ich bin neu hier, möchte mich vorstellen und auch nach einem Rat fragen.
Bei mir (männl., 53 Jahre) wurde im letzten November ein Ferritinwert von 720 gemessen. Der Hausarzt sagte: Kann ich so nicht stehenlassen, Sie müssen zum Hämatologen.
Dort war ich drei Wochen später. In diesen drei Wochen habe ich kaum Alkohol getrunken; der Wert lag dann bei 590.
Der Test auf die Erbkrankheit ist negativ. Vereinbarung mit Arzt: drei Monate keinen Alkohol trinken.
Das habe ich gemacht, aber dann dämlicherweise zwei Wochen vor dem neuen Bluttest ein Multivitaminpräparat mit Vitamin C und Eisen genommen...

Nun ja, nicht dran gedacht. Testergebnis: 670 oder so.
Der Arzt sagt: Alle anderen Blutwerte seien im normalen Rahmen. Er habe keine „einfache“ Erklärung dafür, warum nur der Ferritinwert so hoch sei. Man könne an eine Blutkrankheit, Knochenmarkskrankheit oder einen Lebertumor denken.
Ich habe nun Anfang April einen Folgetermin, bei dem ich natürlich erstmal auf das Multivitaminpräparat hinweisen werde. Der Arzt hat laut Telefonat so eine Art „Diagnose-Marathon“ vor: Ultraschall Leber, MRT Nieren + Leber, CT Lunge, Magen- u. Darmspiegelung...
Jetzt stehe ich hier und kann das nicht einordnen. In mir sträubt sich alles gegen diese ganzen Untersuchungen. Allein das MRT ist bei Klaustrophobie ein Horror.
Ich habe das Thema Alkohol hier mehrfach genannt: Im Mai 17 sagte der Hausarzt, ich hätte ein leichtes metabolisches Syndrom: Leber etwas vergrößert, Fett- und Zuckerwerte gerade noch unterhalb der jeweiligen Grenzen, Blutdruck etwas erhöht, etwas Übergewicht. Ich habe dann aber insbesondere vor dem Hintergrund karnevalistischer Aktivitäten 2018 und auch noch 2019 deutlich mehr Alkohol getrunken als ok ist. Dafür aber auch seit Anfang November 19 bis jetzt nichts bzw. minimal.
Den Blutdruck habe ich durch vermehrten Sport aber in den Griff bekommen (Langzeitmessung ok). Zuletzt war der Zuckerwert an der Grenze. Ich habe für Diabetes II eine Vorbelastung über Vater sowie dessen Vater und Großvater.
Generell fühle ich mich nicht schlecht, habe keine besonderen Krankheitsanzeichen, deswegen auch die Vereinbarung mit dem Facharzt zur Alkoholkarenz – wir waren uns „einig“, das könnte der Grund sein.
Die Nachricht, daß der Wert nach wie vor schlecht ist, hat mich natürlich ziemlich heruntergezogen. Ich nehme glücklicherweise bis heute keine Medikamente, habe keine schwere Erkrankung – und in dem Sinne natürlich auch Angst vor dem, was plötzlich kommen und das Leben verändern könnte.
Meine Überlegung ist: in Ultraschall der Leber u. ggf. MRT einwilligen, dann weitere Alkoholkarenz und betont gesunde Ernährung + Sport vorschlagen. Im Herbst dann noch mal Kontrolle.
Ich weiß, hier wird niemand Diagnosen abgeben oder ähnliches. Aber würdet ihr euch sofort auf diesen Diagnose-Marathon einlassen oder auch versuchen, weil es nur dieser einzige veränderte Wert ist, mit Sport und Ernährung eine Veränderung zu bewirken?
Es fühlt sich so an, als solle mit „Kanonen auf Spatzen“ geschossen werden.
Was meint ihr?

Viele Grüße
Viktor