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Unterfunktion der Nebenschilddrüse

Verfasst: Do 5. Okt 2006, 12:22
von Sprotte
Hallo liebe Leute,

heute bekam ich ein Schreiben vom Haematologen, den ich vor kurzem routinemäßig gesehen habe, in dem er mir mitteilte, dass ich an Hypoparathyreoidismus leide, einer Unterfunktion der Nebenschilddrüsen. Die offensichtlichsten Symptome der Nebenschilddrüsenunterfunktion entstehen durch Calciummangel im Blut. Das Hormon der Nebenschilddrüse gehört zu den wichtigsten Regulatoren des Calciumstoffwechsels und ein Mangel macht sich entsprechend bemerkbar. Zu wenig Calcium wirkt sich auf Nerven und Muskeln aus. Ich bekomme nun Tabletten verschrieben, Vitamin D und ein Kalziumpräparat.
Die Symptome sind so vielfältig, da kriegt schon wieder Angst beim Lesen, aber z.B. Muskelkrämpfe und Kribbeln in den Gliedmaßen wird erwähnt. Ich hab diese Symptome eigentlich nicht, evtl. das Kribbeln ab und zu ansonsten führe ich alles ohnehin auf die HH zurück.
Was ich allerdings interssanterweise gefunden habe, ist der Hinweis auf der u.g. Webseite:

"Die Hämochromatose ist auch eine seltene Ursache für den Hypoparathyreoidismus. Dabei wird die normale Funktion der Nebenschilddrüse durch Eisenablagerungen blockiert."

http://www.mediz-info.de/endokrinologie ... dismus.htm

Bei o.g. Arztbesuch wurde neben Herz und Leber auch die Schilddrüse erwähnt, was eigentlich neu für mich war.
Die Diagnose hat mich heute etwas aus der Bahn geworfen - nicht noch mehr Probleme!!

Mein HA meinte, es sei nicht so tragisch ... !?

Hat jemand irgendwelche Erfahrungen?

Liebe Grüße,

Sprotte :(

Verfasst: Do 5. Okt 2006, 12:35
von sine
Hallo Sprotte.
Das tut mir leid, dass du dich auch noch mit so etwas herumschlagen musst!
Ich kann dir leider nichts Schlaues dazu sagen.
Es ist jedoch interessant, dass mir die Schilddrüsenthematik auch hier begegnet!
In anderen Foren, die mich im Moment interessieren,(Interferontherapie bei Hepatitis, Hormonspirale), bin ich in letzter Zeit vermehrt auf Berichte von Leuten gestossen, die Probleme mit der Schilddrüse haben.
Wenn ich es mir recht überlege, sind alles Frauen!
Das hilft dir wohl nicht weiter, deshalb wünsche ich einfach nur alles Gute!
Sine

Verfasst: Do 5. Okt 2006, 12:38
von Barbara
Hallo Sprotte

Ich möchte nur kurz einen Hinweis loswerden ;-):

Nimmst Du ev. Magnesium ein?

Der physiologische Gegenspieler von Calcium ist Magnesium.

Magnesium wird häufig bei Verspannungen, Muskelkrämpfen, usw. verordnet. Viele Menschen nehmen es auch in Selbstmedikation ein, wegen der unbestritten guten Effekte. Wie überall, hat aber alles 2 Seiten....!

Hier noch ein Link dazu:
http://www.gesundheit.com/gc_detail_7_v ... siumbedarf

Liebe Grüsse
Barbara

Verfasst: Do 5. Okt 2006, 12:51
von Sprotte
Hallo,

danke Sine; fand ich auch interessant den Zusammenhang HH und Schilddrüse. Bin mal gespannt, was andere dazu zu sagen haben.

@Barbara: ich nehme nichts dergleichen ein ... daneke für den Hinweis!

LG,

Sprotte

Verfasst: Do 5. Okt 2006, 21:28
von Gina
Hallo zusammen,

leider kann die Hämochromatose eine vielzahl innerer Organe schaden, dazu zählt auch die Schilddrüse.

Als Teenager wurde mir, bevor spätere Organschäden sich dazu gesellten eine Schilddrüsenunterfunktion festgestellt. Sie wurde mit L Thyroxin, einem Schidldrüsenhormon behandelt. Nachdem ich jetzt relativ niedrige Ferritinwerte habe brauche ich auch keine Hormonsubstitution mehr. Schade, dass es nicht auch bei allen Organen zu diesen Normalisierungen kommt. :au
Also von Hormonstörungen bis hin zu Osteoporose ist alles bei massiver langjähriger Hämochromatose möglich, zumindest bei der sekundären.

LG

Gabriella

Verfasst: Fr 6. Okt 2006, 11:42
von Sprotte
Hallo,

die Schilddrüse, bzw. wie bei mir die Nebenschilddrüse, habe ich bisher in keiner Literatur gefunden.
Die anderen möglichen Organschäden ( Herz, Leber, Pankreas) werden überall erwähnt, die Osteoporosegefahr ist mir auch bewusst (hab aber
selbst ausgezeichnete Knochendichte :-) )

Ich beziehe mich hier auf HH, keine Ahnung, ob die sekundäre HC andere Symptome mit sich zieht.

LG,

Sprotte

Verfasst: Fr 6. Okt 2006, 12:10
von che
Mahlzeit!
Hm, also eine SD Unterfunktion die bislang mit L Tyhroxin "behandelt" wurde hab ich auch seit ca. 8 Jahren (HH bekannt seit ca 2).

Wie warscheinlich ist es denn, dass meine SD abhängig von der HH fehlerhaft arbeitet? ich blick da irgendwie nicht durch, bislang ging ich davon aus, dass beide Sachen nichts mit einander zu tun haben.... :kap

Gabri, gibt es da anhaltspunkte hinsichtlich der Ferritinwerte ab wann man auf das LT verzichten kann? Ich bin eigtl. auch enteisent und hab relativ niedrige Werte, nehme aber weiterhin LT; dass man u. U. darauf verzichten kann ist mir jetzt neu! Aber ich werd diesbezüglich gleichmal nächste Woche meinen Doc anspitzen..... *g*

So, und jetz gehts gleich ab ins Wochenende..... Umzugskartons schleppen :heul

LG aus München
che

Verfasst: Fr 6. Okt 2006, 12:11
von Lia
Hallo,

wie Gabriella schon sagt, bei weit fortgeschrittener Eisenüberladung kann auch die Schilddrüse Schaden nehmen. Und dies nicht nur bei der sekundären Form sondern auch bei der erblichen Hämochromatose.
Allerdings wurden in einer Studie bei Frauen mit HH und Frauen der Normalbevölkerung keine nennenswerten Unterschiede bzgl Schilddrüsenproblematik gefunden. Bei Männern hingegen gibt es einen signifikanten Unterschied: Bei Männern mit HH tritt deutlich öfter eine Schilddrüsenproblematik auf als bei Männern der Durchschnittsbevölkerung ,genauer gesagt, das Risiko für eine Störung der Schilddrüsenfunktion ist bei Männern mit Hämochromatose 80-fach erhöht. Bei Frauen in dieser Studie hingegen nicht.

Es kann bei Hämochromatose zu einer Unterfunktion der Schilddrüse = Hypothyreose kommen, tritt aber wie gesagt sehr selten auf. In den weitaus meisten Fällen bleibt die Schilddrüsenfunktion selbst bei fortgeschrittener Hämochromatose normal.

Unterfunktion der Nebenschilddrüse=
Hypoparathyreoidismus ( u.a. durch Hämochromatose) verständliche Infos hier:
http://www.medizinfo.de/endokrinologie/ ... dismus.htm

edit: sehe gerade, daß Sprotte diesen Link schon eingestellt hat, na ja, doppelt hält besser :wink:

Deteilinfos engl:
Artikel:"Thyroid disease in hemochromatosis. Increased incidence in homozygous men."
aus d.Jahr 2000 Ergebnis: Homozygote Männer haben 80 fach höheres Risiko....
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/quer ... t=Abstract


Artikel "Is haemochromatosis associated with Hypothyreoidism?"
http://www.clinicalanswers.nhs.uk/index ... tion=1956_

Liebe Grüße

Verfasst: Fr 6. Okt 2006, 13:40
von Gina
Hallo Che,

ich glaube man kann nur grobe Ferritinwerte nenne, bei der eine Organschädigung wahrscheinlich ist. In der Praxsis sieht man, dass einige bei relativ niedrigen Werten Organschädigungen zeigen, andere diese Werte um ein vielfaches überschreiten bevor sie die selben Probleme bekommen. Daher ist der Schilddrüsenwert (T3 und T4) ein viel besserer Indikator. Ich hab damals die L-Thyroxin Tabletten Schrittweise reduziert von 150 mg auf 125, 100, 75 mg ... Anhand der SD Werte konnte man sehen ob die SD ausreichend arbeitete. Und siehe da, es hat funktioniert.

LG
Gabriella

Verfasst: Fr 6. Okt 2006, 20:42
von Sprotte
Hallo,

nun bin ich allerdings etwas verwirrt: da ist doch sicher ein Unterschied zwischen SD und Neben-SD?

Wer kann mich erleuchten?


LG,

Sprotte

Verfasst: Fr 6. Okt 2006, 22:40
von Manes
Hallo,

hier mal ein Link welcher den Unterschied Schildrüse und Nebenschilddrüse erklärt.

http://www.mediz-info.de/endokrinologie ... benschildd


lg

Manni