Hallo Syntyche,
Vorsicht, lang
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Es gibt derzeit keinen eindeutig für alle Hämomenschen einzig richtigen Ferritinzielbereich.
Desweiteren gibt es individuelle Unterschiede, auch beim Hämoglobin.
Hat jemand immer einen hohen Hb-Wert vor Aderlaßtherapie gehabt, so ist ein im niedrignormalen Normbereich angesiedeltes Hämoglobin anders zu bewerten, als wenn vor Aderlaßtherapie der Wert dauerhaft im niedrignormalen Normbereich war..
Wie ist Dein Hämoglobin aktuell und vor Beginn der intensiven Aderlässe?
Es ist eine Frage von Balance und Priorität.
Die ideale Balance zu finden, ist eine individuelle Angelegenheit, auch wenn es aus Erfahrungen oder Tradition bestehende "allgemeine Richtschnüre" gibt. Es gibt bei den Ärzten, auch international gesehen, verschiedene Ansichten für den "besten" Ferritinbereich. Aktuell sieht man meist Empfehlungen um die 50 oder 75 oder 100 ng/ml. Oder aber, wie beim Arzt von Manes, der- wenn er noch überschüssiges Eisen in der Leber sieht- das Ferritin um die 30 ng/ml halten läßt. Manche Ärzte empfehlen den normalen Normbereich für Nichtmutierte.
Es ist eine etwas individuelle Geschichte und Erfahrungsache für einen selbst und für den behandelnden Arzt und hängt auch von der Art der Eisenstoffwechselstörung ab (-ich rede hier von Mutation C282Y homozygot) und der Ausprägung der Eisenüberladung.
Manche Leute spüren, wann sie wieder zum AL sollten, wann also ihr individueller Wohlfühlbereich überschritten ist.
Ich selbst meine derzeit deutlich zu spüren, schon längst überfällig zu sein, kann aber auch Quatsch sein
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. Ich selbst halte mich nicht in 20-50, sondern deutlich höher im Bereich 75 -100. Wobei ich Hämoglobin immer im oberen Normbereich und darüber liegend habe und eine immer sehr hohe Transferrinsättigung.
Bei einem niedrigeren Ferritinbereich hat man die Chance, die Transferrinsättigung niedriger zu bekommen, was aber meist nicht gelingt, zumal der Wert sehr schwankt und nahrungsabhängig ist, aber idealerweise ist die Transferrinsättigung niedriger, z.B 35%. Wobei die Transferrinsättigung nicht den Ausschlag für einen erneuten Aderlaß gibt, sondern nur die Höhe des Ferritins. Denn ist das Ferritin sehr niedrig, meines Wissens insbesondere bei eisenarmer Diät, kann die Transferrinsättigung paradox steigen bzw sehr hoch ausfallen. Dies wird als eine Art "Eisengier"-Zeichen des Körpers gesehen. Dann kann man anstelle eines Aderlasses etwas mehr Eisen in der Nahrung empfehlen, die "Eisengier zu stillen" und die Aderlaßintervalle strecken. Der Körper kann seine Eisenaufnahmekapazität bei Bedarf um das ca. Vierfache steigern, wenn ichs recht im Kopf habe.
Prioritäten:Mit hohem Hämoglobin hat man zwar eine für Sportler wichtige optimale Sauerstoffversorgung, jedoch steigt durch die Zähflüssigkeit des Blutes das Thromboserisiko.
Bin ich Leistungsportler und freue mich über "körpereigenes Doping" in Form von optimaler Sauerstoffverfügbarkeit, sind das meine Kriterien, eher den Hb-Wert auf dem hohen Niveau zu halten, lebe dann aber mit erhöhtem Thromboserisiko.
Bin ich kein Sportler und mir ist ein nicht "zähflüssiges" Blut-Hb wichtig, z.B. vielleicht wegen schon vorhandener weiterer Thromboserisikofaktoren, bevorzuge ich einen etwas niedrigeren Hämoglobinwert.
Natürlich ohne Eisenmangelsymptome zu bekommen.
Eisenmangelsymptome gilt es zu vermeiden.
Wenn Du Dich unwohl fühlst mit dem niedrigen Ferritin, spricht aus Laiensicht nichts dagegen, einen etwas höheren Zielbereich anzustreben. Manche Ärzte sagen derzeit, der allgemein übliche Normbereich nichtmutierter homozygoter Hämos (allgemeiner Normbereich Ferritin ist meist:Männer bis 300 ng/ml ,Frauen bis 200ng/ml) wäre optimal, weil man damit Eisenmangelsymptome sicher vermeiden kann, und auch direkt eisenbedingte Erkrankungen. Das ist aber auch nicht evidenzbasiert.
Es gibt nicht nur Ferritin, Serumeisen und Transferrinsättigung als Eisenwerte, sondern viele Mitspieler im Eisenstoffwechsel. Es gibt Anzeichen dafür, daß der gesunde Körper auch deutlich überschüssige Körpereisenreserven besser wegsteckt, weil die körpereigenen Reparaturmechanismen das wieder ausgleichen, diese Mechanismen evtl sogar durch den etwas höheren Ferritinwert angeregt werden können wenn ich das recht im Kopf habe. Sind die Reparaturmechanismen jedoch gestört, ist der Organismus erkrankt z.B. liegt eine chronische Hepatitis C vor oder eine Fettleberentzündung o.ä., dann verträgt der Körper den Eisenüberschuß nicht gut. Darüber wissen wir aber nicht allzu viel, es ist für mich aber ein Argument, ausreichend Eisenreserven im individuellen Wohlfühlbereich haben zu wollen, aber keinen Eisenüberschuß, der mir bei Erkrankungen, Ausbleiben der Reparaturmechanismen evtl nachteilig sein bzw Risikofaktor für Erkrankungen werden kann.
Daher ist meine Devise: ausreichend Eisen im individuellen Wohlfühlbereich. Wir Hämos brauchen Eisen wie jeder andere auch, um richtig funktionieren zu können. Sehr viel mehr als ausreichend brauche ich nicht, weil viel nicht viel hilft, sondern bei mir dann über einem bestimmten Ferritinbereich auch andere Werte (Hb,Transferrinsättigung) auf eher ungesunde Höhe ansteigen.
Bei Dir sind ausreichende Eisenreserven evtl also in einem höheren Ferritinbereich als 30-50 ng/ml zu sehen.
Ich kenne jetzt Deine anderen Werte nicht, das kann eh alles nur Dein Arzt beurteilen, aber generell würde ich sagen, fühlt sich jemand mit Ferritin 30-50 ng/ml nicht gut (Eisenmangelsymptome...) aber in einem höheren Zielbereich gut, dann sollte er den höheren Zielbereich wählen.
Liebe Grüße
Lia