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Angestrebter Ferritinwert
Verfasst: Fr 8. Sep 2006, 14:37
von sine
Hallo Forum.
Nächste Woche werde ich dann mal ein erstes Zwischenergebnis bez. des
Ferritinwertes erhalten.
Gestern hat mir mein HA wieder mal vorgelesen, dass der Hepatologe für mich einen Ferritinwert zwischen 50 und 100 als Ziel vorgibt.
Ich habe einfach erwähnt, dass ich 50 anstrebe, da ich bis jetzt nur von Werten unter 50 gelesen habe.
Damit ist mein HA einverstanden.
Nun überlege ich mir doch, wie der Professor auf seine Vorgabe kommt.
Der hat sich doch bestimmt etwas dabei gedacht?....
Es wurde im Forum schon mehrfach erwähnt, dass Entzündungen das Ferritin anheben.
Nun habe ich ja eine chronische Hepatitis und frage mich, ob dann mein Ferritin eben dauerhaft höher ist als bei gesunden Menschen?
Kann das der Grund sein, warum bei mir ein höheres Ferritin angestrebt wird?
Mein HA ist damit überfragt und den gestressten Professor möchte ich noch nicht anfragen.
Wenn ihr also Ideen zu den genannten Werten habt, dann bitte her damit.
Herzlichen Dank.
Sine
Verfasst: Fr 8. Sep 2006, 16:59
von ILKA
Hallo Sine,
meine beiden FA'e sind auch der Meinung, der Wert müßte nicht unter 50 sein. Sie streben auch eher 50-100 an. Dann verweise ich auch immer auf mein Gelesenes hin, was besagt unter 50. Besser noch von 20-50. Ich habe auch schon mal hier im Forum geschrieben, daß die Werte in verschiedenen Laboren auseinandergehen. Nur ein Beispiel. Am selben Tag vom Hausarzt und FA Blut ausgewertet worden. Ferritin beim Hausarzt 650 FA 1000 und so könnte ich noch weiter schreiben. Wie also soll der Wert zwischen 20-50 so genau austarriert werden. Vielleicht haben die Ärzte ja auch angst davor, daß die Patientin in Blutarmut verfällt und das könnte ich mir jedenfalls schlimmer vorstellen. Der Wert bei Leuten ohne HH liegt ja auch bei <300. Vielleicht ist der Wert bei unter 20 sofort ein Spiel mit dem Feuer.
Genauso hab ich mal durchgesetzt, daß ich mehr als 200 ml pro Woche abgenommen bekomme. Mein FA war dagegen. Man nahm sonst immer die kleine 200ml Flasche. Da 300 ml nun die Vorgabe war, nahm man die größere 500 ml Flasche. Ich habe nicht aufgepaßt, dachte der Schaum zählt nicht und da war ich schon bei knapp 500 ml. Nun mußte ich 3 Wochen pausieren, weil mein HB-Wert zu tief war. Der FA entnimmt kein Blut, wenn ich unter 12 bin.
Da es keine "genauen" Richtlinien gibt, wird jeder Arzt vielleicht das tun, was ER für richtig hält. Jeder Mensch reagiert anders und mit der Zeit merkt man, was für einen persönlich gut ist.
Es grüßt
ILKA
Verfasst: Fr 8. Sep 2006, 21:49
von Frieder
Hallo,
kennt jemand Literatur, die sich mit diesem und ähnlichen Themen ein wenig intensiver befasst. Oder ist es tatsächlich so, dass es bei dieser Erkrankung erheblich an fundierter Grundlagenforschung fehlt, denn dieser Eindruck drängt sich mir ein wenig auf.
Wenn die Leberzellen aufgrund eines Entzündungsprozesses zugrunde gehen, dann wird dadurch das gespeicherte Ferritin freigesetzt. Da dieses allerdings keine Funktion hat und man annehmen kann, dass der Körper eigentlich keinen zusätzlichen Speicherbedarf hat, macht eine Erhöhung der Spanne nach oben keinen Sinn. Mal so aus dem Bauch raus.
Sinnig wäre häufiger eine kleine Menge Blut abzunehmen, da durch den Untergang der Hepatozyten der Ferritin-Spiegel schneller anzusteigen droht. Denn man geht ja seltsamerweise davon aus, dass nach "Befallen" mit der Erkrankung schon der geringe Ferritin-Spiegel schädlich ist.
Das bezweifel ich auch nicht unbedingt. Aber dass erst bei Werten über 1000 eine Organschädigung eintreten soll, kann ich irgendwie nicht nachvollziehen.
Ich hoffe, da in ein paar Wochen besser durchzublicken. Für Literaturtipps bin ich sehr zugänglich. :lesen
Verfasst: Fr 8. Sep 2006, 22:00
von Manes
Ilka sprichts aus,
Werte scheinen von Labor zu Labor und von Tag zu Tag verschieden zu sein. Die Zielvorstellung für Ferritin schwank auch, irgendwo habe ich letztlich auch mal unter 300 gehört. Werde mich da mit meinem Arzt, wohl nochmal auseinandersetzen üssen, wenn ich soweit unten bin.
Kenne da jemanden mit durchlaufener Hepatitis C, frag da mal nach wegen erhöten Ferritin und Hepatitis.
lg
Manni
Verfasst: Sa 9. Sep 2006, 09:59
von sine
Guten Tag.
Mein Arzt hat mir eben den Ferritinwert mitgeteilt.
Ausgangswert: 438
Nach 1500 ml Aderlass innerhalb von 40 Tagen, was ja wenig ist:
Ferritin 126.
Das ist ein Aufsteller!
:lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol: :lol:
Liebe Grüsse, Sine
@ Manni: Es ist schon so, dass viele Hepatitis-Patienten erhöhte Eisewerte haben, aber eben nicht alle. Zu welchen ich jetzt gehöre?...
Bin aber für Alles, was du in Erfahrung bringen kannst, dankbar.
Verfasst: Sa 9. Sep 2006, 18:22
von Frieder
Hallo Sine,
es gibt eine Untersuchung in der Einflüsse der heterozygoten HFE-Mutationen auf den Verlauf einer chronischen Hepatitis C untersucht wurden. Man wollte herausfinden, ob diese mit einer geringeren Ferritineinlagerung in die Leberzellen einhergehende Zusatzbelastung einen Einfluss hat. Die Untersuchung und das Ergebnis ist eigentlich nicht so wichtig, aber die Theorie wird dort vermittelt.
Ergennis ist folgendes: Die Viren benötigen für die Vermehrung Eisen. Daher neigen sie dazu sich in Leberzellen einzulagern, die viel Ferritin enthalten. Die Leberzellen können sich nun überlegen entweder durch das zuviel an Ferritin oder durch das virale Geschehen der Hepatitis C zugrundezugehen. Beidesmal wird durch die Fibrose das Ferritin frei. Eine erneute Einlagerung in die Hepatozyten führt zur Wiederholung dieses Vorgangs. Daher bin ich der Ansicht, dass es keinen Grund gibt den zusätzlichen Belastungsfaktor - das Ferritin auf einem möglichst niedrigen Niveau zu halten.
Ein zweiter Aspekt, den ich allerdings noch nicht ganz verstanden habe:
Der Körper reagiert ja auf akute entzündliche Prozesse, indem er Transferrin (das ja auch die Funktion eines Akute-Phase-Proteins hat) bildet, eben auch mit dem Sinn den Viren das Eisen zu entziehen. Dabei wird das Serum-Eisen verbraucht.
Bei eingeschränkter Syntheseleistung der Hepatozyten kann diese Syntheseleistung eingeschränkt sein, so dass die Eisen-Sättigung steigt. Das heißt vielleicht ist ja die schwankende Serum-Eisenkonzentration der Grund dafür sich einen etwas höheren "Ferritin-Speicher" aufzubehalten.
Aber darüber habe ich konkret noch nichts gelesen.
Wenn Dich die Quelle interessiert kann ich die ja noch schreiben, wobei ich nicht weiß, ob man beliebig etwas verlinken darf. Bin da nicht so fit.
LG Frieder
Verfasst: Sa 9. Sep 2006, 21:45
von sine
Mensch, Frieder, im Moment begreife ich das nicht so ganz.
Bin total auf dem Hund

und werde alles morgen in neuer Frische nochmals durchlesen. :idea:
Einige Dinge habe ich in der Art schon gelesen.
Wenn du mir eine Quellenangabe machst, ist das toll. Ich habe schon einen ganzen Ordner voller Artikel gesammelt.
Manchmal nehme ich den Ordner mit zu einem Arzt, mein Hausarzt liest sich auch schon mal eine Kopie eines Artikels durch.
Die schauen jeweils schon komisch, wenn ich Ordner und Schreibzeug auspacke! :shock:
Danke, dass du dir die Zeit genommen hast!
Sine
Verfasst: Sa 9. Sep 2006, 23:18
von Frieder
"Josef Reugels Heterozygote" googeln, ist wohl seine Dissertation. Sind allerdings 81 Seiten. Und vieles davon nicht ganz so prickelnd. Ich glaube für Deine Ärzte wäre das nicht so ein Vergnügen.
Verfasst: So 10. Sep 2006, 22:11
von sine
Hallo Frieder.
Habe das Werk gefunden und werde es mir bei Gelegenheit zu Gemüte führen, meinen Arzt werde ich damit verschonen.
Es ist schon so, dass eine Eisenüberladung die Vermehrung der Viren begünstigt.
Nun kenne ich aber jemanden mit der gleichen Kombination, wie ich sie habe.
Bei ihm haben sich die Viren während der Aderlasstherapie stark vermehrt...
Da werde mal einer schlau daraus
Sine
Verfasst: So 10. Sep 2006, 22:24
von Frieder
Vielleicht die fehlenden Leukozyten oder die zusätzliche Belastung? Oder Zufall?
Verfasst: Di 12. Sep 2006, 13:02
von sine
Hallo Forum.
Vielleicht kann sich der eine oder andere geneigte Leser noch erinnern,wie ich nach meinem Besuch beim Hepatologen über "diesen Hektiker " gewettert habe.
Da er viel zu wenig Zeit hatte damals, habe ich ihm das Versprechen abgerungen, dass ich mich per e-mail mit Fragen an ihn wenden könne.
Ich bin zum Schluss gelangt, dass ich doch das Ferritin leicht unter 50 halten möchte, wenn nichts dagegen spricht.
Also habe ich am Sonntag Abend ein Nachricht an den Herrn losgeschickt.
Heute Morgen hat er geantwortet, möchte euch die Antwort im O - Ton übermitteln:
Sehr geehrte Frau Sine.
Frauen haben nicht immer gern unter 50 zu gehen, weil sie dann Haare verlieren können (nicht viel, stimmt).
Wenn Sie vertragen unter 50 zu sein, gibt es eigentlich keine Kontraindikation.
Der Herr mit Französisch als Muttersprache hat also sofort persönlich geantwortet, das finde ich superklasse!
Ich hoffe, es werden sich jetzt keine Frauen gegen zu tiefes Ferritin sträuben wegen Haarausfall!...
Liebe Grüsse von einer gutgelaunten Sine
Verfasst: Di 12. Sep 2006, 15:44
von Lia
Hallo Sine,
na das ist doch ein Wort!

Ich habe mit Ferritin unter 50 ng/ml keine Haare verloren-also nicht mehr gehaart als üblich

Habe auch noch nie gehört, daß Frauen mit genet. Disposition für HH im Zielbereich von 20-50 ng/ml über vermehrten Haarausfall klagen würden.
Anders sieht es da bei Frauen aus, die keine genet. Disposition für HH haben, also die "Normalfrauenbevölkerung"

Da ist mir bekannt, daß sie Haarausfall bekommen können bei niedrigem Ferritin.
Liebe haarige

Grüße
Lia
Verfasst: Mi 13. Sep 2006, 10:09
von rb25
Also ich bin seit vier Monaten unter 50 und es sind noch alle Haare da. Seit acht Wochen bin ich unter 20... auch kein Einfluss auf die Haare.
Gruß
Kathrin
Verfasst: Mi 13. Sep 2006, 16:21
von christiane
tja, was soll ich dazu sagen, Kopfhaar ist noch alles da - zum Glück -!
Aber die Körperbehaarung wurde so langsam schon seit mindestens 5 Jahren weniger. Meine Frage bei der Gyn. wurde als nebensächlich und wechseljahrsbedingt abgetan. ... passiert eben manchmal.
Ich habs jetzt mal der HH zugeschoben, dann hab ich nen Sündenbock!
Verfasst: Mi 13. Sep 2006, 18:42
von BirgittaM
Hallo, Sine!
Total süß, die Antwort deines "Hektikers". Erinnert mich an die in´s Deutsche übersetzten chinesischen Gebrauchsanweisungen á la " Einschalten Energie auf Mutterbord, sonst Energie ab"
Da ich in der glücklichen Lage bin, dicke und viele Haare zu haben, wäre ich für das Ziel, enteisent zu sein, bereit, einen guten Prozentsatz davon zu opfern, bestehe aber nicht darauf!