C282Y/H63D und ein paar Fragen
Verfasst: So 2. Okt 2022, 07:46
Hallo zusammen,
toll, dass es hier ein spezielles Forum gibt!! Ich habe als Gast schon seit einiger Zeit mitgelesen und dachte ich melde mich mal an.
Zu mir: 35 Jahre alt, männlich. Seit einigen Jahren unklare Beschwerden (Müdigkeit, Gelenkschmerzen in den Fingern, Muskelsteifigkeit, Bauchschmerzen, ab und zu Herzstolpern). Doc hat alles abgeklärt und gesagt organisch ist nix und es sei alles Stress durch meinen Job. Vor 1,5 Jahren wurden das erste Mal Eisenwerte bestimmt und etwas außerhalb des normalen, Doc meinte aber auch alles ok, da Ferritin im normalen Bereich sei. Ich habe dann privat einen Monat später nochmal nachmessen lassen, nur um sicherzugehen, dass die Werte keine Ausreißer waren.
Werte von vor 1.5 Jahren:
Transferrinsättigung: 75%/80% nüchtern im Abstand von einem Monat gemessen (zu hoch)
Serumeisen: 39.6 bzw 40.8 umol/L (zu hoch)
Transferrin: 2.0 bzw 2.1 umol/L (zu niedrig/niedrig normal)
Ferritin: 179 bzw 189 ug/L (voll ok)
Ich habe damals ein bisschen gegoogelt und eigentlich wurde überall geschrieben, dass solange Ferritin unter 300 ug/L ist, alles ok ist. Habe dann aus Neugierde den Gentest gemacht der mit C282Y/H63D zurück kam und eher geringes Risiko birgt für eine Eisenüberladung. Damit habe ich es dann gut sein lassen. Da ich auch seit Jahren regelmäßig Blut spende (alle 3 Monate), dachte ich das Risiko ist sowieso sehr gering mich hemmungslos zu überladen. Zudem trinke ich viel grünen Tee und war über Jahre immer wieder auf Protonenpumpenhemmern (was ja beides die Eisenaufnahme reduzieren soll).
Vor 4 Monaten habe ich dann meinen Job gekündigt und mir ein Jahr Auszeit verordnet, da meine Symptome laut Doc ja alle stressbedingt seien. Leider hat sich seitdem nicht wirklich was verbessert, eher im Gegenteil. Ich war lange Zeit Leistungssportler und immer noch sportlich unterwegs, mein Leistungslevel hat aber deutlich abgenommen. Beschwerden in den Fingergelenken (Zeige- und Mittelfinger, nur beim Faust ballen und "ausstrecken" Probleme, nicht in Ruhe) und Müdigkeit wurden eher schlimmer. Teilweise fühle ich mich wie hungover nach einem Abend voller Alkohol, nur dass ich fast keinen Alkohol (1-2 Gläser im Monat!) trinke.
Ich wollte jetzt nochmal ein Labor in Auftrag geben um die Werte zu überprüfen. Meine Werte sind ja jetzt nicht wirklich schlimm, was mich etwas stört ist die Transferrinsättigung, da es ab 75 % aufwärts laut mehrerer Studien zu toxischen Eisenformen im Blut kommt, das für die Organe nicht so toll sein soll.
Ich habe zwei Fragen: Gibt es hier "Mischlinge" mit meinem Genotyp, die keine Eisenüberladung (Ferritin) haben, aber die in einem "Ladungszustand" (Transferrinsättigung) sind und Probleme haben? Ich habe mehrmals von C282Y homozygoten gelesen, die mit >1000 ug/L Ferritin Null Symptome haben. Gibt es hier Leute die mit hoher Transferrinsättigung Probleme bekommen?
Die zweite Frage ist folgende: Alle Richtlinien, die ich bisher gesehen habe empfehlen bei Ferritin Werten unter 300 (Mann) nichts zu machen. Sobald Werte darüber liegen, wird aber eine Zielkonzentration von 50-100 angepeilt. Ich finde das etwas verwirrend. Warum sollte man 50-100 anpeilen, wenn 300 doch völlig ok sind, bzw bei 300 dann nix machen? Es gab nur wenige Empfehlungen in denen die Transferrinsättigung als Therapiekontrolle zusätzlich empfohlen wurde mit dem Ziel <50% und der Vermeidung von non-transferrin bound iron (NTBI). Wird das bei euch standardmäßig bestimmt bzw zur Kontrolle herangezogen?
Vielen Dank und liebe Grüße an alle!
toll, dass es hier ein spezielles Forum gibt!! Ich habe als Gast schon seit einiger Zeit mitgelesen und dachte ich melde mich mal an.
Zu mir: 35 Jahre alt, männlich. Seit einigen Jahren unklare Beschwerden (Müdigkeit, Gelenkschmerzen in den Fingern, Muskelsteifigkeit, Bauchschmerzen, ab und zu Herzstolpern). Doc hat alles abgeklärt und gesagt organisch ist nix und es sei alles Stress durch meinen Job. Vor 1,5 Jahren wurden das erste Mal Eisenwerte bestimmt und etwas außerhalb des normalen, Doc meinte aber auch alles ok, da Ferritin im normalen Bereich sei. Ich habe dann privat einen Monat später nochmal nachmessen lassen, nur um sicherzugehen, dass die Werte keine Ausreißer waren.
Werte von vor 1.5 Jahren:
Transferrinsättigung: 75%/80% nüchtern im Abstand von einem Monat gemessen (zu hoch)
Serumeisen: 39.6 bzw 40.8 umol/L (zu hoch)
Transferrin: 2.0 bzw 2.1 umol/L (zu niedrig/niedrig normal)
Ferritin: 179 bzw 189 ug/L (voll ok)
Ich habe damals ein bisschen gegoogelt und eigentlich wurde überall geschrieben, dass solange Ferritin unter 300 ug/L ist, alles ok ist. Habe dann aus Neugierde den Gentest gemacht der mit C282Y/H63D zurück kam und eher geringes Risiko birgt für eine Eisenüberladung. Damit habe ich es dann gut sein lassen. Da ich auch seit Jahren regelmäßig Blut spende (alle 3 Monate), dachte ich das Risiko ist sowieso sehr gering mich hemmungslos zu überladen. Zudem trinke ich viel grünen Tee und war über Jahre immer wieder auf Protonenpumpenhemmern (was ja beides die Eisenaufnahme reduzieren soll).
Vor 4 Monaten habe ich dann meinen Job gekündigt und mir ein Jahr Auszeit verordnet, da meine Symptome laut Doc ja alle stressbedingt seien. Leider hat sich seitdem nicht wirklich was verbessert, eher im Gegenteil. Ich war lange Zeit Leistungssportler und immer noch sportlich unterwegs, mein Leistungslevel hat aber deutlich abgenommen. Beschwerden in den Fingergelenken (Zeige- und Mittelfinger, nur beim Faust ballen und "ausstrecken" Probleme, nicht in Ruhe) und Müdigkeit wurden eher schlimmer. Teilweise fühle ich mich wie hungover nach einem Abend voller Alkohol, nur dass ich fast keinen Alkohol (1-2 Gläser im Monat!) trinke.
Ich wollte jetzt nochmal ein Labor in Auftrag geben um die Werte zu überprüfen. Meine Werte sind ja jetzt nicht wirklich schlimm, was mich etwas stört ist die Transferrinsättigung, da es ab 75 % aufwärts laut mehrerer Studien zu toxischen Eisenformen im Blut kommt, das für die Organe nicht so toll sein soll.
Ich habe zwei Fragen: Gibt es hier "Mischlinge" mit meinem Genotyp, die keine Eisenüberladung (Ferritin) haben, aber die in einem "Ladungszustand" (Transferrinsättigung) sind und Probleme haben? Ich habe mehrmals von C282Y homozygoten gelesen, die mit >1000 ug/L Ferritin Null Symptome haben. Gibt es hier Leute die mit hoher Transferrinsättigung Probleme bekommen?
Die zweite Frage ist folgende: Alle Richtlinien, die ich bisher gesehen habe empfehlen bei Ferritin Werten unter 300 (Mann) nichts zu machen. Sobald Werte darüber liegen, wird aber eine Zielkonzentration von 50-100 angepeilt. Ich finde das etwas verwirrend. Warum sollte man 50-100 anpeilen, wenn 300 doch völlig ok sind, bzw bei 300 dann nix machen? Es gab nur wenige Empfehlungen in denen die Transferrinsättigung als Therapiekontrolle zusätzlich empfohlen wurde mit dem Ziel <50% und der Vermeidung von non-transferrin bound iron (NTBI). Wird das bei euch standardmäßig bestimmt bzw zur Kontrolle herangezogen?
Vielen Dank und liebe Grüße an alle!