In diesen älteren Diskussionen der Vorjahre könnt Ihr lesen und auch weiter aktiv schreiben. Beachtet, dass sich der Stand der Forschung seitdem geändert haben kann. Es gibt inzwischen neue Empfehlungen und Leitlinien zur Diagnostik und Therapie.
Hallo liebe Hämos,
ich habe jetzt längere Zeit das Forum vernachlässigt und nicht so regelmäßig besucht.
Meine Aderlässe sind jetzt Gott sei Dank auf vier im Jahr reduziert worden und ich dachte schon, juhu jetzt kannst du mal aufatmen.
Schon flattert mir die nächste Diagnose " Diabetes" !!! ins Haus. Adieu Schoki, Haribo und lecker Weinchen !!!!
An Euch alle die Frage, seht Ihr einen Zusammenhang Diabetes und HH ?????
Auch wenn Ihr das schon tausendmal beantwortet habt, bitte Nachsicht !
Zu den möglichen Folgeschäden einer zu spät erkannten Hämochromatose, also hochgradiger Eisenüberladung, wird Diabetes gelistet. Es kommt aber (insbesondere heutzutage aufgrund früherer Diagnose) selten vor bzw da gibt es widersprüchliche Studien. (Ich bin da nicht so gut belesen bzw habe einiges vergessen, werde mich aber noch schlauer machen.)
Diabetes tritt aber so häufig in der Allgemeinbevölkerung auf, daß es eben auch Hämos trifft, ohne daß meist die Eisenüberladung selbst dafür verantwortlich zu machen wäre.
Im Rahmen des metabolischem Syndroms kann es ganz ohne homozygote Hämochromatoseveranlagung sowohl zu Eisenüberladung als auch zu Diabetes kommen. Aber auch diverse homozygote Hämos haben unter dem metabolischen Syndrom zu leiden, was dann zu ausgeprägterer Eisenüberladung und eben auch wieder zu Diabetes führen kann. Hast Du Übergewicht?
Tritt ein Diabetes erst auf, wenn die überschüssigen Eisenreserven bereits aus den Organen sind, dann ist auch nach Ausgangsferritin>1000 ng/ml ein durch Hämochromatose verursachter Diabetes meines Wissens unwahrscheinlich.
Du hattest im August 2006 ein Ausgangsferritin von 1100 ng/ml. Nun sind die überschüssigen Eisenreserven bei Dir entfernt. Das Eisen kann also keinen neuen Schaden an den Organen mehr anrichten, weils nix Überschüssiges mehr da ist.
Hättest Du den Diabetes bekommen und man hätte die Eisenüberladung noch nicht entdeckt und therapiert, dann wäre der Diabetes wahrscheinlich schlechter einstellbar als jetzt bei bereits entferntem überschüssigen Eisen.
die zusammenhänge zwischen diabetes und HH können dir andere hier gewiss besser erklären. von meiner seite nur so viel :
wenn die ferritinwerte lange zeit enorm hoch waren und eisen in den organen gespeichert ist/ war, dann nehmen diese organe leider auch schaden. zu den organen gehört nun auch die bauchspeicheldrüse und weil dort das insulin gebildet wird, kann es zum diabetes kommen. inwieweit sich das organ erholen kann, sobald die eisenspeicher entleert sind, entzieht sich meiner kenntnis.
zum thema diabetes : es gibt inzwischen ausgesprochen gute schulungen ,welche auch von der kasse bezahlt werden. der junge typ 1 diabetiker muss seine ernährung nach neusten erkenntnissen nicht radikal umstellen. wer noch im berufsleben steht braucht schließlich seine ausreichende kalorienzufuhr. im grunde werden die mahlzeiten durch spritzen von schnellwirksamen ( alt- ) insulin abgedeckt. und so kann der " zuckerkranke " durchaus auch mal ein stück torte zu sich nehmen. auch gegen trockenen weißwein ist ( in maßen genossen ) im prinzip nichts einzuwenden.
prinzipiell gilt natürlich, dass schnellwirkende kohlehydrate durch solche ersetzt werden sollen, die vom körper nur langsam aufgenommen werden. dass heißt : eher vollkorn als weißmehl, eher süßholz als weißer haushaltszucker.
zur regulation des blutzuckers ist es auch wichtig sich ausreichend zu bewegen und auf normalgewicht zu achten .
diese ganzen maßnahmen sind natürlich für jeden gut- egal ob chronsich krank oder nicht.
trotzdem ist es natürlich schlimm schade für dich, dass sichjetzt zu der einen erkrankung noch eine zweite gesellt hat. ich wünsch edir viel kraft.
da Du den Diabetes erst nach Entleerung der Eisenspeicher und drei Jahre nach Beginn der Aderlaßtherapie bekommen hast, ist aus meiner Sicht und dem, was mir dazu so einfällt, ein Zusammenhang unwahrscheinlich.
Und letztendlich auch müßig, denn wichtig zu wissen ist, daß ein Diabetes bei noch vorhandener Hämochromatose schlechter einstellbar ist als wenn die überschüssigen Eisenreserven entfernt sind.
Werde aber noch lesen und dann die entsprechenden Studienergerbnisse hinterherschicken.
Ganz lieben Dank für Eure schnellen Antworten.
@Lia : Ich bin nicht übergewichtig, war deshalb ja auch so erstaunt über diesen Befund, auch ernähre ich mich gesund
und treibe Sport in Maßen zwar wg. meiner Kniearthrose.
Jetzt habe ich mal wieder festgestellt, wie superschnell und hilfreich dieses Forum ist.
Danke Lia und Dokanja!
habe leider auch den neben HH auch mit der Diagnose Diabetes zu leben, aber es geht und zwar auch recht gut.
Die Hämocromatose ist bei mir zwar rechtzeitig erkannt worden, eine Aderlaßtherapie wurde jedoch recht zaghaft durchgeführt worden und nachdem ich meinem Hämatologen den Rücken zugekehrt habe, wurde von meinen Hausarzt Diabetes diagnostiziert.
Wir versuchen jetzt, die Feritinwerte recht niedrig zu halten, wa sich auch positiv auf die Hb1c Werte auswirkt.Sobald das Feritin ansteigt, steigt auch der hb1c trotz guter Messwerte auch wieder an.
Ich habe mich für eine intensive Insulintherapie entschieden, das bedeutet, dass ich ein Basisinsulin spritze und einschnell wirkendens Insulin zu den Mahlzeiten.
Ist zwar manchmal etwas nervig, aber man lernt mit der Zeit, die Wirkung der Lebensmitel auf den Blutzuckerspiegel einzuschätzen.
Der Vorteil dieser Therapie ist, dass man essen kann was man will, man muss halt bei kleinen Sünden immer messen und entsprechend spritzen.
Also Kuchen, Eis ,Pommes & Co geht schon, man sollte nur die Blutzuckerwerte entsprechend beobachten.
Ich habe mir abgewöhnt, ständig über meine Krankheiten nachzudenken und die Blutzuckerkonrolle erfolgt inzwischen automatisch (5 mal tägl.)