Schmerztherapie/Gelenkschmerzen

In diesen älteren Diskussionen der Vorjahre könnt Ihr lesen und auch weiter aktiv schreiben. Beachtet, dass sich der Stand der Forschung seitdem geändert haben kann. Es gibt inzwischen neue Empfehlungen und Leitlinien zur Diagnostik und Therapie.
Iris01
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Schmerztherapie/Gelenkschmerzen

Beitrag von Iris01 »

Hallo ihr Lieben

erstmal ein gutes neues Jahr an alle!
Ich war gestern wieder mal in der Schmerztherapeutischen Sprechstunde bei meinem sympathischen, leicht verwirrten Arzt.
Da die Cortisontherapie die Gelenkschmerzen nicht verbessert hat, habe ich ein Psychopharmaka dass gegen Schmerzen helfen soll, bekommen. (Cymbalte/Wirkstoff Dulexetin). Nach 4 Wochen ging es meiner Psyche bedeutend besser, meinen Schmerzen und meinem Darm dagegen nicht. Und diejenigen, die sagen das Sauerkrautsaft gut schmeckt: ihr seit gemeine Lügner!!
Also, gestern habe ich dann ein Neuroepeleptika (Lyrica/Wirkstoff Pregalinum) bekommen. Heute früh bin ich nach dem Aufstehen in den Wandschrank gelaufen und habe mir dann erlaubt nicht arbeiten zu gehen. (Hab nicht mal die SAT1 Frühstückstante kapiert...)
Frage meinerseits: Hat jemand Erfahrung mit diesen Medis.

Grüsse aus der Schweiz im Frühling
Iris
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Manes
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Beitrag von Manes »

Hey Iris,
google doch mal nach "Radiosynoviorthese" und sprech mal mit Deinem Arzt, ob es was für Dich ist. Erste Erfahrungsberichte kann Dir Petra geben.

lg

Manni
"Sie waren Menschen wie wir. Aber wenn wir in der Stille an den Kreuzen stehen, vernehmen wir ihre gefasst gewordenen Stimmen: Sorgt ihr, die ihr noch im Leben steht, dass Friede bleibe, Friede den Menschen, Friede den Völkern.“ Theodor Heuss, Bundespräsident am 17.08.1952 zur Einweihung des Ehrenfriedhofes Hürtgen.
jule
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Beitrag von jule »

hallo iris,
mein arzt woööte mir auch dieses medikament verabreichen habe mich erfolgreich gewehrt,dann lieber schmerzen.
lg
jule :D
Iris01
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Beitrag von Iris01 »

Danke Manes, das hört sich interessant an. Davon hab ich noch nie gehört, wahrscheinlich weil da "Spritzen" eine Rolle spielen. Ich habe 14-tägige Aderlässe und Spritzen sind langsam meine Feinde..

Hallo Jule,
Ich habe es mir auch überlegt, aber meine Schmerzen werden kontinuierlich schlimmer und ich kann zeitweise nicht mehr arbeiten.
Da ich hoffentlich noch etwas länger lebe und die Forschung HH nicht als erste Priorität ansieht, muss ich irgendetwas finden dass die Schmerzen in den Griff bekommt. Ich war bei einer Psychatrischen Abklärung und der meinte dass man eine höhere Lebensqualität mit den Nebenwirkungen/Langzeitschäden abwägen muss. Dass hat für mich Sinn gemacht, vielleicht liegt aber auch nur an den Happy Pills.

lg
Iris
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wolle
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Beitrag von wolle »

Hallo Iris,

... ich weiß nicht, - ob du deine Gelenkschmerzen mal weiter erläutert hast...
was ich gelesen habe, sind die schon ganz schön heftig, glaube ich ....
... ich hatte anfangs auch Gelenkschmerzen im Knie und Fussbereich, - die mit der Zunahme der Al´s nachgelassen haben... ( ... ich bin jedoch keine Profi etc... ) ...
... und wenn ich schmerzen hatte, - ich denke mal eher Rheumatisch, hab ich mir in kleinster Dosis Diclac geknallt... hat super gut angeschlagen, sprich schmerzen waren weg! Doch ich denke mal auch das ist mit Vorsicht zu genießen! Und ich denke mal auf jeden Fall mit Deinem Doc. zu besprechen!

Toll, das du unser Forum gefunden hast,
und wenn du magst
erläutere es noch mal genauer,
denn ich denke,
unser Forum kann keinen Ärztlichen Rat geben,
doch durch einen neutralen Meinungsaustausch,
findet sich der Eine oder Andere in seiner Geschichte ( Leidens- ) wieder...

UND KANN SEINEN ERFAHRUNGSBERICHT ABGEBEN!!!!

Doch bitte denke immer daran,
das wir hier nur Erfahrungsberichte abgeben!!!!!!!!!!!

Lieben Gruß

Wolle
LG Wolle
Mein HC Tagebuch: http://www.haemochromatose-forum.de/for ... f=83&t=352



Meine Daten:
Heteor H63D; Ferritin 1160/Transferin 289/ -sättigung 49%/ Eisen 35,4(2005) - Diabetes (09.2012) -
Abstinent (ab 2010 ) - Nichtraucher (auch schon ganz schön lange ) jetzt Erhaltungs-AL´s ( 56 / 25275 [gesamt Al / ml.] )
Stand: 12.2016
jutta h
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Beitrag von jutta h »

hallo iris
habe mit intersse deinen bericht gelesen
habe die gleichen weg wie du hinter mir
2 mal die woche aderlässe,immer normaler werdenen frritinwert und immer schlimmere schmerzen
laufe zeitweise nur noch mit rollator ( ich bin 52 !!!!! und so ein ding macht ja sooooooo sexy ........)
ich bin jetzt durch eine schmerzambulanz in unserem örtlichen krankenhaus gut auf meine schmerzmittel eingestellt
1.stufe ( bei mormalem schmerz ) tramadol
2.stufe (schlimmer ) novalgin
3. stufe (ganz schlimm ) tilsidin
4.stufe (nichts geht mehr ) palladon
mit hilfe meines arztes habe ich gelernt ,diese mittel
r i c h t i g einzusetzen
desweiteren mache ich jetzt seit 1 1/2 jahren eine schmerztherapie
bei einwer psychotherapeutin in hannover
das hat mir unheimlich geholfen endlich jemand,der mir zugehört hat
und mir bei der " annahme " meiner chronischen schmerzen geholfen hat
ich habe bei ihr viele "techniken " gelernt ,mir selbst mental zu helfen
versuch mal das buch von ACHIM STENZEL SCHMERZEN ÜBERWINDEN zu kaufen
dort gibt es ganz viele dinge zu lernen ,wie man mit chronischen schmerzen leben kann,indem man sich mental damit beschäftigt
OHNE PSYCHOPHARMAKA
wegen meine hämochromatose erhalte ich jetzt übrigens ab
april eine volle erwerbsunfähigkeitsrente
ich wünsche dir alles gute
vielleicht konnte ich dir etwas weiterhelfen
und bitte
les diese buch
das ist wie nach hause kommen
liebe grüße aus lehrte
jutta
pskau
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Beitrag von pskau »

Hallo Iris,

ich habe ein Thema Radiosynoviorthese begonnen, da kannst Du mal reinschauen und den Links hinterhergehen.
Ende Jan. werde ich diese Behandlung durchführen lassen und berichten, was sich so tut.
Ich habe allerdings den Eindruck, dass es Dich und Jutta wesentlich schlimmer getroffen hat, als mich, aber möglicherweise ist da trotzdem noch was machbar. Ja, Du bekommst natürlich auch wieder Spritzen, mindestens 2, es wird aber ordentlich betäubt und -- es ist mal ne andere Stelle. Und was sind Spritzen einmalig, gegen eine mögliche Chance der Verbesserung der Gelenksituation. Wie gesagt, Erfahrungen gibt es zu 80 % gute bei Rheumapatienten, bei HH'lern wurde es zu selten durchgeführt, so dass es wohl keine (oder mir nicht bekannte) Studie gibt.

Sicherlich gibt es so was auch in der Schweiz, vielleicht fragst Du einfach mal Deinen Doc, ob er die Methode kennt.

Liebe Grüße Petra
Iris01
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Beitrag von Iris01 »

Hallo
...Vielen Dank für eure Antworten.

Jutta, das Buch hab ich heute bestellt, bin gespannt!
Wegen den Schmerzmitteln, entscheidest du täglich selbst was du nimmt, oder wie funktioniert das??

LG
Iris
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dokanja
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Beitrag von dokanja »

hallo !!

bei chonischen schmerzen kann doch auch akkupunktur helfen. die kassen zahlen doch dafür auch ganz gute zuschüsse. zumindest im falle von chronische rückenschmerzen .
einen versuch wäre es vielleicht wert.

lg

anja
Lex
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leicht verwirrt

Beitrag von Lex »

Hallo Iris,
ich stoße erst jetzt auf diesen Thread, deswegen mag es sein, dass ich ein bisschen spät komme, aber da möchte ich doch meinen Senf dazugeben.

Dein "sympathischer, leicht verwirrter" Arzt scheint gern mal was auszuprobieren. Cymbalte wird gern bei Fibromyalgie gegeben, Lyrica ist ein Mittel gegen Epilepsie und Neuropathische Schmerzen. Vermutlich sollte jemand Deinen Arzt darüber aufklären, dass es sich bei den Gelenkschmerzen nach Hämochromatose meist um Arthropathien handelt und nicht um neuropathische, rheumatische oder fibromyalgische Schmerzen.

Selbstverständlich muss sich der Schmerzpatient mit seinen Schmerzen auseinandersetzen (@Jutta: Habe mir auch das Buch bestellt - vielen Dank für den Tip), aber das geht doch gleich leichter, wenn man nicht mehr so sehr von seinen Launen und depressiven Phasen gebeutelt wird.

Gruß
Lex
Zuletzt geändert von Lex am So 8. Mär 2009, 20:58, insgesamt 1-mal geändert.
Iris01
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Beitrag von Iris01 »

Hallo Lex

Die Schmerztherapie hat mit nichtsteroidalen Schmerzmittel begonnen. 4 g Paracetamol + Codein pro Tag. Hat aber ausser Magenweh keine Wirkung gezeigt. Er meint, dass manche HH´ler auf Lyrica gut ansprechen. Sein nächster Versuch wäre dann Ketamin (keine Ahnung was das ist) und der Wirkstoff Flupitinmaleat (??). Der ist Chefarzt der hiesigen Schmerzklinik, ich bin aber seine einzige HH Patientin und eine Frau hatte er sowie so noch nie behandelt...

Liebe Grüsse
Iris
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Manes
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Beitrag von Manes »

Hi Lex und Iris

tschuldigung, Iris und Lex

kleine Aufklärung: Ketamin ist ein LSD abkömling und wird in Rettungsdenstkreisen zur Analgesie und Narkose verwendet. In geringer Dosis hat es eine analgetische Wirkung in höheren Doses aber auch eine Narkotische. Leider schickt es die meisten Patienten auf einen Trip (kann schonmal lustig sein), leider meistens mit Albträumen verbunden. Aus diesem Grund gibt der Rettungsdienst dann immer noch ein Benzodiazepin (z.B. Valium) dazu.
Flupirtinmaleat habe ich auch suchen müssen und kann eigentlich nichts dazu sagen, ausser dem Hinweis, dass es wohl scheinbar auch die Leber angreift. Deshalb evtl nochmal prüfen.

Tramalodol ist übrigens ein zentral wirkendes Analgetikum, was dann zu den vonLex angegebenen Nebenwirkungen führt, es führt aber auch zu Übelkeit und Erbrechen.

Alle nichtsteroidalen Schmerzmittel machen sich mehr oder weniger stark an der Magenschleimhaut bemerkbar, z.T. auch an der Leber (z.B. Paracetamol) fragt mich allerdingsingbitte nicht danach, wie das funktioniert.

lg

Manni
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Lex
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Beitrag von Lex »

Iris01 hat geschrieben:... Sein nächster Versuch wäre dann Ketamin...
Zitat Drogenwiki:

"Reines Ketamin ist ein kristallines, weißes, geruchloses Pulver mit uncharakteristischem, leicht bitter-metallischem Geschmack. Es hinterläßt keine Betäubung auf der Zunge.

Suchtpotenzial!: Ketamin kann süchtig machen, wenn man die Erfahrung genießen kann.

Ketamin wird vor allem heute in der Notfallmedizin eingesetzt, da es sowohl eine analgetische (schmerzlindernde), als auch eine hypnotische Wirkung haben kann. Man gibt es immer in Verbindung mit einem Benzodiazepin (als Beispiel Midazolam), um die entstehenden Wahnvorstellungen abzumildern.
..."

Gute Reise wünscht
Lex

:-))

PS: Hallo Manni,
ich sehe gerade, dass Du schneller warst als ich :-)
Ich schick es aber trotzdem auch noch hinterher ...
jutta h
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Wohnort: 31275 lehrte

Beitrag von jutta h »

hallo lex
freue mich,daß du dir das buch bestellt hast
würde mich freuen,von die zu hören,wenn du das buch gelesen hast
übrigens ACHIM STENZEL ist der leitende threapeut an der schmerzklinik
von bad mergentheim
liebe grüße
jutta
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fenja
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Beitrag von fenja »

Hallo Iris,

komm doch zum CH Forumstreffen (s. seperater Thread). Da könnte man mal persönlich über alles quatschen.

LG, Fenja
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