Hallo Robert,
weihnachtsbedingt

etwas wenig Zeit fürs Forum, eine schnelle Antwort:
Hallo Lia,
war aus meiner Aufzählung nicht ersichtlich, dass ich mich auf dem Holzweg befand?
Meine Antwort auf Deine Aufzählung war:
Hohes Ferritin bedeutet nicht zwangsläufig Eisenüberladung. Mikrozytäre Anämie mit hohem Ferritin plus einfach heterozygote C282Y Mutation weist nicht auf Hämochromatose üblicher Form hin. Eine einfach heterozygote C282Y Mutation führt ohne Zusatzfaktoren nicht zu (deutlicher) Eisenüberladung.)
Oder irrt sich der Arzt aus HD eventuell, wenn er mir sagt, dass heterozygot die Hämochromatose nicht bekommt?
Siehe oben zu C282Y heterozygot. Da irrt sich der Arzt nicht, das ist aktueller Stand der Medizin.
Eine einfach Genkonstellation C282Y heterozygot schließt eine Eisenüberladung jedoch nicht aus. Es können zusätzliche Faktoren vorhanden sein, die zu einer relevanten und behandlungsbedürftigen Eisenüberladung führen. Ob die bei Dir vorhanden sind, weiß ich nicht, das kann der Arzt beurteilen.
Mein Eisenwert erscheint mir sehr hoch.
Mir scheinen Deine Eisenwerte für eine simple Fettleber auch hoch, was aber Laienmeinung ist. Eine Fettleber haben übrigens sehr sehr viele Menschen in der Allgemeinbevölkerung. Normalerweise sieht man bei einer simplen Fettleber, wenn Ferritin erhöht ist, eher Werte unter 1000 ng/ml. Und häufig ist die Transferrinsättigung im Gegensatz zu Dir unauffällig.
Ich kann da leider wenig dazu sagen. Kenne Deine Befunde nicht, Leberwerte, MRT falls gemacht wurde usw. LeberMilz wären unauffällig schriebst Du eingangs, jetzt wurde eine Fettleber festgestellt. Welche Untersuchungsverfahren?
Ferritinerhöhung zeigt bei Lebererkrankungen Prozesse der Lebererkrankung an. Ob eine Eisenbelastung zusätzlich vorliegt, lässt sich so aus der Ferne ohne Kenntnis Deiner Befunde nicht sagen, das sollte man allerdings in Heidelberg sagen können. Daher würde ich dort konkret nachfragen.
Auch bei einer Fettlebererkrankung kann Eisenüberladung vorkommen. In der westlichen Wohlstandswelt wird eine leichte Eisenüberladung bei Männern immer häufiger. Aderlässe können -allgemein nicht auf einen anämischen Zustand bezogen- hilfreich sein, um die bei einer Fettleberkrankung festgestellte Eisenbelastung zu reduzieren, wodurch die Leber entlastet wird, was sich an sinkenden Leberwerten zeigt. Dies wurde in ersten Studien gezeigt.
Nicht sinnvoll allerdings bei nicht aderlassfähigem Gesundheitzustand.
Hat jemand Erfahrung mit meiner Konstellation?
Ich würde gerne mehr zum Thema der leichten Anämie wissen. Was meinen die Ärzte, wie ist der bisherige Verlauf? (Hattest Du früher deutlich höhere Hb-Werte? Sinkt Hb langsam weiter ab? Wenn ja, wurde ein Grund gefunden? Steigt Ferritin, während Hb sinkt? usw. Grund: es gibt -allgemein gesprochen- Anämien, welche erhöhtes Ferritin und auch Eisenüberladung "mit im Gepäck" haben, ob das hier denkbar ist, kann ich natürlich nicht beurteilen.)
Mein Tip: Ich würde nach Weihnachten in Heidelberg gezielt Fragen stellen, um die für Dich verbliebenen Zweifel zu klären. Fragen könnten sein:
-Lässt sich das hohe Ferritin allein durch die Fettleber erklären-Könnten mehrere Faktoren vorliegen, die zu der deutlichen Erhöhung des Serumferritins geführt haben?
-Handelt es sich um eine simple Fettleber oder rechnet man mit einem fortgeschrittenerem Stadium, einer Fettleberentzündung?
-Besteht aktuell eine Belastung der Leber mit überschüssigen Eisenreserven?
-Kann das Thema Anämie mit den auffälligen Eisenwerten in Zusammenhang stehen?
Auf jeden Fall sind die gegebenen Ratschläge zur Veränderung der Lebensgewohnheiten sinnvoll. Da kannst Du jetzt schon aktiv loslegen.
Diese Ratschläge gelten auch für viele nachgewiesen eisenbelastete Menschen mit Hämochromatose, weil Hämochromatose zunehmend als ein multifaktorielles Geschehen gesehen wird. Die Lebensgewohnheiten (Ernährung z.B. Fleisch/Alkoholkonsum, Übergewicht, Bewegungsmangel) sind ein Faktor.
Schöne Weihnachtstage

wünscht Dir
Lia