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Vielleicht die Neue

Verfasst: Mo 6. Mär 2006, 13:38
von Luna
Hallo allerseits,
ich (38 J.) glaube, dass ich auch unter Hämochromatose leide. Dass ich schon etwas länger unter “depressiven Verstimmungen” leide, habe ich eher meiner jetzigen Situation zugeschrieben. Aber im Januar habe ich nach einer Tätigkeit große Schmerzen im Gelenkbereich vom Zeigefinger verspürt. Erst im Februar habe ich es untersuchen lassen. Röntgen hat nichts ergeben und erst im März bin ich endlich zu meiner Hausärztin gegangen. Sie hat mir als erstes etwas gegen meine “depressiven Verstimmungen” verschrieben und mir Blut abgenommen. Heute habe ich die Ergebnisse erhalten. Ich habe definitiv zu hohe Eisenwerte und Entzündungen wurden im Blutbild auch festgestellt. Sie wollte mir noch nichts konkretes sagen, sondern den Ferritinwert untersuchen lassen. Das hat mich schon beunruhigt, sodass ich, um mehr Informationen zu erhalten, mit Hilfe der Suchmaschine auf Euch gestoßen bin. Das Ergebnis des Ferritinwertes erhalte ich in drei Tagen. Ich bin schon froh, dass meine Leberwerte normal sind. Also, ich weise die Symptome der Hämochromatose. Für die Entzündung des Zeigefingers habe ich heute Antibiotikum erhalten. Meine Frage ist: Welche Untersuchung kann definitiv Hämochromatose feststellen? Gibt es vielleicht Krankheitsverläufe, die ähnliche Symptome aufweisen? Und sollte es wirklich so weit sein, was muss ich als Neuling beachten? Ich würde mich schon gerne auf das Gespräch mit meiner Ärztin vorbereiten, um mehr und konkrete Informationen zu erhalten. Was denkt Ihr, ist das verfrüht, sich sorgen zu machen?
Gruß
Luna

Verfasst: Mo 6. Mär 2006, 17:58
von wolle
Hi Luna,

herzlich willkommen im Forum!

Ich würde den weiteren Buttest abwarten, - ob du HC hast oder nicht!
Du kannst es doch nicht ändern, - mag jetzt vielleicht hart klingen! Aber mache dich selber nicht verrückt, - das bringt garnichts!
Das Deine Werte nicht so sind, wie sie sein sollten, kann viele Gründe haben! Und wenn es HC ist, - mag jetzt wieder doof klingen, - es wurde denke ich mal früh bzw. ggf. so rechtzeitig erkannt, um ggf. weitere Schädigungen zu vermeiden!

Aber bitte, - warte das Ergebnis ab, - das muss nicht HC sein !!!!

Du hast die Möglichkeit einen Gen-Test machen zu lassen, - dabei wird auch nur ganz normal Blut abgenommen, - evtl. macht das Dein Doc. jetzt schon mit, - sonst frag ruhig mal danach!

Ich denke, du tust jetzt schon sehr viel für Dich, - in dem Du auf diese Seite bzw. auf dieses Forum gestoßen bist!

Hier findest du sehr viele Informationen, - und viele liebe betroffene HC´ler, die Dir deine Fragen beantworten können!

Ich würde wie gesagt das weitere Ergebnis abwarten!

Welche Ergebnisse hast du jetzt, - ggf. stelle Sie doch mal ein!

Soweit von mir,
Kopf hoch, - und toi toi toi

Gruß

Wolfgang :winken

Re: Vielleicht die Neue

Verfasst: Mo 6. Mär 2006, 22:11
von Lia
Hallo herzlich willkommen im Forum.
:)
Erst mal: mach Dich nicht verrückt, das Internet ist zwar eine gute Informationsquelle, wenn man die richtigen Seiten weiß, es kann einen aber auch völlig verrückt machen, weil man von ganz schlimmen Sachen ließt.
Daher, mache Dir keine Sorgen, solltest Du die genetische Disposition für Hämochromatose haben und sie ist rechtzeitig erkannt, kann man damit gut leben. Die schlimmen Symptome auf den Internetseiten betreffen erst Patienten, bei denen das sog. Vollbild der Erkrankung aufgetreten ist mit Organschäden etc.
In den allermeisten Fällen wird es heutzutage viel früher erkannt.
Und Frauen verlieren eh monatlich aufgrund des natürlichen Bluverlustes Eisen und bekommen daher nicht so viel von den Schäden ab wie Männer.
D.h. als Frau mit 38 Jahren und üblicher Hämochromatose-Mutation, ist anzunehmen, daß noch keine Organschädigung eingetreten ist.
Gelenkprobleme stellen ein mögliches Frühzeichen der Erkrankung dar. Sie können auch schon bei nur geringer Eisenüberladung entstehen.

Hämochromatose , bzw die genetische Disposition dafür, kann man so feststellen:

Neben dem Ferritin wird auch ein weiterer Eisenwert, die sog, Transferrinsättigung gemessen.
Ein hohes bzw erhöhtes Ferritin und vor allem eine meist deutlich erhöhte Transferrinsättigung geben einen Verdacht auf Hämochromatose.
Dann wird ein Gentest gemacht, womit sich in den allermeisten Fällen eine genetische Disposition für Hämochromatose nachweisen läßt.
Kannst Du auch in der Info auf der Hauptseite des Forums nachlesen.

Bist Du sicher, ein Antibiotikum für den Finger bekommen zu haben?
Kein Antirheumatikum? Vermutet die Ärztin eine bakterielle Infektion?

Wenn Du eine -eher aus dem Nichts heraus enstandene- Entzündung in den Gelenken des Fingers hast , könnte dies vor allem mit den Entzündungswerten im Blut, die Deine Ärztin gemessen hat, auch auf den Beginn einer entzündlich-rheumatischen Erkrankung hinweisen. (Wobei, dies nur am Rande erwähnt, bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen selbst bei schlimmen Schüben die Entzündungswerte unauffällig sein können, besonders bei der sog. Psoriasisarthritis oder bei Morbus Bechterew)

Auch bei einer entzündlich-rheumatischen Erkrankung kann das Ferritin erhöht sein, da das Serumferritin nicht nur Aufschluß über das Speichereisen gibt sondern auch ein Entzündungsmarker ist.
Erhöhtes Ferritin kann also auf eine Entzündung hinweisen, daran ist zu denken, wenn andere Entzündungswerte (CRP, Blutsenkung) auch erhöht sind.
Daher ist es wichtig, auch die Transferrinsättigung bestimmen zu lassen. Ferritin alleine sagt in Bezug auf Hämochromatose-Diagnostik nicht viel aus.

Sollte sich die Transferrinsättigung bei Dir als unauffällig herausstellen, dann wäre neben dem eben erwähnten Beginn einer entzündlcih-rheumatischen Erkrankung evtl auch eine Borreliose auszuschließen.
Sie kann sehr unterschiedliche und unspezifische Symptome machen.

Jetzt würde ich aber erst mal abwarten, ob sich bei Dir herausstellt, daß Du eine genetische Disposition für Hämochromatose hast.
Und wenn: schau mal in den Chat, da sind viele Hämochromatose-Betroffene: es läßt sich damit leben! :) -und im Chat oft recht lustig :)

Liebe Grüße

Lia