Erhaltungsaderlässe /Zielwert

In diesen älteren Diskussionen der Vorjahre könnt Ihr lesen und auch weiter aktiv schreiben. Beachtet, dass sich der Stand der Forschung seitdem geändert haben kann. Es gibt inzwischen neue Empfehlungen und Leitlinien zur Diagnostik und Therapie.
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Campi30
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Erhaltungsaderlässe /Zielwert

Beitrag von Campi30 »

Hallo

ich hatte als die HC festgestellt wurde einen ferritinwert von 627...komischerweise habe ich aber schon immer einen zu niedrigen Eisenwert

naja....das war 2006....seitdem habe ich zuerst alle 4-5 wochen einen aderlass bekommen,dann aber ab september 2007 -Januar 2008 gar keinen weil ich psychisch krank war....seitdem habe ich 6 aderlässe bekommen weil mein hausarzt meint wenn das Ferritin zwischen 50 und 100 ist reicht das

Ich lese aber immer von einem Zielwert von 20-50

denkt ihr das 100 auch noch ok ist?

und dann muss ich noch zur Leberbiopsie weil meine Leberwerte immer erhöht sind ( so 20 über der Norm ) und in der leberambulanz Mannheim auch AK' gegen glatte Muskulatur ( Titer 1:160 ) gefunden wurden

Im Ultraschall steht

soncraphisch verdacht auf Leberzirrose
Organ vergrößert,verplumpt Oberfläche irregulär

ich ahbe tierisch angst aber von dem ferritin kann es normal net kommen da ich seit der aderlasstherapie stänig runter gegangen bin und seit anfang 2008 nie über 100 bin

was meint ihr?
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Lia
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Re: Erhaltungsaderlässe /Zielwert

Beitrag von Lia »

Hallo Campi,

wenn Du die Beiträge der jüngsten Zeit mitverfolgst, wirst Du die Antwort auf Deine Zielwertfrage bereits finden. Es wird von den Ärzten unterschiedlich gehandhabt. Die meisten Ärzte nehmen einen Zielbereich 20-50 ng/ml, dies ist derzeit weltweiter Standard. Andere bis 75 oder 100. Manch einer propagiert nun sogar noch deutlich höheren Zielbereich, welchem ich mich persönlich nicht anschließen kann, ohne dazugehörige Untersuchungen/Studien zu kennen. Genau kann man an der Menge des in der Leber befindlichen Eisens erkennen, ob die intensive Aderlaßtherapie abgeschlossen und Zielbereich individuell korrekt ist.

Dein Ferritinwert war 627ng/ml zu bei Diagnosestellung.
Du hattest da in der Sonographie eine Fettleber und hast erhebliches Übergewicht. (siehe frühere Beiträge)
Übergewicht allein kann schon zu einer Fettleber führen, selbst ohne Hämochromatoseveranlagung , eine Fettleber kann zu einer Fettleberentzündung führen und diese in manchen Fällen zu einer Leberzirrhose fortschreiten, wenn die Leber zu sehr belastet wird, andere schädigende Substanzen die Leber zusätzlich belasten wie Alkohol, Medikamente, usw.

Ich würde also im Falle von Übergewicht immer eine Gewichtsreduzierung als mögliche deutliche Leberentlastung sehen. Die Gewichtsreduzierung hat allerdings schrittweise in gemäßigtem Tempo zu erfolgen, eine zu rasche Gewichtsabnahme wäre sogar potentiell leberschädigend. Und natürlich alle leberschädigenden Substanzen vermeiden bzw weglassen.

Wie will Dein Arzt weiter vorgehen?


Liebe Grüße

Lia
Campi30
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Re: Erhaltungsaderlässe /Zielwert

Beitrag von Campi30 »

ja wie gesagt..Leberbiopsie.....nächste woche

aber danke für deine antwort...vieleicht habe ich auch nur dies ANA*s wegen der fettleber...ich ahbe seit 3 Monaten schon 8 Kilo abgenommen :zunge
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Manes
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Re: Erhaltungsaderlässe /Zielwert

Beitrag von Manes »

Huhu Campi,

ür mich zuerst nochmal zur Info:

Ist jemals bei Dir das Transferrin und die Transferrinsättigung bestimmt worden?

rundsätzlich stimme ich aber mit der Einschätzung überein, so die Leber denn wirklich zirrhotisch sein sollte, dass dies vermutlich nicht alleine im erhöhten Ferritinwert begründet liegt. Er kann vieleicht als zusätzlicher Faktor da noch unterstützend eingegriffen haben.
Eber egal, warum, wichtig ist jettt das Ergebnis der Biopsie und dann das weitere Vorgehen. Da muss ich Dir aber ehrlicher Weise zu sagen, dass ich da überhaupt keine Ahnung von habe.

lg

Manni
"Sie waren Menschen wie wir. Aber wenn wir in der Stille an den Kreuzen stehen, vernehmen wir ihre gefasst gewordenen Stimmen: Sorgt ihr, die ihr noch im Leben steht, dass Friede bleibe, Friede den Menschen, Friede den Völkern.“ Theodor Heuss, Bundespräsident am 17.08.1952 zur Einweihung des Ehrenfriedhofes Hürtgen.
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Re: Erhaltungsaderlässe /Zielwert

Beitrag von Marie »

Hallo Campi,

es soll ja gut sein, wenn der Ferritinwert einmal unter 20 kommt, dadurch werden die Eisenspeicher besser entleert.
Du kannst ja mal mit Deinem Arzt darüber sprechen.

Leberbiopsie soll nicht so schlimm sein, trotzdem viel Glück!

Liebe Grüße Marie :winken
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Re: Erhaltungsaderlässe /Zielwert

Beitrag von Campi30 »

soweit ich weiß werden Organshcäden erst bei einem Wert von über 1000 beschrieben..den hatte ich ja nie

Habe tierisch Angst vor dem Ergebniss der Biopsie :(
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Lia
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Re: Erhaltungsaderlässe /Zielwert

Beitrag von Lia »

Hallo Campi,

habe Dir ein paar FAQs zu Leber, Fettleber und Übergewicht zusammengestellt, die zeigen, warum es so wichtig ist, Übergewicht abzubauen, Ernährung umzustellen und schädigende Substanzen zu meiden:

Fettleber
Ursache einer Fettleber ist Überernährung, Metabolisches Syndrom, Diabetes mellitus, Lebergifte, Alkoholismus und/oder Eisenüberladung. Überernährung: Zwischen dem Grad der Leberverfettung und dem Verhältnis aus Taillen- zu Hüftumfang besteht ein deutlicher Zusammenhang.

Sie kommt als „Wohlstandsfolge“ bei bis zu 25% der erwachsenen westlichen Bevölkerung vor. Nichtalkoholische Leberverfettungen sind die häufigsten Ursachen für unklare Leberwerterhöhungen in den Wohlstandsländern.

Nichtalkoholische Fettleberentzündung
Jeder fünfte stark Übergewichtige (BMI über 30) bekommt eine nicht alkoholische Fettleberentzündung (Nichtalkoholische Fettleberhepatitis= NASH); sie entwickelt sich aus einer Fettleber und kann fortschreiten zur Leberzirrhose.Daher ist es wichtig, das Übergewicht abzubauen. Klasse, daß Du damit angefangen und schon etwas erreicht hast :D :daumen !

Im Rahmen einer NASH ist eine Eisenüberladung häufig zu sehen: ungefähr die Hälfte der NASH-Patienten haben eine erhöhte Lebereisenkonzentration.
Bei ca. 15-30 Prozent der Fälle geht die NASH über einen Zeitraum von 10 -20 Jahren allmählich in eine Zirrhose über. Daher sollte man möglichst frühzeitig und konsequent Ernährung umstellen, sich regelmäßig bewegen, das Gewicht reduzieren und alle leberschädigenden Einflüsse vermeiden. Der Leber also jegliche Möglichkeit geben, sich zu erholen.

Leberpunktion
Die Leberpunktion ist ein Routineeingriff und in Deinem Falle nun wohl inzwischen notwendig, um den genauen Zustand der Leber zu erkennen, auch ob ein Autoimmungeschehen bezügl. der ANAs vorliegt.

Du kannst im Forum in die Suchfunktion "Leberbiopsie" und "Leberpunktion" eingeben, dann findest Du Erfahrungsberichte und Informationen.

Liebe Grüße Lia
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