Hallo Katii,
herzlich willkommen im Forum!
Schön, daß Du Deinem Vater helfen möchtest.
Wie die anderen schon geschrieben haben, haben hier viele Betroffene Gelenkschmerzen durch die sog. Hämochromatose-Arthropathie. Leider schreiten die Gelenkschäden meist weiter fort -auch nach der Aderlaßtherapie oder treten sogar erst nach der intensiven Aderlaßtherapie erstmals auf.
Ich selbst habe Glück gehabt, bei mir sind die Gelenke zur Zeit ziemlich gut beieinander, habe nur aktuell nur kleinere Muckereien.
Wichtig ist, daß man die Gelenke regelmäßig bewegt, d.h. Bewegung, welche die Gelenke nicht überlastet, aber die Muskulatur um die Gelenke stärkt.
Hat man Schmerzen, "überschont" man die Gelenke. So kommt es zu einem Teufelskreis aus Schmerzen und Bewegungsmangel: ohne ausreichende Bewegung wird der Zustand der ohnehin schon geschädigten Gelenke immer schlechter.Dadurch hat man mehr Schmerzen und bewegt sich weniger. Man hat dadurch mehr Schmerzen usw.
Daher ist es wichtig, daß man so bewegungsfähig wie möglich wird:
Physiotherapie und Schmerztherapie
Physiotherapie mobilisiert die Gelenke und löst schmerzbedingte Fehlspannungen und Schonhaltungen. Bei einer Bekannten von mir hat ein besonders begnadeter Physiotherapeut kleine Wunder bei schwerster Kniearthrose bewirkt.
Gute medikamentöse Einstellung kann bei starken Schmerzen wichtige Voraussetzung sein, um überhaupt Physiotherapie in erforderlichem Maße machen zu können. Hat Dein Vater mal einen Schmerztherapeuten aufgesucht? Dies sind Ärzte, die darauf spezialisiert sind, die Schmerzen von Patienten so weit wie möglich zu reduzieren und so die Lebensqualität und eben auch die Bewegungsfähigkeit zu verbessern, so daß die so wichtige Bewegung der Gelenke oft erst dadurch ermöglicht wird. So läßt sich dieser Teufelskreis aus Schmerzen und Bewegungsmangel durchbrechen.
Bewegung - gelenkschonender Sport
Es gibt Sportarten, die auch noch bei hochgradigen Gelenkschäden möglich sind z.B. die schon erwähnte Wassergymnastik. Wichtig ist eine gute fachliche Anleitung, damit es nicht zu Fehlbelastungen kommt. Da bietet z.B. die Rheuma-Liga wohnortnahe Angebote. Oft hilft es, Sport in einer Gruppe auszuüben mit Menschen, denen es ähnlich geht und von denen man mitgezogen und motiviert wird. Bewegung in der Natur an frischer Luft mag ich persönlich am liebsten- allerdings am besten allein bzw. nur den Hund dabei, denn dann kann ich mein Gehtempo selbst bestimmen und das mögen meine Knie besonders gern.
Ich habe Dir mal eine Seite mit vielen Links zu Informationen herausgesucht. Dort findest Du was zur Hämochromatose-Arthropathie sowie weiterführende Seiten zu Schmerzen allgemein und auch die Internetseite der Rheuma- Liga, die übrigens auch Kurse für
Gelenkschutzmaßnahmen
im Alltag anbietet, sprich, wie man tägliche Arbeiten gelenkschonend verrichten kann. Hier der Link zu den Links
http://www.haemochromatose-forum.de/for ... =53&t=1339
Hilfsmittel
können die Belastung der Gelenke mindern bzw bestimmte Tätigkeiten wieder ermöglichen. Dazu findest Du hier jedem Menge Infos von Usern des Forums von Rheuma-online:
http://www.rheuma-online.de/phorum/forumdisplay.php?f=8
Körpergewicht
Falls Dein Vater Übergewicht hat, sollte er dieses langsam schrittweise -also leberschonend- abbauen, damit die Gelenke weniger Gewicht tragen müssen.
Die
Ernährung sollte gesund sein und ausgewogen. Bei Nahrungsmitteln mit viel sog. Arachidonsäure berichten viele Menschen mit Gelenkschmerzen, daß sie nach dem Genuß solcher Lebensmittel vermehrt Schmerzen haben. Viel Arachidonsäure ist z. B. in Schweinefleisch. Bei Interesse schreibe ich demnächst mal mehr darüber bzw vielleicht spuckt die Suchfunktion des Forums einiges darüber aus beim Stichwort Arachidonsäure. Die Suchfunktion müßte auch viel zu Deinen Fragen auswerfen, da kannst Du mal verschiedene Begriffe eingeben wie "Gelenke" "Gelenkschutz" "Bewegung" etc.
Psyche-Lebensfreude
Durch die obigen Maßnahmen wird auch die Psyche gestärkt. Eine stabile Psyche dank besserer Krankheitsbewältigung führt zu mehr Lebensfreude. Und mehr Lebensfreude führt zu weniger Schmerzen ( auch weniger "gefühlte" Schmerzen durch Ausschüttung von Glückshormonen z.B. beim Sport). Die dadurch verminderten Schmerzen tragen zu stärkerer Psyche und Lebensfreude bei usw. So kommt ein positiver Kreislauf in Gang. Der Teufelskreislauf aus Schmerzen und Bewegungsmangel ist besiegt.
Hoffe, ich konnte Dir bzw. Deinem Vater etwas weiterhelfen
Wenn Dein Vater mag, kann er mal hier ins Forum schauen. Hier sind jede Menge netter H. Betroffener und die meisten haben vorher nicht viel mit Internet oder Chat oder sowas zu tun gehabt

Und natürlich sind auch Angehörige insbesondere Töchter

im Chat jederzeit willkommen
Liebe Grüße
Lia PS: Vielleicht macht das Mut: Ich habe gestern beim Gassigehen wieder mal die rüstige sicher 70-jährige Rentnerin getroffen, die jeden Tag 4 !Stunden mit ihrem Beagle spazieren geht. (Ich schaffe maximal insg. eineinhalb Std. und bin dann ko.) Die Frau sieht klasse aus und ich habe immer gedacht, na die ist topfit. Nun erzählte sie mir gestern, daß sie mehrere Operationen an Hüfte u. anderen Gelenken hatte und sie den Hund deswegen "angeschafft"

hat, damit sie sich eben viel bewegt und seitdem hätte sie kaum noch Schmerzen. Dies ist sicher ein besonders extrem positives Phänomen und eine besondere Frau, aber immerhin, sie selbst sagt, sie hätte nie geträumt, noch mal wieder so gut zu Fuß sein und so wenig Schmerzen haben zu können. Der Hund hält sie fit sagt sie. Ich werde sie bei Gelegenheit mal weiter zu ihren Gelenkschäden und OPs befragen. ...Zumindest kleine Wunder sind möglich. Und als Schmerzpatient ist man selbst über kleine Schmerzerleichterungen dankbar und das müßte bei Deinem Vater hinzukriegen sein!
