lisa.katharina hat geschrieben:Hallo,
ich bin 22 und habe seit einiger Zeit gesunheitliche Probleme, bei denen ich nicht ganz sicher bin wo sie herkommen könnten.
(Haarausfall, fast ständige Brustschmerzen, fühle mich insgesamt ziemlich erschöpft sowie Klopf-Nierenschmerzen [Niereninsuffizienz ausgeschlossen durch Arzt]).
Habe jetzt einen (Nieren-)Bluttest gemacht, alles ohne Ergebnis...
Dann fiel mir ein, dass ich bei früheren Blutbildern (hatte 2 mal ein großes Blutbild machen lassen) immer erhöhtes Eisen hatte (einmal 29, einmal 36, Normwert 9-26).
Denkt ihr das könnte evtl mit H. in Verbindung stehen?
Vielen Dank für eure Tipps,
Lisa
Hallo Lisa,
herzlich willkommen im Forum
Ein erhöhter Serumeisenwert hat allein keine Aussagekraft wie Rolf schon sagt.
Erhöhtes Serumeisen kann verschiedene Ursachen haben. Der Eisenwert schwankt außerdem je nach Tageszeit, er kann im Verlauf eines Tages bis auf das Dreifache ansteigen bzw sinken.
Erhöhtes Serumeisen heißt nicht automatisch, daß man die genetische Anlage für Hämochromatose- Eisenspeicherkrankheit hat oder überhaupt irgendwie krank ist.
z.B. naheliegender harmloser Grund:
Nimmst Du die Pille?
Östogenhaltige Präparate können für erhöhte Eisenwerte verantwortlich sein.
Desweiteren können Schilddrüsenstörungen zu einem dauerhaft erhöhten Eisenwert führen.
Und falls Du irgendwo im Internet liest,auch Nierenversagen kann zu erhöhtem Eisenwert führen, aber eine Niereninsuffizienz wurde ausgeschlossen.
Die von Dir geschilderten Symptome stehen mit Sicherheit nicht mit Hämochromatose in Verbindung.
Um herauszufinden, ob bei Dir eine mögliche genetische Anlage besteht, im Laufe Deines Lebens zuviel Eisen anzuspeichern, bestimmt man weitere Eisenwerte:
-Ferritin und Transferrinsättigung.
(Sollte bei Dir diese genetische Anlage bestehen, wird der Ferritinwertb aufgrund Deines Geschlechts und jungen Alters normal ausfallen, die Transferrinsättigung wäre aber schon auffällig, ohne daß das dann schon Krankheitswert hätte.
Wäre bei diesen beiden Werten Ferritin und Transferrinsättigung etwas auffällig hoch, so bringt ein Gentest Gewißheit und man könnte die Eisenspeicher mit regelmäßiger Blutentnahme als präventive Maßnahme in Schach halten, sprich, Du würdest nie die Erkrankung bekommen.
(Der Vollständigkeit halber sei gesagt: in ganz ganz seltenen Fällen gibt es auch schon in jugendlichem Alter eine betimmte Form der Hämochromatose, Dein Arzt hätte dann erhöhte Leberwerte, eine Lebererkrankung und Herzerkrankung festgestellt und die Betroffenen sind schon in jugendlichen Alter sehr krank)
Sprich am besten mal mit Deinem Arzt, ob er mal die Eisenwerte abchecken läßt.
Allerdings: Selbst wenn eine genetische Disposition vorliegt , so ist dies nicht Ursache Deiner aktuellen Beschwerden.
Zudem kann nur der Arzt Deine erhöhten Serumeisenwerte in weiterem Zusammenhang sehen mit anderen Laborwerten. Z.B. wie hoch der Hämoglobin-Wert ist, spielt eine Rolle für die Diagnostik.
Mach Dir also um das Serumeisen nicht einen großen Kopf

, frag den Arzt, ob er die Eisenwerte Ferritin und vor allem Transferrinsättigung abcheckt.
Deine Symptome kann ich leider nicht erklären, es kann körperliche oder psychische Ursachen haben.
Liebe Grüße
Lia