Gibt es eine medizinisch relevante Obergrenze...

In diesen älteren Diskussionen der Vorjahre könnt Ihr lesen und auch weiter aktiv schreiben. Beachtet, dass sich der Stand der Forschung seitdem geändert haben kann. Es gibt inzwischen neue Empfehlungen und Leitlinien zur Diagnostik und Therapie.
Antworten
DadE
Frischling
Frischling
Beiträge: 9
Registriert: Mi 20. Mai 2009, 17:26

Gibt es eine medizinisch relevante Obergrenze...

Beitrag von DadE »

... bei der wöchentlichen "Melkmenge" des Aderlasses ? OK ich weiß schon, daß man nach 7 L aufhören sollte... aber Scherz beiseite. Nachdem 500 ml angedacht waren und meine Vene auch schonmal früher dicht machte ist meine Ärztin - bei gutem Lauf - übermütig geworden und macht die Flasche voll. Dienstag waren es gute 600 ml plus 3 Röhrchen für´s Labor. Darauf folgende Befindlichkeiten wie Schwindel, superschnelle Erschöpfung und ein geschwollenes Fingergelenk sind gar nicht lustig und lassen mich einen Zusammenhang vermuten. Liege ich damit richtig ?
Jetzt schon lieben Dank für Antworten
Marie
Alter Hase
Alter Hase
Beiträge: 925
Registriert: Do 16. Nov 2006, 22:53
Wohnort: Berlin

Re: Gibt es eine medizinisch relevante Obergrenze...

Beitrag von Marie »

Hallo DadE,

ich persönlich sehe da keinen Zusammenhang!
Auch bei einer geringeren Blutmenge hättest Du wahrscheinlich dieselben Symptome gehabt.
Als Faustregel gilt: 5-7ml Blut pro kg Körpergewicht.

Bei mir wurden auch häufiger, aus Versehen, 600-700 ml abgenommen (bei 55 kg), und ich merkte keinen Unterschied.
Ich fand' es gut, das Eisen loszuwerden!
Und je mehr Blut fließt bei einem AL, desto seltener muss man gestochen werden,
das ist ja auch ein Vorteil
Du solltest aber schon darauf achten, viel zu trinken!

Liebe Grüße Marie :winken
Walburga/
Alter Hase
Alter Hase
Beiträge: 296
Registriert: Fr 5. Sep 2008, 22:57
Wohnort: bei münchen

Re: Gibt es eine medizinisch relevante Obergrenze...

Beitrag von Walburga/ »

Hallo DadE,
bei mir wurden die ersten 7 Monate einmal in der Woche 700 ml abgenommen, wobei es auch schon mal 750-800 ml waren.
Jetzt wird alle 2 Wochen 700ml abgenommen und letztes Mal waren es sogar 900ml. Wenn es mehr als 700ml waren, hatte ich schon manchmal Kreislaufschwierigkeiten und Blutdruck von 70/50. Aber wie Marie schon schrieb, je mehr Blut abgezapft wird, desto schneller ist man das Eisen los und um so weniger muß man gestochen werden.
Grüße,
Walburga
Benutzeravatar
Manes
Alter Hase
Alter Hase
Beiträge: 3650
Registriert: So 16. Jul 2006, 02:01
Wohnort: Kreis Düren, wo der Hahn bald nicht mehr regiert

Re: Gibt es eine medizinisch relevante Obergrenze...

Beitrag von Manes »

Die Obergrenze ist dann erreicht, wenns dem Patienten nachher wesentlich schlechter geht als vorher.

lg

Manni
"Sie waren Menschen wie wir. Aber wenn wir in der Stille an den Kreuzen stehen, vernehmen wir ihre gefasst gewordenen Stimmen: Sorgt ihr, die ihr noch im Leben steht, dass Friede bleibe, Friede den Menschen, Friede den Völkern.“ Theodor Heuss, Bundespräsident am 17.08.1952 zur Einweihung des Ehrenfriedhofes Hürtgen.
Walburga/
Alter Hase
Alter Hase
Beiträge: 296
Registriert: Fr 5. Sep 2008, 22:57
Wohnort: bei münchen

Re: Gibt es eine medizinisch relevante Obergrenze...

Beitrag von Walburga/ »

Hallo an die "Vorreiter"
ich bin so ziemlich am Ende der akuten AL-Phase angelangt.
Das letzte Mal und auch heute bin ich während des ALs kollabiert. Heute hat es ziemlich lange gebraucht, bis ich wieder aufgewacht bin.Die Als vorher haben mir nie etwas ausgemacht. Wie oft soll man denn jetzt die Laborwerte abnehmen? Bei mir war der letzte Ferritinwert bei 100. Aber das war vor 4 ALs. Wieviel Ferritin geht denn durchschnittlich pro AL weg bei Abnahme von 700ml?
Wie oft geht man nach der intensiven Phase zur Laborkontrolle und wie findet man raus, in welchen Abständen man wieder zum AL muß?
Liebe Grüße,
Walburga
Marie
Alter Hase
Alter Hase
Beiträge: 925
Registriert: Do 16. Nov 2006, 22:53
Wohnort: Berlin

Re: Gibt es eine medizinisch relevante Obergrenze...

Beitrag von Marie »

Hallo Walburga!

Das finde ich ja ziemlich unglaublich!!! :mies
Spätestens nach dem ersten Kollaps hätte man doch Hämoglobin u. Ferritin prüfen müssen!
Du bist sicherlich schon bei "Null" angelangt!
Von jetzt an solltest Du keinen AL mehr machen lassen, wenn nicht vorher die Werte überprüft wurden!
Wie hat denn Dein Arzt reagiert, als Du zum zweiten Mal abgetreten bist!?

Ich lasse alle 1-2 Monate das Ferritin überprüfen (beim Hausarzt um die Ecke), und entscheide dann selbst, wann ich zum AL gehe.

Mit den ganzen Informationen, die Du hier aus dem Forum hast, kannst auch Du diese Entscheidungen selbst treffen!
Pass auf Dich auf!

Liebe Grüße Marie :winken
Benutzeravatar
Manes
Alter Hase
Alter Hase
Beiträge: 3650
Registriert: So 16. Jul 2006, 02:01
Wohnort: Kreis Düren, wo der Hahn bald nicht mehr regiert

Re: Gibt es eine medizinisch relevante Obergrenze...

Beitrag von Manes »

Hallo Walburga,

na sowas, das hätte allerdings nicht zweimal passieren sollen. Ich sehe den Grund allerdings eher in der großen Menge (700ML) die Du je :al gelassen hast. Dies sind durchaus bereiche, in denen man in einen Volumenmangelschock geraten kann. Vermutlich ist dir genau dies passiert. Eine absenkeung des Ferritins und des Hb machen solche Dinge eigentlich nicht. Ich finde die Menge an Blut, die pro :al entnommen wird problematisch. Hier gebe ich auch zu bedenken, dass es Personen, auch hier im Forum, gibt, die schon bei 300ml Entnahme Kreislaufprobleme bekommen. Also, ich würde auf jeden Fall die Menge an Blut pro :al zuerst mal reduzieren. Dann gehört in dieser Situation auch ganz sicher eine Infusionstherapie (entweder im Anschluß, oder günstigsten Falle parallel) mit dazu. Leider ist dafür ein zweiter Einstich erforderlich.

Wertekontrolle bei mir: Ich gehe alle zwei bis drei Wochen zur Wertekontrolle, zumindest das Ferritin. Lasse es aber manchmal auch auf vier Wochen hinauslaufen. Du wirst dann irgendwann eine Tendenz feststellen, wie schnell Du mit Deinem Ferritin ansteigst und dann kann man das auch etwas mehr dehnen. ich bin in der Anfangsphase nach der intensiven :al phase fast jede Woche gegangen um Laborwerte abnehmen zu lassen. Jetzt weiss ich einfach, dass ich so ca. alle vier bis acht Wochen zum :al gehen muss und lasse es deshalb auch schonmal schleifen, neue Werte bestimmen zu lassen. Aber bei den maximal vier Wochen bin ich konsequent. Irgendwann pendelt sich das ein und Du weisst einfach, wann es wieder Zeit wird die Werte zu kontrollieren. Ich merke es dazu noch an meinen körperlichen Beschwerden, wann es den wieder soweit ist, natürlich auch nur grob. Aber, mein Körper fühlt sich bei einem Ferritin von 30ng/ml anders an als bei einem ferritin von 15ng/ml.

Und hier hat Marie auf jeden Fall Recht: Pass auf Dich auf.

Gruß

Manni :hallo
"Sie waren Menschen wie wir. Aber wenn wir in der Stille an den Kreuzen stehen, vernehmen wir ihre gefasst gewordenen Stimmen: Sorgt ihr, die ihr noch im Leben steht, dass Friede bleibe, Friede den Menschen, Friede den Völkern.“ Theodor Heuss, Bundespräsident am 17.08.1952 zur Einweihung des Ehrenfriedhofes Hürtgen.
Marie
Alter Hase
Alter Hase
Beiträge: 925
Registriert: Do 16. Nov 2006, 22:53
Wohnort: Berlin

Re: Gibt es eine medizinisch relevante Obergrenze...

Beitrag von Marie »

Hallo Walburga,

ich hab' nochmal nachgelesen: das Ferritin fällt angeblich um 30-50 ng/ml pro AL von 500 ml, demnach müsstest Du, wie ich schon vermutet habe, bei 4 ALs zu 700 ml voll im Minus sein!
Also, jetzt erstmal Schluss!

Hoffentlich hast Du Dich inzwischen etwas erholt! :troest

Liebe Grüße Marie
Benutzeravatar
BirgittaM
Alter Hase
Alter Hase
Beiträge: 2610
Registriert: Di 28. Feb 2006, 12:52
Wohnort: 42327 Wuppertal
Kontaktdaten:

Re: Gibt es eine medizinisch relevante Obergrenze...

Beitrag von BirgittaM »

Hallo, Walburga!
Meiner Erfahrung nach sinkt das Ferritin, je näher man der magischen Grenze von 50 kommt, immer langsamer. Zur Zeit ist es bei mir so, dass ich mit ca. 70 ng/ml hin gehe, 500 ml blute und danach dann ca. 40 ng/ml aufweise. Das scheint so ca. alle 3-4 Monate nötig zu sein.
Dass du nun schon 2x kollabiert bist, legt den Verdacht nahe, dass man doch mal die Menge auf eine normale Vollblutkonserven-Größe, also ca. 400 - 500 ml, reduzieren sollte. Ich glaube wie Manni, dass es ein Volumenproblem ist und nicht am Hb liegt, denn dann würdest du ja auch sonst kollabieren und nicht nur beim AL. Es muss also direkt mit dem Vorgang des AL zusammen hängen, denke ich. Ferritin "einmal unter 20" soll gut sein, insofern bist du auf einem guten Weg, aber das Tempo ist wohl zu hoch.
Bisschen mehr "piano", dann :daumen
:troest Gute Besserung!
Gruß, Birgitta

Ärzte vollbringen Wunder, die sich manchmal erst in einer anderen Welt manifestieren (unbekanntes Genie).
Walburga/
Alter Hase
Alter Hase
Beiträge: 296
Registriert: Fr 5. Sep 2008, 22:57
Wohnort: bei münchen

Re: Gibt es eine medizinisch relevante Obergrenze...

Beitrag von Walburga/ »

Hallo,
vielen Dank, für Eure Hinweise und Ratschläge!
Ich werde es jetzt wirklich mal langsamer angehen. Ich habe ein 3/4 Jahr jede Woche 700, manchmal sogar 800 ml Blut gelassen und die letzten Monate alle 2 Wochen. Eine Infusion habe ich anschlie0end auch immer bekommen. Ich habe selten Probleme gehabt, außer etwas Müdigkeit. Nur einmal hatte ich zu Hause Kreislaufprobleme. Vielleicht war es auch die Hitze, die den Volumenmangel verstärkt hat.
Manes, woran merkst Du den Unterschied, zwischen 15 und 300 Ferritin? Bist Du dann nicht so leistungsfähig als sonst?
Liebe Grüße :winken
Walburga
Walburga/
Alter Hase
Alter Hase
Beiträge: 296
Registriert: Fr 5. Sep 2008, 22:57
Wohnort: bei münchen

Re: Gibt es eine medizinisch relevante Obergrenze...

Beitrag von Walburga/ »

Hallo Manes, grad hab ich nochmal gelesen,
Du spürst den Unterschied zwischen 15ng und 30!ng Ferritin!
Das ist ja eigentlich im Normalbereich. Da hast Du wohl einen sehr achtsamen "Mechanismus" im Körper, der Dich gleich vorwarnt.
Liebe Grüße,
Walburga
Benutzeravatar
Manes
Alter Hase
Alter Hase
Beiträge: 3650
Registriert: So 16. Jul 2006, 02:01
Wohnort: Kreis Düren, wo der Hahn bald nicht mehr regiert

Re: Gibt es eine medizinisch relevante Obergrenze...

Beitrag von Manes »

Huhu Walburga,

eigentlich sind es nur Kleinigkeiten. Ich merke z.B. beim Radfahren unter starker Last, wie schnell und wie stark meine Füße und meine Hände einschlafen, an der Konzentrationsfähigkeit, an der Sehkraft, an den anschwellenden Fingern an den dauerhaften Schmerzen in den Händen und zeitweisen Schmerzen in den anderen Gelenken. Das sind aber nur Einzelpunkte, die Summe aber aber macht es.

lg

Manni
"Sie waren Menschen wie wir. Aber wenn wir in der Stille an den Kreuzen stehen, vernehmen wir ihre gefasst gewordenen Stimmen: Sorgt ihr, die ihr noch im Leben steht, dass Friede bleibe, Friede den Menschen, Friede den Völkern.“ Theodor Heuss, Bundespräsident am 17.08.1952 zur Einweihung des Ehrenfriedhofes Hürtgen.
Antworten