Leberbiopsie

In diesen älteren Diskussionen der Vorjahre könnt Ihr lesen und auch weiter aktiv schreiben. Beachtet, dass sich der Stand der Forschung seitdem geändert haben kann. Es gibt inzwischen neue Empfehlungen und Leitlinien zur Diagnostik und Therapie.
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wolferl

Leberbiopsie

Beitrag von wolferl »

Hai.

Bin heute vom Krankenhaus nach Hause gekommen und berichte nun wie es mir bei der Leberbiopsie ergangen ist. Weil hie und da schon Fragen dazu im Forum waren.
Zuvor aber noch meine aktuellen Werte: Eisen 176 ug/dl
Ferritin 561 ng/ml
Trf-Sättigung 57%

Gestern in der Früh fuhr ich ins Krankenhaus um bei mir eine Leberbiopsie machen zu lassen. Grund, mein Gentest ist nicht ganz eindeutig,normal bin ich nur Träger von einem defekten Gen und dürfte keine Symptome haben....die hab ich aber...

Ganz wichtig man muß „nüchtern“ kommen ,ich meine damit das man die ganze Nacht vorher nichts gegessen hat ;-) Als erstes wurde mir mal Blut abgenommen um die aktuellen Werte zu bestimmen und ganz wichtig auch die Blutgerinnung zu bestimmen. Denn in der Leber ist sehr viel Blut und wenn die Gerinnung nicht passt wird das ganze Abgeblasen. Aber bei mir hat alles gepasst! Dann wird zur Sicherheit ein Butterfly gelegt wo man eventuell sofort Infusionen Anschließen kann.(Es kann auch eine Menge schief gehen.....Galle verletzt...usw. aber die sichern sich auch rechtlich ab und das muß man dann Unterschreiben.)

Dann kommt man in einen Untersuchungsraum mit Ultraschall.
Zuerst wird die Stelle mittels Ulraschall bestimmt wo eingestochen wird. Das ist rechts auf der Seite unten zwischen 1. bis 3. Rippe irgendwo dazwischen wird eine Stelle gesucht. Als nächstes bekommt man an der Stelle ein Betäubungsmittel gespritzt, wirkt binnen Minuten. Der Arzt fragte mich ob ich was spüre, ich sagte nein nix, inzwischen hat er die Stelle wo eingestochen wird mit einem Skalpell aufgeritzt (nur angeritzt das die Nadel platz hat, etwa 1 mm groß.) Dann kommt der große Moment, Nadel ist ca. 10-12 cm lang, wird angesetzt, dann sagt er....Einatmen.....Ausatmen......Atem anhalten.......dann geht es zackzack.....Nadel mit einem festen Stoß rein und dann im selben Atemzug sofort wieder heraus!!!Das ganze hat nicht mal eine halbe Sekunde gedauert!!!!!!! Dann hat man das Gewebe.
Ich spürte erstmal gar nichts. Wurde an der Stelle verbunden, kam ins Zimmer und bekam einen Sandsack
Ich mußte mit der Rechten Seite (Einstich) 2 Stunden auf diesem Sandsack liegen bleiben. Der Einstich tat ja gar nicht so weh, aber es wird auch das Rippfell dabei verletzt und das nimmt dann Rache und man bekommt auf der rechten Seite bis zur Schulter ein heftiges ziehen. Dauert ca. eine halbe Stunde lang, dann legt sich das wieder. Anschließend ist Bettruhe angesagt. Man bleibt dann über Nacht im Bett. Nächsten Tag in der Früh kommt man zum Ultraschall. Das ganze wird nochmal angeschaut ob eh keine Blutungen wo sind und wenn alles OK ist kann man nach Hause.

Ja und jetzt muß ich wieder warten auf das Ergebnis.

Fazit: Plant 1-2 Nächte für das Krankenhaus ein und 1-3 Tage zuhause. Also gut 5 Tage Krankenstand. Warum? Ganz einfach, hier wurde doch ein Organ verletzt und man muß sich ein paar Tage schonen. Ich will eben nicht das es zu inneren Blutungen kommt! Essen kann man ganz normal nach dem Eingriff.

So wird’s bei uns in Österreich gemacht

Liebe Grüße

Woko
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Lia
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Beitrag von Lia »

Hallo woko,

das lief ja alles ganz glatt, danke für deinen Bericht.
ich drücke die Daumen, daß Du dein Ergebnis etwas schneller bekommst als das Gentestergebnis.

Liebe Grüße

Lia
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mpvd801
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Beitrag von mpvd801 »

Hallo woko,

prima, dass die Untersuchung doch einigermaßen problemlos verlaufen ist und Du den Eingriff ohne allzu große Beschwerden überstanden hast.

Nun heißt es ja warten - auch ich drücke Dir die Daumen bezüglich des Ergebnisses.

;-) Weiterhin gute Erholung und viele Grüße

Walter
woko
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Nachtrag Gentest

Beitrag von woko »

Hier noch nachträglich mein Gen Test Ergebnis.
Im Wortlaut:

Heterozygote H63D Mutation, C282Y u. S65C sind nicht mutiert, Moihfe: hhxhhh.

Also Standartmäßig werden 3 Mutationen getestet. Aber es gibt ja insgesamt 18 was ich so im Forum mitbekommen habe. Naja schaun mer mal was die Leberpunktion sagt.

Ich soll mich nach den Fasching Tagen wieder in der Leberambulanz melden. Bis dahin heißt es warten und das beste daraus machen.

lg woko
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Lia
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Beitrag von Lia »

Hallo woko,

Eine einfache H63D Mutation-heterozygot- wie bei Dir ist ganz häufig in der Bevölkerung und führt normalerweise nicht zu einer übermäßigen Eisenspeicherung. Die H63D Mutation wirkst sich schwächer aus als die C282Y Mutation.
Auf jeden Fall ist es gut, daß Dein Arzt dem nachgeht.
wenn Du ein Faschingfeierer bist, dann läßt sich s ja vielleicht ganz gut ablenken im närrischen Treiben-ansonsten wünsche ich Dir eine gute Wartezeit, vielleicht Skifahren, wenn man so schön wohnt wie Du .

Liebe Grüße
Lia
woko
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Ergebnis ist da...

Beitrag von woko »

Hai

also, ich bekam heute das Ergebnis. Ich habe keine HH und brauche auch nicht behandelt werden.

Es wurde bei mir eine Fettleber (ganz leicht) . Über die Fettleber staunte ich nicht schlecht, bin doch 170 cm und habe 66 kg......Ansonsten ist der Histologische Befund voll OK!

Weiters habe ich erblich bedingt einen hang zu erhöhten Blutfettwerten.

Ich werde immer hohe Leber und Blutfettwerte haben. Der Arzt meinte da ich Heterozygot bin, das kann durchaus auch eine Rolle wegen dem Eisen spielen. Das Eisen befindet sich im Blut aber nicht in den Organen.

Naja erstmal freu ich mich über das Ergebnis ...aber gibt mir doch zu denken das ich mit solchen Werten leben muß...

lg woko
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Lia
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Beitrag von Lia »

Hallo woko,

das ist erfreulich, daß sich der Befund "nur" als Fettleber durch Hypercholesterinämie rausgestellt hat und sonst alles ok ist! :D

Da hat die ganze Warterei auf eine Diagnose jetzt ein Ende! :wink:

Liebe Grüße und alles Gute für Dich
wünscht Dir Lia
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mpvd801
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Beitrag von mpvd801 »

Hallo woko,

ist doch prima, dass Du keine Hämochromatose hast ;-)
.
Ich denke, Du musst jetzt wegen der Blutfette und der Leber ein wenig Diät halten, dann wirst Du sicher ganz passable Werte halten können...


;-) Viele Grüße nach Österreich !

Walter
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Lia
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Beitrag von Lia »

Hallo,

in der Sächsischen Zeitung von heute steht ein Artikel über Fettleber:

Sächsische Zeitung
Samstag, 12. Februar 2005

Fettleber sei eine Volkskrankheit.Man geht davon aus, daß bis zu 20% der Bevölkerung betroffen sind. Stehn auch paar Tipps drin, neben Ernährungsumstellung soll Sport gut sein,
Adresse der Deutschen Leberhilfe..

http://www.sz-online.de/nachrichten/art ... ?id=781162

Liebe Grüße
Lia
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