Hallo Svenska,
herzlich willkommen im Forum

Wie Du schon weisst, ein erhöhtes Ferritin kann verschiedene Ursachen haben.
Nur eine davon ist die erbliche Disposition für Hämochromatose.
Sollte dies die Ursache für Dein erhöhtes Ferritin sein, so hat der Arzt recht, dass Du bei einem Ferritin von 500 ng/ml keine Angst haben brauchst vor Folgeschäden einer zu spät erkannten Hämochromatoseerkrankung, denn Dein Ferritin ist wie weit unter der Höhe, wo schwere Organschäden zu erwarten wären.
Wenn Hämochromatose die Ursache sein sollte, ist nicht sicher, ob Deine Müdigkeit mit einer dann leichten Eisenüberladung in Zusammenhang stünde, evtl müsste man nach der Ursache der Müdigkeit weiter suchen.
Vererbung verständlich erklärt: Ich versuchs mal, wenn Du Fragen hast, nur zu!
Die Erbinformation in unseren Zellen haben wir immer in zweifacher Ausführung: die eine Erbinformation stammt vom Vater und die andere Erbinformation von der Mutter.
HFE-Hämochromatose wird autosomal-rezessiv vererbt:
Um überhaupt eine Erkrankungswahrscheinlichkeit zu haben, muss man sowohl vom Vater als auch von der Mutter ein verändertes Gen geerbt haben, um überhaupt eine Disposition für Hämochromatose geerbt zu haben. Sind beide Erbinformationen verändert, nennt man das homozygot.
Wenn man diese Hämochromatose-Disposition hat, also eine Erkrankungswahrscheinlichkeit, wird man aber auch noch nicht wie bei manch anderer Erberkrankung sicher krank, sondern gerade Frauen mit Hämochromatose-Disposition bekommen auch unbehandelt meist keine schweren, irreversiblen Hämochromatose-Symptome.
Ist man nur Träger einer einfachen Mutation = heterozygot, und hat somit noch ein unverändertes Gen vom anderen Elternteil geerbt, so ist man heterozygot und hat keine Erkrankungswahrscheinlichkeit. Deine Eltern können völlig gesunde Träger dieser genetischen Besonderheit sein. Und HFE-Mutationen sind häufig: Jeder Zehnte hierzulande hat eine einfache Mutation für HFE-Hämochromatose.
Eltern eines homozyogten Hämochromatoslers sind in jedem Falle Träger einer einfachen Mutation. Oder sie können auch selbst homozygot sein.
Der Genstatus der Geschwister eines homozygoten Hämochromatoslers ist abhängig vom Genstatus der Eltern. Sind die Eltern beide einfache Träger einer Mutation, so können die Kinder evtl sogar gar keine Mutation haben oder Träger sein oder ebenfalls homozygot betroffen sein.
Bei Kindern eines homozygoten Hämochromatoslers hängt es vom Genstatus des anderen Elternteils ab. Hat der Vater keine Mutation, dann sind die Kinder einfache Träger der Mutation.
Da Du aber noch nicht weisst, ob Du überhaupt eine Hämochromatose- Disposition hast, würde ich in Ruhe abwarten und mir darüber zum jetzigen Zeitpunkt noch keinen Kopf drum machen. Bald weisst Du mehr.
Liebe Grüße
Lia