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hochungesättigte Fettsäuren
Verfasst: Do 14. Sep 2006, 18:36
von ILKA
Durch Zufall bin ich an nachfolgenden Text gekommen:
"die reichliche Eisenzufuhr kann eine Schädigung der hochungesättigten Fettsäuren im Körper bewirken"
Kann jemand aus dem Forum dazu Stellung nehmen?
Gruß ILKA
Verfasst: Do 14. Sep 2006, 21:10
von Manes
Puh,
zumindest was die ungesättigten Fettsäuren angeht, kann ich Dir sovioel berichten, dass diese eine bis mehrere ungesättigte Kohlenstoffverbindungen haben.
Der Rest ist Ernährungswissenschaft, bzw. vermutlich tiefste organische Chemie.
grüße nach aachen
Manni
Verfasst: Do 14. Sep 2006, 23:42
von ILKA
Ich meinte, was das für unseren Körper bedeutet, was für Auswirkungen sich daraus wieder ergeben, was hängt alles davon ab.
Gruß an alle
ILKA
Verfasst: Sa 16. Sep 2006, 21:10
von BirgittaM
Ich empfehle in solchen Fällen zu googlen oder bei
www.wikipedia.org nachzuschauen, wobei man bei Wikipedia ein bisschen vorsichtig sein muss. Manchmal sind die Informationen nicht 100%ig korrekt, weil das Lexikon von Privatpersonen erstellt wird.
Birgitta hat jedenfalls 0 Ahnung, und davon jede Menge.
Verfasst: So 17. Sep 2006, 08:24
von Frieder
Ob dieses Zitat richtig ist, weiss ich nicht, denn entscheidend ist das freie Eisen und wer außer uns kann schon so viel Eisen aufnehmen, dass es nicht mehr gebunden wird.
Chemisch gesehen ist es so, dass freie Radikale (über Ein-Elektronen-Reduktionsschritte) zu einer Lipidperoxidation führen können. Da es sich bei den freien Radikalen meist um Sauerstoff handelt und dieser lipophil ist, sind Memranlipide und allgemein Gewebe mit einem hohen Fettanteil besonders angreifbar. Damit die Fettsäuren "radikalisiert" werden können, müssen sie eine bestimmte Anzahl an Doppelbindungen haben, also zumindest doppelt ungesättigt sein. Dies ist bei den Phospholipiden der Zellmembranen der Fall.
Das Eisen dient bei der ganzen Sache als Vermittler von Ein-Elektronen-Übergangen.
Wichtig ist, dass dies nichts mit der Zufuhr von den essentiellen und eher gesunden ungesättigten Fettsäuren zu tun hat. Das einzige was man hier entgegenwirkend tun kann, ist die ausreichende Zufuhr von Antioxidantien(zb Vitamin E), die durch Abfangen der Radikale den oxidativen Stress vermindern/verhindern.
Unter dem Stichwort "oxidativer Stress" und "Lipidperoxidation" findet man sicherlich einiges zu diesem Thema.
Grüße Frieder
Verfasst: So 17. Sep 2006, 10:36
von Manes
Hi,
ich habe mich zwar mal an einem Chemiestudium versucht und arbeite in einem med. Assitenzberuf, aber Zu Frieders Äußerung kann ich nur sagen:
AHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHHJA
Ich versuchs mal.
Wie ich oben schon andeutete, sind hochungesättigte Fettsäueren, Fettsäuren mit mehereren Ungesättigten Kohlenstoffverbindungen.
Wenn ich Frieder jetzt richtig verstanden habe, dann wirkt Eisen als Katalysator (Reaktionsbeschleuniger/ -helfer) bei einer Raktion, in der Sauerstoff in die ungesättigte Kohlenstoffverbindung eingebaut wird. Somit wäre die ungesättigte Verbindung in ein gesättigte Verbindung umgewandelt. Somit ist die chemische Struktur der Fettsäure verändert und evtl. nicht mehr "hochungesättigt", sondern nur noch ungesättigt bzw. gesättigt.
Wichtig ist letztendlich, dass die ungesättigten fettsäuren in ihrer Struktur zerstört werden und damit auch chemisch im Körper eine ganz andere Wirkung und Bedeutung einenehmen können.
@ Frieder, bitte nicht böse sein, mir passiert das auch oft, dass ich mich zu sehr in Fachchinesisch ausdrücke, bin dann auch immer dankbar, wenn andere Licht ins Dunkel bringen. Korregiere mich bitte, wenn mein Erklärungsversuch falsch war.
@ all: Ich hoffe, dass ich Frieders ausführungen etwas durchleuchtet habe. Wenn nicht, dürft Ihr mich an dieser Stelle gerne anschreien, ich werde dann einen neuen Versuch starten.
lg
Manni
Verfasst: So 17. Sep 2006, 10:49
von Barbara
*manes anschrei*
nooooch einfacher, wäre nicht schlecht
jedenfalls ist dieses Vitamin E eine ganz interessante Sache, muss mich auch mal wieder damit beschäftigen...
Verfasst: So 17. Sep 2006, 12:13
von Manes
Zweiter Versuch:
Fettsäueren bestehen, wie alle organischen chemischen Verbindungen, in der Hauptsache aus Kohlenstoffverbindungen. Kohlenstoff kann an vier Stellen Bindungen zu anderen Atomen eingehen, muss aber nicht. Sind die KOhlenstoffatome nicht an allen vier Punkten verbunden, spricht man von einer nicht gesättigten Verbindung. Von diesen Verbindungen gibt es in den ungesättigten fettsäueren eine oder meherere.
Scheinbar wirkt das Eisen als Reaktionshelfer um Sauerstoffradikale (zwei frei Bindungen) in die ungesättigte Verbindung zwischen zwei Kohlenstoffatome zu drücken. Somit wird aus der Fettsäure eine andere Fettsäure.
Vergleich hinkt, aber
Wenn ich einen Hefeteig mache, dann gebe ich Mehl, Wasser, und Hefe in die Mischung. Damit habe ich meine Mischung. Füge ich jetzt noch ein Ei (passt gut, chem. Zeichen für Sauerstoff ist O) in diesen Teig ein, erhalte ich einen in kositenz, Backverhalten und Geschmak ganz anderen Teig.
Noch einen Versuch:
für den interessierten, nemt ein Blatt Papier und einen Stift.
Auf das Blatt schreiben wir ein C (C ist chem. Zeichen für Kohlenstoff) und zeichnen an dieses C in alle vier richtungen kleine Striche (vier freie Bindungen). Recht neben schreiben wir noch ein C und versehen dieses ebenfall mit Strichen. ( sollte dann in etwa so aussehen
-C- -C- zusätzlich noch senkrechte Striche oben und unten an beiden C )
die beiden Striche zwischen den C´s verbinden wir. (sieht dann so aus
-C-C- )
an die eberen senkrechten Striche sowie an den linken und rechten freien Strichenden schreiben wir ein H (Wasserstoff, eine freie Bindung)
H H
H-C-C-H
damit müssten die senkrechten Striche nach unten frei geblieben sein.
Diese verbinden wir jetzt miteinander
H H
H-C=C-H
damit haben wir unsere ungesättigte Verbindung (Doppelbindung). Diese ist chem gesehen relativ stabil.
Nach Frieders Post wird jetzt mit Hilfe von Eisen (Fe) die Doppelbindung aufgetrennt und feier Sauerstoff (O) mit zwei freien Bindungen in diese verbindung eingesetzt.
H H
H-C-C-H
O
das O hat zu jeden C einen Strich.
So, ist lange her, aber müsste vom Ablauf her richtig sein.
lg
Manni
Verfasst: So 17. Sep 2006, 12:15
von Manes
Mist, das Forum hat die Leertasten nicht übernommen. die oberen H sollten über den C stehen und das O unten zwischen den beiden C
lg
Manni
Mit Nutzung der Vorschau wäre das nicht passiert
Verfasst: So 17. Sep 2006, 12:23
von ILKA
Das einzige was man hier entgegenwirkend tun kann, ist die ausreichende Zufuhr von Antioxidantien(zb Vitamin E), die durch Abfangen der Radikale den oxidativen Stress vermindern/verhindern. "
Booooooooooooh ahhh . Das hab ich verstanden. Also viel essen, wo Vitamin E drin ist. Oder ist das wieder zu einfach?????????
Gruß
ILKA
Verfasst: So 17. Sep 2006, 13:24
von Frieder
Naja, das ist eigentlich ist das die Quintessenz. Sich gut zu ernähren und damit ausreichend Vitamin A,C, E aufnehmen. Insbesondere wenn man AL macht und die Leber sich in der Regenerationsphase befindet sollte man darauf achten. Ich muss mir eingestehen, dass ich zur Zeit nicht ausreichend Obst und Gemüse, daher nehme ich ergänzend was zu mir.
Manni, das ist so noch nicht gaaanz richtig. Zum einen haben Radikale nur eine Bindungsstelle zur Verfügung und bei dieser Lipidperoxidation werden Hydroperoxide gebildet. Also -C-O-O-H . Aber das ist wenn man es sich genau anschaut noch viiiel komplizierter. Ist ja auch eigentlich wurscht.
Wesentlich ist, dass freie Radikale ein Übergangsmetall "benötigen" (Eisen, Kupfer), um zu entstehen. Die möglichen Folgen wie zB der Lipidperoxidation ist freies Eisen ebenfalls beteiligt.
Das Thema Oxidativer Stress an sich ist sehr vielfältig, es spielt bei über einem Dutzend Krankheiten ursächlich eine Rolle. Daher ganz was neues: Obst essen ist gesund!
Verfasst: So 17. Sep 2006, 14:41
von rb25
Jetzt könnte mir noch einer sagen, womit ich ausreichend Vitamin E aufnehmen kann. Einfach durch "normale" gesunde Ernährung mit viel Obst und Gemüse? Oder gibt es welche, wo besonders viel E drin ist?
Grüße
Kathrin
Verfasst: So 17. Sep 2006, 14:55
von Barbara
Hallo Kathrin
Es sind vorallem Öle:
http://de.wikipedia.org/wiki/Vitamin_E
(hier finden sich auch nette "Buchstaben-Striche"-Skizzen

)
Es gibt z.B. auch Weizenkeimöl in Kapseln.
Hallo Frieder
Achtest Du darauf, dass das Präparat, das Du einnimmst, kein, oder nur wenig Vitamin C enthält?
Liebe Grüsse
Barbara
Verfasst: So 17. Sep 2006, 16:59
von sine
Hallo zusammen.
In meinem Ordner befindet sich auch ein Fachartikel im Zusammenhang mit Hepatitis und erhöhten Eisenwerten. (Die auch vorkommen können, ohne dass man HH hat)
Nur kurz:
"Eine Folge übermässiger Eisenbelastung ist ein zunehmender Mangel an Vitamin E."
Später:
"Empfohlen wird eine KOMBINIERTE Gabe der Vitamine E und C, da als Radikalfänger verbrauchtes Vitamin E natürlicherweise durch Vitamin C regeneriert wird."
In diesem Fall scheint der Nachteil von Vitamin C (die Aufnahme von Eisen zu fördern), geringer zu sein als der Vorteil, den wir aus obigem Satz entnehmen können.
Ich behaupte jetzt mal, ab und zu ein Multivitaminpräparat, das meist auch Vitamin C enthält, einzunehmen, tut uns gut.
Was ich vermeiden würde, ist die Einnahme von reinen Vitamin C Präparaten.
Liebe Grüsse, Sine
Verfasst: So 17. Sep 2006, 17:21
von ILKA
Was ich aus allen Beiträgen entnehme ist, HH heißt nicht "nur" zuviel Eisen, sondern wirkt auch auf viele "andere" im Körper ablaufende Funktionen aus.
Na, dann Mahlzeit.
Gruß ILKA