 ml) und danach das prüfen der Blutwerte. Etwas unzufrieden bin ich ja schon, dass ich keine astreine Diagnose bekommen habe – aber der Vorteil dürfte sein, dass wenn ich normale Werte habe, dass ich dann tatsächlich zum Blutspenden gehen darf, zumindest sagt das der Hausarzt. Es liegt ja nichts wirklich „Konkretes“ (im Sinne einer homozygotie) vor, außer das mein Körper wie es scheint Latent dazu neigt zu viel Eisen einzuspeichern.
Der erste Aderlass war schon was: ich fühlte mich als ob ich getrunken hätte. Schlapp und gleichzeitig hätte ich keine Denksportaufgaben lösen können, weil ich mich ein wenig seltsam im Kopf fühlte. Beim zweiten Mal war ich nur etwas Schlapp aber deutlich besser im Kopf. Wobei ich noch immer nicht dazu neigen würde mir verantwortungsvolle Denkaufgaben in diesem Zustand zu geben... :-)
Ich bin gespannt wie meine Blutwerte nach dem vierten Aderlass sind.
Weiß jemand von Euch zufällig, ob tatsächlich nichts gegen eine Blutspende spricht? Ich habe gelesen, dass jemand eine eindeutige HH hat oftmals nicht spenden darf. Ist das überall so? (also ist das irgendwie von Bundesland zu Bundesland verschieden?) Wird das tatsächlich an der Hämochromatose festgemacht – also das Ausschlusskriterium?
Herzliche Grüße
Daniel
Die lange Fassung für diejenigen, den es ganz genau interessiert:
2015 lieferte ich mich selbst stehend im Krankenhaus mit Nierenkoliken ein. Im Zuge der Untersuchung wurde auch ein Blutbild gemacht und erhöhte Leberwerte festgestellt. Die Standardfragen nach „Nehmen Sie Medikamente oder haben Sie kürzlich Alkohol getrunken“ konnte ich verneinen. Ich erinnerte mich aber, dass mein Hausarzt bei einer Blutuntersuchung im Jahr zuvor schon mal leichter erhöhte Leberwerte festgestellt und dass für sich selbst mit „vielleicht hast Du ein paar Tage zuvor ein paar Gläser Wein getrunken“ erklärt hat. Für mich war das absurd, weil ich während der ersten Schwangerschaft und Stillphase meiner Frau Alkoholabstinent war. Fiel mir ehrlich gesagt nicht sonderlich schwer, weil ich eh nie viel getrunken habe. Seither beschränkt sich was trinken auf einmal „mal im Urlaub“. (es reicht als Anlass nicht mal Weihnachten, Geburtstag oder Silvester um mich zum Trinken zu bewegen...) Mir waren die leicht erhöhten Leberwerte egal, weil ich mir gedacht habe, dass mir eh nichts fehlt. Aber 2015 eben mit Nierenkoliken und einer äußerst ambitionierten Ärztin im Krankenhaus sah die Sache schon anders aus. Sie meinte, dass es nicht hinnehmbar sei, dass ein junger, sonst gesunder Mann in dem Alter erhöhte Leberwerte hat. Ein Chefarzt besuchte mich und schrieb eine Handlungsempfehlung für meinen Hausarzt auf um abzuklären was mir denn fehlen könnte. Mit dieser Liste marschierte ich dann zum Hausarzt. Der nahm ein etwas größeres Blutbild als sonst: Ferritin 812 ug/l, Transferrin 192 mg/dl, Transferrin-Sättigung 62%, GPT 124 U/l, GOT 53 U/l. Er überwies mich zu einem Leberspezialisten. Dieser Leberspezialist prüfte alle möglichen Dinge: Hepatitis negativ, C282Y-Mutation heterozygot, H63D-Mutation heterozygot. Als nächstes Schlug er eine Leberbiopsie vor um die Einlagerung von Eisen in der Leber bestätigen bzw. ausschließen zu können. Mir sind invasive Eingriffe ein Gräuel, wenn es Alternativen gibt. Auf der Suche nach Alternativen zur Biopsie stieß ich auf ein MRT mit Ferriscan. (das durfte ich privat bezahlen – war gar nicht mal so günstig: ca 1.300,00 Euro) Ergebnis: kein Eisen in der Leber eingelagert. Mit diesem Ergebnis riet der Leberspezialist erneut zur Leberbiopsie. Nach Wochen ungewisser Diagnostik war ich etwas verärgert. Mein Hausarzt hatte keine wirkliche Kompetenz auf dem Gebiet (und auch gar kein so großes Interesse sich das anzueignen) und dem Leberspezialisten war es ein Bedürfnis in meine Leber zu stechen. Dann noch der Gen-Test der eigentlich nicht auf eine astreine Hämochromatose hinwies. Die Blutwerte auf der anderen drückten eben schon eine Eisenüberladung des Blutes aus. Ich resignierte und dachte, dass es vielleicht an meiner Selbständigkeit lag – weil ich so viel gearbeitet habe aß ich für meinen Geschmack etwas zu häufig Fast-Food und bewegte mich zu wenig. (Höchstens mal am Wochenende eine Bergtour) Ich beschloss für mich persönlich, dass ich vielleicht eine nicht alkoholische Fettleber habe und fing mich wieder ausgewogen zu ernähren und auch unter der Woche Sport zu treiben.
Meine Frau war damit gar nicht mal so glücklich und vermutete jedes Mal wenn ich mich bei meinen Kindern (gehen in den Kindergarten und Kinderkrippe) angesteckt habe, dass ich in Wirklichkeit Todkrank bin. Als ich mich also Ende 2017 mit einer Erkältung angesteckt habe drängte sie mich erneut dazu ein großes Blutbild zu machen. Mein Hausarzt schimpfte mich, dass ich 2 Jahre lang nichts wegen der (in seinen Augen gesicherten) Hämochromatose unternommen habe, machte ein erneutes Blutbild und überwies mich wieder an den Leberspezialisten. Meine Blutwerte verbesserten sich leicht: Ferritin 736 ug/l, Transferrin 188 mg/dl, Transferrin Sättigung 60%, GPT 103 U/l, GOT 46 U/l. Ich wusste schon, dass der Leberspezialist mir wieder erzählen wird, dass er eine Leberbiopsie machen will. Ich suchte nach dem Chefarzt aus dem Krankenhaus, der einen äußerst kompetenten und vertrauenswürdigen Eindruck 2015 auf mich hinterlassen hatte. Leider inzwischen im Ruhestand aber ein Arbeitstier, dass für ein paar Tage in einer Praxis im Ort als Spezialist zur Verfügung stand. (für Selbstzahler) Hätte er mir geraten, dass ich eine Leberbiopsie machen soll, so hätte ich die auch machen lassen. Er fand meine Werte hochinteressant, vor allem weil sie außergewöhnlich seien und er vor kurzem auf einem Kongress gewesen ist, wo es um heterozygote mit Eisenüberladung ging. Sein Vorschlag war (neben einem weiteren Bluttest bei dem es um JAK2 ging (negativ)) mit dem Aderlass zu beginnen (2 x 300 ml im Abstand von 2 Wochen) um die Blutwerte zu normalisieren. Der Hausarzt macht jetzt den Aderlass. Allerdings macht mein Hausarzt 4 Aderlässe zu 500 ml. Mir ist es egal – ich will einfach nur normale Laborwerte haben.