Mein Mann und das Eisen!

In diesen älteren Diskussionen der Vorjahre könnt Ihr lesen und auch weiter aktiv schreiben. Beachtet, dass sich der Stand der Forschung seitdem geändert haben kann. Es gibt inzwischen neue Empfehlungen und Leitlinien zur Diagnostik und Therapie.
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Stewardess
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Mein Mann und das Eisen!

Beitrag von Stewardess »

Hallo Foris, ich bin hier neu und noch recht uninformiert. Ich hoffe ihr könnt mir schnell helfen, wie ich weiter vorgehe.

Es geht eigentlich nicht um mich, sondern um meinen Mann, 33 Jahre alt. Ich selbst habe Hashimoto und die Schwester meines Mannes ebenfalls, weshalb ich aufgrund seiner Symptome: Müdigkeit, depressive Stimmung, Gereiztheit und Antriebslosigkeit immer gedacht habe, er hätte evtl. auch Hashi. nachdem wir nun 3 verschiedene Ärzte abgeklappert haben, Hausarzt, Internist, Endo habe ich natürlich jede Menge BB daheim.

Bei allen ist mir immer wieder das zu hohe Ferritin ausgefallen, die BB ziehen sich über ca. 1 Jahr und der Ferritin liegt aktuell bei 350 (33-193)

Ich bin gerne bereit sämtliche BBs abzutippen, wenn ihr mir sagen könntet, was noch typische Hinweise im BB sein könnten. Transferrin ist noch nicht gemacht worden und hier liegt der Forkus auch beim nächsten Arztbesuch.

Durch seinen Job und die Schlappheit ist es immer schwierig einen Arzttermin zu machen, aber ich bekomme ihn da sicherlich wieder hin. Mich wundert nur, dass er ziemlich "stark" ist. Ich dachte das wäre vielleicht untypisch? Er schafft locker 120Kg Bankdrücken ohne Training und ist insgesamt ein tendenziell muskulöser Typ.

Da wir im Dezember Bergsteigen wollen und ich nun gelesen habe, dass die Höhenluft mit der Krankheit sehr unglücklich ist, will ich nun fix eine Diagnose haben.

Habt ihr Tipps für mich, was ich nun wie ganz schnell löse? Ich fahre notfalls auch mit ihm ins Labor und mache die Werte auf eigene Rechung.

Vielen herzlichen Dank
die Stewardess :)
Stewardess
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Registriert: Do 27. Okt 2011, 00:03

Re: Mein Mann und das Eisen!

Beitrag von Stewardess »

Mir ist gerade noch was eingefallen, er hat erhöhten Blutdruck 150/100 - evtl. auch ein Symptom? Momentan nimmt er dagegen 5mh Ramipril - bring fast gar nichts.
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Hanne
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Re: Mein Mann und das Eisen!

Beitrag von Hanne »

Hallo! :hallo

Ersteinmal herzlich Willkommen bei uns!!!

Also bei mir wird immer
Eisen, Ferritin und Transferrin, sowie die Transferrinsättigung und das Hämoglobin gemessen.
Das läßt schon einige Rückschlüsse zu.
Die endgültige Gewissheit bringt dann der Gentest.
Aber die von Dir genannten Symptome könnten natürlich auch andere Ursachen haben.
Die „Kraft“ Deines Mannes läßt meiner Meinung nach keinen Rückschluss auf eine vorhandene oder eben nicht vorhandene Hämochromatose zu. Ich bin selber zwar megaunsportlich, nein eher mega-stinkefaul, bin also kein Indikator dafür, aber mein Vater z.B. war früher irre muskulös und kräftig und der hat leider auch Hämochromatose.
Was sagt denn euer Arzt dazu?

Ich drück´Dir die Daumen, daß ihr baldmöglichst Gewissheit habt. (dann könntet ihr auch im Falle des Falles rechtzeitig einer Erkrankung Deines Mannes durch rechtzeitiges Aderlaßen vorbeugen).

Liebe Grüße! :winke
Hanne
Liebe Grüße :winke
Hanne
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Lia
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Re: Mein Mann und das Eisen!

Beitrag von Lia »

Hallo Stewardess, herzlich willkommen im Forum :winke

... Hanne war schneller seh ich grad, kann also sein,es überschneidet sich was :D

Serumferritin von 350 ng/ml bei einem Mann im Alter von 33 Jahren ist zwar außerhalb des Normbereichs, aber bei Hämochromatose sieht man bei Männern in diesem Alter oft Werte über 500-1000 ng/ml und darüber.
Es gibt viele verschiedene Gründe für erhöhtes Serumferritin. Das muss nichts mit erblicher Hämochromatose und muss auch nichts mit Eisenüberladung zu tun haben.
Die unspezifischen Befindlichkeiten wie Müdigkeit, depressive Stimmung, Gereiztheit und Antriebslosigkeit können Zeichen einer Krankheit sein, sind aber, wenn man Menschen befragt, wohl eher schon fast Normalzustand in westlichen Lebensumständen.
Sollte eine Erkrankung dahinterstecken, so muss das keine organische sein. Depressionen können auch genau diese Befindlichkeiten machen. Auch diese gehören ärztlich festgestellt und therapiert.
Das Serumferritin muss nicht Ursache für den schlechten psychischen Zustand sein.


Wurden die Leberwerte gemessen? Wir ernährt sich Dein Mann, hat er Übergewicht?

Ich dachte das wäre vielleicht untypisch? Er schafft locker 120Kg Bankdrücken ohne Training und ist insgesamt ein tendenziell muskulöser Typ.
Es gibt unter den Menschen mit genetischer Neigung zu besonders guter Eisenspeicherung nicht wenige Sportler. Insbesondere Ausdauersportler können profitieren durch das( will mal provokant und überspitzt sagen) körpereigene Doping, solange die Körpereisenreserven nicht zu stark ansteigen. Zu viel Eisen kann krank machen, das ist klar. Eisen ist ein zweischneidiges Schwert. Zudem können bei Menschen mit Hämochromatoseneigung Gelenkprobleme auftreten.

Sofern dieser Wert bei Deinem Mann die Körpereisenreserven tatsächlich widerspiegeln würde, wären bei einem Serumferritin von 350 ng/ml noch keine eisenbedingten Organschäden zu befürchten. D.h. er wäre wahrscheinlich "eisensymptomlos". Aber wie gesagt, es gibt viele Ursachen für erhöhtes Serumferritin und viele Ursachen für Müdigkeit, depressive Stimmung, Gereiztheit und Antriebslosigkeit.
Da wir im Dezember Bergsteigen wollen und ich nun gelesen habe, dass die Höhenluft mit der Krankheit sehr unglücklich ist, will ich nun fix eine Diagnose haben.
Man sollte im Internet vorsichtig sein, mit dem was man liest. Oft versteht man als Laie etwas nicht richtig oder Quellen sind unseriös. Gerade bei Internetforen muss man aufpassen. Wahrscheinlich hast Du das schon beim Lesen über Hashimoto Erfahrungen gemacht.
Wo hast Du das gelesen? (In unserem Forum ? Thread mit Beiträgen zu Epo- Hämatokrit von Höhenbewohnern und hämatokritsteigerndes Doping?)

Dein Mann soll sein schlechtes Befinden dem Arzt mitteilen.
Bisherige Laborbefunde ebenfalls.
Der Arzt wird dann nach Ursache(n) suchen.
Evtl auf das leicht erhöhte Serumferritin hinweisen, falls es "übersehen" wird.

Liebe Grüße

Lia
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Manes
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Re: Mein Mann und das Eisen!

Beitrag von Manes »

Mir bleibt ja mal wieder fast nur: Hallo zu sagen.

Obwohl: die Symptome habe ich auch, bei mir liegt es aber an der Überarbeitung und dem massiven Stress, den ich schon etwas länger habe, wenn ich dann auch köperlich einmal angerollt bn, dann gehts auch wieder gut.

lg

Manni
"Sie waren Menschen wie wir. Aber wenn wir in der Stille an den Kreuzen stehen, vernehmen wir ihre gefasst gewordenen Stimmen: Sorgt ihr, die ihr noch im Leben steht, dass Friede bleibe, Friede den Menschen, Friede den Völkern.“ Theodor Heuss, Bundespräsident am 17.08.1952 zur Einweihung des Ehrenfriedhofes Hürtgen.
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