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Ich habe eine Frage - und hoffe, dass ich hier richtig bin!?

Verfasst: Mi 15. Feb 2012, 12:24
von Harley
Einen schönen guten Tag :)

Ich habe eine Frage und hoffe, dass Ihr mir eine Antwort geben könnt:

Vor ein paar Wochen war ich bei einem Heilpraktiker, der meinte, ich sollte mich einmal auf Hämochromatose untersuchen lassen. Meine HA wollte den Gentest nicht machen, aber ich konnte Sie dazu bringen die anderen "Eisenwerte" zu testen (einen Teil habe ich selbst bezahlt).

Die Ergebnisse waren folgende (die Normwerte setze ich in Klammern dahinter):

Ferritin 19 (10-291)
Eisen. 112 (49-151)
Transferrin. 231 (200-360)
Transferrinsättigung. 34 % (16-45)

Haltet Ihr es bei diesen Werten für möglich, dass ich eine Hämochromatose habe? Muss ich einen solchen Gentest machen?

Vielen lieben Dank schon im voraus für die Antworten :)

Einen lieben Gruß

Harley

Re: Ich habe eine Frage - und hoffe, dass ich hier richtig bin!?

Verfasst: Mi 15. Feb 2012, 13:04
von Lia
Hallo Harley,

herzlich willkommen im Forum. :winke

Wie um alles in der Welt kommt der Heilpraktiker auf Hämochromatose?
Anhand welchen Eisenwertes wollte der Heilpraktiker denn seinen Verdacht festgestellt haben?


Bei Dir besteht nicht mal der klitzekleinste Verdacht auf Hämochromatose, das soll jetzt keine Ferndiagnose sein, aber das ist so "klar wie Klosbrühe". Selbst wenn man sich mit Hämochrmatose wenig auskennt, ist das im Verhältnis gesehen so, wie wenn Du ein schlanker Mensch bist und ein Heilpraktiker Dir sagen würde: "Sie haben Übergewicht"- da wird Dein Hausarzt auch sagen, Sie haben kein Übergewicht.
Die Reaktion Deines Hausarztes ist also die einzig richtige, keinen HFE-Gentest machen zu wollen. Das ist schlichtweg nicht indiziert. (Es sei denn, ein naher Verwandter hätte Hämochromatose, aber selbst da hätte es aufgrund der Eisenwerte keinen Verdacht gegeben)
Keine Indikation für HFE-Gentest weil:
Bei Hämochromatose ist Ferritin erhöht, bei symptomatisch erkrankten Menschen mit Hämochromatose ist das Ferritin meist sogar sehr deutlich erhöht, z.B. über 1000 ng/ml.
Bei jungen Menschen mit genetischer Disposition für Hämochromatose kann Ferritin, der Eisenspeicherwert, zwar anfangs noch unauffällig sein, aber die Transferrinsättigung ist typischerweise schon deutlich erhöht.
Du hast eine völlig normale, unauffällige Transferrinsättigung.
Serumeisen ist bei Hämochromatose ebenfalls erhöht und Transferrin erniedrigt. Bei Dir beides völlig unauffällig.
Du hast sogar niedrige Eisenspeicher, denn Dein Ferritin ist niedrig. Ferritin zeigt die Eisenreserven des Körpers an.
Nicht die Spur von Eisenüebrladung, nicht die Spur von genetischer Disposition, unbehandelt im Laufe des Lebens an Hämochromatose zu erkranken.


Ich bin immer wieder fasziniert, wie kreativ Heilpraktiker ihren Job ausüben. (Entschuldigung dass ich das in diesem Ton sage, aber ich habe in all den vielen Jahren noch KEINEN einzigen Heilpraktiker getroffen, der einigermaßen anständig mit diesem Thema umging, Eisenüberladung will man mit Chlorella ausleiten usw. :nene )
Der Heilpraktiker hat Geld von Dir bekommen dafür, dass er eine haarsträubende Verdachtsdiagnose gestellt hat und Dir völlig unbegründet Angst gemacht hat. Das macht mich wütend.
Beim Hausarzt hast Du dann in Bezug auf Hämochromatose ebenfalls unnötigerweise noch privat Geld zahlt, weil der Hausarzt zu Recht aufgrund dieser Begründung keine Indikation sieht, die Eisenwerte weiter abzuklären. Er hätte Dir das vielleicht noch besser erklären sollen, dass Du da kein Geld verschwenden sollst.
Auch den Gentest müsstest Du privat bezahlen.
Mach das nicht, spar Dir das Geld, wirfs nicht zum Fenster heraus.

Was das niedrige Ferritin angeht, würde ich das Thema Eisenmangel mit dem Hausarzt besprechen. (Bitte aber zu Eisenmangel nicht zu viel herumgooglen, fast alle Seiten sind von Pharmaherstellern unterstützt.)
Und mit dem Heilpraktiker würde ich sprechen, worin er seinen Verdacht auf Hämochromatose begründet. Und eigentlich sollte er Dir Dein Geld zurückgeben, was er sicher nicht machen wird...
Hoffe, ich konnte Dir das ausreichend erklären. Wenn Du Fragen hast, stell sie gern.

Liebe Grüße

Lia

Re: Ich habe eine Frage - und hoffe, dass ich hier richtig bin!?

Verfasst: Mi 15. Feb 2012, 14:06
von Hanne
Hallo Harley, :hallo

willkommen hier im Forum!

Ich kann mich voll und ganz meiner Vorschreiberin anschließen:
wie kommt der Heilpraktiker bei diesen Blutwerten bloß auf Hämochromatose??? :gruebel
Alle Werte sind doch bestens!
Scheint ja ein echter Imperte (Mischung aus impertinent und Experte) zu sein!
Ich muß mich doch immer wieder über diese Spezies wundern. :nene

Laß Dich nicht verrückt machen!
Darf ich fragen, warum Du beim Heilpraktiker warst? Hast Du Beschwerden?
Aber was auch immer Du hast, Hämochromatose ist es wohl sicher nicht.
Den Gentest kannst Du Dir im wahrsten Sinne des Wortes sicher sparen, da hat Dein Hausarzt völlig recht. Es ist zwar doof für Dich, daß Du die angefallenen Laborkosten teils selber tragen mußtest, aber bei Dir besteht anscheinend nicht mal ein klitzekleiner medizinischer Verdacht...
Also Kopf hoch und genieße Dein eisenarmes Leben! :daumen

Liebe Grüße! :winke
Hanne

Re: Ich habe eine Frage - und hoffe, dass ich hier richtig bin!?

Verfasst: Mi 15. Feb 2012, 16:44
von Lia
Also Kopf hoch
:nick
und genieße Dein eisenarmes Leben!
aber nicht zu eisenarm. Auch wenn das Ferritin bei Dir im Normbereich liegt, ist es niedrig. Da würde ich ein -gelassenes :wink: - Auge darauf haben, daher mein Vorschlag, mit dem Hausarzt irgendwannmal bei Gelegenheit zu sprechen. Es gibt derzeit verschiedene Fachmeinungen (abhängig auch von Pharmainteressen), ab wann Eisenmangelsymptome bei noch im Normbereich liegenden Ferritin bereits vorhanden sein können und wo der "ideale Ferritinbereich" liegt. Ein etwas höherer Ferritinspiegel z.B. in Richtung 50-100 ng/ml ist optimaler als ein niedriges Ferritin von 10-20 ng/ml, das darf man wohl aus Laiensicht dazu sagen.
Mit einer Ernährung mit ausreichend Eisen machst Du jedenfalls nichts falsch. :ham

Liebe Grüße

Lia

Re: Ich habe eine Frage - und hoffe, dass ich hier richtig bin!?

Verfasst: Mi 15. Feb 2012, 17:33
von Manes
Hallo Harley,

willkommen im Forum. Mit einer Eisenüberladung haben Deine Werte nun wirklich nix gemeinsam.

lg

Manni

Re: Ich habe eine Frage - und hoffe, dass ich hier richtig bin!?

Verfasst: Mi 15. Feb 2012, 18:58
von BirgittaM
Hallo, Harley, willkommen im Forum! :hallo
Deine Geschichte erinnert mich an einen Hautarzt, den ich vor ca. 30 Jahren wegen eines Ausschlags aufgesucht hatte und der sich auf Augenhintergrunddiagnose "spezialisiert" hatte. Mir eröffnete er nach einem tiefen Blick ins blaugraue Auge, ich hätte ein wirklich ernstes Problem mit Gallensteinen.
Da ich keine Beschwerden hatte, hab ich mich nicht untersuchen lassen.
Als ich in 2006 die Diagnose HH bekam, verordnete mein Internist mir ein LeberMRT. Was soll ich dir sagen: nicht mal Gallengries, nullkommanix.
Leider erfüllt der Heilpraktiker, bei dem du warst, alle negativen Klischees, die man Heilpraktikern gegenüber haben kann. :troest

Re: Ich habe eine Frage - und hoffe, dass ich hier richtig bin!?

Verfasst: Mi 15. Feb 2012, 22:29
von Lia
Hallo Harley, huhu Birgitta,
möchte nochwas sagen zum Klischee.
Bin eigentlich kein Anhänger von Klischees bin und auch nicht gerne ganze Berufsgruppen undifferenziert "abwatsche", ich hoffe, man sieht es mir hier nach, aber ich kann nicht anders.
Bei mir haben sich leider die Klischees in eigener Erfahrung als Patient oder in der sonstigen Kommunikation mit Heilpraktikern bislang ohne Ausnahme bestätigt, und es waren zahlenmäßig recht viele Heilpraktiker. Nur da dies ein Forum zu Eisenüberladung ist, beschränke ich meine Aussage nur auf Eisenüberladung. Und ich hoffe, andere haben Besseres zu berichten (wobei "wer heilt hat recht" ein falscher Satz ist aufgrund von Placebowirkungen, die auch ohne Geld erreichbar wären.)
Ich glaube als Optimist, dass es Heilpraktiker gibt, die medizinisch ausreichend kompetent sind. Und viele Heilpraktiker wollen wirklich helfen und sind der Ansicht, verantwortlich zu handeln, zumindest alle die Heilpraktiker aus meinem Bekanntenkreis, und das sind einige.
Aber genau diese Gespräche mit ihnen schockieren mich regelmäßig von fachlicher Seite, darum war ich in Deinem Beitrag so deutlich, Harley. Aber ich relativiere es mal so:
Klar machen auch Ärzte Fehler, überall wo Menschen sind, gibts Fehler. Im Forum gibt es auch haarsträubende Erfahrungen über Ärzte. Eine möglichst gute Ausbildung schützt uns als Patienten, aber sie schützt uns nicht vor allen Fehlern.

Liebe Grüße
Lia

Re: Ich habe eine Frage - und hoffe, dass ich hier richtig bin!?

Verfasst: Do 16. Feb 2012, 21:06
von BirgittaM
Unsere Nachbarin hat jetzt eine Ausbildung zur Heilpraktikerin erfolgreich abgeschlossen.
Ich weiß nicht, wie viele verschiedene Wege es gibt, sich Heilpraktiker nennen zu dürfen, aber unsere Nachbarin hat mit Sicherheit die fundierte Alternative gewählt. Sie hat unglaublich viel gelernt und wenn sie dann mal irgendwann praktiziert, werde ich z.B. mit meiner endgradigen Kniegelenksarthrose mal einen Versuch wagen, sofern sie das in ihrer Angebotspalette hat.

Re: Ich habe eine Frage - und hoffe, dass ich hier richtig bin!?

Verfasst: Sa 18. Feb 2012, 06:06
von Manes
BirgittaM hat geschrieben:Unsere Nachbarin hat jetzt eine Ausbildung zur Heilpraktikerin erfolgreich abgeschlossen.
Ich weiß nicht, wie viele verschiedene Wege es gibt, sich Heilpraktiker nennen zu dürfen,

Hierfür bedarf es nur einer Prüfung beim Gesundheitsamt, inder nachgewiesen wird, dass man keinem Menschen schaden zufügt.

Re: Ich habe eine Frage - und hoffe, dass ich hier richtig bin!?

Verfasst: So 19. Feb 2012, 21:15
von BirgittaM
Naja, ganz so einfach scheint das ja - zum Glück - nicht zu sein.
http://www.paracelsus.de/ausbildung/hp/ ... ktiker.asp
Bei dir klingt das ja, als wenn jeder Kreti und Plete zum Gesundheitsamt marschieren und in nullkommanix Heilpraktiker sein könnte.
Und unsere Nachbarin wäre schön blöd, wenn sie eine jahrelange Ausbildung machen würde, wenn sie es auch so "billig" bekäme.
Ist wahrscheinlich wie bei Beton: "Es kommt drauf an, was man draus macht!"

Re: Ich habe eine Frage - und hoffe, dass ich hier richtig bin!?

Verfasst: Di 21. Feb 2012, 20:05
von Manes
BirgittaM hat geschrieben:Naja, ganz so einfach scheint das ja - zum Glück - nicht zu sein.
http://www.paracelsus.de/ausbildung/hp/ ... ktiker.asp
Bei dir klingt das ja, als wenn jeder Kreti und Plete zum Gesundheitsamt marschieren und in nullkommanix Heilpraktiker sein könnte.
Und unsere Nachbarin wäre schön blöd, wenn sie eine jahrelange Ausbildung machen würde, wenn sie es auch so "billig" bekäme.
Ist wahrscheinlich wie bei Beton: "Es kommt drauf an, was man draus macht!"
Es ist aber leider so,
ein Lehrgang muss nicht nachgwiesen werden. Man kann jederzeit die Prüfung zum Heilpraktiker beim zuständigen Gesundheitsamt beantragen (Wartezeit bis zu mehreren Jahren, aus diversen Gründen).
In dieser Prüfung werden eben die Dinge abgefragt, die nach Meinung von den Gesundheitsämtern wichtig sind. Ist diese Prüfung bestanden, kann man sich Heilpraktiker nennen.
Der von dieversen Schulen angebotene Lehrgang vereinfacht evtl. das Bestehen der Prüfung ist aber keine Pflicht.

lg

Manni

Re: Ich habe eine Frage - und hoffe, dass ich hier richtig bin!?

Verfasst: Di 21. Feb 2012, 21:03
von Lia
Harley, ich hoffe Du entschuldigst, dass wir hier nun das Thema Heilpraktiker diskutieren.
Falls Dich das stört, kann man unsere Beiträge abtrennen in einen eigenen Thread. Aber irgendwie gehört das Thema ja schon zu Deinem Thread dazu.

off topic
Manes hat recht, zwar ist die Berufsbezeichnung geschützt, aber eine Ausbildungspflicht besteht nicht. Mehr dazu:
http://de.wikipedia.org/wiki/Heilpraktiker

Und ich durfte in den letzten Tagen wieder erneut Eisenschoten :wink: mit Heilpraktikern sammeln. Schreib ich hier nicht auf, falls derjenige mitliest....Aber es zieht mir die Schuhe aus :(
Ich möchte bald mal andere positive Erfahrungen dazu machen .

Liebe Grüße

Lia

Re: Ich habe eine Frage - und hoffe, dass ich hier richtig bin!?

Verfasst: Mi 22. Feb 2012, 00:16
von Wallander
Genauso, wie von Manni beschrieben sieht es aus. Du hast es auf den Punkt formuliert, Manni. Es macht vielleicht das Bestehen einfacher, aber gefordert wird es nicht. Ein sehr guter Freund schwört auf Heilpraktiker (ich gehöre da eher zu den Skeptikern, auch wenn es auch da sicherlich solche und solche gibt).

Seine erste Frage war, ob es zu den AL's nicht auch "natürliche" Alternativen gibt. Also ich persönlich finde diese Behandlungsmethode sehr natürlich und sehr nebenwirkungsarm, weil ja nichts in den Körper hineinkommt, sondern nur etwas entfernt wird.

Und Heilpraktiker, die der Meinung sind, man könnte so etwas mit Schüssler Salzen genauso gut behandeln, machen mir wirklich Angst.
Heilpraktiker haben, wenn sie gut ausgebildet sind, bestimmt ihren Platz, aber von bestimmten Erkrankungen sollten sie wirklich die Finger lassen.

Das meine ich nicht böse! Halt alles immer in Maßen genießen :wink:.

LG, Ingo

Re: Ich habe eine Frage - und hoffe, dass ich hier richtig bin!?

Verfasst: Do 23. Feb 2012, 15:40
von Manes
Wallander hat geschrieben:
Seine erste Frage war, ob es zu den AL's nicht auch "natürliche" Alternativen gibt.
grööööööööööööööööööööööhl


lg

Manni

Re: Ich habe eine Frage - und hoffe, dass ich hier richtig bin!?

Verfasst: Do 23. Feb 2012, 17:00
von wolle
doch es gibt eine Alternative .....

aber Liebe Forumsteilnehmer und Kinder,

bitte nicht nachmachen .....

Der Eigenaderlass, ...... nein Quatsch .... bloß nichts selber machen!

Doch würde es eine echte Alternative geben,
ausser Blutspenden, was eine echte Alternative ist, und damit noch was gutes tut, -

gäbe es noch was echt Sinnvolleres .....
ich wüsste es .....!!!!!!

Gruß
Wolle
heute mit

Hummel Hummel ...... :winke :daumen