Marie hat geschrieben:Ich finde es generell wichtig, in Diskussionen sachlich zu bleiben.
Als Grundlage sollte zunächst das dienen, was in den Zeilen steht und nicht das, was man zwischen den Zeilen zu lesen glaubt.
Marie hat geschrieben:Das ist auch im privaten Bereich hilfreich, um Missverständnisse zu vermeiden.
Zitat 1 sehe ich ähnlich, darum bemühe ich mich immer um größtmögliche Sachlichkeit in meinen Beiträgen.
Die Grundlage für das, was, man wenn man will, zwischen den Zeilen zu lesen ist, geht aus meiner Sicht nicht sachlicher und informativer zu schildern. Wobei wie ich auch dazu geschrieben habe, der Verfasser Laie ist, wie in Patientenforen üblich. Sachlicher gehts glaub ich nicht.
zu Zitat 2 Im privaten Bereich nicht auch zwischen den Zeilen zu lesen oder lesen zu können, halte ich aus meiner Erfahrung nicht für hilfreich, aber das mag jeder anders sehen und ist eh offtopic.
Klar ist jedoch, daß schon die Namensnennung eines Konzerns juristische Konsequenzen haben kann, daher werde ich mich hüten, diesem Forum fianziellen Schaden zuzufügen. Klar ist auch, daß Pharmafirmen neben dem Wohle des Patienten wie alle Unternehmen immer auch eigene pekuniäre Interessen verfolgen müssen und da gehört auch die Eruierung neuer Zielkundengruppen selbstverständlich dazu. Dafür werden/wurden Studien durchgeführt.
Studien sind immer zielgerichtet, zumal sie teuer sind. Daher führen Unternehmen natürlich nur dann Studien durch, wenn die Chance da ist, daß das Geld gut investiert wurde, also eine mögliche Anwendung in Frage kommen könnte. Zur Eruierung des Marktpotentials gehört dabei auch, in wiefern mögliche Zielpatientengruppen und ihre Ärzte für eine mögliche Anwendung auch im Vorfeld interessiert werden können.
Es gibt die Durchführung von Studien zur Anwendung von Deferasirox bei erblicher Hämochromatose. Und dies sollte man idealerweise wissen, wenn man nach Köln fährt. (In Deutschland kann man laufende Studien nicht einfach so einsehen, jedoch die amerikanischen.)
http://mobil.pz-o.de/index.php?id=5423&type=0
Mit Deferasirox ...wurde vor Kurzem ein neuer oraler Eisenchelator für Patienten mit sekundären Hämosiderosen, also zum Beispiel Eisenüberladung nach Polytransfusionstherapie, zugelassen. Zurzeit laufen Studien zur Anwendung bei Hämochromatose.
( dies die amerikanische Seite zu Studien) Clinical trials
http://www.clinicaltrials.gov/ct2/show/ ... de&rank=25
Brief Summary This study is being carried out in order to test a new oral treatment for iron overload in patients with Hereditary Hemochromatosis. The study is also being carried out to find out if this medication is tolerable, that is, it doesn't have a lot of side effects.
( ungefähr übersetzt: in der Studie wird eine neue Pille (=Deferasirox) an Patienten mit Eisenüberladung durch hereditäre Hämochromatose getestet. Es soll auch die Tolerabilität des Medikaments und Nebenwirkungen untersucht werden.)
Off-Label Use ist ja auch derzeit möglich. Einige wenige nichtaderlaßfähige Patienten mit erblicher Hämochromatose können also durchaus das neue Deferasirox auch jetzt schon einnehmen, so dies nach sorgfältiger Nutzen-Risikoabwägung und neutral gehaltener Fortbildung des Arztes Sinn macht. Dann kann, ich wiederhole mich, Deferasirox auch bei Einzelfällen erblicher Hämochromatose hilfreich sein. Für die Kassen ist eine Aderlaßtherapie, wenn auch zeitaufwendig für die Arztpraxis, jedoch immer weitaus kostengünstiger. Denn Deferasirox ist teuer.
Ganz allgemein gesprochen sind weitere Projekte von Pharmaunternehmen, in die womöglicherweise auch nicht nur aus reiner Mildtätigkeit Gelder fließen, beispielsweise gerne unternehmenseigene Webseiten mit Patientenforen, (auf die nicht auf den ersten oder zweiten Blick zu erkennen,,daß es sich um eine Pharmaseite handelt) Subventionen von Selbsthilfegruppen, Fortbildungsveranstaltungen für Ärzte usw.
Solange allen, also auch Patienten damit genutzt ist, sind solche Finanzspritzen sehr erfreulich und leider sind viele Organisationen auf solche Finanzspritzen existentiell angewiesen. Z.B. steht bei der großen amerikanischen Organisation zu eisenbezogenen Erkrankungen:
http://www.irondisorders.org/Resources/Resources.asp
Portions of this Web site made possible in part with an unrestricted grant from N.(
Firmenname).
Es ist aus meiner Sicht wichtig, daß es auch unternehmensunabhängige und ungesponserte Selbsthilfeorganisationen und Forbildungsveranstaltungen für Ärzte gibt.
Das Thema "Industrie, Arzt und Patient" und die Diskussion darüber gehört wohl in einen Extra-Thread, den ich demnächst gerne eröffne.
Ich werde, so ich es zeitlich einrichten kann, der Veranstaltung in Köln beiwohnen.
Liebe Grüße
Lia