Hallo Tobam, herzlich willkommen im Forum
Du hast beim Ferritin keine Maßeinheiten zu Deinen Werten geschrieben: Alles was ich jetzt schreibe gilt wenn hinter der Zahl 5000 beim Ferritin
µg/l oder ng/ml steht:
Ein Ferritin von 5000 µg/l bzw. ng/ml ist hoch und ein erhöhtes Risiko für einen irreparablen Leberschaden gegeben: das Risiko für eine Leberzirrhose steigt bei sehr hohem Ferritin an, besonders, wenn man viel Alkohol trinkt. Auch wenn Du bislang wenig Alkohol getrunken hast (gut so), solltest Du ab sofort auf Alkohol verzichten.
Wurde die Leber untersucht?
Welche Untersuchungen wurden bislang vorgenommen? Bei so hohen Ferritinwert sollte man unbedingt auch untersuchen, ob die Hormonfunktionen ok sind, die bei hochgradiger Eisenüberladung gestört sein können. (Testosteron, Schilddrüsenhormone...)
Testosteronmangel macht müde und erhöht zudem das Risiko für eine Osteoporose. Männer können auch eine Osteoporose bekommen.
Depressive Zustände und Müdigkeit können mit Störungen von Hormonfunktionen und/oder mit einer vorhandenen Lebererkrankung zusammenhängen.
Ich denke ich werde von 500ml zweiwöchentlich ändern auf 250ml wöchentlich. Ich kann mir vorstellen dass ich dass besser vertragen werde.
Schlechte Idee. Deinem Bauchgefühl sollst Du hier ganz und gar nicht vertrauen. Entweder kommt der Infekt per Zufall oder weil Du vorgeschwächt bist, z.B. durch die hochgradige Eisenüberladung: diverse Bakterien brauchen Eisen, um zu überleben. Das holen sie sich vom Wirt, und wenn der Wirt, also Du, ein Eisenparadies für die Bakterien ist, dann fühlen sie sich bei Dir wohl. (Wenn man gerade einen Infekt hat, sollte man sowieso nicht zum Aderlass, das gilt für die gesamte PHase der intensiven Aderlässe, die nun bei Dir dringend ansteht.)
Du hast eine hochgradige Eisenüberladung. Hier sollte zügig gehandelt werden und so viel Eisen in so kurzer Zeit raus, wie gesundheitlich verträglich. Keine Angst: Bei Männern kann man, so gesundheitlich verträglich
1-2 mal die Woche 500ml BLut abnehmen! Du solltest Dich an den Gedanken gewöhnen, dass häufige Aderlässe nunmehr über viele Monate zu Deiner wöchentlichen Routine werden. Das überschüssige Eisen muss raus. Jetzt. Die Aderlässe helfen Dir dabei und das nebenwirkungsarm.
Aderlässe haben auch Nebenwirkungen, sie können müde machen. Medikamente haben häufig viel viel gravierendere Nebenwirkungen.
Deine Hausärztin scheint mir nicht so recht vertraut mit Hämochromatose und hat vielleicht Bedenken mit häufigen Aderlässen, weil sie ein Mensch ohne Hämochromatose in so kurzen Abständen nicht verträgt. Ein Mensch MIT Hämochromatose und Eisenüberladung verträgt sie aber in so kurzer Zeit.
Mir scheint in dem Ganzen noch nicht genügend Bewegung, auch nicht von Seiten des Internisten. Er kann ja selbst mal durchrechnen, wie lange es braucht, wenn man so wenig Blut pro Woche abnimmt, bis das Ferritin so weit abgesunken ist, dass es kein erhöhtes Risiko für einen irreparablen Leberschaden (Leberzirrhose) mehr gibt und sich nochmal mit der Fachliteratur beschäftigen. Möchte er verantworten, dass während einer viel zu laschen Therapie Deine Leber durch das immer noch viel zu viele Eisen weiter geschädigt wird, vielleicht sogar irreparabel?
(Bei einer Frau mit Ferrin 700 ng/ml kann ich die 250 ml pro Woche nachvollziehen, aber gar nicht bei 5000 ng/ml bei einem Mann! Sollte aus gesundheitlichen Gründen, die ich hier noch nicht überblicke, tatsächlich nur 250 ml pro Woche Blut entnommen werden können, müsste man sogar evtl. zusätzlich noch eisenbindende Medikamente einsetzen, die aber viel nebenwirkungsreicher und teils komplizierter zu verabreichen sind als die Aderlässe und auch viel teurer sind.)
Zusammengefasst: Falls nicht geschehen sollte bei der Diagnosik einer hochgradigen Eisenüberladung immer auch passieren:
-Leberdiagnostik MRT o. Leberbiopsie (Leberbiopsie nur dann, wenn Nutzen die Risiken überwiegt)
-Check verschiedener Hormonfunktionen, die duch Eisenüberladung gestört sein könnten
- aus meiner Sicht solltest Du Dich einem mit Hämochromatose erfahrenen Arzt vorstellen, damit das effektiv und zügig vorangeht mit Diagnostik und Therapie. Ich weiss nicht, in welcher Ecke Du wohnst, je nachdem kann ich Dir Ärzte/KLiniken nennen.
Das wärs erstmal von mir für den Moment,
liebe Grüße
Lia