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Ferritin und Reflux

Verfasst: Mo 19. Jan 2009, 16:32
von Fortuna
Hallo Ihr Lieben,
beim letzten Treffen in Stuttgart kam die Frage auf ob es ein Zusammenhang zwischen dem niedrig bleibenden Ferritinwert und der Einnahme von Säureblockern gibt.
Ich selbst habe einen Wert von 19 Ferritin und das schon seit einem 3/4 Jahr. Ich nehme Nexium ein. (Nein, ich habe keine Menstruation mehr - daran liegt es nicht)
Natürlich freut es mich, da ich eh keine C-Venen habe, aber es ist teilweise schon verwunderlich.
Wie sieht es bei Euch aus?

:?

Re: Ferritin und Reflux

Verfasst: Mo 19. Jan 2009, 18:37
von BirgittaM
Mein Ferrtin hält sich tapfer um die 40 (letzter AL im Mai 08), ich nehme aber keine Protonenpumpenhemmer.
Wie soll denn die Wechselwirkung zwischen Ferritin und Nexium z.B. aussehen? Gibt´s da eine Theorie?

Re: Ferritin und Reflux bzw Eisenaufnahme und Säuren

Verfasst: Mo 19. Jan 2009, 19:09
von Lia
Hallo,
für eine gute Eisenresorption ist nicht nur die Darmschleimhaut zuständig,
sondern auch das sau(e :wink:)re Milieu im Magen.
Protonenpumpenhemmer führen als "Säureblocker" zu einem weniger sauren Milieu des Magens. Dies wird mit dieser Wirkstoffgruppe bezweckt.
Zugleich verschlechtern sie jedoch die Eisenresorption (Eisen pflanzlicher Herkunft).
Es gibt Substanzen, welche die Eisenaufnahme fördern und die Eisenaufnahme hemmen.
Säuren fördern die Eisenaufnahme. Eisen wird also nicht nur mit Magensäure, sondern generell mit Säuren besser aufgenommen. So ist Nahrungseisen zugleich mit Ascorbinsäure=Vitamin C eingenommen besser bioverfügbar als Eisen ohne Vitamin C.

Auch Infektionen mit Helicobacter pylori können dazu führen, daß im Magen weniger Eisen aufgenommen wird.
Bei Nicht-Hämos sind diese magenbedingten Resorptionsstörungen neben verminderter Resorption aus der Darmschleimhaut (z.B. bei Zöliakie) und Blutverlusten mögliche Ursachen für eine Anämie.

Im Prinzip führt alles, was bei Nichthämos eine Eisenmangelanämie macht, bei uns Hämos zu einem geringeren Ferritinanstieg und größeren Abständen bei den Erhaltungsaderlässen.

PS: für Mitlesende sei der Vollständigkeit halber gesagt, daß es sich natürlich nicht empfiehlt, Protonenpumpenhemmer einfach nur so einnehmen zu wollen, nur um so die Aufnahme pflanzlichen Eisens aus der Nahrung zu vermindern und das Ferritin etwas besser unten zu halten. Wobei die Protonenpumpenhemmer für die Erhaltungsphase durchaus eine gewisse Alternative als "ergänzendes Angebot" zu Aderlässen darstellen könnten bzw sich die Abstände verlängern könnten und in Studien diskutiert und von manchen Ärzten mittlerweile auch empfohlen werden. Sollte natürlich immer in Absprache mit dem Arzt geschehen und es muß wohl auch bedacht werden, daß Aderlässe von keinem Pharmaunternehmen beworben werden, Hersteller von Protonenpumpenhemmern hingegen für jeden neu erschlossenen Markt dankbar sind.
Zudem hat jedes Medikament Nebenwirkungen. (Bei Magensäureblockern besteht bei Langzeiteinnahme ein erhöhtes Osteoporoserisiko.)

Liebe Grüße

Lia

Re: Ferritin und Reflux

Verfasst: Mo 6. Apr 2009, 19:32
von Knoote
Hallo,

bin hier gerade drübergestolpert, finde den Zusammenhang gar nicht so abwegig ich nehme Pantozol seit Feststellung der HH und mein Ferritin steigt auch nicht bedeutend, ich war auch mit meinen Aderlässen schnell von 4600 runter, also wäre Interessant wen andere auch solche Beobachtungen machen oder auch nicht und hier berichten.

Gruß vom
Knoote

Re: Ferritin und Reflux

Verfasst: Di 14. Apr 2009, 18:49
von Knoote
Hallo,

ich war heute bei meinem Internisten in der UNI Klinik, da habe ich Ihn mal nach dem Zusammenhang gefragt, und wie die Antwort kam hatte er fast Lia´s Worte gewählt. :anbet

:ratlos Hmm.. ob er ab und an hier im Forum stöbert

Gruß vom
Knoote

Re: Ferritin und Reflux

Verfasst: Mi 3. Feb 2010, 13:53
von gisela
Hallo zusammen,

das ist ja interessant .... Jetzt hab ich wohl endlich die passende Erklärung.
Seit Dez. 2005 muss ich regelmäßig wegen einer Veränderung an der Speiseröhre Pantozol nehmen. Zuvor im September hatte ich eine Gebärmutterentfernung
mit anschließender starken inneren Blutung (unfreiwilliger Aderlass). Der Ferritinwert lag bei der Entlassung aus dem Krankenhaus bei 23.
Jetzt hab ich mich immer gewundert, warum der Wert seit Ende 2005 (Beginn der Pantozol-EInnahme) auch ohne Aderlass auf Werten zwischen 19 und 28 bleibt.

Hier finde ich jetzt den Zusammenhang mit Pantozol :daumen Herzlichen Dank, Euch allen.
Einige Ärzte bezweifelten sogar schon, dass ich HH habe. Der Gentest 2000 hat es aber bestätigt und meine Arthrosen in Händen und Hüfte wohl auch.

Zudem halte ich mich auch in der Ernährung daran was für Menschen mit Eisenmangel schlecht ist kann für mich nur gut sein :D

Liebe Grüße :winken Gisela

Re: Ferritin und Reflux

Verfasst: Mi 3. Feb 2010, 14:51
von christiane
Ich nehme nichts ein, also keine Medis irgendeiner Art, ernähre mich nicht unbedingt HH-bewusst, aber möglichst ausgewogen und mein Ferritin scheint auch nicht zu steigen!
Ferritin im ganzen letzten Jahr unter 30. Vor dem letzten AL jetzt am 26. Januar 23,5 und davor im September und Juni 09 auch bei ca. 23.
Welche Erklärung gibts dafür?

Re: Ferritin und Reflux

Verfasst: Mi 3. Feb 2010, 15:00
von Marie
Kein Stress mehr? :gruebel

:winken

Re: Ferritin und Reflux

Verfasst: Mi 3. Feb 2010, 15:54
von Manes
Hm, ein neuer Behandlungsansatz? Da muss ich noch ein paar mal drüber schlafen.

lg

Manni

Re: Ferritin und Reflux

Verfasst: Mi 3. Feb 2010, 17:33
von Harry
Also ich nehme schon seit Jahren Pantozol (20mg) ein weil ich einen Zwergfellbruch habe und immer wieder Sodbrennen hatte.
Hatte im Februar 2009 einen Ferritinwert von 917 und war schon nach 9 :al auf 187 runter, spezielle Diät mache ich nicht. Morgen bekomme ich den aktuellen Ferritinwert und dann sehe ich wieviel nach 1 :al im November 2009 und einmal Bild letzte Woche der Ferrintinwert runter gegangen ist.

Gruß Rolf

Omeprazol is so ne Sache

Verfasst: Mo 8. Feb 2010, 21:04
von maxleon
Hallo,
das Problem bei Omeprazol und ähnlichen ist halt, dass es über die Leber geht und somit wirkt als würde man täglich Alk. trinken.
und wenn man dann aufgrund der HH schon erhöhte Leberwerte hat, kann das zustäztlich dazu beitragen, dass die nicht besser werden.
Auf der einen Seite steigt das Ferritin nicht, was der Leber gut tut, auf der anderen schadet das Omeprazol. Gut eine 20mg am Tag
soll wohl nichts machen, wenn man aber am Tag dann noch zwei, drei Bier trinkt, ist es schon zuviel.
Ich habe auch Reflux und soll Omeprazol nehmen, versuche das aber nicht täglich zu tun, da ich meine HH gestresste Leber entlasten will.
Bin zwar mittlerweile auf Ferritin 20, aber habe bei regelmäßigem Alkgenuß einen GPT um 60, wenn ich keinen Alk trinke geht er auf
45 runter. dachte eigentlich wenn das eisen draußen ist, würde er unempfindlicher werden.

Grüsse

Re: Ferritin und Reflux

Verfasst: Mo 8. Feb 2010, 21:23
von Marie
Hi, Maxleon,

ich glaube, wenn Du täglich zwei, drei Bier trinkst, brauchst Du kein Omeprazol mehr, um der Leber zu schaden! :roll
Diese Menge ist schon für einen Gesunden zu viel, und erst recht für eine angegriffene Leber!

Zu den Reflux-Hemmern kann ich nichts weiter sagen.

Halt Dich ein bisschen zurück, dann gehen die Leberwerte schnell runter!

Viel Erfolg!
Marie :winken

Re: Ferritin und Reflux

Verfasst: Mo 8. Feb 2010, 21:43
von maxleon
Marie hat geschrieben:Hi, Maxleon,

ich glaube, wenn Du täglich zwei, drei Bier trinkst, brauchst Du kein Omeprazol mehr, um der Leber zu schaden! :roll
Diese Menge ist schon für einen Gesunden zu viel, und erst recht für eine angegriffene Leber!

Zu den Reflux-Hemmern kann ich nichts weiter sagen.

Halt Dich ein bisschen zurück, dann gehen die Leberwerte schnell runter!

Viel Erfolg!
Marie :winken
Nein ich trinke nicht täglich Alk, nur am wochenende
war halt nur so nen Beispiel, wollte damit sagen, dass omeprazol der leber reicht und sie dann nicht noch nen bier braucht.

Re: Ferritin und Reflux

Verfasst: Mo 8. Feb 2010, 21:55
von Marie
Ich würde dann doch lieber das Bier trinken! :lollen

Re: Ferritin und Reflux

Verfasst: Mo 8. Feb 2010, 22:41
von Manes
Huhu

schön, dass Maxleon meinen Beitrag nochmal aufgegriffen hat. Hier stellt sich allerdings die Frage, wieviele von uns den wirklich nach der intensiven :al Phase noch erhöhte Leberwerte haben. Bei mir hatten sich die Leberwerte schnell wieder normalisiert. Dann stände ja evtl einer "Behandlung" mit einem H2 Blocker nix im Wege. :gruebel Ml abwarten, was hier noch kommt.
Auf jeden Fall ist Maxleon sein Einwand nicht zu verachten.


lg

Manni