Der Neue / Danke / Erythozytenapherese-Krankenkasse
Verfasst: Sa 21. Jul 2018, 14:27
Hallo zusammen.
Zuerst einmal schön, dass es Euch gibt. Seit einiger Zeit informiere ich mich als interessierter Gast hier im Forum zum Thema und durfte schon so einiges lernen. Letztendlich habe ich durch Eure Beiträge besser verstehen können was Hämochromatose ist und wie die vielen Fassetten dieser Krankheit sich auswirken können.
Ich bin der Neue aus Leverkusen und möchte kurz erzählen wie ich zur Diagnose Hämochromatose gekommen bin.
Januar 2017 gerade mal 56 Jahre jung: Da hat der Blitz eingeschlagen. Stammhirninfarkt rechtsseitig, mit allem Drum und Dran. Nach 60min. sind die Eingangsuntersuchungen incl. CT erledigt und die Lyse läuft.
Ein halbes Jahr Reha und Therapie lassen die anfänglichen Beeinträchtigungen fast vollständig heilen.
Dann hat mich der Arbeitsalltag mit jeder Menge Einschränkungen wieder.
Im Rahmen der Untersuchungen nach dem Stammhirninfarkt ist beim Hausarzt ein Ferritinwert von >9730ng/ml auffällig (03/2017).
Diagnose (04/2017): Hämochromatose (Homozygote Mutation 282Tyr im HFE1-Gen).
Damit erklären sich im Nachhinein so einige gesundheitliche Probleme der vergangenen Jahre.
Seit >20 Jahren erhöhte Leberwerte, CA 19-9 (ECLIA/Roche) dauerhaft erhöht >100U/ml, jahrelange Müdigkeit, Kraftlosigkeit und Abgeschlagenheit (auch unter SAS-Therapie), Hautveränderungen, Herzmuskelverdickung, Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck, Schmerzen in Gelenken (zunehmend in Fingern, Zehen, Knien und rechter Hüfte), sporadische Oberbachschmerzen (an der anderen Seite des Darms ist das Sigma nach Divertikulitis bereits entfernt) uvam..
Am interessantesten waren die Reaktionen der Ärzte auf die Diagnose der Eisenspeicherkrankheit.
Der Hautarzt z.B. sagte z.B. im Originalton: Als Privatpatient hätten wir bei Ihnen auf Grund der Hautveränderungen schon vor Jahren entsprechende Blutanalysen durchgeführt, aber die GKV zahlt das ja nicht).
Zusammen mit einigen weitere Einschränkungen gibt’s dann recht schnell (06/2017) einen GdB von 50.
Nun ja, dann ran an den Aderlass (04/2017), um Entlastung für die nichtalkoholische Fettleber mit der im Mai 2017 diagnostizierten Leberfibrose / Grenze zur Leberzirrhose zu entlasten.
Ein empathisches Team unter Leitung einer Fachärztin der Hämatologie macht das ungewohnte leichter und ersetzt die entnommenen 500ml Lebenssaft jeweils durch Salzlösung.
Trotz der Möglichkeit der Heimarbeit, an den Tagen des Aderlasses ist die berufliche Belastbarkeit doch stark eingeschränkt. Insgesamt fällt die Alltagsbewältigung immer schwerer und nach der Arbeit ist mein Tag meist auch insgesamt zu Ende.
Bei 14tägien Aderlass fallen die Ferritinwerte schnell, bis Oktober 2017 auf Werte um 5500ng/ml.
Seit nun ca. 10 Monaten verharren die Werte trotz, regelmäßiger Aderlasstherapie um 5500ng/ml. (+/- 500ng/ml).
Die behandelnde Fachärztin spricht sich Ende 2017 bereits für eine unterstützende Therapie mit Deferasirox aus. Von dieser raten mir Pharmakologen aus meinem beruflichen Umfeld, wegen der geschädigten Leber, sowie Hör- und manchmal auch Blickfeldeinschränkungen nach dem Infarkt, ab.
Im Frühjahr 2018 rät mir die Fachärztin jetzt dringend zu einer begleitenden Therapie um erwartbare Folgeschäden der Hämochromatose so gering als möglich auftreten zu lassen.
Zusammen mit Hausarzt, Hämatologin und Nephrologen wird eine Erythozytenapherese als Therapie der Wahl herausgearbeitet.
Bis hierhin war ich trotz meiner Einschränkungen eigentlich immer zuversichtlich und in guter Stimmung (Habe ich das Thema überhaupt ernst genug genommen?)
Und dann kommt da der Antrag auf Kostenübernahme bei der GKV (Juni 2018).
Nach etwas mehr als 3 Wochen das Ergebnis des Erstgutachten durch den MD (Begutachtung nach Aktenlage): Medizinische Voraussetzungen für Leistungsgewährung nicht erfüllt.
Schlagartig verlässt mich meine positive Grundeinstellung und ich fühle mich zum ersten Mal in meinem Leben wirklich krank.
Der Einspruch bei der GKV wurde fristgerecht eingereicht, jetzt brauche ich jede Unterstützung im Widerspruchsverfahren.
Der Widerspruch muss warten. Aktuell (07/2018) geht erst einmal in Neurologische-Reha (ach ja, da war auch noch etwas abzuarbeiten).
Ich bin über jedwede Hilfestellung dankbar, die mir Tipps für eine Untermauerung der Begründung im Widerspruchsverfahren gegen meine GKV geben kann.
VG Bodo
Zuerst einmal schön, dass es Euch gibt. Seit einiger Zeit informiere ich mich als interessierter Gast hier im Forum zum Thema und durfte schon so einiges lernen. Letztendlich habe ich durch Eure Beiträge besser verstehen können was Hämochromatose ist und wie die vielen Fassetten dieser Krankheit sich auswirken können.
Ich bin der Neue aus Leverkusen und möchte kurz erzählen wie ich zur Diagnose Hämochromatose gekommen bin.
Januar 2017 gerade mal 56 Jahre jung: Da hat der Blitz eingeschlagen. Stammhirninfarkt rechtsseitig, mit allem Drum und Dran. Nach 60min. sind die Eingangsuntersuchungen incl. CT erledigt und die Lyse läuft.
Ein halbes Jahr Reha und Therapie lassen die anfänglichen Beeinträchtigungen fast vollständig heilen.
Dann hat mich der Arbeitsalltag mit jeder Menge Einschränkungen wieder.
Im Rahmen der Untersuchungen nach dem Stammhirninfarkt ist beim Hausarzt ein Ferritinwert von >9730ng/ml auffällig (03/2017).
Diagnose (04/2017): Hämochromatose (Homozygote Mutation 282Tyr im HFE1-Gen).
Damit erklären sich im Nachhinein so einige gesundheitliche Probleme der vergangenen Jahre.
Seit >20 Jahren erhöhte Leberwerte, CA 19-9 (ECLIA/Roche) dauerhaft erhöht >100U/ml, jahrelange Müdigkeit, Kraftlosigkeit und Abgeschlagenheit (auch unter SAS-Therapie), Hautveränderungen, Herzmuskelverdickung, Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck, Schmerzen in Gelenken (zunehmend in Fingern, Zehen, Knien und rechter Hüfte), sporadische Oberbachschmerzen (an der anderen Seite des Darms ist das Sigma nach Divertikulitis bereits entfernt) uvam..
Am interessantesten waren die Reaktionen der Ärzte auf die Diagnose der Eisenspeicherkrankheit.
Der Hautarzt z.B. sagte z.B. im Originalton: Als Privatpatient hätten wir bei Ihnen auf Grund der Hautveränderungen schon vor Jahren entsprechende Blutanalysen durchgeführt, aber die GKV zahlt das ja nicht).
Zusammen mit einigen weitere Einschränkungen gibt’s dann recht schnell (06/2017) einen GdB von 50.
Nun ja, dann ran an den Aderlass (04/2017), um Entlastung für die nichtalkoholische Fettleber mit der im Mai 2017 diagnostizierten Leberfibrose / Grenze zur Leberzirrhose zu entlasten.
Ein empathisches Team unter Leitung einer Fachärztin der Hämatologie macht das ungewohnte leichter und ersetzt die entnommenen 500ml Lebenssaft jeweils durch Salzlösung.
Trotz der Möglichkeit der Heimarbeit, an den Tagen des Aderlasses ist die berufliche Belastbarkeit doch stark eingeschränkt. Insgesamt fällt die Alltagsbewältigung immer schwerer und nach der Arbeit ist mein Tag meist auch insgesamt zu Ende.
Bei 14tägien Aderlass fallen die Ferritinwerte schnell, bis Oktober 2017 auf Werte um 5500ng/ml.
Seit nun ca. 10 Monaten verharren die Werte trotz, regelmäßiger Aderlasstherapie um 5500ng/ml. (+/- 500ng/ml).
Die behandelnde Fachärztin spricht sich Ende 2017 bereits für eine unterstützende Therapie mit Deferasirox aus. Von dieser raten mir Pharmakologen aus meinem beruflichen Umfeld, wegen der geschädigten Leber, sowie Hör- und manchmal auch Blickfeldeinschränkungen nach dem Infarkt, ab.
Im Frühjahr 2018 rät mir die Fachärztin jetzt dringend zu einer begleitenden Therapie um erwartbare Folgeschäden der Hämochromatose so gering als möglich auftreten zu lassen.
Zusammen mit Hausarzt, Hämatologin und Nephrologen wird eine Erythozytenapherese als Therapie der Wahl herausgearbeitet.
Bis hierhin war ich trotz meiner Einschränkungen eigentlich immer zuversichtlich und in guter Stimmung (Habe ich das Thema überhaupt ernst genug genommen?)
Und dann kommt da der Antrag auf Kostenübernahme bei der GKV (Juni 2018).
Nach etwas mehr als 3 Wochen das Ergebnis des Erstgutachten durch den MD (Begutachtung nach Aktenlage): Medizinische Voraussetzungen für Leistungsgewährung nicht erfüllt.
Schlagartig verlässt mich meine positive Grundeinstellung und ich fühle mich zum ersten Mal in meinem Leben wirklich krank.
Der Einspruch bei der GKV wurde fristgerecht eingereicht, jetzt brauche ich jede Unterstützung im Widerspruchsverfahren.
Der Widerspruch muss warten. Aktuell (07/2018) geht erst einmal in Neurologische-Reha (ach ja, da war auch noch etwas abzuarbeiten).
Ich bin über jedwede Hilfestellung dankbar, die mir Tipps für eine Untermauerung der Begründung im Widerspruchsverfahren gegen meine GKV geben kann.
VG Bodo