Hallo Alizon,
habe mich gleich heute morgen hinters Telefon geklemmt und mit meiner Bekannten bei der AOK gesprochen (ein Pläuschchen am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen!
![Very Happy :D](./images/smilies/icon_biggrin.gif)
) und bin nun etwas schlauer geworden…
Also:
Generell sind die Pflichtleistungen der gesetzlichen Krankenkassen im 5. Sozialbuch (SGB V), Kapitel 3 geregelt.
Die Testung von Erbkrankheiten gehört zu den sog. „Ermessensleistungen“ der gesetzlichen Krankenkassen, wird aber – zumindest hier in Bayern – in vollem Rahmen übernommen, wenn die Untersuchung vom behandelnden Arzt für erforderlich gehalten und entsprechend per Überweisung ans Labor angeordnet wird.
Das Wichtigste in Deinem Fall ist, dass bei Dir ja immer noch kein richtiger Nachweis einer Genmutation/Erkrankung besteht und Du rein theoretisch ja wirklich noch ganz was anderes haben könntest. Deswegen müsste Dein Arzt weitersuchen und weitere genauere Diagnostik für dringend erforderlich halten und Dir dann ganz normal Blutabnehmen und zur Testung ans Labor schicken (vielleicht mag er ja vorher mit dem Laborarzt telefonieren, dann weiß er, was für Mutationen in Frage kommen und Du musst nicht noch öfters zum Blutabnehmen, weil die „richtige“ seltene Mutation immer noch nicht dabei war…). Kurze Info am Rande: die Labors bewahren das Serum immer ca. 7-10 Tage auf, so könnte Dein Arzt evtl. weitere Untersuchungen veranlassen, ohne vorher noch mal Blut abnehmen zu müssen. Auch hier würde ein Telefonat reichen).
Krankenkassenmäßig sollte eine weitere Diagnostik auch keine Probleme geben, weil Du mit der Info, dass Du „wahrscheinlich“ HH hast, ja nicht wirklich was anfangen kannst.
Eine Begründung für die genaue Testung eines Gendefekts kann sein, dass die Aderlässe bei Dir ja ein gewisses Risiko darstellen, weil das Aderlassen sicher Dein Blutbild gerade in Bezug auf den Diabetes etwas durcheinander bringt und Du schlimmsten Falls im Krankenhaus landest, was der Kasse natürlich höhere Kosten bereitet als ein Gentest.
Ein weiterer Grund ist, dass Du für Deine Familie vorsorgen willst – Du musst ja wissen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass Du Deinen vielleicht vorhandenen Gendefekt weitervererbst, bzw. ob Deine Tochter und deren Kinder – falls vorhanden - auch betroffen sind. Eine frühzeitige Testung würde der Krankenkasse jede Menge an Folgekosten ersparen.
Aber wie gesagt, leider ist das Ermessenssache und oft allein Entscheidung Deines Sachbearbeiters, wobei Du im Fall einer Ablehnung der Kostenübernahme immer noch die Möglichkeit hast, Dich an den Vorgesetzten Deines Sachbearbeiters zu wenden, bzw. an den Bezirksleiter Deiner Kasse…
Am besten ist es, Du sprichst erst noch mal mit Deinem Arzt.
Wenn der sich querstellt, dann wende Dich an Deinen Sachbearbeiter der Krankenkasse und bitte um entsprechende Kostenübernahme.
Ich hoffe, ich konnte Dir etwas weiterhelfen,
Liebe Grüße,
Hanne