Hallo, habe wenig Zeit deswegen kann ich mich nicht nochmal korrekturlesen
Hier nun meine Sicht der Dinge:
Psychethemen -gewagte Themen?
Die Psychethemen wie -Psyche als Ursache Auslöser am besten aller Krankheiten- sind längst keine gewagten Themen mehr, sondern beliebte Themen bei Foren über Krankheiten. (Bei Hundeforen, Hundeschnack auf der Hundewiese usw ist es das Barfen. Wer nicht Barfen denkt ist out oder fast schon Tierquäler).. Es ist eher schon gewagt, in Laienforen eine differenzierte Betrachtung zu offembaren, ohne dass über einen hergefallen wird. Hier in diesem Forum ist zum Glück kein Her-fall-Ton, ansonsten würde ich dieses Forum verlassen.
Ferritinerhöhung Paradebeispiel für: Psyche hier NICHT Modifier oder Auslöser oder Ursache.
Hämochromatose bzw. die genetische Disposition für Eisenüberladung und die Ferritinerhöhung ist für mich ein Paradebeispiel für eine Erkrankung bzw genetische Disposition, welche eben gerade NICHT psychisch bedingt oder ausgelöst ist oder durch sie verstärkt wird.
Aus meiner Sicht genauso wenig, wie meine Augenfarbe und die Ausprägung meiner Augenfarbe psychisch bedingt ist.
Beispiel "Blaumutanten"
Die Augenfarbe hängt von der Kombination der von den Eltern geerbten Gene ab. Blaue Augen gibt s wohl noch gar nicht lang. Es ist eine Mutation junge Mutation, ca 7000-8000 Jahre alt aus dem -glaube ich, müsste ich nachlesen- Schwarzmeerraum. (HH -Mutation C282Y ist allerdings noch jünger...)
Und Augen sind ja nicht nur blau oder braun, sie haben verschiedenste Ausprägungen von Blau-,Grün-,Grau-und Brauntönen. Und auch da gibt es eine ganze Palette an Zwischentönen. interessant zu lesen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Augenfarbe Jeder Blauäugige wahrscheinlich ein Mutant. Mit individueller Ausprägung seines Blautons.
Modifier-Gene
Zusätzliche Genmutationen und sogenannte Modifier-Gene, von denen wir inzwischen schon diverse kennen, schwächen oder stärken die genetische Ausprägung einer Hämochromatoseveranlagung oder eines Blautons der Augen.
erworbene Modifier
Weitere Modifier, die bei Hämochromatose die Ausprägung beeinflussen sind z.B.: Lebererkrankung, Alkoholkonsum, Ernährungsgewohnheiten aus meiner Sicht zudem: Epigenetik.
Gene sind auch die verantwortlich, warum die Leber bei einem Hämo mit Ferritinwert 2000 eine Zirrhose aufweist und bei einem Hämo mit 9000 die Leber nur reversibel geschädigt ist.
Epigenetik
Durch Epigenetik können Gen-an-und abschalter verändert werden -an -und ausknipsen von Modifiern , ich selbst kann aber nicht willentlich sagen: heute knipse ich, Lia, das an oder aus, weil es mir nach Lias

Ermessen so danach ist, sondern "die Evolution" "das Streben nach Überlebensvorteil der Spezies" schaltet an oder aus ...Denkbar wäre z.B. so etwas wie: wenn meine Großmutter im Krieg kaum Eisen in der Nahrung bekam, hat sie die Eisenrresorption gesteigert ("unpsychisch" und unwillentlich) und dies kann (unpsychisch und ohne dass meine Großmutter darauf Einfluss hätte) als epigenetisch geerbte Information an die Nachkommen weitergegeben werden und so die Tendenz zu erhöhter Eisenresorption weitergegeben werden, auch wenn die Ursache für die erhöhte Resorption- Eisenmangel durch eisenarme Nahrung- längst nicht mehr da ist und in Wirklichkeit heute bei mir die Teller mit rotem Fleisch voll gedeckt sind.
Forschungsansätze bzw da wird sicher schon dran geforscht: wie sich eine "schlechte psychische Verfassung oder z.B. so schlimme Erlebnisse wie Traumen auf die Psyche der Enkel niederschlägt, (z.B. wie sich Erlebnisse und Zustände mit extremem Mangel an psychisch positiven Faktoren und extremen Mangel an physisch positiven Faktoren von Gefangenenlagern bei den Enkeln von den Betroffenen epigenetisch niederschlagen, die z.B. gar nicht in diesen Familien aufwachsen sondern von Adoptiveltern großgezogen wurden).
Psyche -Körper Körper-Psyche
Zur Psyche allgemein: Ich sehe Psyche und Körper nicht getrennt. Je mehr man forscht, desto mehr stellt man fest, dass auch hier die Gene einen großen Anteil für "die Psyche" haben.Und nicht nur "die Psyche" auf "den Körper". Z.B. spielt auch die genetische Veranlagung mit hinein bei der Traumabewältigung. Wer ein bestimmtes Gen besitzt (auch das war Mutation...) kann traumatische Erfahrungen potentiell deutlich besser bewältigen als ein Mensch ohne diese Genveranlagung. Für mich lassen sich Psyche und Gene nicht trennen. Die Trennung in Psyche und Körper gibt es für mich so nicht. Und es steckt wohl mehr Biochemie in der Psyche, als uns als Menschen lieb ist. Wir sind wohl mehr determiniert, als wir es gerne hätten, wenn man sich die Ergebnisse der Gehirnforschung so ansieht Dies entbindet jedoch nicht von Verantwortung für unser Handeln. Denn der Mensch ist fähig, trotz aller genetischer und epigenetischer Determination zu lernen.
Schuld
Mit der Vermittlung von Schuldgefühlen und dem "vermeintlichen Körper und Psyche sind eins-alles fließt" aber paradoxerweise dann wenns passt: "Psyche ist Auslöser oder noch schlimmer Ursache von allem Kranken" lässt sich in der Gesundheitsindustrie, besonders in der esoterischen Ecke, sehr sehr viel Geld verdienen und sehr viel an Menschen in gesundheitlicher und/oder psychischer Notlage manipulieren, was weltanschauliche sektiererische Gruppierungen freut.
Der Mensch sieht sich im Zentrum seines Seins
Ich glaube, dass wir Menschen uns in diesem Zusammenhang gern zu sehr im Zentrum sehen. Jeder einzelne Mensch ist unschätzbar wertvoll, dies steht dabei nicht zur Debatte. Aber wir sind noch nicht weit vom "wir Menschen sind die Krone der Schöpfung, wir Menschen sind das Zentrum des Universums "etc entfernt. Wenn man sich vorstellt, vom Weltraum aus auf den Planeten Erde zu schauen , von dort aus Mutationen und Erbkrankheiten betrachtet, dann kommt es nicht auf den einzelnen Menschen an, der erkrankt, es geht um ein größeres Ganzes.
Es geht um Evolution. Evolutionsvorteile. Was einer Spezies in der Summe Vorteile bringt, setzt sich in der Regel durch. C282 setzt sich gut durch, sie ist inzwischen sehr häufig, wenn man bedenkt, daß sie noch gar nicht alt ist. Sich nicht als Zentrum zu sehen bedeutet, vom
einzelnen Individuum weiter zu denken zur
Menschheit und dann nochmal weiter zur
Evolution generell und evtl noch weiter. Und dann sieht es mit den Mutationen aus meiner Sicht völlig anders aus:
Gute Gene -schlechte Gene
Die Mutationen sind nicht schlecht. Es gibt diese menschliche Wertung eigentlich nicht bzw. wenn dann nur für uns Menschen... Aber wenn man schon werten möchte: gerade die Mutation C282y ist nicht "schlecht". Wir Menschen finden sie schlecht, weil sie homozygote Menschen krank machen kann.
Sie ist aber nicht schlecht, selbst für uns als Spezies Mensch nicht. Sie ist sehr erfolgreich und
nützlich für die Menschheit. Sie verhindert Eisenmangel in eisenarmen Gebieten, bei eisenarmer Nahrung, lässt Blutverlust besser ausgleichen z.B. bei Verletzungen und bei Parasitenbefall usw. Sie lässt Frauen besser Geburten überstehen, sie macht junge Männer körperlich fitter, sie lässt Kinder besser denken usw.
Warum sollte jemand daher, der nun halt grad mal homozygot besonders viel Eisen lädt, dies aus psychischen Gründen tun?
Nicht möglich: Eisenbalance durch Balancierung der Psyche
Inwieweit beeinflusst die Psyche den Hepcidinspiegel und wie kann die Psyche den Hepcidinspiegel steuern im extrem komplizierten Zusammenspiel, welches zum "idealen" Eisenstoffwechsel führt?
Ich habe noch keinen Menschen gesehen, dessen Ferritinspiegel bei guter Verfassung sinkt und bei schlechter psychischer Verfassung steigt. (Denkbar höchstens, wenn jemand aufgrund schlechter psychischer Verfassung Alkoholiker wird, steigt Ferritin an oder, wenn jemand aufgrund schlechter psychischer Verfassung krankheitsanfälliger wird treibt eine bakterielle Infektion den Ferritinwert hoch.)
Ich kann als Hämo mein Eisen nicht in Balance bringen durch Ausbalancierung meiner Psyche, davon bin ich heute (12.August 2009)tief überzeugt, nach allem, was ich über Hämochromatose weiß.
Ganz anders sieht es mit dem Triggern bei z.B. Schuppenflechte aus, da gibt es auch eine genetische Veranlagung, jedoch triggert die Psyche neben vielen anderen Triggern das Erscheinen der Schuppenflechte. (bei mir sind es neben Stress bestimmte Plastiksandalen, die meine genetische Anlage zu Schuppenflechte am Fuß hervorrufen- und das sehe ich dann auch. Die Ursache für die Schuppenflechte sind meine Gene. Einer von vielen Modifier für die Krankheitsausprägung ist psychischer Stress.
Diesen Modifier sehe ich bei Hämochromatose nicht siehe oben.
Die Stärkung des psychischen Wohlbefindens hat einen großen Einfluss auf die generelle Krankheitsbewältigung und das Schmerzempfinden bei Arthropathie.
Aber den Ferritinwert kann ich- so meine Sicht- nicht willentlich oder unwillentlich durch meine Psyche beeinflussen und dadurch den Eisenhaushalt in Balance bringen.
Krankheiten schlagen auf die Psyche
Das Wissen, eine Erkrankung zu haben und diese im Alltag bewältigen zu müssen, mit ihr leben lernen zu müssen, hat einen Einfluss auf die Psyche.Hämochromatose-Arthropathie und chronische Schmerzen wirken sich auch belastend auf das psych.Wohlbefinden aus. Zudem ist bei Hämochromatose- im Vollbild- die Funktion verschiedener Hormondrüsen gestört mit Wirkungen auf die Psyche bis hin zu Krankheitsbildern wie Depression. (Da wieder die Vermischung von Psyche und Körper)
Abschließend
Ohne Mutationen wären wir nicht, was wir sind, nämlich keine Menschen sondern z.B kleine Nagesäugetiere die keine Evolutionschance zur Entwicklung zum Menschen hatten neben den Dinosauriern, die sehr erfolgreich mit ihren Genen waren, bis der Komet kam

. Erst dann hatten wir Menschenvorläufersäugetiere eine Chance. Und nach den Menschen wird es andere erfolgreiche Spezies geben. Und viele viele Mutationen, von denen nur wenige krank machen. Und viel Epigenetik.
Da ist auch mal die ein oder andere Mutation dabei wie eine Hämochromatosemutation, die dann mal homozygot Nachteile für wenige Menschen bringt.
Schuldthema mit schlechten Genen (also eigene Verantwortlichkeit für das Entstehen meiner Erbkrankheit) und Psychethema (Psyche Auslöser oder gar Ursache des erhöhten Ferritinwerts bzw seiner Schwankungen) bei Erbkrankheiten sind für mich zusammengehörig und aus meiner Sicht ethisch bedenklich. Man denke nur mal an wirklich determinierende Erkrankungen wie Chorea Huntington.
Kurzum:
für mich sind Hepcidinspiegel, die Körpereisenreserven und Ferritinwert nicht durch die Verfassung meiner Psyche beeinflussbar. meinem Ferritinwert ist die Psyche wurscht. Zudem sehe ich meine besonderen Gene nicht als schlechte Gene, auch wenn sie für mich halt mal grad nicht so gut sind. Und Psyche und Körper sind für mich so gar nicht zu trennen. Das gehört für mich eben auch aus biochemischer Sicht zusammen.
Es gibt Befunde die durch psychischen Stress ausgelöst werden können, es gibt Befunde, die durch psychischen Stress modifiziert werden können. Aber aus meiner Sicht bei Hyperferritinämie eben gerade NICHT.
Und für mich ist die Frage "psychisch bedingt"oder "bin ich selbst schuld" im Gegensatz zu den meisten Menschen wohl auch nicht wirklich so wichtig, ich schaue, dass es mir gut geht und das wars. Sollte ich eine lebensbedrohliche "körperliche" Erkrankung bekommen- und jeder bekommt früher oder später eine-, werde ich nicht meine Psyche dafür veranwortlich machen- weil mich das krank machen würde

: dann hätte ich ne Erkrankung psychischen Ursprungs obendrauf oder ein Befund der als Trigger Stress hat, würde aufblühen. Ich schaue, dass mir gut geht, weil das immer und für alles gut ist, und das wars.
Sorry, wenn ich müde bin, schreibe ich oft lange Texte....ich hoffe man kanns lesen.
Liebe Grüße Lia