peter_459 möchte sich vorstellen

In diesen älteren Diskussionen der Vorjahre könnt Ihr lesen und auch weiter aktiv schreiben. Beachtet, dass sich der Stand der Forschung seitdem geändert haben kann. Es gibt inzwischen neue Empfehlungen und Leitlinien zur Diagnostik und Therapie.
peter_459
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peter_459 möchte sich vorstellen

Beitrag von peter_459 »

Hallo zusammen,

ich bin absoluter Neuling was Hömochromatose betrifft und hoffe mich mit einigen "Leidensgenossen" austauschen zu können.

Zu mir: Ich bin 51J. wohne im PLZ-Gebiet 59 (Kreis Soest/Sauerland) und bei mir wurde dieser seltsame Gendefekt (Genanalyse: C282Y homozygot) durch einen dummen Zufall erst vor 4 Wochen entdeckt.
Die Vorgeschichte: Vor einem Jahr wurde ich mit einem Zuckerwert von jenseits 600 in ein Krankenhaus eingeliefert. Eigentlich wollte ich selbst dort hinfahren, was mein Arzt aber ablehnte.
Vorrausgegangen waren viele Monate mit Müdigkeit, Schlappheit, Gelenkschmerzen und unendlichem Durst (ca.8l. täglich) ohne das mir diverse Ärzte geholfen haben.
In dem Krankenhaus wurde ich als Diabetiker Typ II eingestuft, ich wurde geschult und mein Bedarf an Insulin ermittelt. Trotz Lantus und Humalog (in diversen Versuchen ermittelt), lief mein Zucker immer wieder nach oben weg. Ich hatte mir damals keine Gedanken gemacht, warum das Insulin nicht in der angegebenen Zeit wirkte sondern erst Stunden später mich manchmal in den Unterzucker trieb. Meine Ernährung hatte ich bereits zu diesem Zeitpunkt kpl. umgestellt. Im BE-rechnen bin ich mittlerweile sehr gut. Es lief eben mehr Recht als Schlecht weiter.
Bis Anfang Juli diesen Jahres, ich hatte mir den Rücken verdreht und es hatte 2x geknackt. Danach bin ich fast zusammengebrochen und hatte fürchterliche Schmerzen im Bereich der Lendenwirbel. Ich fuhr zu meinem Hausarzt, der mich mit Spritzen und Reizströmen behandelte. Als sich keine Besserung abzeichnete, untersuchte er mich mit seinem Ultraschallgerät und fand per Zufall eine prall gefüllte Gallenblase die zu platzen drohte. Gallensteine konnte er in der Verbindung zwischen Galle und Gallenblase sehen. Ich wurde sofort in ein anderes KH als ein Jahr zuvor gebracht, die mich nach am gleichen Tag (Freitag gegen 19h) per Not-OP operierten.
Naturgemäß wurde bei mir eine Blutuntersucheung angeordnet und an dem folgenden Montag interessierten sich noch viele Ärzte um mich. CT, Kernspin, Darmspiegelung, Magenspiegelung bis zu Leberpunktierung , alles wurde untersucht.
Erst zu diesem Zeitpunkt wurde mein Ferretinwert ermittelt, weil viele Symtome zu dem Ergebnis führten was sich dann auch bestätigte: Hömochromatose im fortgeschrittenem Stadium. Der Wert lag bei ca. 3500 und eine Organe sind auch schon angegriffen. Das schlimmste wurde ebenfalls war. Das Wort Leberfibrose wurde geändert in Leberzirrose. Seit dem Tag ist nicht mehr wie vorher.
Bis heute wurde 3x 0,5l. Blut per Aderlaß entnommen. Meine Arme haben nur noch blaue Flächen.
Ich habe hier gelesen wie lange manche schon den Aderlaß machen, teilweise über Jahre jeweils 1x pro Woche. Was habe ich noch vor mir, werde ich zum Frührentner und tausend Fragen kommen auf.
Ich hoffe meine Kurzversion war nicht zu langweilig. Vielleicht schreibt mir mal jemand und man bekommt Infos mit denen was anzufangen ist.

Gruß, peter_459
Freundliche Grüße,
Peter

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Manes
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Re: peter_459 möchte sich vorstellen

Beitrag von Manes »

Hui,

zuerstmal herzlich willkommen hier im Forum.

:hallo :hallo :hallo :hallo :hallo

nun zu Deiner Geschichte.
eijeijei, das ist ja fast der klassische Diagnoseweg mit einigen Abstechern.

Jo, an Anderlässen ( :al ) wird es bei Dir in Zukunft nicht mangeln. Ich habe damals ca 1/2 mit etwas über 30 :al gebraucht, um mein Ferritin von 1153 µg/ml auf einen akzeptablen Wert zu bringen. Warum hast Du denn blaue Arme vom :al ? da scheint etwas noch nicht so ganz in Ordnung zu sein.

Leberzhirrose. Hat man sich da schon geäußert, welches Stadium? Wenn ich mich nicht irre, ist das Parenchym zwar vernarbt, und wird auch nicht wieder wirklich neu gebildet, aber frage mal Deinen Arzt, ob die weiter Fortschreibung der Zhirrose nicht mit Entfernen des Giftstoffes aufhört, ich kann mich da dunkel an was erinnern, bin mir aaber nicht sicher.

Hast Du Deinen Diabetes denn jetzt im Griff?

lg

Manni
"Sie waren Menschen wie wir. Aber wenn wir in der Stille an den Kreuzen stehen, vernehmen wir ihre gefasst gewordenen Stimmen: Sorgt ihr, die ihr noch im Leben steht, dass Friede bleibe, Friede den Menschen, Friede den Völkern.“ Theodor Heuss, Bundespräsident am 17.08.1952 zur Einweihung des Ehrenfriedhofes Hürtgen.
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Re: peter_459 möchte sich vorstellen

Beitrag von peter_459 »

Hallo Manes,

die blauen Arme sind wirklich vom einstechen. Der erste AL wurde noch ik KH gemacht, da war die Nadel zu klein und das Blut gerinnte immer wieder. Das hat über eine Stunde gedauert.
Danach war ich 2x bei dem Vertretungsarzt, der hatte sich ein Set aus der Apotheke kommen lassen. Das Gefäß war mit Unterdruck, allerdings nicht mehr als er bei mir anfing!
Die Nadel hätte man zum Aderlaß für Pferde benutzen können und natürlich hat er meine Venen nicht gefunden. Bei zweiten mal war es auch nicht viel besser. Schmerzen beim Einstechen, Schmerzen bei der Blutentnahme, 3Tage Schmerzen im Armgelenk und dann der riesige Buterguß. Wenn das so weitergeht......
Den Diabetes habe ich bis jetzt im Griff, allerdings wirken beide Insuline erst ca. 3 Stunden später. Ich habe dafür ein 24Std. Blutzuckermeßgerät getragen, bei dem ein Sensor in eine Bauchfalte unter die Haut gespritzt wurde. Der Arzt wollte es erst auch nicht glaugen und hatte schon eine Insulinresistenz vermutete.
So ganz nebenbei habe ich in 20Monaten rund 25Kilo abgenommen. Meine Freunde erkennen mich fast ncht mehr.

Später mehr.

mfg. peter_459
Freundliche Grüße,
Peter

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Re: peter_459 möchte sich vorstellen

Beitrag von Manes »

Huhu,

ich konzentriere mich mal auf die :al geschichte und Deinen Arm.

Grundsätzlich ist es so, dass natürlich jede Nadel die Venen beschädigt und im Anschluß zur vernarbung führt. Dies ist bei einer dicken Nadel mehr, als bei einer kleinen Nadel. Das ganze System funktioniert im Grundsatz auch mit den dünnen Nadeln. Diese haben allerdings den Nachteil, dass die Durchflußmenge pro Zeiteinheit geringer ist und es deshalb u.U. zum Gerinnen des Blutes in der Nadel kommt und dann geht nix mehr. daggen gibt es eigentlich nur zwei Mittel. Zum einen vor dem :al wirklich ausreichend trinken, am besten Wasser und jetzt kommt der inoffizielle Trick, Acetylsalicylsäure (ASS) hemmt die Blutgerinnung und sorgt damit dafür, dass das Blut in der Nadel nicht so schnell gerinnt.
Wie gesagt, ASS ist nix nach Lehrbuch. Ausserdem hat ASS dann den Nachteil, dass es natürlich auch die Gerinnnung an der Einstichstelle hemmt und diese sich wesentlich langsamer verschließt.
Womit wir dann bei Deinen blauen Armen angekommen wären. Hier gibt es zwei mögliche Grundursachen:
1. Probleme beim Einstechen, dazu zählen auch die Sucherei um Rumstecherei nach einer Vene, wie Du dies oben beschrieben hast.
2. Problem nach dem entfernen der Nadel, hier sind vor allen Dingen Fehler, beim Herausziehen der Nadel zu nennen. Die wenigsten drücken anschließend einen Tupfer für eine ausreichend lange Zeit (Blutspendedienste, die auch mit den dicken Nadeln hantieren empfehlen durchaus bis zu 5 Minuten) mit ausreichendem Druck (die Vene muss komprimiert werden) auf die Einstichstelle. Auch das Einklemmen eines Tupfer in den angewinkelten Arm kann zu solchen blauen Armen führen weil hier die venequasi ga nicht kompremiert wird. Kommt dann noch ein Thrombozythenaggregationshemmer, wie ASS dazu, summieren sich die "Risikofaktoren" und das Ergebnis ist ein grünblauer Arm.

Kurz und bündig: Versuche mal folgendes, Viel trinken, und dann nach dem die Nadel wieder raus ist, wirklich 5 Minuten (schau ruhig auf die Uhr, Du wirst Dich wundern, wie lange fünf Minuten sein können) einen Tupfer auf die Einstichstelle drücken, indem Du mit dem Daum und dem Zeigefinger eine "Zange" bildest und den Tupfer auf die Einstichstelle drückst

Achso, die besten Stecher unter den Ärzten sind übrigens die Anästhesisten, die finden fast immer problemlos eine Vene. Ist vielleicht eine Alternative, falls Du in einem KH zu :al gehst.

lg

Manni
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klausb
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Re: peter_459 möchte sich vorstellen

Beitrag von klausb »

Hallo Peter,

herzlich willkommen im Forum. Ich bekomme nun schon seit 15 Jahren Aderlässe. Zuerst in wöchentlichem Abstand, heute immer noch alle sechs Wochen. Das Problem mit den blauen Flecken habe ich immer noch. Die Venen sind durch die hunderte von Aderlässen auch stark vernarbt aber es gibt immer noch Zapfstellen. Erfahrene Ärzte finden diese Stellen.
Nur Mut und sei dankbar, dass die Krankheit entdeckt wurde.

Viele Grüße

Klaus
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peter_459
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Re: peter_459 möchte sich vorstellen

Beitrag von peter_459 »

Hallo Klaus und Manni,

zunächst möchte ich mich für die freundliche Begrüßung bedanken. Ich dachte schon, ich werde mal wieder im Regen stehen gelassen. Also danke an alle, die sich bis jetzt zumindest meine einführenden Betrag durchgelesen haben.
Grundsätzlich ist wohl jeder Fall nicht mit den anderen vergleichbar, wenn auch ähnlich. Ich habe auch schon hier fast wissenschaftliche Abhandlungen zum Thema gefunden und natürlich nicht viel verstanden.
Als ich mich vor Wochen während meines KH-Aufenthaltes mit meinem Stationsarzt austauschen wollte, meinte er nur, dass ich nicht alles glauben sollte, was ich im Netz finden würde. Aber .... meine Fragen konnte auch er nicht beantworten. Also was tun, immer schön ja sagen, wenn der Arzt etwas vorgibt. Im KH hatte ich das Gefühl etwas Besonderes zu sein, jeden Tag Visite mit vielen Ärzten und vielen Fachbegriffen. Viele Untersuchungen, die jeder Facharzt aufs neue veranlasste. Viele Blutabnahmen und das schlimmste kam am Tag vor der Entlassung, eine Punktierung der Leber (kann ach anders heissen?) ohne Betäubung. Das war wie abstechen und viele Ärzte durften dabei zusehen wie der Oberarzt das machte. Danach hatte ich mehrere Stunden fürchterliche Schmerzen im linken Schultergelenk. Der Oberarzt meinte nur, dass das normal wäre, weil er durch die Leberkapsel ???? gegangen wäre, könnte der Schmerz bis zum Schultergelenk strahlen. Ich kam mir während meines KH-Aufenthaltes über 14 Tage vor wie ein Versuchskaninchen.

Zum Thema Aderlass habe ich eine Frage an alle Fachleute: Gibt es nicht die Möglichkeit einen Port zu setzen?

@ Klaus: Ich kenne zwar nicht dein Alter aber wenn du schon 15J zum AL gehst, müsstest du doch normalerweise noch im Berufsleben gestanden habenoden noch stehen. Wie geht das zusammen? Nach einem AL steht man nicht so einfach auf und macht dort weiter wo man aufgehört hat. Was machen deine Gelenke. Ich brauche jeden Morgen eine gewisse Zeit, die Schmerzen zu überwinden um aus dem Bett zu kommen. Ich habe immer noch stechende Schmerzen im Lendenbereich. Meinem Hobby, dem Motorradfahren kann ich wohl ade sagen. Noch ein Stück Lebensqualität was ich verliere, es bleibt bald nicht mehr viel übrig !!!!!

@ Manes: zu meiner Leberzirrhose. Mein Entlassungsarzt sagte zu mir, dass sich meine Leber nicht wieder erholen würde. Er vermutet bei mir einen Ausbruch der Hömochromatose bereits vor mehr als 3-4 Jahren. Weshalb er der Meinung ist?????? Ansonsten kann ich morgen die Blutwerte vom AL vom letzten Freitag (30.07) beim Arzt abfragen. Bin mal gespannt.

Gruß Peter
Freundliche Grüße,
Peter

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klausb
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Re: peter_459 möchte sich vorstellen

Beitrag von klausb »

Hallo Peter,
ich bin heute 64 Jahre alt und stand bis vor einem Jahr noch im Berufsleben. Mit 63 Jahren habe ich die Rente eingereicht. Leider ist die Hämochromatose nicht meine einzige Krankheit. Wie Du habe ich einen DM Typ II, der mit Insulin behandelt wird. Ausschlaggebend für meinen Schwerbehindertenstatus war aber ein Glaukomanfall vor zwei Jahren, der mich das Augenlicht des rechten Auges gekostet hat.
Bei den Aderlässen wurden zum Teil 800 ccm Blut entnommen. Der Flüssigkeitsverlust wurde bis vor kurzem nicht durch eine Infusion ausgeglichen. Die Aderlässe wurden am frühen Abend außerhalb meiner Arbeitszeit durchgeführt. Danach bin ich heimgefahren und habe mich erstmal hingelegt. Ich habe das immer gut überstanden und hatte keinen Horror davor. Schmerzen habe ich nur in den Fingergelenken. Peter, also bitte keine Angst vor dem Aderlass. Es gibt Schlimmeres, bitte glaube mir das. Seit kurzem habe ich den Arzt gewechselt und bekomme nun nach dem Aderlass eine Infusion zum Flüssigkeitsausgleich. Das bekommt mir gut.

Nur Mut

Klaus
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Elena
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Re: peter_459 möchte sich vorstellen

Beitrag von Elena »

Hallo Peter, :hallo

ich möchte Dich auch recht herzlich hier begrüßen.

Deine Geschichte kommt mir doch recht bekannt vor. HH wurde bei mir vor genau 3 Jahren (August 2007) festgestellt. Ich hatte genau die gleichen Untersuchungen wie Du (Magen - Darmspiegelung, CT und am letzten Tag eine Leberpunktion).
Ein cleverer Krankenhausarzt hat dann auf Hämochromatose getippt, da mein Ferritinwert bei satten 9361 ng/ml lag!!!!!

Mein Blutzuckerspiegel war auch erhöht, ebenso alle Leberwerte! Mehr dazu wurde mir im Krankenhaus auch nicht erklärt.

Danach bin ich zu meinem internistischen Hausarzt gegangen, der mir sagte, ich habe eine beginnende Leberzirrhose, aber ganz am Anfang. Das kann man zwar nicht mehr rückgängig machen, aber stoppen.Sofort begannen wir die Aderlass-Therapie...wöchentlich zwischen 500 und manchmal 7-800 ml...meistens so ca.600-700ml. Alkohol ist auf jeden Fall tabu. Durch diese Therapie sind meine Leberwerte immer besser geworden...sprich, man konnte zusehen wie sie nach unten gingen. Das beruhigte mich dann schon sehr.

Diese Aderlässe wurden dann durchgeführt, bis ich einmal mit dem Ferritinwert unter die magische 20ng/ml gefallen bin, damit auch alles Eisen aus den Speichern entleert wird. Das hat bei mir ca. 1 1/2 Jahre gedauert....dürfte bei Dir vermutlich etwas schneller gehen, (da Dein Ferritinwert nicht so hoch wie meiner war)...kann man aber letzten Endes nie genau sagen. Jetzt bekomme ich nur noch Erhaltungs-Aderlässe, das ist so ca. alle 3-4 Monate einen.

Meine Al"s wurden immer mit relativ dünnen Nadeln gemacht, jede Woche abwechselnd einmal rechts, einmal links...so hatte ich eigentlich so gut wie nie blaue Flecken. Allerdings habe ich auch gute Venen. Auch nach den Aderlässen ging es mir immer gut....was ich Dir natürlich von Herzen für die Zukunft auch wünsche!
Glaube mir, das pendelt sich auch bei Dir ganz gewiss ein. Man gewöhnt sich ganz sicher daran.

Wie Manes schon schrieb, kommt es sehr auf die "Stecher" an. Es stimmt wirklich... Anästhesisten beherrschen das gut. (Mein Sohn ist seit November auch einer von ihnen und macht mir gelegentlich, wenn er zuhause ist auch nen Al).

Was das Netz anbelangt, hat Dein Stationsarzt natürlich recht....ja nicht alles glauben, was man so liest! :nene
Doch dieses Forum hier ist außergewöhnlich seriös.Das hat mein Arztsohn damals extra für mich herausgesucht und auch bestätigt. Dieses geballte Wissen um Hämochromatose haben so manche Ärzte nicht...da das Thema im Studium nicht so herausragend behandelt wird. Aber Ärzte, die einmal einen HC-Patienten herausgefischt haben, sind für das Thema sensibilisiert und hellhörig geworden.

Mit Gelenkschmerzen ist das so eine Sache: Ich hatte niemals Probleme damit...erst seit ich enteisent bin habe ich an gewissen Tagen Probleme mit einigen Fingermittelgelenken. Ich kenne allerdings mehrere Leute, die offensichtlich keine HC haben und die auch darüber klagen. Denen wird dann vom Arzt gesagt, das sei Arthrose........

Wenn Du etwas über einen Port wissen möchtest, kannst Du mal die Suchfunktion bemühen. Da steht, glaub ich Einiges dazu drin. Soviel ich weiß, wird das aber bei keinem? hier gemacht. Ich kann Dir nur nochmals versichern, dass die Aderlässe, wenn auch nach einigen Anfangsschwierigkeiten bei Manchen, recht gut "über die Bühne" gehen.

Ich möchte Dich mit meinem Schreiben eigentlich so gut es geht beruhigen. Auch bei mir hat die Diagnose damals einen regelrechten Schock ausgelöst....im Laufe der Zeit lebe ich allerdings wieder total entspannt und denke kaum mehr an meine Hämochromatose...dank der Erhaltungsaderlässe.

....und wann immer Du Fragen hast, hier wird Dir bestimmt geholfen. :lach

Liebe Grüße und Alles Gute
Elena :winke

PS: ....ach ja, vielleicht kannst Du Deine Laborwerte mal hier einstellen...natürlich nur, wenn Du magst.
...bei viel Zeit, kannst Du auch gerne mal meinen Thread "Elena stellt sich vor" durchlesen...oder zumindest das Wichtigste überfliegen...gilt natürlich auch für alle anderen Threads. :)
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Manes
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Re: peter_459 möchte sich vorstellen

Beitrag von Manes »

Stichwort Leberpunktion: Die Leber kann man sich sinnbildlich vorstellen, wie eine Kartoffel (Lebergewebe) welche in einem Luftballon (Leberkapsel) steckt. Hier liegt der Luftballon auf der Kartoffel auf.

Stichwort Port: Nach meinem med. Laienwissen schließt sich ein Port niht grundsätzlich aus, fraglich ist aber, ob der Port notwendig ist. Da dieser nur für die Intensive :al phase wöchentlich gebraucht würde (danach gehts ja in einen weiteren Rhytmus) halte ich dies zumindest für fraglich. Aber grundsätzlich ausschließen würde ich das nicht.

nochmal Leberzhirrose: Elena hat meine Unsicherheit beseitigt; Heilen nicht, aber stoppen

und Punktierung war schon richtig.

lg

Manni
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Re: peter_459 möchte sich vorstellen

Beitrag von peter_459 »

Hallo zusammen,
zunächst möchte ich mich besonders bei denen bedanken, die mir bereits geschrieben haben und mir damit viel Mut gemacht haben. Es ist schön zu beobachten, wie Ihr dieses Forum benutzt. Ich denke nicht, das alle auf Antworten von mir warten, so wichtig bin ich mit Sicherheit nicht.
Normalerweise hat mein Beruf viel mit Elektronik, Hardware, Software und Medizintechnik zu tun, deshalb sitze ich viel (aufgrund weltweitem Einsatz) vor diesem eigentlich blöden Kasten. Aber wie Elena schon schreibt, trotz, in meinem Fall als "Fachidiot" hat der Befund auch mich erst einmal umgehauen. Das Wort existierte nicht in meinem Wortschatz!
Ich bin seit dem 28.06 nicht mehr am arbeiten und sehe kein Ende dieser momentanen Situation. Ich habe Angst, dass ich beruflich langsam nicht mehr auf der Höhe bin. Mein Fachgebiet ist sehr schnelllebig.
Mein Rücken schmerzt so stark, dass mein Arzt mir Hammertabletten verschrieben hat. Die nehme ich so eine Stunde vor dem Aufstehen, damit ich wieder ich es bis zur Aufrichteposition an der Bettkante schaffe. Danach stehe ich mit der Haltung eines Affen auf um mich dann langsam aufzurichten. Wenn ich das geschafft habe mache ich drei Kreuzzeichen.
Ich will eigentlich gar nicht so viel über mich schreiben, nachdem ich mich hier etwas eingelesen habe, bin ich vermutlich immer noch ein Normalfall. Und mein Erstbefund (Ferritin über 3000 ng/ml) ist mit Sicherheit nicht außergewöhnliches.
Nach reiflicher Überlegung gebe ich euch mal meine aktuellen Blutwerte: HB 10,7; Ferritin: ca.2700 (genauer wollte es mir mein Vertretungsarzt am Telefon nicht sagen) Er hält auch bei diesem HB-Wert ein Aussetzten vom AL ratsam. Er findet die Entnahmemenge von 500ml viel zu hoch und würde max. 300ml vorschlagen. Ich habe keine Ahnung warum.
Um noch ein Geheimnis zu lüften, aktuell wird ein Ulcus im Bereich der Coecalklappe mit den Tabletten Salofalk 500mg (2-2-2) und , Pantoprazal 40mg (0-0-1) behandelt. Im Oktober steht wieder eine Darmspiegelung und Magenspiegelung wegen der Galle an, verständlicherweise freue ich mich nicht besonders auf diesen Termin. Im Moment schlafe ich sehr unruhig und bin trotz RR 96-68 innerlich sehr angespannt. Über mir bricht alles zusammen und meine langjährige Lebenspartnerin vermisst etwas, reine Kopfsache meint mein Arzt (haha!) Ich hoffe sie bleibt.

@Klaus: Im Krankenhaus wurde ich dem DM Typ 3H zugeordnet, würde aber nichts an der Behandlung ändern. Trotz intensiver wirklich hervorragenden Schulung und fast 2-stündigem Messen schwankt der Wert in diesem Zeitraum zwischen 130 und teilweise über 300. Das macht nicht gerade gute Laune.

@Elena: Ich habe deine Geschichte kpl. gelesen, das hat mir Mut gemacht. Hoffentlich verlässt mich der Mut nicht und man hört sich.

@Manni: Danke für deine fachlichen Ratschläge, ich hoffe ich nerve nicht zu sehr. Ich bin normalerweise eine sehr ruhige und zurückgezogene Person, aber sehr pinibel wenn es um Aufklärung geht. Deshalb eine kleine Anfrage: Personen, die an Hömochromatose in welcher Form auch immer erkrankt sind, haben die auch in den meisten Fällen Diabetes oder ist das eher nicht die Regel?

So, genug geschrieben. Ich freue mich auf alles, was zum Aufbauen beiträgt. Und achtet nicht alle auf Flüchtigkeitsschreibfehler. Ich bin Techniker und keine Bürokraft. (Das mit den Smilies lerne ich noch, versprochen)
Freundliche Grüße,
Peter

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Re: peter_459 möchte sich vorstellen

Beitrag von Elena »

Hallo Peter,

....ich nochmal:
Du wolltest wegen Diabetes noch etwas wissen! Also...bei mir wurde bei Feststellung meiner HC ein leichter Diabetes festgestellt, den ich aber mit viel Bewegung Schwimmen und flott Spazierengehen wieder in den Griff bekam. Durch meine vielen Aderlässe war der Wert aber offensichtlich öfter falsch niedrig. Jetzt bekomme ich nur noch Erhaltungs-Als und nun muß ich mich ernährungstechnisch wieder ganz schön zusammenreißen, dass ich weiter ohne Tabletten auskomme. Ich habe allerdings in letzter Zeit auch etwas "geschlampert"...sprich zuwenig Bewegung und zuoft genascht. :?
Das ist jetzt die nächste Baustelle, die ich beobachten muß! :down

Dass Dein Arzt bei Deinem Hb-Wert von 10.7 erst mal keinen Al machen will, (daher vielleicht auch die Abgeschlagenheit und Müdigkeit) ist nachzuvollziehen. Im Schnitt werden die Al`s so bis ca. HB 11 meist problemlos vertragen. Bei mir wurden sie auch noch mit HB 10 gemacht....das wollte ich aber so haben (damits schneller geht) und habe es auch vertragen.
Das ist aber jetzt nur bei mir persönlich so gewesen...macht sonst kaum jemand, glaube ich!

:applaus ...Dein Ferritinwert hat sich doch schon ganz schön verbessert!

Inwieweit Ihr jetzt mit Aderlässen aussetzt mußt Du mit Deinem Arzt besprechen....eine Alternative für mich persönlich wäre,
entweder nur mal die besagten 300ml...oder 2-wöchige Intervalle.

Bis auf Weiteres und immer "Kopf hoch", das wird auch bei Dir wieder besser werden.

Liebe Grüße
Elena :winken
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Re: peter_459 möchte sich vorstellen

Beitrag von Manes »

Thema Hb und :al, hat Elena schon gute Lösungsvorschläge gemacht.

diabetes:leider ist es so, dass Überschüssiges Eisen nicht nur die Leber schädigt, sondern mit der zeit eben auch alle anderen inneren Organe, mehr oder weniger stark. Die Bauchspeicheldrüse ist eben auch ein solches Organ. Wie Du sehr warscheinlich gelernt hast, sind die Langhanszellen für die Insulinproduktion zuständig und diese sind eben Bestandteil des Pankreas (Bauchspeicheldrüse). Wenn früh genug erkannt (ich bin in der glücklichen Lage) dann wird die Zerstörung am Pankreas gestoppt bzw unterbunden, bevor es soweit ist. Kurz: Der Diabetes melitus kann eine Folgeerkrankung der HC sein, muss es aber nicht. Umgekehrt bedingt eine HC nicht grundsätzlich irgendwann einen diabetes.

Nerven: Nein, Du nervst nicht. Dumme Fragen sind die, die nicht gestellt werden. Wofür, wenn nicht, um solche Fragen nach bestem Wissen der User zu beantworten ist den das Forum hier sonst da. Klassischer Fall von Selbsthilfegruppe.

Noch zwei Dinge, über die Du vielleicht mal nachdenkst:

1. Schwerbeschädigung: Hier würde ich an deiner Stelle einen Antrag stellen. Dürfte sich in Deinem Falle sicherlich lohnen, bringt ab einem gewissen Grad steuerliche Fortteile und erhöht den Kündigungsschutz und noch so einige Kleinigkeiten.

2. Psychotherapie: Ich war damals (nach der Diagnose) zuerst auch mal richtig down, habe mich zwar selbst wieder ziemlich aus diesem tal geholt. Den letzten Schub nach oben hat mir allerdings eine halbjährliche Therapie bei einer Psychotherapeutin gebracht.

Bei beiden Punkten kann Dir sicherlich der Hausarzt weiterhelfen. Wenn nicht, bitte melden.

lg

Manni
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Re: peter_459 möchte sich vorstellen

Beitrag von peter_459 »

Hallo nochmal,

danke für eure Hilfestellung, den Rest werde ich auch noch schaffen. Wie alles in meinem bisherigen Leben.

Euch allen alles Gute für die Zukunft,

lg. Peter
Freundliche Grüße,
Peter

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Re: peter_459 möchte sich vorstellen

Beitrag von klausb »

Hallo Peter,

da bin ich mal wieder. Da hast Du ja einen interessanten Beruf, der Dich sicher viel in der Welt herum gebracht hat. Ich bin auch aus der Elektronikbranche und war zuletzt in der Zubringerbranche für die Automobilindustrie tätig. Mein Job in der Qualitätssicherung hat mich auch viel kennenlernen lassen. Leider hatte ich nur mir den negativen Dingen zu tun, den Reklamationen. In meiner Partnerschaft habe ich auch mit dem Problem zu tun, dass Dinge, die ich früher gern getan habe, nicht mehr klappen. Die Krankheiten haben dem ein Ende gesetzt. Wir werden nur schwer damit fertig Hilfe habe ich nicht finden können. Das nur, damit Du siehst Du bist nicht allein.

Viele Grüße

Klaus
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Re: peter_459 möchte sich vorstellen

Beitrag von Lia »

Hallo Peter,


herzlich willkommen im Forum :winke

Morgen schreibe ich Dir ausführlich.

Liebe Grüße
Lia
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