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Wer kennt sich mit Laborwerten aus?

Verfasst: So 7. Jan 2007, 17:03
von marvin
Nach Verdacht auf Hämochromatose habe ich folgende Laborergebnisse vorliegen:
Ferritin Serum 375
GOT 59
GPT 95
Y-GT 218
Mutation Cys282Tyr: heterozygot nachweisbar
Mutation His63Asp: nicht nachweisbar

Mein Hausarzt will mich nun zu einer Leberbiopsie überweisen, ist das wirklich notwendig? Für eine schnelle Antwort wäre ich sehr dankbar!

Verfasst: So 7. Jan 2007, 18:24
von Barbara
Hallo Marvin, willkommen im Forum!

Ferritin ist erhöht, aber nicht dramatisch
Leberwerte sind erhöht
Hämochromatose heterozygot nachgewiesen bedeutet, dass normalerweise nicht in dem Masse Eisen angespeichert wird, wie bei homozygot Getesteten.

Magst Du ein paar Fragen beantworten?
- wie alt bist Du?
- welche Beschwerden führten Dich zum Arzt und diesen dazu, Dich auf Hämochromatose zu testen?
- gibt es bei Dir andere Faktoren, die die Leber beeinträchtigen können, wie z.B. Medikamente, Alkohol, andere Erkrankungen?
- ist in Deiner Familie eine solche Krankheitsgeschichte bekannt?
- ein weiterer, wichtiger Laborwert ist die Transferrin-Sättigung. Wurde diese bei Dir bestimmt? http://www.med4you.at/laborbefunde/lbef ... in_sat.htm

An Deiner Stelle würde ich mich erstmal in Ruhe gründlich informieren. Was erwartet Dein Hausarzt von der Leberbiopsie? Scheint diese für ihn wirklich "notwendig", hätte er Dir seine Argumente doch sicher gut dargelegt und auch erklärt, was das daraus gewonnene Resultat "bringt"?

Liebe Grüsse
Barbara

Verfasst: So 7. Jan 2007, 18:48
von Lia
Hallo Marvin,

herzlich willkommen im Forum. :winken

Dein Hausarzt will Dich wohl zur Leberbiopsie überweisen, weil er sich nicht sicher ist, was die Ursache der Laborwerterhöhungen ist.

Ich nehme an, Du bist männlich. Männer speichern mehr Eisen an als Frauen, welche durch monatlichen Blutverlust einen gewissen Schutz haben. Dein Ferritinwert ist nur mäßig erhöht. Dies spricht dafür, daß Du nicht homozygot sondern nur heterozygot für die Mutation C282Y bist, wie es Dein Gentest ja auch gezeigt hat.
Heterozygote bekommen meist keine Hämochromatose, es sei denn, verstärkende Faktoren (weitere Mutationen, Ernährung, Alkohol) sind mitverantwortlich.
Die Transferrinsättigung hat Barbara ja schon angesprochen. Dieser Wert wird bei der Diagnostik mitbestimmt, die Transferrinsättigung ist meist deutlich erhöht bei Hämochromatose.
Heterozygote weisen meist auch eine leicht erhöhte Transferrinsättigung auf.
Es gibt Erkrankungen der Leber ohne Eisenüberladung, bei denen das Ferritin erhöht ist, Da Deine Leberwerte auffällig sind, möchte Dein Hausarzt hier die Ursache finden und schlägt daher eine Leberbiopsie vor.
Meine Idee dazu wäre, daß Dein Hausarzt Dich zuerst an einen Hepatologen, also einen "Facharzt für die Leber" überweist. Der Hepatologe wird dann weitere Diagnostik betreiben, welche evtl eine Leberbiopsie miteinschließt, so der Hepatologe sie für notwendig hält.

Zum Thema Leberbiopsie wurde hier schon einiges geschrieben. Les Dich am besten mal durch: Entscheidend -denke ich- ist, ob eine Leberbiopsie das klinische Vorgehen ändert, ob der Nutzen eindeutig überwiegt.


http://www.haemochromatose-forum.de/vie ... berbiopsie

http://www.haemochromatose-forum.de/vie ... berbiopsie

http://www.haemochromatose-forum.de/vie ... berbiopsie



Liebe Grüße :)


Lia

Verfasst: So 7. Jan 2007, 19:41
von BirgittaM
Hallo, Marvin!
Willkommen im Forum!
Lia und Barbara haben ja schon alles Wichtige geschrieben.
Sollte eine Leberbiopsie nötig sein, solltest du nicht allzu viel Angst haben, das ist eine schnelle, problemlose Sache. Wahrscheinlich musst du nach der Untersuchung eine Nacht stationär bleiben, weil die theoretische Möglichkeit einer Nachblutung besteht.
Die Leber an sich "fühlt" keinen Schmerz und liegt ja direkt im Oberbauch, ist also nicht schwer zu erreichen. Ich hatte schon mal eine Fruchtwasserspiegelung, die ja auch mit einer Punktion einhergeht und kann dir versichern, es ist wirklich nicht schlimm.
Aber vielleicht ist die Biopsie ja gar nicht nötig.

Verfasst: So 7. Jan 2007, 20:12
von sine
Hallo Marvin.
Ich finde es auffällig, dass bei dir vor Allem der Wert Y- GT deutlich erhöht ist.
Solche Werte findet man scheinbar oft im Zusammenhang mit Galleproblemen oder Alkoholkonsum.
( Habe rasch gegoogelt, da ich im Kopf hatte, dass die verschiedenen Leberwerte schon gewisse Anhaltspunkte geben).
Wie auch immer, wahrscheinlich gäbe es noch andere Dinge abzuklären, bevor man eine Leberbiopsie machen muss.
(Z.B. auch Test auf Hepatitis)
Muss dann die Biopsie wirklich sein, was dir dein Arzt auch plausibel erklären können sollte, kann ich dich auch beruhigen.
Ich liess das letzten Frühling machen und es war ein eher harmloser Eingriff.
Alles Gute und halt uns auf dem Laufenden!
Sine

Verfasst: Mi 10. Jan 2007, 20:49
von Manes
Hallo Marvin,

zum Thema merke ich an: siehe die Vorschreiber

ansonsten, herzlich willkommen im Forum

lg

Manni

Verfasst: Do 11. Jan 2007, 20:21
von wolle
Hallo Marvin,

auch von mir erstmal herzlich willkommen im Forum,
und das weitere wird sich ergeben!

Wie sagt mann so schön fragen Sie Ihren Arzt des Vertrauens, oder den Apotheker um die Ecke....
oder dieses Forum, - denn hier kriegst garantiert eine Antwort!

Noch viel Spaß .... hier im Forum, und schau auch mal in unseren Chat!