Hallo Missi,
herzlich willkommen im Forum auch von mir.
darf ich vorab nach Deinem Alter fragen?
Es gibt keinerlei, wirklich keinerlei Grund zu Panik für Dich.
Denn:
-eine Hämochromatose liegt auch bei einem gering über dem angegebenen Normbereich liegenden Ferritin nicht vor. Von Hämochromatose spricht man im streng medizinischen Sinne erst, wenn das Ferritin sehr hoch ist z.B. 1000 ng/ml und dazu eisenbedingte Organschäden vorliegen.
-Hat man die genetische Disposition für Hämochromatose, heißt das noch lange nicht, daß man krankheitsfördernde Eisenüberladung und eisenbedingte Schäden bekommt. Frauen sind aufgrund der Periode sowieso nochmal deutlich seltener von gravierenden Organschäden betroffen. Auch wenn Deine Periode nicht so regelmäßig ist, so hast Du doch immer wieder einen natürlichen Blutverlust, der Dich in jungem Alter vor Eisenüberladung gewissermaßen schützt.
Ich kann verstehen, daß Du Ängste hast, da Dein Onkel an Hämochromatose erkrankt ist und Dein Vater an einer schweren Erkrankung verstorben ist.
-Ob Du überhaupt die genetische Disposition hast, ist fraglich und derzeit eigentlich nicht so wichtig, als daß es Panik machen könnte.
Wichtig ist, daß Dein Ferritin nur gering über dem Normbereich liegt, so daß Du keine eisenbedingte Organschäden hast.
Wie Du bereits weißt, ist das Serumferritin auch u.a. ein Entzündungsanzeiger. Serumferritin zeigt nicht zwangsläufig die tatsächlichen Eisenreserven an.
Wie könnte man weiter vorgehen?
Man könnte nun abwarten, in Abständen Dein Ferritin messen und sehen, ob überhaupt eine steigende Tendenz vorliegt und dann rechtzeitig intervenieren, wenn das Ferritin dauerhaft erhöht ist.
Zudem kann man aus Serumeisen und Transferrin (nicht Ferritin Manes hat sich verschrieben) die Transferrinsättigung messen.
Nur wenn die Transferrinsättigung deutlich erhöht ist, ist eine mögliche genetische Disposition für Hämochromatose wahrscheinlich.
Hier findest Du den Rechner:
http://www.med4you.at/laborbefunde/lbef ... in_sat.htm
Du möchtest Sicherheit haben, wenn ich das recht zwischen den Zeilen lese.
Ich würde im Januar nochmal zum Arzt und fragen, ob er den Gentest machen möchte. Aber meines Erachtens besser: ob er Serumeisen messen läßt, daß man daraus mal die Transferrinsättigung sich anschaut. Und man dann weiter sieht und geg den Gentest vornimmt.
Ich persönlich bin (wegen möglicher Risiken bei unkundigen Versicherern usw) eher gegen vorschnelle Gentests, gerade bei Hämochromatose, weil ein positiver Gentest noch lange nicht sagt, daß man an Hämochromatose tatsächlich erkranken wird, sondern er zeigt nur eine Neigung zu vermehrter Eisenspeicherung an, und eine Eisenüberladung läßt sich durch Ausbalancieren der Eisenreserven durch Aderlässe sicher verhindern.
Ein ärztlich vorgenommener HFE-Gentest zeigt nur die häufigen HFE-Mutationen an ( C282Y, weiters wird noch H63D Mutation und evtl S56C Mutation getestet). Alles andere wird nicht getestet. Von wegen da würde alles komplett gescreent, das ist Quatsch und der Humangenetiker hat recht, wenn er blanker Unsinn dazu sagt.

Es gibt allerdings Gentests, bei denen mehrere Krankheitsdispositionen zugleich getestet werden. Da werben Labore Kunden mit erhöhtem "Gesundheitssicherheitsbedürfnis" für privat zu zahlende teuere und aus meiner Sichts eher unnütze bis schädliche Tests. Neben Geldverlust und der Gewissheit für nur ein paar von vielen, vielen möglichen genetischen Risiken hat man dann zusätzlich das Risiko, sich in Zukunft verrückt zu machen, weil man vielleicht von irgendeiner Krankheitsneigung erfährt und bei leicht panischer Veranlagung dann tatsächlich an irgendwas darüber krank wird. Daher halte ich davon gar nichts. Möchte Dir insb bei bei Dir vielleicht vorhandener eher panischer Veranlagung deutlich abraten.
Ich würde auf den Rat Deines Arztes oder des Humangenetikers vertrauen und nicht privat unnütz Geld verschwenden.
Kurz ein Wort zu Hashimoto. Es gibt bestimmte Internetforen zu Hashimoto, die Menschen mit labiler potentieller panischen Veranlagung evtl. nicht gut tun. Da hat dann irgendwie jeder, der in solches Forum reinschaut, Hashimoto oder den falschen Arzt und jedes sich mal nicht ganz gut fühlen ist sofort ein Hashimotosymptom usw. Ich hoffe, Du bist da in guten ärztlichen Händen. Laieninfos und selbsternannte Hashimotoexperten sind immer mit Vorsicht zu genießen. Auch wir im Hämochromatose-Forum sind Laien, wenn auch das Niveau deutlich besser ist -so meine Meinung- als bei vielen Patientenforen.
Hoffe, mein Beitrag hat Dir etwas weitergeholfen.
Liebe Grüße
Lia
PS sehe grad, Birgitta hat inzwischen gepostet....Da dürfte dann nun einiges doppelt sein, egal doppelt hält besser
