Hallo lalina,
herzlich willkommen im Forum
Du kannst Deiner Ärztin vertrauen, wenn sie vorschlägt, die Werte zu beobachten. Ein Gentest ist nicht zwingend erforderlich, wenn die Eisenwerte keinen Verdacht auf Hämochromatose hergeben.
Gar nicht blauäugig gedacht
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Frauen, die ihre Regelblutung nicht mehr haben, verlieren nicht mehr monatlich Eisen durch die Periode. Das bedeutet für junge Frauen mit genetischer Disposition für Hämochromatose, dass sie bei dauerhaft ausbleibender Monatsblutung auch höhere Eisenreserven ansammeln können als Frauen mit monatlichem Blutverlust. Selbst wenn Du die genetische Disposition haben solltest, kann man aber durch Beobachten der Eisenlaborwerte rechtzeitig gegensteuern, so dass eine Eisenüebrladung sicher vermieden werden kann.
Möglicher Anhaltspunkt, ob eine genetische Disposition bei Dir als Tochter eine betroffenen Vaters wahrscheinlich ist: Ist die Transferrinsättigung (ein Laborwert, der sich aus Serumeisen und dem sogenannten Transferrin errechnet) auffällig hoch, also nicht nur etwas, sondern deutlich erhöht, kann dies ein Anhaltspunkt sein, dass Du die genetische Disposition hast, selbst wenn Ferritin, der Eisenspeicherwert, unauffällig ist. Die auffällige Transferrinsättigung ist also sowas wie ein Frühsignal.
Es reicht, wenn Du Dich an den Vorschlag der Ärztin hältst, Deine Eisenwerte regelmäßig beobachten zu lassen. Das heißt, es ist sicherlich sinnvoll, jetzt nach 1.5 Jahren mal wieder auf das Eisen zu schauen.
Das ist Dir wahrscheinlich klar und Deine Ärztin wird es mit Dir besprochen haben, dass es ein ernstzunehmendes Signal des Körpers ist, wenn er im Rahmen des Abnehmens seine Periode einstellt. Erst recht, wenn nun zwei Jahre schon keine Monatsblutung mehr vorhanden ist. Wenn man auf ungesunde Weise, radikal abnimmt, der Körper ständig zu wenig bekommt und überhaupt keine Diät notwendig war (Magersucht?), bekommt er zu wenig Fett, zu wenig Nährstoffe, u.a. zu wenig Eisen. Ich selbst habe darüber keine Erfahrungen, aber ich habe eine Bekannte, sie hat wegen (zum Glück überwundener) Magersucht keine Periode mehr. Sie hatte durch die Mangelernährung u.a. Eisenmangel, ob jetzt noch, weiss ich nicht. Sie hat vermutlich keine genetische Disposition für Hämochromatose. Es ist gut möglich, dass auch Du jetzt Eisenmangel hast, vielleicht sogar, selbst wenn Du die genetische Disposition für Hämochromatose haben solltest. Denn der Körper braucht genügend Nahrung, um sich Fruchtbarkeit und Monatsblutung, somit monatlichen Eisenverlust leisten zu können. Wie ernährst Du Dich jetzt, auch in punkto Eisenzufuhr? Auch Männer sind vor Eisenmangel nicht gefeit, z.B. auch männliche Vegetarier können Eisenmangel bekommen, wenn sie nicht auf genügend Eisenzufuhr achten.
Kurzum mein Rat: folge den Empfehlungen Deiner Ärztin, demnächst und in Abständen das Eisen testen zu lassen, damit man sehen kann, ob das Eisen bei Dir in Balance ist (nicht zu viel, nicht zu wenig). Liegt ein Eisenmangel vor, könnte sich dessen Behebung positiv auswirken und die Chance auf Wiederkehr der Periode erhöhen. Ich drücke Dir die Daumen, dass die negativen Folgen des Abnehmens noch verschwinden und Du wieder monatlichen Blutverlust hast oder ansonsten aber gut damit klarkommst.
Wenn Du magst, berichte doch mal, wie die Eisenwerte aussehen (Ferritin, Transferrin/Transferrinsättigung und Serumeisen) und vielleicht auch, wie das mit dem Abnehmen damals bei Dir gelaufen ist. Das würde anderen Mitlesenden helfen, die vielleicht in ähnlicher Situation sind.
Alles Gute, liebe Grüße
Lia