Hallo Ina,
auch wenn der Anlass nicht schön ist, herzlich willkommen zurück

!
Ich fasse nochmal alles zusammen,ist ja einiges: Dein Mann hat
-eine Autoimmunhepatitis
-eine kombinierte Heterozygotie (C282Y + H63D) für Hämochromatose mit Eisenüberladung, die früher mit Aderlässen, dann mit halbjährlichen Kontrollen auf Normalwerten war und jetzt innerhalb eines halben Jahres seit Juli auf Serumferritin >1000 ng/ml gestiegen ist. Und trotz zwischenzeitlich 10 Aderlässe weiter leichter Anstieg. Leberwerte v.a. GGT erhöht, Eine Sonographie der Leber zum Diagnosezeitpunkt ergab damals eine Fettleber, sonst keine weitergehende Schädigung.
-Durchfallattacken gehabt aufgrund von Medikamentenwechsel/Nebenwirkungen und Laktose- und Fruktoseintoleranz und Autoimmunhepatitis. Durchfallattacken verschwanden nach Weglassen der Auslöser (und evtl auch durch Therapie der Autoimmunhepatitis).
-Aderlässe wurden immer schon schlecht vertragen, nicht erst in letzter Zeit.
-Kein Alkohol, Nichtraucher, bewusste Ernährung.
Neu:
Juli 2017: punktuelle starke Rückenschmerzen, Blut im Urin, einseitiger Tremor (rechter Arm und Kopf) bei Stress.
Gamma GT 3,10, Eisen im Serum 22,9, Ferritin im Serum 1063
November 2017: Gamma GT liegt bei 12,4, Ferritin im Serum 1100 trotz inzwischen wöchentlicher Aderlässe, Transferritin Sättigung 48, Eisen im Serum 29,0.
Nun meine Fragen- sind einige

:
-Die neue Fachärztin ist Fachärztin für welches Fachgebiet?
-Wie wird die Autoimmunepatitis behandelt? Wie aktiv ist sie?
-Sind die Durchfallattacken ganz verschwunden oder sind sie nur geringer geworden?
-Ist immer noch häufiger Blut im Urin (sichtbar oder auch nur mikroskopisch sichtbar)? Oder war das nur 1 einziges Mal bzw eine kurze Phase? Was hat der Urologe genau untersucht/ausgeschlossen?
-Was für eine Ursache hat der einseitige Tremor, was sagen die Ärzte dazu? Was für eine Art Tremor ist das -tritt er in Ruhe auf oder bei Bewegungsintention?
-Die Rückenbeschwerden sind mit Therapie der Bandscheiben-Problematik besser geworden oder bestehen sie unvermindert weiter/ haben sich verschlimmert?
-Hat Dein Mann sonstige Beschwerden seit dem Ferritinanstieg? z.B. auch unspezifische Beschwerden wie vermehrte Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Übelkeit (z.B. nach fettigem Essen?), Nachtschweiss, leicht erhöhte Temperatur?
-Hast Du Laborzettel? (Bitte auch immer die Einheiten mitangeben. Grund: z.B. Werte in µmol/l sind ganz anders zu bewerten wie µg/dl. Und bitte auch den vom Labor angegebenen Referenzbereich mitangeben, weil sie sich von Labor zu Labor unterscheiden können.) Welche Laborwerte waren sonst auffällig?
Hast Du aktuelle Laborwerte? Ohne die Antworten auf obige Fragen zu kennen, könnten aussagekräftig sein z.B-: Hämoglobin bzw Hb, CRP, IgG, Albumin, Alkalische Phosphatase, Alpha-1-Fetoprotein bzw AFP, Bilirubin, Lipase/Amylase/Elastase, Coeruloplasmin/Kupfer im Serum/Kupfer im Urin.
Auf den ersten Blick scheint mir, es wäre evtl. eine weiterführende Diagnostik mit Vorstellung in einer Uniklinik sinnvoll und es ist ohne Kenntnis anderer Laborwerte nicht auszuschließen, dass das Serumferritin falsch hoch ausfällt und nicht (nur) Eisenüberladung bedeutet. (z.B. entzündungsbedingt und die Eisenspeicher in der Leber kleiner, als das Serumferritin auf den ersten Blick erwarten ließe). So könnte z.B. entzündliche Prozesse aufgrund einer aktiven Autoimmunhepatitis das Ferritin erhöhen. Es aber verschiedene mögliche Ursachen für erhöhtes Ferritin. In der Zusammenschau mit anderen Laborwerten lassen sich Rückschlüsse ziehen, was das Ferritin tatsächlich aussagen könnte.
Bei einer weiterführenden Diagnostik würde man u.a. den Zustand der Leber nach den vielen Jahren anschauen und klären, was die auffälligen Laborwerte ausagen und schauen, ob Zusammenhänge zu anderen Beschwerden bestehen können. Generell ist gut, alle Unterlagen mit Befunden und Laborzetteln auch selbst zu haben, bei Terminen mit neuen Ärzten mitzubringen und sich vorab einen Zettel machen, weil man in der Aufregung häufig etwas vergisst, was man sagen/fragen wollte. Das hilft dem Arzt, schnell und kompakt einen Gesamtüberblick zu bekommen.
Das wärs erstmal von mir. Wenn Du magst, poste die Antworten auf die Fragen, dann kann ich noch gezielter antworten. (Aber das ist natürlich keinerlei Muss, sowieso: nur der Arzt, der den Patienten kennt, kann und soll letztendlich konkrete Aussagen treffen. Ich kann nur Anregungen geben.)
Das wärs zu später Stunde von mir
Liebe Grüße
Lia