Hallo Riekchen,
schön, Du so ein gutes Gefühl nach den Aderlässen hast und Deine Rückenschmerzen weniger sind, woher auch immer dieser positive Effekt kommt. Auf jeden Fall gut.
Was Deinen Genstatus und die Vererbung angeht, da hast Du beim Arzt was falsch verstanden. X- Chromosom hieße ja Geschlechtschromosom und solcher Erbgang wird in der Fachsprache gonosomaler Erbgang genannt.
Hämochromatose-Disposition ist aber eine erbliche Besonderheit mit autosomal-rezessivem Erbgang.
wikipedia schreibt zu autosomal-rezessivem Erbgang:
Die Besonderheit tritt nur dann in Erscheinung, wenn sich auf jeweils beiden Chromosomen (1 bis 22, also nicht die Geschlechtschromosomen X und Y) eine Veränderung (Mutation) in beiden Kopien eines bestimmten Gens findet, d. h. wenn der betreffende Mensch jeweils eine Veränderung von seinem biologischen Vater und eine von seiner biologischen Mutter geerbt hat.
Quelle: Wikipedia
http://de.wikipedia.org/wiki/Erbkrankheit
Die HFE-Mutationen liegen auf dem Chromosom 6, also nicht auf dem Geschlechtschromosom X.
Die für die weitaus meisten Fälle für erbliche Eisenüberladung im Sinne einer Hämochromatose verantwortliche Mutation ist die C282Y Mutation, die sowohl vom Vater als auch von der Mutter geeerbt wurde und somit doppelt vorliegt = homozygot.
Frag Deinen Arzt ruhig nochmal genau nach dem Gentestergebnis. Es wäre zumindest für Dich gut zu wissen, wie hoch ungefähr Dein Ausgangsferritin ist, damit Du einschätzen kannst, ob Du nur eine minimale Eisenüberladung hast und im Prinzip gesundbist halt mit einer kleinen Eisen-Besonderheit oder ob Du eine hochgradige Eisenüebrladung hast. Dann kannst Du auch die im Internet erhältlichen Informationen besser einschätzen. Der Begriff Hämochromatose reicht leider landläufig von Gesundsein mit der bloßen genetischen Disposition ohne Eisenüberladung bis hin zu schwerer Organerkrankung mit Folgeschäden. Als Neuling ist man da schnell verwirrt und zumeist zu Unrecht besorg, wenn man im Internet liest.
Du kannst Dir Laborberichte usw. auch gegen kleine Kopiergebühr die Berichte in der Praxis ausdrucken lassen und sie mitnehmen. Dann weisst Du immer Bescheid.
Sind Deine Kinder erwachsen? Erst dann, wenn sie selbst entscheiden können, ob sie ihren Genstatus wissen wollen, würde ich an den Gentest der Kinder denken. Dann sollten die Kinder vorher schon eine Berufsunfähigkeitsversicherung haben etc. Sie sollen keine Nachteile bekommen.
Wer als Eltern etwas neugierig ist, kann auch durch die Messung der Transferrinsättigung einen Anhaltspunkt erhalten. Der eisenbesondere Genstatus C282Y heisst sowieso nicht, dass so ein Kind krank ist. Iim Gegenteil, es profitiert sogar von seinem Genstatus aufgrund genügend vorhandener Eisenreserven und hat gute Chancen, geistig und körperlich fitter zu sein als Kinder mit weniger bzw zu wenig Eisen.
Erst in älterem mittlerem Lebensalter treten unbehandelt Symptome auf und übrigens auch nicht bei jedem Menschen. Rechtzeitige präventiv eingeleitete Aderlässe erhalten die Gesundheit. Soviel für heute von mir.
Liebe Grüße
Lia