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Verfasst: Di 20. Nov 2007, 17:43
von Andrea61
Super, da hab ich ja Anregungen ohne Ende. Ich bin immer noch ganz perplex, dass sich so viele melden und mir Mut zusprechen. Das finde ich echt klasse. Nochmals zurück zu meinem "Schwerpunkt": also der AL dauert für 500 ml ca. 10 min. Es ist eine Vakuumflasche und bis auf's letzte Mal ist das Blut gut geflossen. Vielleicht habe ich auch zuviel von den Beruhigungspillen genommen, das mich das etwas lahmgelegt hat? Kann ich zum AL einfach in eine andere Praxis wechseln? Ich trau mich eigentlich nicht so recht, einfach zu sagen, dass ich mich mal anderweitig umschauen möchte. Was die Betreuung angeht bin ich wirklich sehr zufrieden. Alle kümmern sich um mich und sind richtig besorgt, dass es mir gut geht. Allerdings habe ich keine Vergleichsmöglichkeiten, wie gut der AL hier gemacht wird. Was "normales" Blutnehmen und Spritzen geben betrifft war bisher alles o.k.
LG
Andrea
Verfasst: Di 20. Nov 2007, 18:37
von wolle
Hallo Andrea,
... ich wäre mir da persönlich wichtiger, und was mein Bauch mir empfiehlt,
wenn du die Möglichkeit hast zu wechseln, - würde ich das mal probieren,
kannst ja auch dir erstmal einen Termin beim anderen Doc. geben lassen,
und sprichst erst mal mit ihm! Halt ein offenes Gespräch, - und da sieht man ja auch wies läuft, das Gespräch meine ich... und wenn du dich da besser aufgehoben fühlst... kannst du ja deinem jetzigen Arzt so fair sein,
ihm zu sagen, das du jetzt deine Al´s beim anderen Doc. machst!
Und im Jan. beginnt ja auch ein neues Quartal!
Ach ja, und ggf. kannst du dir ja auch die Unterlagen des jetzigen Arztes in Kopie geben lassen, und nimmst die gleich mal mit zum Neuen! ( ich lasse mir grundsätzlich alle Berichte ( Blutergebnisse, Gentest .... ) in Kopie geben )!
Und zum 2. dafür sind wir da, hier im Forum, - uns gegenseitig zu helfen!
Und Erfahrungen ein zu bringen!
Dir Viel Erfolg!
LG
Wolfgang
Verfasst: Di 20. Nov 2007, 19:16
von Hanns
Liebe Andrea,
will mich hier - wegen Überarbeitung leider sehr spät - doch noch melden. Immerhin bin ich auch ein Nadelphobiker, nur so schlimme Angst wie Du hab ich mittlerweile nicht mehr.
Das hat zum einen damit zu tun, dass ich bei meiner Hausärztin wirklich gut betreut werde: Sie setzt die Nadel selbst, während die Assistentin sich um die Vakuumflasche kümmert und schaut, wie gut das Blut fließt. Wenn es dann mal schlecht fließt, bin ich selbst gleich beunruhigt und merke, wie das Blut aus dem Kopf rauswill, aber Gottseidank liege ich ja bereits. Die Ärztin behandelt mich sehr verständnisvoll, streicht mir noch einmal über den Arm, und dann träufelt sie mir auch noch "Notfalltropfen" in den Mund, bevor sie zusticht. Bis auf das erste Mal - da hielt sie es leider noch nicht für nötig - haben diese Tropfen immer geholfen.
Während des AL plaudern sie immer mit mir. Das machen sie absichtlich. Und ich freu mich dann, dass mir 10 Minuten jemand zuhört. Alles was ich mir über HH zusammenreime, müssen sie sich dann anhören (stell Dir vor!). Jedenfalls komm ich beim Plaudern auf keine schrägen Gedanken, die in mir eine innere Panik auslösen könnten. So wie einige hier im Forum - einsam daliegen und sich dann den Schlauch selber abklemmen, wenn die Flasche voll ist - das könnte ich nicht. Vielleicht hilft es Dir, wenn Du auch einfach drauflosplapperst.
Zum anderen ist es mit der Nadelphobie so wie mit allen Phobien: Je mehr man sich traut und macht, umso mehr gewöhnt man sich. Aber man muss kleine Schritte machen und darf sich nicht zu viel zumuten, sonst ist es eher ungünstig. Je öfter man mir zwecks AL diese "Röhren" in den Arm gedrückt hat, umso leichter fiel mir das Blutabnehmen für Blutwerte. Früher hätte ich da nicht hinschauen können, jetzt kann ich das (letztes Mal sogar im Sitzen!!!). Ich lasse mir auch gerne zur Blutabnahme in die dicke Vene auf dem Handrücken stechen; das ist mir lieber als wenn man mir in die Armbeuge oder sonst irgendwo in die Weichteile sticht. Ob dort auch ein AL möglich ist weiß ich nicht, es wundert mich sowieso, wie aus den paar Fingern schon so viel venöses Blut zusammen kommen kann.
Ich denke mal, dass Du auch ganz langsam zu einer routinierten Aderlasserin wirst, die genau weiß, was sie will und braucht; und wenn sich dann mal jemand an Deiner Vene etwas ungeschickt anstellt, dann wirst DU ihn beruhigen und sagen: "Macht nichts, ist halb so schlimm."
Alles Gute für Deinen nächsten AL wünsch ich Dir!
Hans
Verfasst: Di 20. Nov 2007, 20:54
von Manes
Hi Andrea,
Deine Nadelphobie wird Dir, so denke ich, auch beim nächsten Arzt hinterherlaufen. ich gehe mal davon aus, dass Du dort ähnliche Probleme haben wirst, wie jetzt auch. Lass Deinen Bauch entscheiden.
Den Tip von Hans, das Praxisteam in ein Gespräch zu verwickeln, ist in meinen Augen eine gute Idee und könnte auch helfen (da fällt mir ein Spruch von Winnie Puh ein:wie soll ich bloß Känga in eine Gespräch verwickeln). Welche Themen auch immer.
Zwei Hinweise zu den Vakuumflaschen möchte ich noch loswerden.
1. Sie können nicht überlaufen, wenn voll dann voll und mehr geht nicht, dann ist das Vakuum weg.
2. die Vakuumflaschen haben leider die unangenehme Nebenwirkung, dass die je nach größe der Nadel und der Menge des Nachfliesenden venösen Blutes, dazu führen, dass die Venekollabiert (zusammenfällt) dies merkt man an zwei Sachen. Zum einen fühlt sich das an, wie ein kleiner elektrischer Schlag um die Einstichstelle, des weiteren veringert sich der Blutfluss in die Vakuumflasche schlagartig
lg
Manni
Verfasst: Di 20. Nov 2007, 22:30
von christiane
Hallo,
Ich hab seit 2004 immer mit der Vakuumflache AL gehabt ( bis auf einmal beim Hausarzt, da gings in einen Messbecher) Ein einziges Mal in den Jahren hat sich die Nadel an der Venenwand festgesaugt, da half aber ein paar mal bewegen und es lief wieder.
Elektrischer Schlag! Manes, wie hört sich das für einen Nadelphobie-Menschen an!!!
Es läuft normalerweise, also (fast) immer gut!!!
Heute hatte ich einen Termin zum AL in der onkologischen Praxis und der AL wurde abgelehnt
, weil ich seit knapp 1 Jahr nicht mehr dort beim Arzt vorstellig war und den letzten AL im September (nach der Biomagnetometer-Untersuchung) beim Hausarzt in den Messbecher hab machen lassen.
Nach einigem freundlichen Betteln bei der Anmeldung (und einer Kopie der Untersuchung vom UKE: "Wie sind Sie denn an Dr Nielsen geraten???") hatte der Arzt dann kurz Zeit für mich, fand auch, dass ich einen AL bräuchte und ich konnte den
noch machen lassen. Raus liefas in 7 Minuten, die Infusion, die wieder recht kalt war (mir dann auch) dauerte dann ca. 20 Minuten.
Da es in der Praxis gegen Feierabend ging und ich auch schon durch die Warterei fast 2 Stunden dort war, hab ich die Einstichstelle nicht lange genug gedrückt und nun ein schönes 2 qcm großes und dickes Hämatom.
Kann ich nur sagen: Selbst Schuld, wenn man zu spät kommt und es dann noch eilig hat...
Ich werde mich jetzt bessern, nichts mehr schleifen lassen und wieder regelmäßig erst mal alle 3-4 Wochen, dann ca. 4 x jährlich zum
gehen. (Aber hoffentlich dann zur Blutspende ins UKE)
Verfasst: Di 20. Nov 2007, 22:41
von christiane
Übrigens werde ich mit einer rosafarbenen Nadel gepiekst.
Verfasst: Mi 21. Nov 2007, 16:54
von BirgittaM
Das Äußerste, was bei mir jemals passiert ist, war, dass die Nadel ´rausrutschte, weil der Doc sie zartfühlenderweise nicht weit genug in die Vene geschoben hatte. Ich blute allerdings auch schlicht und ergreifend in Altglas, eine leere Infusionsflasche.
@Andrea: 500 ml in 10 Minuten sind eigentlich schön schnell. Die Kanülengröße ist offensichtlich genau richtig. Zu dünne Kanülen verlangsamen den Blutfluss stark, mitunter sind sie schnell dicht. Schließlich ist Blut ja relativ dick, wenn es frei fließen soll, muss der Durchmesser der Kanüle entsprechend sein. Meine Kanüle ist blau mit 1,5 mm (oder 1,8 ?) Durchmesser, das läuft wie geschmiert. Meine Venen sind allerdings auch kräftig.
Ablenkung ist wichtig, da hat Hans Recht. Vielleicht kannst du ja schon mal das Weihnachtsmenü entwerfen, wenn du das nächste Mal da liegst oder nachdenken, was du wem schenken möchtest....
Nur halt nicht an´s Bluten denken...
Verfasst: Mi 21. Nov 2007, 18:41
von Andrea61
Na hallo, das ist ja ein richtiges Wetteifern mit den schönsten Nadelfarben. Ich kann euch nicht sagen, welche Farbe ich habe, da ich geflissentlich in die andere Richtung schaue. Ich sollte vielleicht doch mal ein Auge riskieren. Die Sache mit dem elektr. Schlag und dem Kollabieren werde ich mal nicht vertiefen ....... Übrigens habe ich mich heute mal in einer Hämochromatose-Sprechstunde im Klinikum in Heidelberg angemeldet. Die Dame am Telefon sagte mir, dass es sinnvoll wäre, 1 mal jährlich mit sämtlichen Unterlagen vorbeizukommen. Hat jemand sowas schon mal gemacht?
LG
Andrea
Verfasst: Mi 21. Nov 2007, 19:04
von BirgittaM
Christiane hat die Nadel für Mädchen, ich die für Jungs...
....
Verfasst: Mi 21. Nov 2007, 19:27
von Manes
Hey Andrea,
Heidelberg hört sich gut an. Kann zumindest nicht schaden, bei einem "Hämochromatose-Guru" mal reinzuschauen, auch wenn ich das selbst noch nicht gemacht habe, und die meisten anderen hier auch nicht. Die Frage nach dem jährlichen Aufschlagen in der Ambulanz ist noch eine ganz andere. es stellt sich da auch die Frage, wie gut man sich bei seinem Arzt aufgehoben fühlt.
lg
Manni
Verfasst: Fr 23. Nov 2007, 12:52
von fenja
Hallo Andrea,
es ist zwar alles Wichtige gesagt, aber ich möchte dir noch etwas Mut machen: ich habe nun etwa 20 ALs hinter mir mit Vakuumflasche, und es ist *nie* etwas passiert. Auch die kleine Nadel ist bei mir kein Problem (ok, ich hänge den ganzen Tag an der Sprudelflasche, viel trinken hilft wirklich viel).
Was deine Phobie angeht: wie mit allen Phobien gibt es gute Gründe und man kann etwas dagegen tun. Lass dir helfen!! Es gibt Trainer, die auf so etwas spezialisiert sind.
Toi toi toi - und Mut: trotz langsamem Absinken des Ferritins wirst du es auch schaffen! Bei mir steigt er auch Zwischendurch mal wieder an, das ist mal nervig. Aber ic hsag mir immer: positiv denken! Wie auch immer der Wert, du tust etwas, damit es dir gut geht und du gesund bleibst.
LG, Fenja
Verfasst: So 25. Nov 2007, 15:10
von michael
Hallo Andrea,
ich möchte Dir auch auf jeden Fall Mut machen. Ich hab am Anfang auch gedacht, was für eine Scheiß Krankheit, wo ich es doch grundsätzlich hasse, wenn man irgendwelche Nadeln in mich reinsticht. Ich bin nach 25 AL's zwar immer noch in der Entspeicherungsphase (aktuelles Ferritin 46), aber ich habe mich im Laufe der Zeit echt daran gewöhnt. Und bei mir nimmt er die richtig dicken Nadeln (2,2 mm) her. Kopf hoch, Du wirst es mit jedem Mal leichter nehmen. Und eines kann ich nur bestätigen, einfach mit dem Doc ein Schwätzchen halten, da denkt man gleich an was anderes.
Alles Gute für Dich
Michael
Verfasst: Mo 26. Nov 2007, 14:39
von Tom
Hallo Andrea und alle,
nach den ganzen Tips, Tricks & Hintergrundwissen das hier so gepostet wurde fühle ich mich jetzt kurz vor dem Gang zum ca. 10 AL intellektuell ziemlich gestärkt. Fleißig getrunken (@ fenja) hab ich auch. Auf geht's. Euch allen die Ihr regelmäßig zum Pieksen schreitet- Alles Gute auf den Weg zum Zielwert und Dir Andrea viel Erfolg im Kampf gegen die Phobie. Tom
Verfasst: Mo 26. Nov 2007, 18:12
von Andrea61
vielen Dank euch allen.
Am Freitag mittag ist es wieder soweit. Ich werde an euch denken.
Gruß Andrea
Verfasst: Mo 26. Nov 2007, 19:35
von wolle
Für alle,
ich bin morgen auch mal wieder dran! Da ich z. Zt. sehr im Stress bin, und dem entsprechend mein Blutdruck hoch ist, - denke ich mal, das es morgen hoffentlich schnell gehen wird!
Ich bin ja froh, das es kein Zahnarztbesuch ist.... - so baut es mich doch gewaltig auf, das es nur ein AL ist!
LG
Wolle