Hallo,
möchte Euch die Antwort eines Transfusionsmediziners des Bayerischen Roten Kreuzes nicht vorenthalten, die zwischenzeitlich angekommen ist
-Es sei dem Schreibenden nicht bekannt, daß andere Blutspendedienste die Personengruppe, von der ich schrieb, zulassen würden.
-Es wird in dem Schreiben im Gegensatz zu anderen Antwortbriefen erfreulicherweise nicht darauf verwiesen, daß eine potentielle Gefährdung für den Empfänger bestünde. Sondern: niemand würde explizit nach dieser Erkrankung fragen, weil eine Schädigung des Empfängers NICHT zu erwarten sei. (Also wo keine Frage, da keine Ablehnung bzw. Einzelfallentscheidung je nach "Krankheits"-Stadium.)
-Der wesentlichere Punkt sei dem DRK-Transfusionsmediziner die Freiwilligkeit und die Motivation, anderen zu helfen (und nicht egoistische Motive), die Altruistik.
Denn damit würde man eine Behandlungssitzung ersetzen, die Zeit und Geld kosten könnte.
-Man hält daher dorten "diese Spender in der Regel nicht für die Spende geeignet."
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Mein Fazit: Auch hier hat man sich leider nicht mit der aktuellen Sachlage auseinandergesetzt. Ich empfehle Faktencheck (Hach, ist das ein schönhässliches Wort

) bzw. zumindest das Durchlesen meines pdfs.
Wo kein Frager, da keine Ablehnung- gewollte Grauzone und Einzelfallentscheidung:
Zu den Nachteilen dieser Vorgehensweise habe ich bereits einiges im pdf geschrieben.
Zur Freiwilligkeit und der Altruistik auch. Wir haben in Deutschland die Freiwilligkeit, da wir in Deutschland alternativ unser Blut beim Hausarzt in den Gulli werfen können.
Zeit spart eine Spende nicht, da man eh spenden ginge. Man hätte nur beim Hausarzt den Vorteil der dünneren Nadel, die weniger weh tut und venenschonender ist. Und man muß sich bei der Blutspende 500 ml abdrücken lassen, beim Hausarzt hat man die Möglichkeit kleinerer und somit schonenderer Entnahmemengen für die Spende. Sprich:HHler hat persönliche kleine Nachteile (Nachteilchen

) durch eine Spende und nicht Vorteile, er "spart" nichts.
Etwas Zeit sparen würde der blutentnehmende Hausarzt, was aber angesichts der vielen wöchentlichen Aderlässen bei HH-Intensiv-Aderlaßtherapie bei 4 bzw 6 Spenden pro Jahr, die als Erhaltungsaderlässen in einer Praxis mit HHlern wegfielen, nicht so sehr ins Gewicht fallen dürfte. Von dieser "Einsparnis" kann sich der Arzt weder einen Porsche kaufen noch damit urlaubsfroh durchs Voralpenland düsen, wissend, daß das DRK nun statt seiner schuften muß.
Zeit sparen sollte auch ein Blutspendedienst nicht bei der Auseinandersetzung mit dem Thema noch bei den Spenden. Man sollte vielmehr geeignete Spenden zulassen, was das Zeug hält.
So könnte das DRK Zeit und Geld bei der Werbung sparen, so man sich das aufgrund der vielleicht dann nicht mehr so imponierenden Publicity leisten kann.
Geld kostet das nicht, jedenfalls nicht den Hämo in Deutschland, hier sind wir wieder bei dem aus den USA hergeholten Argument. In Deutschland you have insurance...wir sind pflichtversichert und haben daher (fast alle) hierzulande eine Versicherung.
Ich hatte noch keine Gelegenheit zu antworten, werde dies demnächst tun.
Dieses Schreiben war das einzige Antwortschreiben des DRK überhaupt und ich hatte an viele Verbände geschrieben. So bin ich froh, eine Antwort bekommen zu haben. An die man evtl. anknüpfen kann.
Liebe Grüße
Lia