Hallo John,
wenn Du die anderen Beiträge verfolgst, so wirst Du feststellen, daß hier bei fast bei allen Neupostern

nach ungefährer Höhe von Laborwerten (Ferritin,TS, Leberwerte, Hb usw) gefragt wird, um Vorgänge nachvollziehen zu können.
Warum sollte es bei Dir anders sein. Es bleibt natürlich jedem selbst überlassen, ob er die ungefähren Werte hier posten möchte oder nicht. Bei nichtposten läßt sich dann eben nicht viel dazu sagen.
Und bei einem so interessanten Beitrag wie dem Deinen ist klar, daß die Frage nach Laborwerten nicht ausbleibt, um den Beitrag nachvollziehen zu können zu Diagnose, Verlauf usw.
Ich stimme Dir zu, daß das Posten eines solchen Beitrags womöglich Nachahmer finden könnte und man sich darüber im Vorfeld als Beitragsverfasser im klaren sein muß, daß man Verantwortung trägt, falls jemand nun ausschließlich Schwedenbitter zum Eisenentzug einnimmt und die Eisenentzugstherapie mit Aderlässen sausen läßt und dadurch Schäden erleidet.
Umso mehr halte ich Laborwerte zur Nachvollziehbarkeit für unabdingbar und den Hinweis für Nachahmer gut, nicht einfach so auf die potentiell lebensrettende Aderlaßtherapie zu verzichten. Zudem tragen auch der Nachahmende und die Forumsleitung Verantwortung.
Ich möchte nochmals das Neben-Thema "alternativ versus schulmedizinisch" aufgreifen:
Bei "alternativenTherapieempfehlungen", deren Verfasser übrigens meist werbende Hersteller der Nahrungsergänzungsmittelindustrie oder Hersteller alternativer Medizinprodukte sind, wird oft die "schulmedizinsche""böse" Pharmaindustrie verantwortlich dafür gemacht, daß die alternative Methode oder alternative Therapie trotz ihrer viel besseren Wirksamkeit noch so unbekannt sei.
Argument der Nahrungsergänzungsmittelindustrie (bzw. Argument von deren Vertretern z.B Multi-Level-Marketing oder der Patienten, die diese Mittel favorisieren) ist, daß die Pharmaindustrie die natürlichen Therapien nicht wahrhaben will oder ihre Wirksamkeit abstreitet, weil die Pharmaindustrie sonst ihre Produkte nicht mehr so gut an den Mann bekommt. Dieses Argument findet sich immer wieder -und oft nicht zufällig eingestreut-auch in Internetforen.
Neutral gesprochen ist es aber vielmehr ein Kampf ums Geschäft zwischen Nahrungsergänzungsherstellern und Pharmaherstellern. Beide kämpfen um möglichst große Marktanteile, oft wohl auf Kosten der Patienten, die dazwischen stehen und von beiden Seiten manipuliert werden können.
Ein "alternatives" Mittel ist eventuell wirksam, es wird aber natürlich nicht wirksamer durch die Tatsache, daß es "gegen böse Schulmedizin" ist. (Bis auf den Placeboeffekt: Selbst wenn das "alternative" Mittel nicht wirksam ist, könnten durch erfolgreiche Suggestionen wie "ich bin gegen das Böse und gegen Ausbeuter und habe Kraft dagegen" - Selbstheilungskräfte, Kräfte gegen die Erkrankung geweckt werden und sich so eine psychologisch bedingte Wirksamkeit eines eigentlich nicht wirksamen Mittels ergeben, sich also ein Placeboeffekt aufbauen...)
Die Aderlaßtherapie selbst ist -wie schon in einem vorigen Beitrag geschrieben- so natürlich, wie eine Therapie bei einer organischen Erkankung nur sein kann. Natürlicher gehts nicht. (Bzw fast nicht: bis auf psychologische Therapien oder Therapien zur mentalen Stärkung und Sport usw.)
Hämochromatose ist gerade aufgrund medikamentenfreier Aderlaßtherapie als Erkrankung noch zu wenig im Blickfeld der Ärzte, da Aderlässe nicht beworben werden und niemand daran verdient.
Das führt wie schon geschrieben ein wenig von Deinem Beitrag -Schwedenkräuter- weg, weil Du nicht der Nahrungsergänzungsmittel- oder Pharmaindustrie angehörst- sondern wir alle hier im selben Boot sitzen.
Als Betroffene von Hämochromatose und ihren medikamententrächtigen Folgeerkrankungen stehen wir zwischen "schulmedizinischer" und "alternativer"-"natürlicher"-"ganzheitlicher" Industrie und können uns nur auf unseren gesunden, kritischen und möglichst wenig manipulierbaren Menschenverstand verlassen, erfahrenen Ärzten z.B. an Hämochromatose-Ambulanzen vertrauen und Mitbetroffenen Gehör und Aufmerksamkeit für Neues und auch für Kurioses schenken.
Der mündige Patient stellt dabei die Fragen, die er als mündiger und interessierter Patient hat, in der Hoffnung auf hilfreiche Antworten sowohl bei Ärzten als auch hier im Forum. Wir haben hier viele mündige Patienten, die freundlich diskutieren und die hinterfragen können und das ist gut so.
Daher bedaure ich, daß Du die folgerichtigen Fragen der Forumsbenutzer unbeantwortet läßt, denn in diesem Forum läßt es sich im Gegensatz zu vielen anderen Foren auch bei kontroversesten Diskussionen gut aushalten, weil der Umgangston freundlich und würdevoll ist.
In dem Sinne
liebe Grüße und alles Gute auf Deinem Weg
wünscht
Lia deren wichtigstes Medikament werbefreier frischer Ingwer ist