Hallo Hans, hallo Hanne, hallo liebes HH-Forum
Danke für das „Sorry“, doch ich bin keineswegs „vergrätzt“ (kannte diesen Ausdruck bislang noch nicht). Für aufbauende Kritik bin ich stets zu haben.
Interessieren würden mich das Alter und das Geschlecht der 7 Compoundler. Hat von den 7 Compoundlern denn einer eine weitere Erbkrankheit und für diese auch Symptome? Wieso haben sie diesen Test gemacht und wie viele Spenden von denen Blut und warum? Hehe, keine Ahnung ob sie dir so was erzählen, aber ich bin halt sehr neugierig *grinst.
@ sanfter Ironman,
ich habe keine Homepage. Ich gebe im Normalfall nicht gerne viele Personendaten im Internet preis. Ihr habt schon alles aus mir rausgepresst, sogar meine Blutwerte habe ich gepostet ^^! Vielleicht, wenn wir noch häufiger sanfte Konservation betreiben, und davon gehe ich aus, dann schicke ich Dir mal ein Bild von mir.
Ich bin wahrscheinlich etwas weniger sanft, dafür umso offener und habe keine Geheimnisse. In diesem Sinne mache ich stets den ersten Schritt - gebe Informationen über mich preis und so komme ich auch zu den Informationen der anderen. Bis anhin habe ich mit dieser Strategie keine schlechten Erfahrungen gemacht in den letzten 63 Jahren.
3 Frauen – 4 Männer – Alter zwischen 30 und 65. Viele interessieren sich für ihren „Family-Tree“ und ihre Herkunft. Blutspenden ist gelebte Nächstenliebe, um anderen Menschen zu helfen.
Anbei schicke ich meine Antwort auf die Frage nach zusätzlichen Mutationen:
Aus der von mir zusammengestellten Statistik von 92 „hemochromatosis carriers“ wurden zusätzlich folgende Erbkrankheiten entdeckt
sickle cell anemia 1
Cystic fibrosis 10
Alpha-1 antitrypsin deficiency 15, davon einer mit Beschwerden
fanconi anaemia 3
Von allen anderen im letzten Beitrag erwähnten Erbkrankheiten jeweils 1 Mutation.
Vier „carriers“ hatten insgesamt 3 Mutationen gleichzeitig – jeweils heterozygot und keine Beschwerden.
Von einer Schweizer Aerztin (HH Carrier) habe ich über 23andMe folgende Nachricht erhalten, die das Forum eventuell auch interessieren könnte. In diesem Sinne stehe ich nicht alleine da mit meinen “exotischen“ Ansichten
Hallo André
Betreffend Hämochromatose:
Ich bin auch Schweizerin! Mein Ferritin-Level ist allerdings tief. Ich habe schon lange den Verdacht, dass die beiden angeblichen Hämochromatose-Gene gar nicht wirklich die richtigen pathogenen Gene sind, und ich habe darüber auch einiges nachgelesen.
Haben Sie zufällig eine Mutation auf dem PrP-Gen? Leider ist es ja auf 23andme nicht sehr einfach festzustellen, ob man auf einem bestimmten Gen eine Mutation hat (im Vergleich zur übrigen Population), abgesehen von den Mutationen, die 23andme interessieren.
Ich kenne auch Personen, die ein hohes Ferritin haben (900), aber auch höchstens heterozygot sind auf H63D.
Es gibt eine Publikation, wo man bei einer Person mit Hämochromatose (Einzelfall in der Familie) in der mikroskopischen Chromosomendarstellung eine Translokation gesehen hat, die sich an das Ende des Chromosoms angehängt hatte, wo das PrP-Gen liegt, und so das Gen wohl inaktiviert hatte, der einzige Fall mit visueller Darstellung einer chromosomalen Anomalie bei Hàmochromatose. Ich muss noch bei mir selber nachsehen, ob das PrP-Gen genug Daten hat.
Uebrigens hat 23andme anscheinend nur 5 SNPs untersucht für das PrP Gen. Fuer eine genauere Untersuchung auf Mutationen muesste man wohl das Gen vollständig durchsequenzieren.
Ich bin Aerztin in einem Ambulatorium.
Karin
Im 23andMe habe ich auch einen Forscher aus Toronto kennen gelernt, der mehr die Ansicht des Forumsleitung teil, was wiederum die Vielfalt der auseinander gehenden Meinungen widerspiegelt.
Subject: Re: hemochromatosis / ferritinlevel
Wie gesagt, neben HFE gibt es noch diverse andere Gene, die die Auspraegung der Krankheit beeinflussen duerften (z.B. HFE2, HAMP, SLC40A1, TFR2, ...). Dabei kann jemand z.B. einen hohen Ferritin-Wert haben, aber wenn das Eisen nicht in (z.B.) die Leber eingelagert wird, ist es nicht problematisch. Oder es tritt das umgekehrte Phaenomen auf, wobei zwar ein "normaler" Eisen-Wert besteht, aber dennoch in einige Organe zu viel Eisen eingelagert
wird. Fazit ist wohl, dass jeder von uns individuelle und unterschiedliche Optimal-Werte fuer die Eisen-Aufnahme hat. Ein wichtiger Grund, voll auf die genomische Medizin zu setzen.
Ich habe Medizin studiert und dann Genetik Doktorarbeit gemacht, daraufhin Neurogenetik Postdoc. Heute bin ich an der Medizinischen Fakultaet der Universitaet von Toronto.
Im Grunde muesste man fuer jedes Gewebe und fuer jede Person einen unterschiedlichen Eisen-Normalwert, was schnell ins Absurde fuehren duerfte.
Es kommt darauf an, was unser Richtwert ist. Tatsache ist, dass unsere heutige Lebensweise nicht unserem Genom entspricht, das auf weniger Kalorien, mehr Bewegung, kein Rauchen, etc. ausgerichtet ist. Danach sollten wir uns richten, und danach auch die Entscheidungen treffen, was normal und was krank ist.
Zu Deiner Bemerkung: Compound Het ist keine Krankheit – sondern eine spezielle Form von Gesundheit.
Ich wuerde hinzufuegen, nicht einmal der C282Y-Homozygote ist krank, sondern hat eine VARIANTE. Wohl aber eine, bei der er sehr aufpassen muss. Haemochromatose ist eine aeusserst schwere Krankheit, die sich aber weitgehend vermeiden laesst wenn man frueh genug Bescheid weiss und handelt. Meine persoenliche Einstellung ist schon seit dem Studium, das Ferritin so niedrig wie moeglich zu halten, solange man sich noch gut fuehlt. Wenn man sich mit einem Wert von 100 und 600 aehnlich gut fühlt, lieber den niedrigeren Wert anpeilen. Ich habe es teilweise uebertrieben und hatte zeitweise einen Wert von 15, das war dann zu wenig.
Gruesse, Rasmus
Als naturwissenschaftlich interessierter Mensch habe ich mich nicht nur im sehr guten HH-Forum nach Antworten gesucht, sonder auch im Schweizerischen Symptome-Forum. Mehrere Beiträge über die negativen Aspekte der Aderlässen haben mich aufgeschreckt und zum Denken animiert. Dazu ein Beispiel:
Hallo, wollte euch nur mal mitteilen, das durch meinen Aderlass, welcher schon seit Mai diesen Jahres wöchentlich durchgeführt mein Eisen im Blut viel weniger geworden ist. Mein Ferritin ist mittlerweile auf 67. Der Wert ist sehr schnell runter gegangen aber ich muss sagen jetzt reicht es auch mit dem Aderlass. Ich bin total fertig und fühle mich wie durch den Fleischwolf gedreht. Auch wenn das Ferritin gut ist, ich fühle mich beschissen, sorry aber das musste mal gesagt werden. Es wird Zeit das es mir mal wieder besser geht, sonst kriege ich eine an der Klatsche. Gruss Claudia 60.
Noch ein kleiner Nachtrag: jetzt hat meine einigermaßen gängige Vene den Geist aufgegeben. Gott sei dank wird der wöchentliche Aderlass jetzt reduziert.
Hallo Namensvetterin ,
an Deiner Stelle würde ich mal eine Weile Pause machen mit dem Aderlass, vielleicht ein Quartal. Der Wert ist doch schon prima, da ist es absolut nicht mehr eilig, auch wenn Ärzte das immer behaupten.
Die häufigen Aderlässe schwächen extrem und sind keineswegs gesund. Was nützt es, wenn das Labor prima aussieht, aber die Realität miserabel? Angstanfälle, Depressionen, Schlappheit sind normal bei großen Zapfmengen im Monat, müssen aber oft nicht sein.
Ich weiß, dass fast alle Ärzte und auch viele im Forum das anders sehen und ich heftige Kritik einheimsen werde, aber ich denke, dass es nur in den Fällen unumgänglich ist häufige Aderlässe durchzuführen, wenn der Wert Richtung 500 oder gar 1000 geht und man bereits mit bleibenden Schäden rechnen muss.
In diesen Fällen hat man aber meist auch schon Symptome! Solche Patienten müssen die Gewaltkuren wohl über sich ergehen lassen.
Bei allen anderen denke ich, dass es reicht 1-2x monatlich Aderlässe zu machen und nicht so extrem viel Blut abzulassen, dass es einem schlecht geht.
Sicher ist, dass jeder Aderlass den Speicher verringert, es ist nur eine Frage der Zeit. Warum den Wert unbedingt so schnell drücken wollen, auch wenn alle Leute Panik machen? Wichtig ist doch vor allem, dass man sich während der Zeit trotzdem einigermaßen wohl fühlt oder?
Ich hatte im Sommer 2007 einen Ferritinwert von 240, der hat sich bisher nicht gewaltig verbessert, ich messe den auch erst einmal nicht mehr. Ich gehe 1x pro Monat und lasse auch nur 100ml ab, weil ich Kreislaufpatientin bin, insofern sind auch keine dramatisch schnellen Veränderungen beim Ferritinwert zu erwarten.
Den Zapftermin wähle ich nach dem Mondstand (Aderlass nach Hildegard), diese Aderlasse belasten nicht, sondern entlasten das Immunsystem von Speichergiftstoffen (Schwarzgalle etc.) und befreien dich nebenbei auch von Eisen!
Generell kann man sagen: Wer es eilig hat beim Ferritin oder bei der Entgiftung, der muss mit starken Nebenwirkungen rechnen. Es geht in den meisten Fällen auch langsamer und schonender .
Alles Gute
Claudia
Im HH-Forum habe ich für euch noch eine weitere kuriose Compoundlerin aufgestöbert und habe einen Teil für euch kopiert.
Re: noch ne neue
von bella » Donnerstag 19. November 2009, 19:13
oh, was bin ich doch schwer von begriff - so hatte ich es bisher nicht verstanden.
also, gerade war ich bei einem internisten, der sich sehr um lebererkrankungen kümmert.
er sagte: heterozygote erkranken nie (auch compound heterozygote), egal wie hoch der eisenspiegel ist. Man muß nichts tun, sie können nicht erkranken - bei ferritin über 1000 könnte man ja noch mal schauen.
wenn jemand homozygot ist und meine werte hat wird etwas gemacht (al) weil der krank werden kann.
also, ich sollte ganz beruhigt nach hause gehen und muß nichts machen, so hohe eisenwerte hat man schon mal.
tut mir leid, daß ich bisher diesen zusammenhang nicht kannte, ich werde wohl bald abschied nehmen von euch foris weil es bei mir ja gar nicht zu einer erkrankung kommen kann.
so, das wars
viele grüße von bella (der dusseligen)
bella
Mit einem anderen Compoundler (Arzt) aus dem HH-Forum hatte ich auch einen guten privaten Gedankenaustausch, doch hat er sich aus persönlichen Gründen leider aus dem Forum zurückgezogen, was ich nach seinen Ueberlegungen jedoch bestens verstehen kann. Nach dem letzten Briefwechsel geht es ihm gut, doch wünscht er keinen weiteren Kontakt mit dem Forum und möchte auch nicht namentlich erwähnt werden.
@Hans: Es freut mich, dass Du den besten Spezialisten in Deiner Umgebung gefunden hast.
Ich selber habe auch für die von mir selber angeordnete Leberbiopsie den besten Spezialisten in Zürich aufgesucht, weil ich es „einfach wissen wollte“, wie mein Leberzustand effektiv ist. Die Befunde habe ich in meinem thread aufgezeichnet: Kein Grund zur Besorgnis aus meiner Sicht und nach Rückbestätigung bei meinen Arztkollegen. Der stereotype Computer-Satz als Schlussempfehlung hiess: Wenn ich den Ferritinwert unter 50 kriege, ist mit einer normalen Lebenserwartung zu rechnen, ansonsten … Da tönt ja schon fast als Drohung, nicht nur als Ratschlag. Ich sehe das Problem dabei, dass die Spezialisten in den Zentren ein Sammeltopf für schwerste Fälle sind und sich nicht mehr vorstellen können, dass es auch noch einfachere, harmlosere Fälle gibt. Sicher ist alles gut gemeint, denn welcher Arzt möchte sich den Vorwurf gefallen lassen, etwas übersehen oder nicht rechtzeitig gewarnt zu haben. Doch das Risiko einzuschätzen kann ein mündiger Patient auch, der über seinen eigenen „selbsterlebten“ Gesundheitszustand eventuell mehr weiss als der beste Arzt, der von dieser Mutation nicht selber befallen ist. In diesem Sinne: Denken Sie auch mit.
Nun habe ich mich entschieden, wieder eine Sommer-Forumspause einzulegen und möchte erst wieder berichten, wenn ich substanziell neues zu der HH erfahren habe und da ich in eine zeitintensive zahnärztliche Implantatstudie eingestiegen bin. In meinen HH-Nachforschungen habe ich immer wieder betont, dass meine Ueberlegungen höchstens für Compound Heterozygote gelten. Lia ist am kompetentesten für alle Homozygoten, was alle Forumsteilnehmer/innen sehr zu schätzen wissen. Wenn es mir gelungen ist, vor allzu tiefen Ferritinwerten zu warnen, hat sich mein Einsatz für das Forum aus meiner Sicht gelohnt.
Euch wünsche ich allen einen superwarmen Sommer bei bester Gesundheit.
Mit sanften Grüssen aus der wiederum kalten Schweiz
Ironman 2
