Gentherapie

In diesen älteren Diskussionen der Vorjahre könnt Ihr lesen und auch weiter aktiv schreiben. Beachtet, dass sich der Stand der Forschung seitdem geändert haben kann. Es gibt inzwischen neue Empfehlungen und Leitlinien zur Diagnostik und Therapie.
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Taischi
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Registriert: Di 26. Apr 2005, 19:15

Gentherapie

Beitrag von Taischi »

Folgende Meldung in meiner Tageszeitung (gerade hörte ich auch darüber im Radio) läßt mich hoffnungsvoll aufhorchen:

"Zum ersten Mal weltweit haben Mediziner am Uniklinikum Frankfurt erwachsene Patienten mit einer Gentherapie erfolgreich behandelt. Die beiden Männer leiden an einer angeborenen Immunkrankheit. Durch die Gentherapie sei der Anteil der gesunden Immunzellen auf mehr als 50 % gestiegen, so die Ärzte."

Da ich mediz. Laie bin frage ich Euch: könnte das geeignet sein zur Behandlung der HC? Wißt Ihr mehr darüber? Gruß, Taischi
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Lia
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Registriert: Mo 15. Mär 2004, 16:08

Beitrag von Lia »

Hallo Taischi!

Ob bei Hämochromatose solche Forschungen betrieben werden, weiß ich nicht. "Geeignet" wäre Hämochromatose dafür wohl schon....
Am Universitätsklinikum Heidelberg wird bezüglich Gentherapie des Morbus Wilson geforscht, der Kupferspeicherkrankheit, die ebenso wie die Hämochromatose erblich bedingt ist. Es geht dabei um die Korrektur des genetischen Defekts mittels Gentherapie an sog. "Knock-out"Mäusen, bei denen der Gendefekt künstlich erzeugt wurde.

Meine Gedanken ebenfalls als Laie dazu sind:
Ich halte eine Gentherapie im Gegensatz zu manch anderer genetisch bedingten Erkrankung bei Hämochromatose für unerheblich, da es bei Betroffenen von Hämochromatose-Mutationen niemals Krankheitssymptome geben würde, wenn den Eisenparametern und damit der Früherkennung deutlich mehr Beachtung geschenkt würde.
Präventive Aderlässe ein paar Mal im Jahr, das ist eine einfache, kostengünstige und zuverlässige Maßnahme, um bei Menschen mit unserer genetischen Disposition den Ausbruch der Krankheit sicher zu verhindern.
Wenn man schließlich sein Blut als Blutspender abgeben dürfte, hätte die Medizin sogar noch einen Nutzen davon.


Cholesterin findet dank Unterstützung der Pharmaindustrie im Gegensatz zu den Eisenwerten viel mehr Beachtung....Eine präventive Aderlaßtherapie bei Hämochromatose bringt der Pharmaindustrie nichts ein. Statine für niedrigere Cholesterinwerte hingegen schon. Man kann sich also seinen Teil dabei denken, wenn man möchte....

Info über Gentherapie bei Wikipedia
http://de.wikipedia.org/wiki/Gentherapie

Liebe Grüße

Lia
Taischi
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Registriert: Di 26. Apr 2005, 19:15

Beitrag von Taischi »

Hallo Lia,

danke für Deine Antwort. Habe sie ausgedruckt und schicke sie weiter an den Mann einer Freundin, der ebenfalls HC hat. Er selbst ist zu faul, um in seiner Sache zu recherchieren. Vielleicht wird sich das aber ändern, nachdem er sieht, daß es hilfreich sein kann.

Bei der Gelegenheit möchte ich dochmal erwähnen, wie wichtig dieses Forum ist. Ihr habt darauf aufmerksam gemacht, daß HC-Betroffene häufig an Osteoporose erkranken. Auch das habe ich weitergeleitet und siehe da, die Osteoporose ist schon ziemlich fortgeschritten und wird jetzt behandelt. Außerdem war dieser Hinweis auf das Medikament von Novartis sehr hilfreich, da der Mann meiner Freundin die Aderlässe nicht verträgt und auch die Blutwäsche (Eri????) nicht mehr, die er lange bekam.
Ich selbst lese regelmäßig mit und bin sehr dankbar, daß es dieses Forum gibt, denn mein Arzt kennt sich bei HC überhaupt nicht aus. Ich bin schon froh, daß er weiterhin die Aderlässe macht. Gruß, Heide
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Lia
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Registriert: Mo 15. Mär 2004, 16:08

Beitrag von Lia »

Hallo Heide,

oh das freut mich, daß das Forum soviel Nutzen gezeigt hat :D :blumen

Was Gentherapie angeht, so wird man wohl bei Hämochromatose wie gesagt- so denke ich- eher nicht so die große Notwendigkeit dafür sehen, weil sowohl gegen die Disposition präventiv angegangen werden kann als auch die Krankheit gut therapierbar ist....daher wird sich die Forschung auf andere Krankheiten fokusieren.
(Die Kupferspeicherkrankheit ist z. B. schlechter behandelbar als die Eisenspeicherkrankheit Hämochromatose)

Eine gute Zeit für Euch wünscht

Lia
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ILKA
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Wohnort: Alsdorf

Beitrag von ILKA »

Eben habe ich von meiner Mutter geschrieben, die Osteoporose hat. Oben im Beitrag habe ich jetzt gelesen, das HH-Leute oftmals an Ost.. erkranken. Was ich nicht wußte.
Jetzt hat sich der Kreis geschlossen.
Gruß ILKA
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