Hallo Lia,
was meinst du mit "Transferrinsättigung"?
Bei mir wird immer nur regelmäßig der Ferritin wert bestimmt, und wenn dieser über 50 ist, werde ich zum Aderlass gebeten...
Die Transferrinsättigung ist ein Eisenlaborparameter, der sich aus dem Serumeisen und dem Transferrin berechnen läßt.
http://www.med4you.at/laborbefunde/lbef ... in_sat.htm
Mal vereinfacht und bildlich gesprochen:
die Transferrinsättigung zeigt an, in wieweit die "Eisentransporter" im Blut mit Eisen beladen ("gesättigt") sind. Übersteigt das Eisenangebot die Kapazitäten der Eisentransportmoleküle, ist die Transferrinsättigung also erhöht, dann "schwirrt" auch freies Eisen umher.
Freies Eisen ist ungesund und daher versucht der Körper, Eisen immer zu binden, um "freie Eisenladung" zu vermeiden, daher wird es zum Transport auf die Eisentransporter gebunden.
Die Eisentransporter transportieren die Ladung in Form des gebundenen Eisens dahin, wo es der Körper gerade braucht. Haben die Transporter kaum Eisenladung, dann ist zu wenig Eisen im Körper vorhanden bzw die Eisendepots leer (=Eisenmangel). Sind die Eisentransporter im Blut überladen, ist der Körper meist eisenüberladen. Ist man eisenüberladen, ist mehr Eisenladung da als Transportmöglichkeiten, dann macht dieses freie Eisen aufgrund der toxischen Wirkung ungebundenen Eisens Probleme.
Die Transferrinsättigung ist bei Hämochromatose schon im Frühstadium erhöht. Daher ist dieser Parameter für die (Früh)erkennung von Hämochromatose von großer diagnostischer Bedeutung.
Nach erfolgter Aderlaßtherapie mit Zielbereich von 50ng/ml beim Ferritin ist dann auch die Transferrinsättigung meist nicht mehr so hoch wie zum Diagnosezeitpunkt.
Idealerweise sollte die Transferrinsättigung bei eisendepletierten Hämos bei 35% liegen, was jedoch meist nicht so ideal klappt.
Bei manchen Hämos ist sie weiterhin sehr deutlich erhöht. Ich gehöre zu diesen Exemplaren. Dieser Wert läßt sich jedoch schlecht bis gar nicht beeinflussen; in keinem Falle sollte man also bei einer erhöhten Transferrinsättigung aber niedrigem Ferritin einen vorschnellen Erhaltungsaderlaß machen.
Es ist eigentlich dann nicht mehr wichtig, die Transferrinsättigung zu wissen, da man eh nicht viel dran ändern kann. Viele Ärzte testen sie bei den Erhaltungsaderlässen nicht mehr mit. Mein Arzt jedoch läßt immer großes Blutbild und auch alle Eisenwerte samt Transferrinsättigung abchecken. Und meine Transferrinsättigung ist dauerhaft immer so um die 70%.
Mich würde mal eine Studie interessieren, in wiefern eine dauerhaft erhöhte Transferrinsättigung bei eisendepletierten Hämos mit einer erhöhten Infektzahl/-dauer assoziiert sein könnte.
Eine erhöhte Transferrinsättigung geht allgemein mit einem erhöhten Eisenangebot für bestimmte eisenliebende Bakterien und einem erhöhten Infektrisiko einher. Dies sehe ich auch im speziellen Falle der eisendepletierten Hämos, welche noch dauerhaft eine deutlich erhöhte Transferrinsättigung aufweisen, wobei es wie schon gesagt sehr viele andere Risikofaktoren gibt wie andere Gifte: Rauchen,übermäßiger Alkoholgenuß usw und nicht zu vergessen: Streß.
Vorsichtiges Update gibt es übrigens wohl in Sachen Blutspende. Die generelle ausnahmslose Nichtzulassung zur Blutspende in Deutshcland gehört wohl der Vergangenheit an. Blutspendedienste wie DRK und HAEMA sind strikt weiter bei einem generellen Nein. In Unikliniken ist es bei jeweiliger Anfrage jedoch eventuell möglich, eisendepletierte und sonst blutspendefähige Hämos zur Spende zuzulassen. Daher lohnt sich eine Anfrage bei der örtlichen Uniklinik, wie sie das dort handhaben. Da wird sich in nächster Zeit noch einiges tun, da bin ich sicher

Da wird hier im Forum demnächst wohl auch noch einiges drüber geschrieben, Manes hat ja gerade schon in einem anderen Beitrag davon geschrieben
Liebe Grüße
Lia