Hallo Daniela,
herzlich willkommen.
Also das mit der eisenarmen Ernährung ist nicht ganz so streng zu sehen. Unerläßlich ist eine eisenarme Diät für diejenigen, die aus medizinischen Gründen keine Aderlaßtherapie machen können oder sehr hohe Ferritinwerte aufweisen, was bei dir nicht der Fall ist, vielleicht aber bei deinen Brüdern...
Durch die Aderlässe werden die Eisenspeicher wirksam entleert, eisenarme Ernährung bewirkt da viel weniger im Vergleich...
Dennoch ist es angeraten, Nahrungsmittel mit viel verwertbarem Eisen nicht so häufig zu sich zu nehmen.
Das Eisen aus Fleisch ist für den Körper viel besser verwertbar als pflanzliches Eisen. Je röter das Fleisch, desto mehr Eisen enthält es, d.h. Rindfleisch hat viel Eisen, Schwein liegt in der Mitte und Geflügel hat weniger Eisen.
Wenn man möglichst wenig Eisen zu sich nehmen möchte, sollte man keine stark Vitamin C haltigen Lebensmittel gleichzeitig zu einer eisenreichen Mahlzeit zu sich nehmen, da Vitamin C die Eisenaufnahme stark fördert. Besser dann 2 Stunden vorher oder nachher einen
Vitamin-C reichen Snack.
Desweiteren kann man die Eisenaufnahme durch bestimmte Nahrungsmittel hemmen. Wenn man gleichzeitig zu einer Mahlzeit schwarzen Tee zu sich nimmt, kann die die Eisenaufnahme aus pflanzlichem Eisen um bis zu 90% gehemmt werden.
Kaffee tut dies zu bis zu 60%.
Man sollte jedoch bedenken, daß evtl. auch andere wichtige Stoffe aus der Nahrung in ihrer Aufnahme gehemmt werden könnten, daher würde ich bei deinen Werten darauf keinen Wert legen, wie gesagt, die eisenarme Ernährung spielt eine eher untergeordnete Rolle, Fleischberge

sollte man jedoch vermeiden.
Calcium-in größeren Mengen eingenommen- ist meines Wissens die einzige Substanz, die auch Eisen fleischlicher Herkunft in ihrer Aufnahme hemmen kann, daher ist, wenn man Fleisch ißt, ein Glas Milch besser als ein vitamin-C reicher Orangensaft oder auch als Alkohol,z.B. Bier.
Eisenkochgeschirr besonders in Verbindung mit Säuren wie Tomatensoße erhöhen den Eisengehalt einer Mahlzeit, darauf sollte man besser verzichten und anderes Kochgeschirr verwenden.
Sport treiben und Verzicht auf Zigaretten (=viel Eisen) und möglichst wenig Alkohol (=ebenfalls viel Eisen) ist gut, um das Eisen in Grenzen zu halten.
Pflanzliches Eisen wird vom Körper schlecht aufgenommen und der tatsächliche Eisengehalt spielt bei vielen pflanzlichen Lebensmitteln keine Rolle, da manche in ihnen enthaltenen Soffe gleichzeitig eine eisenhemmende Wirkung haben, so hat z.B. Kaffee einen sehr hohen Eisengehalt, aber die eisenhemmenden Inhaltsstoffe spielen eine so große Rolle, daß Kaffee als Eisenhemmer siehe oben eingesetzt werden kann.
pflanzliche Nahrungsmittel, die viel Eisen enthalten:
geschwärzte Oliven
Spirulina- Algen
getrocknete Pilze, v.a.Pfifferlinge
Rote Beete
Hirse
Leinsamen
Nüsse
Kürbiskerne
Bohnen
getrocknete Aprikosen
.....
Daher sind Nahrungsmitteltabellen nicht sehr von Nutzen, wenn nicht gleichzeitig die Bioverfügbarkeit mit angegeben ist, und so eine Tabelle gibt es meines Wissens bislang nicht.-jedenfalls laut gestriger Aussage der Deutschen Gesellschaft für Ernährung DGE
Bei der Hämochromatose- Vereinigung Deutschland gibt es seit neuestem eine Broschüre mit einer Nahrungsmitteltabelle, aber die gibt auch nur den Eisengehalt und nicht die tatsächliche Verfügbarkeit für den Körper an. Du kannst sie sicher dort bestellen. Desweiteren findest du auch Tabellen im Forum in der Linkliste unter Ernährung.
Ich habe auch eine Liste, die ich dir auf Anfrage zumailen kann, aber wie gesagt, es spielt nicht so die Rolle wegen oben genannter Gründe.
Ich würde nicht alles Eisen aus der Nahrung meiden, denn der Körper hat bei strikter eisenarmer Ernährung die Fähigkeit, aus dem wenigen Eisen, was er bekommt, die Absorption zu erhöhen und das ist ja auch nicht gewollt . Der Eisenstoffwechsel ist also eine recht komplizierte Angelegenheit....
Kurz gefaßt:
Ich würde an deiner Stelle viel Gemüse und Obst essen, insgesamt eine ballaststoffreiche(hemmt die Eisenaufnahme) und gesunde ausgewogene Ernährung und den Fleischanteil der Nahrung gering halten, was sowieso empfehlenswert ist.
Zusätzlich vielleicht Milch zu Fleisch anstatt Orangensaft ....usw.
Mich wundert, -wenn ich mir diesen Zusatz erlauben darf- daß erst ein halbes Jahr nach Bekanntwerden der Diagnose bei dir mit der Aderlaßtherapie begonnen wurde.
Normalerweise sollte man zügig mit den Aderlässen beginnen, damit eine weitere Eisenanspeicherung und das Auftreten weiterer Symptome vermieden wird.
(Damit hätte man bei dir dann schon viel mehr Eisen entzogen als mit der striktesten eisenarmen Diät)
Eisen in der Ernährung
http://www.gesund-durch-essen.ch/Eisen.html
Tee
http://www.medizin-links.de/ziegler/fac ... erapie.htm
Tabellen mit Eisengehalt-aber wie gesagt nicht mit tatsächlicher Verfügbarkeit für den Körper
http://www.fwiegleb.de/fe.htm#Tabelle1
http://www.stadt-apotheke-wolfsburg.de/ ... Eisen.html
Ich hoffe ,ich konnte Dir etwas weiterhelfen, wenn Du Fragen hast, nur zu.
Liebe Grüße und alles Gute für Dich und Deine betroffenen Verwandten!
Lia