Bin neu hier mit vielen Fragen

In diesen älteren Diskussionen der Vorjahre könnt Ihr lesen und auch weiter aktiv schreiben. Beachtet, dass sich der Stand der Forschung seitdem geändert haben kann. Es gibt inzwischen neue Empfehlungen und Leitlinien zur Diagnostik und Therapie.
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Manes
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Beitrag von Manes »

Hallo,

also, grundsätzlich ist eine Infusion nicht schlecht nach einem :al, kann zumindest nicht schaden. Zwar schafft der Körper es eigentlich auch selber, so einen Blutverlust auszugleichen, aber es kann auch mal nicht schnell genug funktionieren. Dann gibt es mehrere Möglichkeiten.

1. Infusion
a) Kochsalz: wie der Name schon sagt, handelt es sich dabei um eine Kochsalzlösung, also steriles Wasser, welches mit reinem Kochsalz versetzt ist. das ganze in einem 0,9% Massenverhältnis.
b) Elektrolytlösung (z.B. Ringer, oder Ringer-Lactat) Dabei handelt es sich um Lösungen mehrerer Salze in sterilem Wasser. Der Vorteil dieser Lösungen ist, dass der Mineralhaushalt des Körpers weniger durcheinandergeschüttelt wird, als bei reinen Kochsalzlösungen. Leider sind sie geringfügig teurer in der Amschaffung.

2. Abwarten, bis dass das Unwohlsein vorbei ist, am besten im liegen. Den eigentlich provoziert man mit so einem :al einen Volumenmangelschock und bei 650ml kann je nach person da schon die Grenze ereicht sein. (da fällt mir ein, ich wollte Euch doch zu diesem Thema noch eine kleine Abhandlung schreiben, hab ich vergessenm wird nachgereicht.) Eskann aben seine Zeit dauern, bis der Körper sich daran gewöhnt hat.

3. Die Kombination aus 1 und 2.

Was den Ausgleich durch trinken angeht, bin ich mir über die Volumenangaben nicht schlüssig. Allerdings weiss ich, dass der Körper den Flüssigkeitshaushalt im Blut relativ schnell regelt. So wird z.B. 500ml einer Elektrolytlösung in ca 30 bis 45 minuten nach Gabe vollständig aus der Blutbahn in die Zellen, bzw Zellzwischenräume abtransportiert. Ich gehe mal davon aus, dass umgekehrt die selbe Geschwindigkeit angezeigt ist. Die resorption von Wasser im Darm, dürfet eigentlich noch schneller gehen.

Vielleicht weiss da noch einer mehr zu.

Grundasätzlich aber, gehört die Infusion auf jeden fall zum :al mit dazu, es sei denn, man verzichtet freiwillig darauf. Das Verfahren, wie Christiane es beschrieben hat ist fast korrekt. nicht ganz, aber da kann man sich drüber streiten, weil es sonst in eine Materialschlacht ausartet.


lg

Manni
"Sie waren Menschen wie wir. Aber wenn wir in der Stille an den Kreuzen stehen, vernehmen wir ihre gefasst gewordenen Stimmen: Sorgt ihr, die ihr noch im Leben steht, dass Friede bleibe, Friede den Menschen, Friede den Völkern.“ Theodor Heuss, Bundespräsident am 17.08.1952 zur Einweihung des Ehrenfriedhofes Hürtgen.
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Sprotte
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Beitrag von Sprotte »

Grundasätzlich aber, gehört die Infusion auf jeden fall zum mit dazu, es sei denn, man verzichtet freiwillig darauf.
Ich habe nie eine Infusion nach einem AL erhalten, wusste gar nicht, dass es das gibt, weil es vom Arzt nie erwähnt wurde (ich hatte verschiedene Ärzte).
Da ich davon ausgehe, dass diese wussten, dass ein AL auch ohne zu vertragen ist, vermute ich mal, dass die Infusion wohl doch nicht so grundsätzlich zum AL dazu gehört.

LG

Sprotte
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Manes
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Beitrag von Manes »

Könnte in GB anders sein als in D, ist möglich

manni
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christiane
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Beitrag von christiane »

Also Manni,

was heisst hier korrekt ? :wink:

Es wurde bei mir immer seit gut 2,5 Jahren so gemacht, es ist sehr professionel dort, ich bin runter vom Ferritin, ich habs gut vertragen, ich lebe noch!

Und ich denke in der "Pieksabteilung" dieser hämatologischen /onkologischen Praxis wissen sie recht genau was getan werden muss. Die Damen dort tun den ganzen Tag nicht anderes (wahrscheinllich natürlich doch) als Infusionen zu setzen und :al.

Und sie machen das klasse, es piekst nämlich kaum.

Ausserdem haben sie mehr als 1 HH-Patienten, also auch mit solchen wie uns viel Erfahrung.
Liebe Grüße
Christiane



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Sprotte
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Beitrag von Sprotte »

Also Manes,

ich denke, wir sind hier auf dem gleichen medizinischen Stand wie in D - auch wenn wir auf einer Insel leben!

LG

Sprotte :schwester
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Beitrag von BirgittaM »

Hallo, Bibi!
Dass dir nach 650 ml AL beim Aufstehen schwindelig ist, kann man nachvollziehen. Solltest du dauerhaft empfindlich reagieren, kann der Doc ja die Infusion aus der Tasche ziehen.
@Christiane:
E-lyte sind ein bisschen mehr als reines NaCl: dazu gehören außer Natrium und Chlorid noch Kalium, Calcium, Magnesium, Phosphat und Hydrogencarbonat. Sie sorgen für den richtigen osmotischen Druck im Körper, d.h. dass die Druckverhältnisse innerhalb und außerhalb der Körperzellen immer stimmen, so dass der Austausch von Stoffen regelrecht stattfinden kann. Guckst du hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Elektrolyte
Die allseits beliebte und bekannte Ringer-Lösung ist eine solche Elektrolyt-Lösung.
Gruß, Birgitta

Ärzte vollbringen Wunder, die sich manchmal erst in einer anderen Welt manifestieren (unbekanntes Genie).
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BirgittaM
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Beitrag von BirgittaM »

Tja, man sollte doch erst zu Ende lesen und dann schreiben.
Dann könnt Ihr ja mal vergleichen, ob ´ne MTR auch was von der Materie versteht, die Mannis tägliches Brot ist....sorry.
Aber das gibt mir die Gelegenheit, was zur Infusion zu schreiben:
ich habe nie eine Infusion bekommen, hatte aber auch keine Probleme nach dem AL. Nach einer Blutspende, die ja eine ähnliche Menge Blutverlust bedeutet, bekommt man ja auch keine Infusion, deshalb glaube ich, dass die Gabe einfach vom Allgemeinzustand des Patienten nach dem AL abhängig gemacht wird, was ich vernünftig finde. Ohne zwingenden Grund hätte ich persönlich nicht gern noch eine halbe Stunde länger in der Praxis herumgelegen, wenn ich das Ganze auch mit einer Flasche Isostar in den Griff bekommen kann. Betonung auf "ich persönlich"!
Gruß, Birgitta

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christiane
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Beitrag von christiane »

Hallo Manni,
ich les grad noch mal, eigentlich sollte mein Beitrag nen ironischen "Beigeschmack" :wink: haben... liest sich aber irgendwie anders, ist aber net bös gemeint.
:evil: :anbet
Liebe Grüße
Christiane



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Manes
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Beitrag von Manes »

Wenn ich mal wieder durch den großen Tunnel fahre, dann werde ich scharf schießen, aber erst, wenn ich wieder raus bin.
Aber, das sieht man mal wieder, wie theorie und Praxis von einander abweichen. Der fehler, der in der Praxis gemacht wird, wird überall gemacht, man muss ja auch die Kirche imm Dorf lassen oder päpstlicher sein, als der Papst. Wie ich schon schrieb, würde das zumindest in dem Falle umstöpseln zu einer Materialschlacht führen. Der Praktiker (der Baumarkt ist nicht gemeint) macht es sich eben einfach. Ich arbeite in vergleichbaren Situationen mit dem gleichen Fehler, vermutlich aber auch nur solange, bis ich verklagt werde, dafür muss ja noch nichtmal was passieren.
Abweichung von Theorie und Praxis ist auch bei den Infusionen im Anschluß an den :al scheinbar Praxis, stört mich aber auch nicht. Ich pesönlich bekomme die Infusion immer wieder angeboten, lehne sie aber ab, einfach nur, weil ich sie nicht brauche. Wenn aber ein Problem da ist, dann sollte man sich die Infusion auch gönnen. Ich denke, dass da einfach auch aus Kostengründen oftmals drüber weggeschaut wird, was eigentlich nach Lehrbuch gemacht werden sollte. Auch einfache Faulheit möchte ich nicht ausschliessen.

Generell bin ich allerdings auch der Meinung, dass es dem Patienten überlassen werden sollte, ob er sich die Infusion noch mitnimmt oder ob er sie dem Arzt schenkt. Der Kunde ist König.

lg

Manni
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