Junger Patient - schon Aderlass nötig?
Verfasst: Fr 8. Jul 2016, 23:42
Hallo liebe Forenmitglieder!
Ich bin selbst unter 30 Jahre jung, bei mir wurde rein zufällig im Alter von ca. 20 Jahren eine His63Asp-Mutation im HFE-Gen festgestellt.
Grund waren damals schwankende Leberwerte: Erhöhung von GOT, GPT, Transferinsättigung, auch Erhöhung der Eisenwerte (geringfügig).
Bei der Messung drei Monate später wieder alles normal. Bei einer späteren Messung wieder leicht erhöhte Parameter, mal GPT, mal Transferinsättigung usw, aber
nie weit vom Normwert entfernt.
Da die Werte immer "schwanken" habe ich mich zusammen mit meinem Hepatologen für "abwarten" entschieden.
In den letzten 2 Jahren waren die Werte immer normal bzw. sehr nah innerhalb des Normalbereichs,
meine Leber weist jedoch sonomorphologisch einen Parenchymschaden auf (zu gut deutsch: eine leichte "Fettleber").
Aus diesem Grund habe ich mich statt einer Biopsie für ein MRT der Leber entschieden,
die einen normwertigen Eisengehalt aufweist (oberer Normbereich).
Bei der letzten Blutuntersuchung im Juli 2016 waren die Eisenwerte wie in den Messungen der letzten Jahre normwertig,
allerdings die Transferinsättigung mit ca 60 Prozent leicht erhöht.
Bei jüngeren Patienten soll ja oft dieser Parameter VOR den Eiswerten erhöht sein.
Meine Fragen an Euch:
Muss der Eisenwert und der Ferrtinwert bestimmt werden?
Sind erhöhte Eisenwerte erst dann feststellbar, wenn meine Organe Eisen schon eingelagert haben,
oder kann mein Körper bereits jetzt Eisen einlagern und eine baldige Aderlasstherapie wäre indiziert?
Hierzu auch in der http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=5423:
"Eine frühe Diagnose ist lebenswichtig. Doch werden richtungsweisende Laborwerte meistens erst dann beobachtet, wenn bleibende Schäden schon vorliegen«, sagte Nielsen. Die Verdachtsdiagnose Hämochromatose werde meist erst bei einer deutlichen Erhöhung des Serumspiegels von Ferritin als Eisenspeicherprotein gestellt. Dieser Spiegel korreliert mit der Menge des gespeicherten Körpereisens. Er liegt bei der Mehrheit der symptomatischen Patienten deutlich über 1000 µg/l.
Ferritin ist als Einzelparameter unspezifisch, da er auch bei entzündlichen Erkrankungen wie beispielsweise chronischer Virushepatitis, alkoholischer Hepatitis und rheumatoider Arthritis erhöht sein kann. Auch sind Patienten beschrieben worden, die trotz eines erhöhten Eisenspeichers einen normalen Serumferritinwert aufwiesen. Durch kombinierte Bestimmung des Serumferritinwerts und der Transferrinsättigung, die bei der Mehrzahl der Hämochromatose-Patienten über 60 Prozent liegt, können jedoch 94 Prozent der Betroffenen identifiziert werden. "
Vielen Dank für Eure Antworten!
Ich bin selbst unter 30 Jahre jung, bei mir wurde rein zufällig im Alter von ca. 20 Jahren eine His63Asp-Mutation im HFE-Gen festgestellt.
Grund waren damals schwankende Leberwerte: Erhöhung von GOT, GPT, Transferinsättigung, auch Erhöhung der Eisenwerte (geringfügig).
Bei der Messung drei Monate später wieder alles normal. Bei einer späteren Messung wieder leicht erhöhte Parameter, mal GPT, mal Transferinsättigung usw, aber
nie weit vom Normwert entfernt.
Da die Werte immer "schwanken" habe ich mich zusammen mit meinem Hepatologen für "abwarten" entschieden.
In den letzten 2 Jahren waren die Werte immer normal bzw. sehr nah innerhalb des Normalbereichs,
meine Leber weist jedoch sonomorphologisch einen Parenchymschaden auf (zu gut deutsch: eine leichte "Fettleber").
Aus diesem Grund habe ich mich statt einer Biopsie für ein MRT der Leber entschieden,
die einen normwertigen Eisengehalt aufweist (oberer Normbereich).
Bei der letzten Blutuntersuchung im Juli 2016 waren die Eisenwerte wie in den Messungen der letzten Jahre normwertig,
allerdings die Transferinsättigung mit ca 60 Prozent leicht erhöht.
Bei jüngeren Patienten soll ja oft dieser Parameter VOR den Eiswerten erhöht sein.
Meine Fragen an Euch:
Muss der Eisenwert und der Ferrtinwert bestimmt werden?
Sind erhöhte Eisenwerte erst dann feststellbar, wenn meine Organe Eisen schon eingelagert haben,
oder kann mein Körper bereits jetzt Eisen einlagern und eine baldige Aderlasstherapie wäre indiziert?
Hierzu auch in der http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=5423:
"Eine frühe Diagnose ist lebenswichtig. Doch werden richtungsweisende Laborwerte meistens erst dann beobachtet, wenn bleibende Schäden schon vorliegen«, sagte Nielsen. Die Verdachtsdiagnose Hämochromatose werde meist erst bei einer deutlichen Erhöhung des Serumspiegels von Ferritin als Eisenspeicherprotein gestellt. Dieser Spiegel korreliert mit der Menge des gespeicherten Körpereisens. Er liegt bei der Mehrheit der symptomatischen Patienten deutlich über 1000 µg/l.
Ferritin ist als Einzelparameter unspezifisch, da er auch bei entzündlichen Erkrankungen wie beispielsweise chronischer Virushepatitis, alkoholischer Hepatitis und rheumatoider Arthritis erhöht sein kann. Auch sind Patienten beschrieben worden, die trotz eines erhöhten Eisenspeichers einen normalen Serumferritinwert aufwiesen. Durch kombinierte Bestimmung des Serumferritinwerts und der Transferrinsättigung, die bei der Mehrzahl der Hämochromatose-Patienten über 60 Prozent liegt, können jedoch 94 Prozent der Betroffenen identifiziert werden. "
Vielen Dank für Eure Antworten!