Hallo Lisa,
das Forum war längers nicht ereichbar. Meinen damaliger Entwurf eines Antwortbeitrag an Dich stelle ich Dir jetzt rein:
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Vorab der Verständlichkeit halber die Info für Mitlesende: Fortsetzung von diesem Thread:
http://www.haemochromatose-forum.de/for ... f=3&t=1974
Ging um etwas andere Themen, aber darin schriebst Du:
Aber er scheint ein vorsichtiger Arzt zu sein und will vorher abklären, ob nicht eine andere Krankheit hinter dem erhöhten Ferritin steckt, da auch Hb und Hämatokrit seit vielen Jahren hoch/erhöht sind.
Ist eigentlich bei erhöhtem Ferritin aus anderen Ursachen als HH üblich, dass Hb und Hämatokrit an der oberen Grenze oder erhöht ist? Das ist bei mir nämlich seit Jahren so
Aber ich habe noch eine autoimmune Schilddrüsenerkrankung, die mich phasenweise extrem plagt. Ich habe Schwindel, Kopfschmerzen, Uebelkeit, Oberbauchdruck, Juckreiz, Gelenk- und Muskelschmerzen, Kribbeln in Händen und Füssen, im Bett unruhige Beine...
!
Ich habe auch Diabetes
,
mit 50 Jahren Herzinfarkt
,
leichte Fettleber
Zu Hb und Hkt schrieb ich in Deinem Ausgangstrhead schon mal etwas:
Du hast geschrieben, daß Hb und HKT hoch sind. Das kann verschiedene Ursachen haben, teils banale wie zu wenig Flüssigkeitszufuhr. Bei Menschen mit HFE-Hämochromatose sieht man aufgrund der hohen Eisenreserven häufig einen hohen Hb-Wert bei Diagnose, der sich dann nach Beendigung der intensiven Aderlaßtherapie auf niedrigerem Niveau als dem Ausgangsniveau stabilisiert. Aber auch das können wir von hier aus natürlich nicht beurteilen
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Nun zu Deinen aktuellen Fragen:
Könnt Ihr mir sagen, ob sich euer Hb und Hkt nach einer solchen Aderlass-Serie auch so verhält?
Wer hat eine Idee, wo es bei mir "fehlt"?
Normalerweise pendelt sich der Hb nach den intensiven Aderlässen auf etwas niedrigerem Niveau ein.
Ich habe zwar einen hohen oder auch mal leicht über dem Referenzbereich liegenden HB. Hkt ist ist bei mir ebenfalls eher im oberen Normbereich. Im oberen Normbereich liegende oder randständige Werte sind für mich "normal".Hb und Hkt haben bei mir aber keine steigende Tendenz und Hb und Hkt sind nie deutlich über dem Referenzbereich.
Falls das bei Dir so ist, spricht das nicht für ein Phänomen aufgrund von Eisenüberladung.
Es gibt mehrere Ursachen für erhöhten Hb und Hkt, z.B. wenn man starker Raucher ist, und es gibt nicht nur die Polyzythemia vera, sondern auch andere Polyzythämien.
Darüber weiss ich aber nicht gut Bescheid, ich habe mich nur aufgrund der gemeinsamen Therapie: den Aderlässen, damit befasst und eine Patientin kennengelernt, die schon seit vielen Jahren mit Polyzythaemia vera gut lebt.
Die Aderlässe hatten/haben bei Dir wohl doppelten Nutzen, sowohl gegen Eisenüberladung als auch gegen den hohen Hkt.
Anders als bei der Aderlasstherapie bei Hämochromatose wird man bei der Aderlasstherapie bei Polyzythämie bewußt in einem leichten Eisenmangel gehalten, damit weniger Eisen für die Blutneubildung zur Verfügung steht.
Allerdings sagt der Hämatologe, es sei sowohl in Bezug auf Hämochromatose als auch auf Polyzythämie trotzdem möglich, dass ich es habe, da beide Gentests nicht 100 % abdecken.
Ja, auch wenn das für Dich unbefriedigend ist, weil man ja genau wissen möchte, was los ist.
Für beide Erkrankungen gibt es bei unklaren Fällen weitere Untersuchungsmöglichkeiten. Was sagt Dein Arzt, wie will er weiter vorgehen?
Juckreiz, Schwindel,Kopfschmerzen, die sich durch die Aderlässe jeweils bessern und wieder kommen, könnten schon zu einer Polyzythämie passen, das kann aber nur Dein Arzt beurteilen.
Was die Ursache Deiner Eisenüberladung angeht, hatte ich schon mal zum Ferritin geschrieben:
Wenn Serumferritin sich innerhalb sehr kurzer Zeit von ca 500 auf ca 1000 ng/ml erhöht, hat dies andere Ursachen als nur allein überschüssige Körpereisenreserven.
Wahrscheinlich ist Dein Ferritin im Zusammenhang mit Deinen Erkrankungen zu sehen.
Da Du eine längere Phase intensiver Aderlässe hattest und jetzt auf 45 ng/ml Ferritin angelangt bist, ist meines Laienerachtens davon auszugehen, dass eine (leichte) Eisenüberladung auch vorhanden war.
Wenn bei Dir Hb/Hkt immer nach den Aderlässen wieder auf erhöhte Werte gehen, ist eine eventuelle Disposition für Eisenüberladung dafür nicht verantwortlich. In der intensiven Phase der Aderlässe bei normaler Blutbildung sinkt Hb deutlich ab, wie Hanne schon schrieb. Und erst allmählich krabbelt der Wert dann wieder etwas nach oben. Bei einer gesteigerten Blutbildung ist das sicherlich anders, kann aber auch nur Dein Arzt beurteilen.
Liebe Grüße
Lia