Hallo Walburga,
es gibt derzeit keine einheitliche genaue Therapieemfpehlung, was den Zielwert angeht.
Manes korrigiere mich- konnte mangels Zeit nicht nochmal genau Deinen Thread nachlesen.

Manes hatte die Erfahrung gemacht bei einer SQUID-Lebereisenmessung in der Eisenstoffwechselambulanz Hamburg-Eppendorf, daß er trotz Erreichen des Ferritins <50ng/ml noch zuviel Eisen in der Leber hatte. Dort gab man ihm die Empfehlung, die Aderlaßtherapie fortzuführen und das Eisen weiter abzusenken, damit die per SQUID festgestellten noch überschüssigen Lebereisenreserven entfernt werden. Habe ich das richtig geschrieben, Manes?
PdeSterke gab vor einiger Zeit den anderslautenden Hinweis, daß jedenfalls in Holland aktuell viel höhere Zielwerte diskutiert werden.
Man weiß noch zu wenig darüber, wie die ideale Eisenbalance genau aussieht.
Die meisten Empfehlungen weltweit lauten, das Ferritin im Zielbereich von 20-50 ng/ml halten bzw <50 ng/ml.
Ich erstelle gerade eine Liste verschiedener HHambulanzen und Kliniken/Ärzten zum Zielbereich Ferritin.
Hier die ersten Anfänge:
Hämochromatose-Vereinigung Deutschland e.V.
http://www.haemochromatose.org/erkrankung/therapie.html
Die Therapie wird mit dieser Häufigkeit fortgesetzt, bis der Serumferritinwert unter 50 µg/l abfällt
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Hämochromatose-Ambulanz Uniklinik Ulm
http://www.uniklinik-ulm.de/struktur/kl ... rapie.html
Am wirksamsten wird dies durch eine Aderlasstherapie erreicht. Initial werden in der Regel wöchentliche Aderlässe von 400-500 ml durchgeführt bis ein Ferritinwert von <50 µg/l erreicht ist.
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Eisenstoffwechselambulanz UKE Hamburg-Eppendorf
(Therapieempfehlung des Internetauftritts der Eisenstoffwechselambulanz ist evtl nicht mehr ganz aktuell)
http://www.eiseninfo.de/thprog.htm
Es wird solange therapiert, bis sich eine leichte Eisenmangelanämie (Hb stabil < 11 g/dl) einstellt. Nach einer Therapiepause von ca. 6-12 Monaten wird dann nach Wiederanstieg der empfindlichen Blutparameter (Serum-Fe, Transferrin-Fe-Sättigung) eine Erhaltungstherapie (3-6 Aderlässe/ Jahr) durchgeführt
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W. Stremmel
Abteilung Gastroenterologie Medizinische Universitätsklinik, Universitätsklinikum Heidelberg
http://www.springerlink.com/content/nn63614570878272/
Ziel der Therapie ist die Entspeicherung der überschüssigen
Eisenspeicher. Parameter sind die Absenkung des
Serumferritinwertes unter 50 ng/ml und der Transferrinsättigung
mit Eisen unter 45%. Bei einem Hb-Wert
über 10 g/dl ist die Aderlasstherapie die effektivste und
nebenwirkungsärmste Behandlung (höchster international
anerkannter Evidenzgrad). Pro Woche werden
500 ml Blut (entsprechend 250 mg Eisen) entzogen, bis
der Ferritinwert unter 50 ng/ml liegt.
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Leitender Arzt IKCH
W.Korte
Kantonsspital St. Gallen / Schweiz
Fon +41 – 71 – 494 39 73
Fax +41 – 71 – 494 39 00
http://www.ikch.ch/manuskripte/Eisenueb ... ln.pdf.pdf
Ziele (Faustregeln)
? Hämoglobin > 125 - 120 g/l
? MCH und MCV unterer Grenzwert
? Ferritin ~ 20 ?g/l
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J.Kaltwasser,W. F. Caspary
http://www.springer.com/cda/content/doc ... 903-c1.pdf
Ende der Aderlass-Therapie bei Serumferritin <20 ng/ml (<20 mg/l) 2;
Alle Patienten mit Porphyria cutanea tarda
sollten sich einer Aderlass-Therapie mit Reduktion
der Ferritin-Spiegel auf 100–200 mg/dl
(mg/l) unterziehen
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Praxis 2007; 96: 2029–2036
http://www.haemochromatose.ch/docs/med_ ... c5da8def68
Die Therapie bei Patienten
mit hereditärer Hämochromatose besteht in repetitiven
Aderlässen mit Zielferritin von 50–100 ?g/l.
Erfahrungsgemäss führen auch wöchentliche Aderlässe äusserst selten zu einer symptomatischen
Anämie (bei Hb-Werten z.B. unter 11.0 g/dl sollten jedoch
die Intervalle verlängert werden).
Nach Erreichen des Zielferritins kann auf eine Erhaltungstherapie
umgestellt werden, je nach Patient reichen 1–6 Aderlässe/Jahr
aus. Sollte das Ferritin auch ohne Aderlass nicht mehr ansteigen,
ist an eine okkulte Blutung zu denken (z.B. Kolontumor)
Liebe Grüße
Lia