Hallo Bine,
Dein Ausgangsferritin zeigt mit 500 ng/ml keine hochgradige Eisenüberladung an.
Bei einem Ferritin von 500 ng/ml ist NICHT von richtigen Organschäden auszugehen, wie ich in Deinem anderen Thread schon geschrieben habe.
http://www.haemochromatose-forum.de/for ... 835#p30835
Studien geben Hinweise, dass hochgradige Eisenüberladung im Sinne Vollbild Hämochromatose die Funktion der Schilddrüse beeinflussen kann.
Autoimmunthyreoiditis: Eisenablagerungen in der Schilddrüse bei hochgradiger Hämochromatose könnten diese Schilddrüsenerkrankung möglicherweise fördern, dies konnte jedoch bislang nicht bewiesen werden.
(Quellen: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18299688,
http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2857452/ )
Wie die allermeisten diagnostizierten Frauen mit genetischer Hämochromatoseneigung hast Du KEINE hochgradige Eisenüberladung, daher kein Risiko für manifeste Organschäden und Eisenablagerungen in die Schilddrüse sind unwahrscheinlich. Zuerst lagert sich bei erblicher HFE-Hämochromatose das überschüssige Eisen in der Leber ab, erst wenn die Leber mit Eisen übervoll ist, sucht sich der Eisenüberschuss andere Depots wie z.B. die Schilddrüse.
Eisenmangel kann vermutlich schon bei milder Ausprägung die Schilddrüsenfunktion stören.
(Quelle: edoc.ub.uni-muenchen.de/10485/1/Lorenz_ ... hannes.pdf )
Geringgradige Eisenüberladung hingegen führt wohl nicht zu Störungen der Schilddrüsenunktion. (Stand der mir bekannten Untersuchungen.) In 2 Studien fand man bei der Häufigkeit von Schilddrüsenunter-oder S.überfunktion keinen Unterschied zwischen C282Y Homozygoten und Kontrollgruppe.
(Quelle: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3349544/ )
Bei einer älteren Studie von 1983 hatten alle homozygoten Frauen eine normale Schilddrüsenfunktion, wohingegen man bei Männern mit erblicher Hämochromatose, wahrscheinlich aufgrund deutlich hochgradigererer Ausprägung der Eisenüberladung, Schilddrüsenerkrankungen 80 mal häufiger als bei der Allgemeinbevölkerung fand.
(Quelle: http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/6625774 )
Ist die Diagnose Hashimoto gesichert oder vermutest Du das nur?
(Die Hashimoto-Thyreoiditis ist eine real existierende Erkrankung, die aber wie Borreliose und ADS mitunter unseriös als "Mode-Diagnose" missbraucht wird. Gerade bei diesbezüglichen Internetforen ist Vorsicht geboten. Sei am Rand erwähnt.)
Ich würde für solch deutliche und vielfältige Beschwerden, wie Du sie schilderst, als erfahrener Hämochromatose-Laie

nicht (allein) diese ersten zwei Aderlässe dafür verantwortlich machen. Sondern ich würde die Beschwerden dem Arzt schildern und vielleicht könnten sie zumindest teilweise mit Deinen Angstattacken bei den Aderlässen in Zusammenhang stehen. Das kann aber nur Dein Arzt beurteilen.
Wie gesagt, Angststörungen sind ebenso ernst zu nehmen wie Erkrankungen körperlichen Ursprungs. Daher gehören psychische Störungen genauso fachmännisch diagnostiziert und behandelt wie eine Hashimoto-Thyreoiditis oder eine Hämochromatose.
Liebe Grüße
Lia