Hallo in die Runde!

In diesen älteren Diskussionen der Vorjahre könnt Ihr lesen und auch weiter aktiv schreiben. Beachtet, dass sich der Stand der Forschung seitdem geändert haben kann. Es gibt inzwischen neue Empfehlungen und Leitlinien zur Diagnostik und Therapie.
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victor67
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Hallo in die Runde!

Beitrag von victor67 »

Hallo zusammen,

ich bin neu hier, möchte mich vorstellen und auch nach einem Rat fragen.

Bei mir (männl., 53 Jahre) wurde im letzten November ein Ferritinwert von 720 gemessen. Der Hausarzt sagte: Kann ich so nicht stehenlassen, Sie müssen zum Hämatologen.
Dort war ich drei Wochen später. In diesen drei Wochen habe ich kaum Alkohol getrunken; der Wert lag dann bei 590.

Der Test auf die Erbkrankheit ist negativ. Vereinbarung mit Arzt: drei Monate keinen Alkohol trinken.

Das habe ich gemacht, aber dann dämlicherweise zwei Wochen vor dem neuen Bluttest ein Multivitaminpräparat mit Vitamin C und Eisen genommen... :roll
Nun ja, nicht dran gedacht. Testergebnis: 670 oder so.

Der Arzt sagt: Alle anderen Blutwerte seien im normalen Rahmen. Er habe keine „einfache“ Erklärung dafür, warum nur der Ferritinwert so hoch sei. Man könne an eine Blutkrankheit, Knochenmarkskrankheit oder einen Lebertumor denken.

Ich habe nun Anfang April einen Folgetermin, bei dem ich natürlich erstmal auf das Multivitaminpräparat hinweisen werde. Der Arzt hat laut Telefonat so eine Art „Diagnose-Marathon“ vor: Ultraschall Leber, MRT Nieren + Leber, CT Lunge, Magen- u. Darmspiegelung...

Jetzt stehe ich hier und kann das nicht einordnen. In mir sträubt sich alles gegen diese ganzen Untersuchungen. Allein das MRT ist bei Klaustrophobie ein Horror.

Ich habe das Thema Alkohol hier mehrfach genannt: Im Mai 17 sagte der Hausarzt, ich hätte ein leichtes metabolisches Syndrom: Leber etwas vergrößert, Fett- und Zuckerwerte gerade noch unterhalb der jeweiligen Grenzen, Blutdruck etwas erhöht, etwas Übergewicht. Ich habe dann aber insbesondere vor dem Hintergrund karnevalistischer Aktivitäten 2018 und auch noch 2019 deutlich mehr Alkohol getrunken als ok ist. Dafür aber auch seit Anfang November 19 bis jetzt nichts bzw. minimal.
Den Blutdruck habe ich durch vermehrten Sport aber in den Griff bekommen (Langzeitmessung ok). Zuletzt war der Zuckerwert an der Grenze. Ich habe für Diabetes II eine Vorbelastung über Vater sowie dessen Vater und Großvater.
Generell fühle ich mich nicht schlecht, habe keine besonderen Krankheitsanzeichen, deswegen auch die Vereinbarung mit dem Facharzt zur Alkoholkarenz – wir waren uns „einig“, das könnte der Grund sein.

Die Nachricht, daß der Wert nach wie vor schlecht ist, hat mich natürlich ziemlich heruntergezogen. Ich nehme glücklicherweise bis heute keine Medikamente, habe keine schwere Erkrankung – und in dem Sinne natürlich auch Angst vor dem, was plötzlich kommen und das Leben verändern könnte.

Meine Überlegung ist: in Ultraschall der Leber u. ggf. MRT einwilligen, dann weitere Alkoholkarenz und betont gesunde Ernährung + Sport vorschlagen. Im Herbst dann noch mal Kontrolle.

Ich weiß, hier wird niemand Diagnosen abgeben oder ähnliches. Aber würdet ihr euch sofort auf diesen Diagnose-Marathon einlassen oder auch versuchen, weil es nur dieser einzige veränderte Wert ist, mit Sport und Ernährung eine Veränderung zu bewirken?

Es fühlt sich so an, als solle mit „Kanonen auf Spatzen“ geschossen werden.
Was meint ihr? :winke

Viele Grüße
Viktor
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wolle
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Re: Hallo in die Runde!

Beitrag von wolle »

Der Arzt hat laut Telefonat so eine Art „Diagnose-Marathon“ vor: Ultraschall Leber, MRT Nieren + Leber, CT Lunge, Magen- u. Darmspiegelung...
Moin und Willkommen im Forum,

gleich Deine letzte Frage zu beantworten .... - bis auf Magen- und Darmspiegelung hätte ich alles mitgemacht, bzw. habe ich alles gemacht ... ergänzend würde ich eine Leberpunktion ablehnen!

Klar schlechte Leberwerte kommen vom Alkohol, - und fast jeder HC´ler wird schon darauf hingewiesen oder nach Alkohol gefragt! Geht es um die Leberwerte, werden sich diese durch die Alkoholabzinenz bessern und erholen. Geht aber nicht von heute auf morgen, - jedoch ist die Leber mit eines der Organe das sich noch sehr gut erholen kann. Sport ist sowieso immer gut!
Aus eigener Erfahrung kann ich wirklich sagen, - es war für mich ein richtig guter Schritt auf Alkohol komplett zu verzichten (jetzt über 10 Jahre ohne), - und Sport zu machen.
Wenn Deine Zuckerwerte grenzwertig sind, - ist es ein weiterer und wichtige Schritt zum Sport!

Lies Dich mal hier ein im Forum,
und bei Fragen .... immer her damit ....

:hallo wolle :daumen
LG Wolle
Mein HC Tagebuch: http://www.haemochromatose-forum.de/for ... f=83&t=352



Meine Daten:
Heteor H63D; Ferritin 1160/Transferin 289/ -sättigung 49%/ Eisen 35,4(2005) - Diabetes (09.2012) -
Abstinent (ab 2010 ) - Nichtraucher (auch schon ganz schön lange ) jetzt Erhaltungs-AL´s ( 56 / 25275 [gesamt Al / ml.] )
Stand: 12.2016
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larssondk
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Re: Hallo in die Runde!

Beitrag von larssondk »

Moin und ebenfalls willkommen,
ich möchte ebenfalls deine Frage beantworten : Ich hab schon alles ausser Darmspiegelung gemacht. Das war allerdings bevor der HH Diagnose. Eine Leberbiopsie würde ich nur machen, sofern du schonmal einen FibroScan gemacht hast, der nicht ok war ! Ein MRT ist weniger schlimm als man denkt und dauert eigentlich nicht sehr lange.
Wie Wolle schon geschrieben hat, kommen oder können schlechte Leberwerte vom Alkohol kommen. Aber nicht nur. Da du aber anscheinend keine gen. Veranlagung hast? glaube ich nicht, dass eine HH die Ursache ist, ausser eine sekundäre Eisenüberladung. Diesbezüglich hat Wolle definitiv Recht : " jedoch ist die Leber mit eines der Organe das sich noch sehr gut erholen kann. Sport ist sowieso immer gut!".

Alles Gute und Viele Grüße
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Lia
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Re: Hallo in die Runde!

Beitrag von Lia »

Hallo Victor,

herzlich willkommen im Forum :winke
Meine Überlegung ist: in Ultraschall der Leber u. ggf. MRT einwilligen, dann weitere Alkoholkarenz und betont gesunde Ernährung + Sport vorschlagen. Im Herbst dann noch mal Kontrolle.
Finde ich eine gute Überlegung. Die Laborwerte würde ich allerdings schon vor dem Herbst mal checken, auch wegen des Blutzuckers, aber das wird der Arzt vermutlich vorschlagen. (Corona-bedingt kann sich aber einiges ändern.)
Vielleicht kannst Du eine Ernährungsberatung machen? Die Gewichtsabnahme soll übrigens nicht zu schnell, sondern schrittweise erfolgen, weil eine ganz rapide Gewichtsabnahme auch wieder der Leber schadet. Tipps gibts inzwischen viele, z.B. Ernöhrung beim Metabolischen Syndrom, beim NDR: https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/ ... om104.html . Wenn Du Metabolisches Syndrom + Ernährung googlest, findest Du viel. Viel Erfolg! :daumen :nick
PS Wir haben hier übrigens auch ne extra Forumsrubrik für Metabolisches Syndrom. Kannst im Forum neben den normalen Beiträgen übrigens auch Deinen eigenen Blog schreiben, so wie Wolle sein "Wolles Tagebuch". Wenn Du das möchtest, gib hier Bescheid, dann wird das eingerichtet... :)

Liebe Grüße

Lia
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wolle
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Re: Hallo in die Runde!

Beitrag von wolle »

PS Wir haben hier übrigens auch ne extra Forumsrubrik für Metabolisches Syndrom. Kannst im Forum neben den normalen Beiträgen übrigens auch Deinen eigenen Blog schreiben, so wie Wolle sein "Wolles Tagebuch". Wenn Du das möchtest, gib hier Bescheid, dann wird das eingerichtet...
Guter Tipp :daumen
LG Wolle
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Meine Daten:
Heteor H63D; Ferritin 1160/Transferin 289/ -sättigung 49%/ Eisen 35,4(2005) - Diabetes (09.2012) -
Abstinent (ab 2010 ) - Nichtraucher (auch schon ganz schön lange ) jetzt Erhaltungs-AL´s ( 56 / 25275 [gesamt Al / ml.] )
Stand: 12.2016
victor67
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Re: Hallo in die Runde!

Beitrag von victor67 »

Grüß euch!

Vielen Dank für die Antworten!
Ich war etwas im Streß - trotz Corona - und netzabstinent, daher erst heute meine Antwort.
Ich habe für mich jetzt eine Liste gemacht, was Untersuchungen und meine Einstellung dazu angeht. Die nehme ich mit zum Arzt.
Vielleicht habt ihr es rausgelesen: mir ist das Thema Freiheit sehr wichtig, Entscheidungsfreiheit. Damit können nicht alle Ärzte gut umgehen. Wir haben hier einen Hausarzt, der einem sofort die Patientenakte in die Hand drückt, wenn man bei einer Überweisung meint, ob das wirklich sein muß und man das nicht noch etwas verschieben könne.
Mein Hausarzt ist da etwas entspannter.

Ich bin sehr gespannt, was der Hämatologe dazu sagt, warum nur dieser eine Wert erhöht ist. Zwischenzeitlich hatte ich ihm mitgeteilt, daß ich blöderweise diese Nahrungsergänzungstabletten genommen hatte, er meinte: wichtige Info - weglassen, wir testen übernächste Woche nochmal.

Jetzt schaue ich mal, was dabei herumkommt.
Die Sache mit der Ernährung ist eigentlich so einfach - es hapert immer wieder an der Selbstdisziplin... :roll
Meine Frau macht - wie ich - die 16:8-Diät und kocht sehr gesund. Ich müßte das nur durchhalten. Wobei ich nach den letzten drei Monaten ohne Alkohol jetzt gar kein großes Verlangen danach habe. Das ist schon mal etwas...

Ich schreibe hier mal, wenn bzw. wie es weitergeht. Das mit dem Blog ist nett gemeint, aber ich habe dazu leider nicht die notwendige Motivation und Zeit.

Viele Grüße
Viktor
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