Eisen + Evolution des Menschen Teil1 HHler sind größer!
Eisen + Evolution des Menschen Teil1 HHler sind größer!
Hallo miteinander, nun schreib ich mal wieder was.
Evolutionärer Vorteil von viel oder wenig Eisen.
HFE- Mutationen könnten in der Geschichte des Menschen einen evolutionären Selektionsvorteil geboten haben. Bei Hungersnöten, häufigen Schwangerschaften oder bei der Abwehr von bestimmten Infektionen, überall da, wo Eisenmangel zum Problem wird.
Andersherum bringt in manchen Teilen der Welt ein Eisenmangel einen Vorteil bei der Abwehr von anderen Infektionen. Dazu schreibe ich später in Teil 2.
Ein Zeichen für den früheren Evolutionsvorteil von Menschen mit HFE-Mutationen könnte die Körpergröße sein, hat man jüngst herausgefunden.
Menschen mit HFE-Mutationen sind im Schnitt größer als Menschen ohne HFE-Mutation, sagt eine neue Studie. (Ich falle klar durch den Schnitt... wir können mal eine Umfrage machen...)
Teil1
Zuerst mal Allgemeines zur Körpergröße:
Die Körpergröße eines Menschen ist zu 90% genetisch bedingt.
Die Menschen haben sich in der Evolution an ihr jeweiliges Klima angepasst. Menschen in Warmgebieten haben eine eher zartgliedrige Statur und lange Armen und Beine entwickelt. Menschen in kalten Klimazonen hingegen mehr Größe und Masse sowie kürzere Gliedmaßen, um sich vor Wärmeverlust zu schützen. Bei Tieren findet man ähnliche Anpassungsmuster.
Die Größenforschung ist noch jung. Einiges ist beim Menschen schon gut untersucht. Faktoren für die Körpergröße sind
die Ernährungslage, Klimaveränderungen innerhalb einer Klimazone sowie die Bevölkerungsdichte. Und diese Faktoren beeinflussen sich auch gegenseitig.
Je nachdem, wie günstig die Lebensbedingungen in der Menschheitsgeschichte für das Größenwachstum waren, wurden die Menschen im Durchschnitt mal größer, mal kleiner. Wo Mangelernährung und Krankheiten herrschen, erreichen Menschen geringere Größe.
Der Größentrend geht jedoch klar nach oben. Die Menschen sind im Laufe der Jahrhunderte immer größer geworden. Einen Wachstumssprung gab es in der jüngeren Geschichte der Menschheit. Seit dem letzten Jahrhundert wuchsen die Menschen rasant um ca 10-15 Zentimeter. Bald dürfte die genetisch vorbestimmte Größe der Menschen an ihr Limit geraten sein, denn ab einer bestimmten Körpergröße haben die Menschen vermutlich wieder gesundheitliche Nachteile.
So gibt es Hinweise, dass große Körpergröße ein Risikofaktor für bestimmte Krebserkrankungen sein könnte.
Die Qualität und Menge der Ernährung und die medizinische Versorgung ist heutzutage in vielen Ländern besser als in den Jahrhunderten zuvor.
In Wohlstandsländern sind die Menschen durchschnittlich größer als in armen Ländern. Aber auch innerhalb eines Gemeinwesens verändert Wohlstand die durchschnittliche Körpergröße. So sind Kinder von Arbeitslosen einer Studie in Brandenburg zufolge zumindest dort im Schnitt kleiner als andere - wohl aufgrund der schlechteren Ernährungs-und Versorgungslage. Zudem gibt es Untersuchungen, die darauf hindeuten, dass größere Menschen bessere berufliche Chancen haben.
Solange ein Mensch sich im Wachstum befindet, nimmt der Körper alle Energie aus der Nahrung, die nicht für lebensnotwendige Körperfunktionen und Bewegung gebraucht wird, für sein Körperwachstum. Auch wenn durch Unter-und Mangelernährung der Kindheit entstandene geringere Körpergröße bis ins spätere Jugendalter teilweise noch aufgeholt werden kann, wirken die Lebensumstände während der ersten zwei- drei Lebensjahre auf die spätere Endgröße eines Menschen besonders ein.
Eiweissreiche Kost macht die Menschen größer. Fleisch ist sehr eiweissreich und aufgrund seiner Ähnlichkeit zum menschlichen Eiweiss gut verfügbar. (Heisst nicht, dass es gesünder bzw heutzutage gesünder ist als pflanzliches Eiweiss...)
Als die Menschen früherer Zeiten vom Jäger zum Ackerbauer wurden, schrumpfte ihre Körpergröße.
Lag das nur an der weniger eiweissreichen Kost? Oder spielt auch Eisen eine Rolle?
Tierische Kost bietet dem Körper nicht nur Eiweiss, sondern auch mehr gut verfügbares Eisen als pflanzliche Kost.
Genügend Eisen ist für eine gesunde körperliche und geistige Entwicklung von Kindern und Jugendlichen im Wachstum wichtig. Sie haben einen erhöhten Eisenbedarf.
Und hier kommen HFE-Mutationen ins Spiel. HFE-Mutationen können Menschen nicht nur krank machen, sie bieten vermutlich auch einen evolutionären Vorteil: In früheren Zeiten hatten die Menschen nicht so viel Eisen zur Verfügung. Sie verloren zudem auch mehr Eisen als wir heute, denn Wunden und Parasiten führten zu Blutverlust.
Mit HFE-Mutationen waren Menschen vor Eisenmangel besser geschützt, denn in einer eisenarmen Umgebung trugen HFE-Mutationen dazu bei, genug Eisen verfügbar zu machen. Schwangere Frauen und ihre Kinder konnten mit HFE-Mutation gesundheitlich fitter sein und das Risiko von Fehlgeburten konnte gesenkt werden. Betroffene Männer konnten Blutverlust aus Jagd und Kampf besser überleben.
HFE-Mutationen könnten einen positiven Einfluss auf die Entwicklung der Körpergröße haben, sagt nun eine Schweizer Studie aus dem Jahr 2013. Schweizer Ärzte (Krayenbühl u.a.) verglichen die Körpergröße von 176 Hämochromatose- Patienten mit der Körpergröße der Schweizer Bevölkerung insgesamt. Die HHler waren größer: Männer 4,3 Zentimeter größer als der Schweizer Durchschnittsmann, Frauen 3,3 Zentimeter größer als die Druchschnittsfrau.
Menschen mit genetischer Disposition für Hämochromatose können Eisen aus der Nahrung besonders effektiv aufnehmen. Besonders in den ersten beiden Lebensjahren und in der Pubertät ist eine genügende Eisenaufnahme aus der Nahrung für die Größenentwicklung wichtig. Genetischer Schutz vor Eisenmangel könnte das Größenwachstum der Menschen mit HFE-Mutationen begünstigen.
Die krankmachende Seite von HFE-Mutationen haben die Menschen mit Hämochromatose-Disposition, bei denen eine HFE-Mutation gleich doppelt vorliegt, damals wohl nur selten kennengelernt. Die Menschen wurden nicht so alt wie wir, sie hatten weniger Eisen in der Nahrung und verloren zugleich mehr Eisen. Daher konnten sie vermutlich häufig nicht sehr viel Eisen anspeichern. Das Eisen blieb wohl bei vielen homozygot oder kombiniert-heterozygot Betroffenen lebenslang in einigermaßen gesunder Balance.
Altersschätzungen und das heutige Verbreitungsgebiet der C282Y Mutation lassen vermuten, dass die C82Y Mutation vor ca 60-70 Generationen in Südskandinavien oder Irland zum ersten Mal aufgetreten ist und sich mit den Siedlungsgebieten der Kelten und entlang der Seefahrerzüge der Wikinger verbreitet hat. Vielleicht, so neuere Untersuchungen, ist die Mutation aber noch älter und schon frühere Seefahrer, vor der Zeit der Wikinger, haben die Mutation bereits in Europa verbreitet.
Die antiken Autoren sind sich einig: Erschreckend groß seien sie, die Kelten, wahre Hünen. Und auch der alte Cäsar fand die Kelten auffällig groß. Eine durchschnittlich große Keltin erreichte 155 cm Körpergröße. (Weitere Zahlen konnte ich auf die Schnelle nicht finden. Keltische Frauen waren laut meiner Quelle jedenfalls größer als in der Bronzezeit in den Jahrhunderten davor.)
Zu den späteren Wikingern habe ich einige Zahlen gefunden:
Ausgegrabene Männerskelette zeigen eine durchschnittliche Körpergröße von ca 174 cm, Frauenskelette von ca 161 cm. Es gab aber auch Wikingermänner mit 185 cm.
Das durchschnittliche Sterbealter der Männer lag bei 41 Jahren, das der Frauen bei 51 Jahren. In einem Gräberfeld mit Wikingern waren von den 128 Toten 79 im ersten Lebensjahr gestorben. Nur 10 % wurden 60 Jahre alt oder älter. Die meisten Kinder und mindestens ein Fünftel der Erwachsenen litten unter Eisenmangel. (Quelle Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Wikingerzeit).
Gerne wüsste ich, wie viele Wikinger zu der Zeit im Gräberfeld damals schon HFE-Mutationen hatten und wie groß der Eisenmangel bei anderen Völkern zu dieser Zeit war, hier fehlen mir aber die Informationen.
Klar ist: Auch heutzutage sind in Ländern, in denen HFE-Mutationen häufig vorkommen, die Menschen im Verhältnis größer als in Ländern mit wenig HFE-Mutationen.
Besonders groß sind die Menschen heute z.B. in den Niederlanden, Norwegen, Serbien und Schweden. Das sind Länder, in denen HFE-Mutationen häufig sind.
Am häufigsten sind HFE-Mutationen in Irland (14%). Häufig sind sie zudem bei Bevölkerung gälischer Abstammung in England und Frankreich (6.88%), in skandinavischen Ländern (6%), dagegen deutlich seltener bei Südeuropäern (2.5%) und Russen (1.8%)( Quelle:Humangenetik, Jan Murken S.486)
Ob die Schweiz ein ideales Untersuchungsland für diese Studie ist? Klar, die Schweiz ist voller Nachfahren der Kelten. Leben aber nicht gerade in der Schweiz sowohl Menschen in Mix mit deutlich nördlichen Genen als auch südeuropäischen Genen? Wäre das Ergebnis in einem anderen Land anders ausgefallen?
Und noch etwas ist mir nicht ganz klar. Die C282Y Mutation gehört natürlich zu den "nördlichen Genen", nur wie will man das klar mit weiterer Erbinformation für an nördliche Breiten angepasste Körpergröße auseinanderdividieren? Insgesamt dürfte die Kimaanpassung, die je nach Klimazone in den Genen der Menschheit steckt, meines Erachtens eine herausragende Rolle spielen. Soweit Teil 1.
Liebe Grüße und einen schönen Sonntag!
Lia
PS Wer im heutigen Sonntagsregen dazu schmökern will, untenstehend findet Ihr verwendete Materialien und weiterführende Links.
Übrigens, gibt man in die Suchmaschine "Körpergröße" und "weltweit" ein, erscheinen als Suchergebnisse Weltkarten der größten BH-Körbchengrößen https://www.google.de/#q=k%C3%B6rpergr% ... +weltkarte
-teils Deutsch zumeist laienverständlich - teils englische, medizinische Sprache-
-Die Schweizer Studie
(dt. gut lesbar)
http://derstandard.at/1376534348132/Uni ... e-Menschen
http://www.sprechzimmer.ch/sprechzimmer ... nschen.php
(engl. med.) http://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMc1303066
-HFE Ursprung Kelten/Wikinger
(engl. med.) http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20946107
-Auswirkungen und Häufigkeit von Eisenmangel
(dt. med) http://www.sciencedirect.com/science/ar ... 8X13000053
-HFE Evolutionsvorteil?
(dt. gut lesbar) http://www.haemochromatose-forum.de/for ... =21&t=1502
-Fleisch Evolutionsvorteil?
(dt. gut lesbar) http://www.welt.de/wissenschaft/article ... schen.html
-Körpergröße, Evolution allgemein
(Artikel dt. ; sehr gut lesbar)
http://www.uni-tuebingen.de/uni/wwl/SZ_ ... roesse.pdf
http://www.welt.de/wissenschaft/article ... inder.html
http://www.welt.de/wissenschaft/article ... meter.html
http://www.welt.de/wissenschaft/article ... oesse.html
http://www.handelsblatt.com/technologie ... 44454.html
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mens ... 33006.html
http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance ... 72278.html
Evolutionärer Vorteil von viel oder wenig Eisen.
HFE- Mutationen könnten in der Geschichte des Menschen einen evolutionären Selektionsvorteil geboten haben. Bei Hungersnöten, häufigen Schwangerschaften oder bei der Abwehr von bestimmten Infektionen, überall da, wo Eisenmangel zum Problem wird.
Andersherum bringt in manchen Teilen der Welt ein Eisenmangel einen Vorteil bei der Abwehr von anderen Infektionen. Dazu schreibe ich später in Teil 2.
Ein Zeichen für den früheren Evolutionsvorteil von Menschen mit HFE-Mutationen könnte die Körpergröße sein, hat man jüngst herausgefunden.
Menschen mit HFE-Mutationen sind im Schnitt größer als Menschen ohne HFE-Mutation, sagt eine neue Studie. (Ich falle klar durch den Schnitt... wir können mal eine Umfrage machen...)
Teil1
Zuerst mal Allgemeines zur Körpergröße:
Die Körpergröße eines Menschen ist zu 90% genetisch bedingt.
Die Menschen haben sich in der Evolution an ihr jeweiliges Klima angepasst. Menschen in Warmgebieten haben eine eher zartgliedrige Statur und lange Armen und Beine entwickelt. Menschen in kalten Klimazonen hingegen mehr Größe und Masse sowie kürzere Gliedmaßen, um sich vor Wärmeverlust zu schützen. Bei Tieren findet man ähnliche Anpassungsmuster.
Die Größenforschung ist noch jung. Einiges ist beim Menschen schon gut untersucht. Faktoren für die Körpergröße sind
die Ernährungslage, Klimaveränderungen innerhalb einer Klimazone sowie die Bevölkerungsdichte. Und diese Faktoren beeinflussen sich auch gegenseitig.
Je nachdem, wie günstig die Lebensbedingungen in der Menschheitsgeschichte für das Größenwachstum waren, wurden die Menschen im Durchschnitt mal größer, mal kleiner. Wo Mangelernährung und Krankheiten herrschen, erreichen Menschen geringere Größe.
Der Größentrend geht jedoch klar nach oben. Die Menschen sind im Laufe der Jahrhunderte immer größer geworden. Einen Wachstumssprung gab es in der jüngeren Geschichte der Menschheit. Seit dem letzten Jahrhundert wuchsen die Menschen rasant um ca 10-15 Zentimeter. Bald dürfte die genetisch vorbestimmte Größe der Menschen an ihr Limit geraten sein, denn ab einer bestimmten Körpergröße haben die Menschen vermutlich wieder gesundheitliche Nachteile.
So gibt es Hinweise, dass große Körpergröße ein Risikofaktor für bestimmte Krebserkrankungen sein könnte.
Die Qualität und Menge der Ernährung und die medizinische Versorgung ist heutzutage in vielen Ländern besser als in den Jahrhunderten zuvor.
In Wohlstandsländern sind die Menschen durchschnittlich größer als in armen Ländern. Aber auch innerhalb eines Gemeinwesens verändert Wohlstand die durchschnittliche Körpergröße. So sind Kinder von Arbeitslosen einer Studie in Brandenburg zufolge zumindest dort im Schnitt kleiner als andere - wohl aufgrund der schlechteren Ernährungs-und Versorgungslage. Zudem gibt es Untersuchungen, die darauf hindeuten, dass größere Menschen bessere berufliche Chancen haben.
Solange ein Mensch sich im Wachstum befindet, nimmt der Körper alle Energie aus der Nahrung, die nicht für lebensnotwendige Körperfunktionen und Bewegung gebraucht wird, für sein Körperwachstum. Auch wenn durch Unter-und Mangelernährung der Kindheit entstandene geringere Körpergröße bis ins spätere Jugendalter teilweise noch aufgeholt werden kann, wirken die Lebensumstände während der ersten zwei- drei Lebensjahre auf die spätere Endgröße eines Menschen besonders ein.
Eiweissreiche Kost macht die Menschen größer. Fleisch ist sehr eiweissreich und aufgrund seiner Ähnlichkeit zum menschlichen Eiweiss gut verfügbar. (Heisst nicht, dass es gesünder bzw heutzutage gesünder ist als pflanzliches Eiweiss...)
Als die Menschen früherer Zeiten vom Jäger zum Ackerbauer wurden, schrumpfte ihre Körpergröße.
Lag das nur an der weniger eiweissreichen Kost? Oder spielt auch Eisen eine Rolle?
Tierische Kost bietet dem Körper nicht nur Eiweiss, sondern auch mehr gut verfügbares Eisen als pflanzliche Kost.
Genügend Eisen ist für eine gesunde körperliche und geistige Entwicklung von Kindern und Jugendlichen im Wachstum wichtig. Sie haben einen erhöhten Eisenbedarf.
Und hier kommen HFE-Mutationen ins Spiel. HFE-Mutationen können Menschen nicht nur krank machen, sie bieten vermutlich auch einen evolutionären Vorteil: In früheren Zeiten hatten die Menschen nicht so viel Eisen zur Verfügung. Sie verloren zudem auch mehr Eisen als wir heute, denn Wunden und Parasiten führten zu Blutverlust.
Mit HFE-Mutationen waren Menschen vor Eisenmangel besser geschützt, denn in einer eisenarmen Umgebung trugen HFE-Mutationen dazu bei, genug Eisen verfügbar zu machen. Schwangere Frauen und ihre Kinder konnten mit HFE-Mutation gesundheitlich fitter sein und das Risiko von Fehlgeburten konnte gesenkt werden. Betroffene Männer konnten Blutverlust aus Jagd und Kampf besser überleben.
HFE-Mutationen könnten einen positiven Einfluss auf die Entwicklung der Körpergröße haben, sagt nun eine Schweizer Studie aus dem Jahr 2013. Schweizer Ärzte (Krayenbühl u.a.) verglichen die Körpergröße von 176 Hämochromatose- Patienten mit der Körpergröße der Schweizer Bevölkerung insgesamt. Die HHler waren größer: Männer 4,3 Zentimeter größer als der Schweizer Durchschnittsmann, Frauen 3,3 Zentimeter größer als die Druchschnittsfrau.
Menschen mit genetischer Disposition für Hämochromatose können Eisen aus der Nahrung besonders effektiv aufnehmen. Besonders in den ersten beiden Lebensjahren und in der Pubertät ist eine genügende Eisenaufnahme aus der Nahrung für die Größenentwicklung wichtig. Genetischer Schutz vor Eisenmangel könnte das Größenwachstum der Menschen mit HFE-Mutationen begünstigen.
Die krankmachende Seite von HFE-Mutationen haben die Menschen mit Hämochromatose-Disposition, bei denen eine HFE-Mutation gleich doppelt vorliegt, damals wohl nur selten kennengelernt. Die Menschen wurden nicht so alt wie wir, sie hatten weniger Eisen in der Nahrung und verloren zugleich mehr Eisen. Daher konnten sie vermutlich häufig nicht sehr viel Eisen anspeichern. Das Eisen blieb wohl bei vielen homozygot oder kombiniert-heterozygot Betroffenen lebenslang in einigermaßen gesunder Balance.
Altersschätzungen und das heutige Verbreitungsgebiet der C282Y Mutation lassen vermuten, dass die C82Y Mutation vor ca 60-70 Generationen in Südskandinavien oder Irland zum ersten Mal aufgetreten ist und sich mit den Siedlungsgebieten der Kelten und entlang der Seefahrerzüge der Wikinger verbreitet hat. Vielleicht, so neuere Untersuchungen, ist die Mutation aber noch älter und schon frühere Seefahrer, vor der Zeit der Wikinger, haben die Mutation bereits in Europa verbreitet.
Die antiken Autoren sind sich einig: Erschreckend groß seien sie, die Kelten, wahre Hünen. Und auch der alte Cäsar fand die Kelten auffällig groß. Eine durchschnittlich große Keltin erreichte 155 cm Körpergröße. (Weitere Zahlen konnte ich auf die Schnelle nicht finden. Keltische Frauen waren laut meiner Quelle jedenfalls größer als in der Bronzezeit in den Jahrhunderten davor.)
Zu den späteren Wikingern habe ich einige Zahlen gefunden:
Ausgegrabene Männerskelette zeigen eine durchschnittliche Körpergröße von ca 174 cm, Frauenskelette von ca 161 cm. Es gab aber auch Wikingermänner mit 185 cm.
Das durchschnittliche Sterbealter der Männer lag bei 41 Jahren, das der Frauen bei 51 Jahren. In einem Gräberfeld mit Wikingern waren von den 128 Toten 79 im ersten Lebensjahr gestorben. Nur 10 % wurden 60 Jahre alt oder älter. Die meisten Kinder und mindestens ein Fünftel der Erwachsenen litten unter Eisenmangel. (Quelle Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Wikingerzeit).
Gerne wüsste ich, wie viele Wikinger zu der Zeit im Gräberfeld damals schon HFE-Mutationen hatten und wie groß der Eisenmangel bei anderen Völkern zu dieser Zeit war, hier fehlen mir aber die Informationen.
Klar ist: Auch heutzutage sind in Ländern, in denen HFE-Mutationen häufig vorkommen, die Menschen im Verhältnis größer als in Ländern mit wenig HFE-Mutationen.
Besonders groß sind die Menschen heute z.B. in den Niederlanden, Norwegen, Serbien und Schweden. Das sind Länder, in denen HFE-Mutationen häufig sind.
Am häufigsten sind HFE-Mutationen in Irland (14%). Häufig sind sie zudem bei Bevölkerung gälischer Abstammung in England und Frankreich (6.88%), in skandinavischen Ländern (6%), dagegen deutlich seltener bei Südeuropäern (2.5%) und Russen (1.8%)( Quelle:Humangenetik, Jan Murken S.486)
Ob die Schweiz ein ideales Untersuchungsland für diese Studie ist? Klar, die Schweiz ist voller Nachfahren der Kelten. Leben aber nicht gerade in der Schweiz sowohl Menschen in Mix mit deutlich nördlichen Genen als auch südeuropäischen Genen? Wäre das Ergebnis in einem anderen Land anders ausgefallen?
Und noch etwas ist mir nicht ganz klar. Die C282Y Mutation gehört natürlich zu den "nördlichen Genen", nur wie will man das klar mit weiterer Erbinformation für an nördliche Breiten angepasste Körpergröße auseinanderdividieren? Insgesamt dürfte die Kimaanpassung, die je nach Klimazone in den Genen der Menschheit steckt, meines Erachtens eine herausragende Rolle spielen. Soweit Teil 1.
Liebe Grüße und einen schönen Sonntag!
Lia
PS Wer im heutigen Sonntagsregen dazu schmökern will, untenstehend findet Ihr verwendete Materialien und weiterführende Links.
Übrigens, gibt man in die Suchmaschine "Körpergröße" und "weltweit" ein, erscheinen als Suchergebnisse Weltkarten der größten BH-Körbchengrößen https://www.google.de/#q=k%C3%B6rpergr% ... +weltkarte
-teils Deutsch zumeist laienverständlich - teils englische, medizinische Sprache-
-Die Schweizer Studie
(dt. gut lesbar)
http://derstandard.at/1376534348132/Uni ... e-Menschen
http://www.sprechzimmer.ch/sprechzimmer ... nschen.php
(engl. med.) http://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMc1303066
-HFE Ursprung Kelten/Wikinger
(engl. med.) http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/20946107
-Auswirkungen und Häufigkeit von Eisenmangel
(dt. med) http://www.sciencedirect.com/science/ar ... 8X13000053
-HFE Evolutionsvorteil?
(dt. gut lesbar) http://www.haemochromatose-forum.de/for ... =21&t=1502
-Fleisch Evolutionsvorteil?
(dt. gut lesbar) http://www.welt.de/wissenschaft/article ... schen.html
-Körpergröße, Evolution allgemein
(Artikel dt. ; sehr gut lesbar)
http://www.uni-tuebingen.de/uni/wwl/SZ_ ... roesse.pdf
http://www.welt.de/wissenschaft/article ... inder.html
http://www.welt.de/wissenschaft/article ... meter.html
http://www.welt.de/wissenschaft/article ... oesse.html
http://www.handelsblatt.com/technologie ... 44454.html
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mens ... 33006.html
http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance ... 72278.html
Zuletzt geändert von Lia am Do 15. Mai 2014, 23:39, insgesamt 2-mal geändert.
Re: Eisen + Evolution des Menschen Teil1 HHler sind größer!
Hallo Lia!Lia hat geschrieben: Menschen mit HFE-Mutationen sind im Schnitt größer als Menschen ohne HFE-Mutation, sagt eine neue Studie. (Ich falle klar durch den Schnitt... wir können mal eine Umfrage machen...)
Danke für Deine Mühe! Soo ein langer Beitrag!
Die Idee mit der Umfrage ist gut!
Ich bin sicher auch nicht bei den "Größeren" dabei; und vom kleinen Bär will ich erst gar nicht reden...
Liebe Grüße!
Hanne
Liebe Grüße
Hanne
Hanne
Re: Eisen + Evolution des Menschen Teil1 HHler sind größer!
Hallo Lia,
herzlichen Dank für Deinen interessanten Beitrag.
Ich finde die Umfrage auch sehr gut ... wollte das vor längerer Zeit auch schon mal vorschlagen.
Ich selbst gehöre nicht zur Gruppe der "Größeren" ... bin nur 1.64
Liebe Grüße
Elena
herzlichen Dank für Deinen interessanten Beitrag.
Ich finde die Umfrage auch sehr gut ... wollte das vor längerer Zeit auch schon mal vorschlagen.
Ich selbst gehöre nicht zur Gruppe der "Größeren" ... bin nur 1.64
Liebe Grüße
Elena
Das Gute - dieser Satz steht fest - / Ist stets das Böse, was man lässt. (Wilhelm Busch)
Re: Eisen + Evolution des Menschen Teil1 HHler sind größer!
Ohhhhhhhhh weihaaaaaaaa,
die Natur muß sich bei mir wohl vertan haben, ich bin 1,57 m grooooooooooooooß.
Liebe Grüße ILKA
die Natur muß sich bei mir wohl vertan haben, ich bin 1,57 m grooooooooooooooß.
Liebe Grüße ILKA
- Kunozerus
- Alter Hase
- Beiträge: 718
- Registriert: Mo 28. Mai 2012, 22:14
- Wohnort: Wendland, wo die Wölfe wohnen
- Kontaktdaten:
Re: Eisen + Evolution des Menschen Teil1 HHler sind größer!
HHler sind nicht nur größer, sondern auch schöner! D.h. die meisten sehen im Vergleich zu Gleichaltrigen deutlich jünger aus.
Einen Vorteil muss es ja schließlich auch geben...
Einen Vorteil muss es ja schließlich auch geben...
Das Leben ist gar nicht so. Es ist ganz anders!
Liebe Grüße von Caro
Liebe Grüße von Caro
Re: Eisen + Evolution des Menschen Teil1 HHler sind größer!
Hat das ein bestimmter Doc, der mit N anfängt, gesagt? Der Satz kommt mir nämlich bekannt vor...Kunozerus hat geschrieben: nicht nur größer, sondern auch schöner!
Aber recht hat er und er muss es ja wissen. Hat ja den Überblick
Liebe Grüße
Lia
Re: Eisen + Evolution des Menschen Teil1 HHler sind größer!
Na, bei mir hats auch nicht geholfen, bin nur 1,60 m groß und damit auch noch kleiner als der Rest der Verwandtschaft.
Das mit der Schönheit muss ich mir noch mal durch den Kopf gehen lassen, ...
LG
Das mit der Schönheit muss ich mir noch mal durch den Kopf gehen lassen, ...
LG
Re: Eisen + Evolution des Menschen Teil1 HHler sind größer!
Schöner sind wir, Du auch. Ganz sicher. Caro hats gesagt.
Wir müssen nur an unsere Schönheit glauben. Wahre Schönheit kommt ja sowieso von innen.
Wir müssen nur an unsere Schönheit glauben. Wahre Schönheit kommt ja sowieso von innen.