Hallo,
Du hast eine private Nachricht von mir erhalten.
Es tut mir leid, wenn Du nun verunsichert bist, aber dies zeigt evtl an, daß hier vielleicht etwas Aufklärung von Seiten des Arztes gut wäre oder vielleicht das Vorgehen bzgl Diagnostik und Therapie optimierbar wäre.
Nochmal meine Frage, wurde eine Eisenüberladung definitiv nachgewiesen?
Die Transferrinsättigung wird in Prozent gemessen, Dein angegebener Wert kann also nicht die Transferrinsättigung sein. Meinst Du Transferrin? Falls ja, ist Transferrin bei Normbereich 160-350 mg/dl unauffällig. Auch das Serumeisen ist im Normbereich, schreibst Du. Da sich die Transferrinsättigung aus diesen beiden Eisenlaborparametern errechnet, läge die Transferrinsättigung dann auch im Normbereich.
Dazu paßt auch das Gentestergebnis (einfach heterozygot für H63D), was eine atypische, also nicht die übliche erbliche Form der Hämochromatose wahrscheinlich macht, sofern es sich um eine Hämochromatose handelt, das erhöhte Serumferritin tatsächlich die Körpereisenreserven widerspiegelt.
Hierbei wäre noch interessant zu wissen, wie hoch Dein Hb-Wert ist.
Wenn Laborwerte(Leukos,CRP) ein Entzündungsgeschehen anzeigen und ein Infekt vorliegt, so ist davon auszugehen, daß der Serumferritinwert, welcher ebenfalls ein Entzündungsanzeiger ist, fälschlich hoch ist.
Es wurde eine Lebererkrankung Fettleber diagnostiziert. Sprach der Arzt auch von Steatohepatitis = NASH?
Auch ohne grippalen Infekt kann man beim Vorliegen einer Lebererkrankung davon ausgehen, daß der Serumferritinwert nicht nur aufgrund der Eisenüberladung erhöht ist. Nicht immer liegt bei erhöhtem Serumferritinwert überhaupt eine Eisenüberladung vor, da das Serumferritin bei verschiedenen Erkrankungen, die mit Entzündungsgeschehen einhergehen, erhöht sein kann s.o.
So u.a. bei Lebererkrankungen (mit und ohne Eisenüberladung) z.B. bei Fettleber, NASH und auch bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen, diversen anderen chronischen Erkrankungen (Anämie chronischer Erkrankungen).
Liegt eine Insulinresistenz vor?
Eine zusätzliche Transaminasenerhöhung neben erhöhter GGT spricht für eine
NASH. Eine genaue Differenzierung ist meines Wissens nur per Leberbiopsie möglich.
Mehr zu Fettleber und NASH:
http://www.hepatitis-bw.de/Weitere_Lebe ... ungen.html
In diesem Link steht folgendes: gbt.plus.sbg.ac.at/@api/deki/files/21/=EisenstoffwechseNAFLD.ppt
Zusammenfassung Fettleber:
-Geringe Eisenüberladung im Vergleich zur Hämochromatose
-Es handelt sich primär um eine Eisenexportstörung
-Entzündung bewirkt Eisenablagerung und Eisenablagerung verstärkt die Entzündung
-Aderlässe sind gut für die Insulinresistenz und die TNF-? Spiegel
Weiterer Link: Eisenüberladung bei alkoholischer und nichtalkoholischer Fettleber: Verbessert die Eisenreduktion den Verlauf? Dazu steht als Zusammenfassung eines Vortrags folgendes in den News der Hämochromatose-Vereinigung Deutschland e.V.
http://www.haemochromatose.org/news/dgvs_kogress08.html
Welche Krankheiten werden mit Aderlass behandelt?
-Hämochromatose
-ALD/ASH = Alkoholische Fettleber
Alkohol erhöht das Ferritin und die Transferrin-Sättigung
-NAFLD Nicht-alkoholische Fettleber
-NASH= Nichtalkoholische Fettleberentzündung
Aderlass vermindert das Ferritin, verbessert das GPT/ALT (Leberwert); verbessert die Insulinresistenz
NASH ist häufiger bei homo- und heterozygoten C282Y-Betroffenen
Hoffe, ich konnte mit diesen Hintergrundinformationen mehr aufklären als verunsichern.
Liebe Grüße
Lia