Fehler bei der Diagnose möglich?

In diesen älteren Diskussionen der Vorjahre könnt Ihr lesen und auch weiter aktiv schreiben. Beachtet, dass sich der Stand der Forschung seitdem geändert haben kann. Es gibt inzwischen neue Empfehlungen und Leitlinien zur Diagnostik und Therapie.
Antworten
Bubi
Frischling
Frischling
Beiträge: 3
Registriert: Do 20. Okt 2005, 21:38

Fehler bei der Diagnose möglich?

Beitrag von Bubi »

Hallo allerseits,

mich mal kurz vorstelle: Ich bin Bubi, weiblich, 39 Jahre und habe heute die (noch durch einen weiteren Arzt zu bestätigende) Diagnose Eisenspeicherkrankheit bekommen. So mal eben nebenher, per Zufall entdeckt. Eine Überweisung zu einem anderen Arzt habe ich auch schon, nochmal zum Blutabzapfen und Ultraschall.
Da ich sowieso schon eine nicht endend wollende Ärzte-Odyssee hinter mir habe incl. etlicher Fehldiagnosen, ist es für mich schon wichtig zu wissen, wie sicher die Testergebnisse denn eigentlich sind.

Die Diagnose wurde anhand der (wie üblich) gigantischen Eisenwerte und des sehr hohen GammaGT sowie der Syptome gestellt. (Eisen 252 ug/dl, Gamma-GT 65 U/l). Die anderen Eisenwerte weiss ich nicht mehr.
Das komische daran ist, dass ich eigentlich anämisch sein müsste, da ich Vegetarier bin, eine 100%ige Laktoseintoleranz habe und noch diverse Nahrungsmittelallergien und -Unverträglichkeiten. Nahrungsmitteltechnisch kann ich eigentlich gar keine hohen Werte haben.

Ach ja, dann habe ich auch noch eine Schilddrüsenunterfunktion, chron. Borreliose und eine leichte chron. Knochenhautentzündung. Also von den Symptomen gibt es da ja wohl auch die eine oder andere Überschneidung.*denks*

Ich bin absolut ratlos - und irgendwie traue ich dem ganzen net so richtig. Ich hoffe mal, dass der eine oder andere vielleicht noch nen Tipp hat worauf ich da noch mal genauer achten sollte.

Schon mal recht herzlichen Dank!

Viele liebe Grüsse
Bubi
Benutzeravatar
Lia
Alter Hase
Alter Hase
Beiträge: 5869
Registriert: Mo 15. Mär 2004, 16:08

Beitrag von Lia »

Hallo Bubi,

herzlich willkommen im Forum. :)

Vorab:Du bist nicht allein hier mit der Tatsache, sowohl Hämochromatose als auch Borreliose zugleich zu haben. Das ist ja schon mal gut, daß du damit nicht allein bist.
Borreliose ist eine Erkrankung, die ähnlich vielfältig und teilweise unspezifisch in ihren Symptomen sein kann wie die Hämochromatose.
Überschneidungen gibt es auch wie Müdigkeit und Gelenkschmerzen...


Wurde bei dir der Gentest gemacht, der die Diagnose in 90% der Verdachtsfälle sichert? Wichtig für die Hämochromatose sind die Eisenwerte Ferritin und Transferrinsättigung.
Wenn bei erhöhtem Ferritin auch noch die Transferrinsättigung erhöht ist, dann besteht Verdacht auf das Vorliegen von Hämochromatose, dann wird der Gentest gemacht, geht durch einfaches Blutabnehmen.

Auf jeden Fall ist es gut, daß man das bei dir entdeckt hat, du hast mit den übrigen Erkrankungen schon genug "an der Backe".
So bleiben dir ernste Organschäden durch die schleichende Eisenvergiftung erspart, da die Aderlaßtherapie rechtzeitig eingeleitet werden kann, falls das Ferritin noch nicht sehr überhöht ist. Die Leber ist ein Organ, welches sich meist erstaunlich gut regenerieren kann, wenn die Schäden noch nicht zu stark sind und das Eisen durch die Aderlässe entzogen wird.

Erfrage am besten bei deinem Arzt mal die Eisenwerte Ferritin und Transferrinsättigung und auch das Ergebnis des Gentests, dann hast du Gewissheit. Wenn Du magst, stelle die ungefähren Werte hier ein, dann können wir dir genaueres dazu sagen.

Zum Stöbern: Infos über Hämochromatose bekommst du u.a. wenn du auf den "info" Button klickst bzw hier habe ich dir den Link schon mal reingestellt:

http://www.translator.my.proz.com/haemo/info.php



Ansonsten schau auch mal in den Chat wenn Du Lust hast, abends ist meist was los.

Liebe Grüße

Lia :)
Bubi
Frischling
Frischling
Beiträge: 3
Registriert: Do 20. Okt 2005, 21:38

Beitrag von Bubi »

Hallo Lia,

vielen herzlichen Dank für die ausführliche Antwort. Morgen früh habe ich den nächsten Arzttermin inklusive Blutabnahme. Mal sehen, was denn dabei raus kommt.

Viele liebe Grüsse
Bubi
Bubi
Frischling
Frischling
Beiträge: 3
Registriert: Do 20. Okt 2005, 21:38

Beitrag von Bubi »

Hallo Lia,

nochmals vielen Dank für Deine Hilfe.
Glücklicherweise habe ich keine Eisenspeicherkrankheit. Ich war heute zur Besprechung der neuen Blutwerte beim Arzt. Alle meine Blutwerte waren super, geradezu bilderbuchmässig. Auf Nachforschung meines Arztes hat sich herausgestellt, dass da dem Labor offensichtlich ein Fehler unterlaufen ist...

Alles Gute und viele liebe Grüsse
Bubi
Benutzeravatar
Lia
Alter Hase
Alter Hase
Beiträge: 5869
Registriert: Mo 15. Mär 2004, 16:08

Beitrag von Lia »

Hallo ,

schön, daß es sich als Fehler des labors rausgestellt hat :) solltest du bei jemandem mal hören, dass er zu hohes Eisen hat, dann weißt du auf jeden Fall Bescheid und kannst einen Tip in Richtung Hämochromatose geben :)
wünsche alles Gute für dich :)

Liebe Grüße

Lia
Benutzeravatar
wolle
Alter Hase
Alter Hase
Beiträge: 4768
Registriert: Mi 6. Jul 2005, 18:48
Wohnort: Zu Hause

Beitrag von wolle »

Hallo Bubi,

auch von mir alles Gute und freue mich für Dich das Alles NUR ein Irrtum war und schließe mich Lia an!

Viel Glück und Freude für Deine Zukunft!

Gruß Wolle!
LG Wolle
Mein HC Tagebuch: http://www.haemochromatose-forum.de/for ... f=83&t=352



Meine Daten:
Heteor H63D; Ferritin 1160/Transferin 289/ -sättigung 49%/ Eisen 35,4(2005) - Diabetes (09.2012) -
Abstinent (ab 2010 ) - Nichtraucher (auch schon ganz schön lange ) jetzt Erhaltungs-AL´s ( 56 / 25275 [gesamt Al / ml.] )
Stand: 12.2016
Benutzeravatar
Andy
Kenner
Kenner
Beiträge: 49
Registriert: Mo 8. Aug 2005, 09:52

Beitrag von Andy »

Der Traum eines jeden neuen HH'lers, Glückwunsch.

Und auch von mir alles Gute.
Antworten