Lia hat geschrieben:Hi Caro,
also wo Du diese engagierten, wachen Ärzte immer herholst...
Das liegt an Deinem Charme!
Na, ich weiß nicht...
Gerade heute habe ich einen Rheumatologen in der Gegend (naja, relativ, 100km entfernt) aufgesucht. Mein Hausarzt hatte ihn empfohlen, und auch bei „Rheuma-online“ wurde Gutes von ihm berichtet. Klang also vielversprechend!
Leider hatte er auf einen etwas ungewöhnlichen Fall von Hämochromatose-Arthropathie augenscheinlich keine Lust. Kurz zusammengefasst sagte er, dass Hämochromatose nur durch Aderlässe (oder vielleicht auch Chelatbildner) behandelt wird, und das wärs. Meine Gelenkprobleme hätten nur indirekt damit zu tun. Zwar seien meine Gelenke durch das Eisen gestresst, alles andere käme schlicht und ergreifend durch Überlastung. Aha.
Meine mittlerweile zahlreichen Endoprothesen und die anderen Reparaturarbeiten hielt er vermutlich auch für übertrieben: „…ob das nun alles so notwendig war…, …aber wenn Sie damit klar kommen…"
Dass mein Fall vielleicht doch etwas anders sein könnte und ich auch seit einiger Zeit mit den Aderlässen in der Erhaltungsphase bin, wollte er nicht wahrnehmen, obwohl ich diverse Arztberichte dabei hatte.
Eine Behandlung würde nur mit NSAR (und ggf. Tilidin) erfolgen, Cortison oder gar MTX würde man bei Hämochromatose niemals geben. Den Artikel über die Studie in Rennes, den ich auch noch dabei hatte, hat er praktisch vom Tisch gefegt und erklärt, Hämochromatose sei schließlich keine Autoimmunkrankheit, sondern eine vererbte Krankheit, Anakinra hätte damit nun wirklich nichts, aber auch gar nichts zu tun.
Zu meinem Bluthochdruck hat er sich nur dahingehend geäußert, dass ich den behandeln müsste, alternativ könnte ich es aber noch mit einem weiteren NSAR probieren, das allerdings wieder auf den Magen…
Und überhaupt, er hätte auch Hämochromatose, damit würde er sich auskennen. Allerdings wunderte er sich, dass meine Eltern keinerlei Beschwerden gehabt haben - woher ich das denn überhaupt hätte? Das mit den rezessiven Erbgängen wollte ich dann aber doch nicht in aller Ausführlichkeit erläutern...
Er hat noch Blut abgenommen und Röntgenbilder der Hände und Füße machen lassen. Zwar sieht man bei meinen Gelenken auf Röntgenbildern nichts und außerdem hatte ich sogar MRT-Bilder dabei, aber da ich mich ohnehin nicht ernst genommen fühlte, habe ich dazu nichts weiter gesagt. Schließlich ist er der Fachmann.
Hmmmpffff…
Nun habe ich mich doch entschlossen, mich an Dr. Braner zu wenden, noch mehr solcher ignoranten Mediziner möchte ich nicht erleben, es geht doch an die Substanz. Dann fahre ich lieber durch die halbe Republik!
