Hallo Svala,
herzlich willkommen im Forum

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Erstmal: die Verwirrung wird sich bald legen und Angst vor Zukunft und wegen der Kinder brauchst Du nicht zu haben
Ferritin ist mit 650 ng/ml natürlich erhöht. Aber nicht so erhöht, dass Deine Organe irreparablen Schaden hätten nehmen können, haben sowieso nur ganz wenige Frauen.
Deine Leber muckt, sagen die Leberwerte. Die Leber mag Eisenüberschuss nicht, ist aber ein total regenerierungsfähiges Organ. Sie erholt sich wieder vollständig, wenn die belastenden Faktoren entzogen werden.

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-bei Eisenbelastung Eisenüberschuss entfernen mittels Aderlasstherapie sowie
-bei Übergewicht und ungesunder Ernährung eine Ernährungsumstellung und regelmäßige Bewegung. Eine speziell eisenarme Ernährung braucht es übrigens nicht. Berge an rotem Fleisch sollte man nicht essen, aber das wääre eh total ungesund.
-Alkohol belastet die Leber bei Frauen schon in recht geringen Mengen. Einer belasteten Leber sollte kein Alkohol zugemutet werden. Wenn die Leber wieder fit ist, kann man wieder Alkohol in Maßen trinken.
Durch die Aderlasstherapie werden alle Symptome sicher vermieden, die eine unbehandelte Hämochromatose hätte machen können. Du kannst also die schlimmen Symptome vergessen, die heutzutage eh fast kein Hämochromatose-Betroffener mehr hat.
Mit den Aderlässen kannst Du Dein Eisen regulieren. Wichtig ist, dass man sein gesamtes Leben einen Blick auf die Eisenwerte hat und ab und an einen Erhaltungsaderlass macht, wenn das Ferritin wieder ansteigt. Das ist schon alles. Eine Neigung zu Gelenkproblemen könnte auch bei Deiner Ferritinhöhe vorhanden sein, muss aber nicht. Du wirst also von Deiner genetischen Besonderheit nicht viel mitbekommen, wenn Du die intensive Phase der Aderlässe hinter Dir hast. Aderlässe ist wie ein etwas aufwendigeres Blutabnehmen in der Praxis und man gewöhnt sich schnell daran.
Für Deine Kinder ist Hämochromatose auch kein Problem. Die Erbinformationen liegen immer in doppelter Form vor. Sie haben von Dir auf jeden Fall 1 HFE-Mutation geerbt. Entweder haben sie vom Vater ein unmutiertes Gen geerbt und sind nur einfach heterozygot und haben kein Risiko. Oder falls der Vater auch eine Hämochromatose-Mutation hat, haben sie evtl auch die genetische Disposition, unbehandelt eine Hämochromatose zu bekommen, aber man kann zu 100% verhindern, dass sie je eine Eisenüberladung entwickeln.
Bevor die Kinder volljährig sind (wie alt sind sie?), besteht aber sowieso noch kein Handlungsbeddarf, weil noch keine behandlugnsbedürftige Eisenüebrladung vorhanden ist. Man kann die Eisenwerte messen, so die Eltern neugierig sind. Wenn die Transferrinsättigung unauffällig ist, haben sie auch kein Erkrankungsrisiko. Wenn die Transferrinsättigung hoch ist, ist das ein (ungefährliches) Frühzeichen für das Vorhandensein der genetischen Hämochromatose-Disposition. Ab 18 Jahren können die bis dahin ohnehin eisengesunden Kinder selbst entscheiden, ob sie den Gentest machen wollen. Sie bleiben weiter ihr Leben lang eisengesund, solange sie ab und an mal einen Aderlass machen. Häufig kann man heutzutage sogar Blutspenden und damit noch Gutes tun, denn gesunde Hämochromatose-Betroffene sind bestens zum Blutspenden geeignet.
Auf jeden Fall haben Kinder mit Hämochromatose-Mutation eher einen genetischen Vorteil.

Sie sind vor Eisenmangel deutlich besser geschützt als Kinder ohne Hämochromatose-Mutation. Denn Kinder brauchen viel Eisen, um körperlich und geistig fit zu sein.
Jetzt hast Du zwar eine Warterei bis zum Leber-Ultraschall, aber Du hast nun schon einige Infos bekommen, die Dir zeigen, dass Du keine Angst vor Hämochromatose haben musst. Wenn Du weitere Fragen hast, stell sie ruhig. Dafür sind wir im Forum da.
Liebe Grüße
Lia