Hallo Lexy,
ja Du hast Dich klar ausgedrückt und die Fragestellung taucht hier öfter auf.
Denn die Definition ist im Internet und in allgemeinen Informationen zumeist schwammig:
Korrekt ist:
Hämochromatose ist streng medizinisch gesehen eigentlich erst, wenn hochgradige Eisenüberladung plus bereits deutlicher Organschaden wie z.B. Leberzirrhose vorhanden ist.
Wenn die übliche erbliche Form der Eisenüberladung plus Organschaden vorliegt, wird dies streng medizinisch als HFE-Hämochromatose bezeichnet.
Zumeist versteht man landläufig unter dem Begriff "Hämochromatose" eine genetische Disposition für erbliche HFE-Hämochromatose und dann alles zusammen in einem Topf: von nur leicht erhöhten Eisenwerten ohne Symptome bis hin zu massiv erhöhten Eisenwerten, hochgradiger Eisenüberladung und schweren, irreparablen Organschäden z.B. Leberzirrhose.
Es fehlt in Deutschland an einer offiziellen Stadieneinteilung, daher kommt es häufig zu Verwirrung.
Wenn es also heißt, Hämochromatose ist eine der häufigsten Erbkrankheiten dann stimmt das so nicht.
Die genetische Disposition für HFE-Hämochromatose ist eine der häufigsten gen. Dispisitionen für Erbrkankheiten. Hat man aber nur die genetische Disposition ohne deutliche Eisenüberladung oder Symptome, ist man nicht krank, sondern man ist dann etwas besser vor Eisenmangel geschützt als der nichtmutierte Durchschnittsmensch

.
Denn es entwickelt nicht mal jeder von der Disposition betroffene Mensch eine behandlungsbedürftige oder überhaupt eine Eisenüberladung.
Die Organerkrankung Hämochromatose, das Vollbild der Erkrankung, sieht man heutzutage zum Glück nur noch selten. Hämochromatose im streng medizinischen Sinne ist daher eine recht seltene Erkrankung.
Liebe Grüße und danke für diese gute Frage
-...die sich leider nicht jeder Arzt und Medizinjournalist stellt...
Lia