HC-Variation ?

In diesen älteren Diskussionen der Vorjahre könnt Ihr lesen und auch weiter aktiv schreiben. Beachtet, dass sich der Stand der Forschung seitdem geändert haben kann. Es gibt inzwischen neue Empfehlungen und Leitlinien zur Diagnostik und Therapie.
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Frank183
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HC-Variation ?

Beitrag von Frank183 »

Hallo zusammen,

ich weiß, es ist ein Schuss ins Blaue, aber ich versuche es trotzdem einmal:

Bei meiner Mutter wurde vor ca. 15 Jahren HC homozygot diagnostiziert. SIe hatte die klassischen Laborwerte und auch Symptome. Aber mit regelmässigen Aderlässen hat sie das ganz gut im Griff. Damals haben ihr Vater, mein älterer Bruder und ich auch den Gentest gemacht und bei uns allen wurde HC heterozygot festgestellt. Der 282er, der andere wurde damals nicht gemacht. Unsere Laborwerte waren aber immer gut, also keinerlei Hinweis auf aktive HC.

Als mein Bruder knapp 40 war, wurde bei ihm Diabetes Typ 1 festgestellt. Also nicht der alters-/gewichts-/ernährungsbedingte Typ, sondern seine Bauchspeicheldrüse hat -quasi über Nacht- ihren Dienst quittiert, ohne erkennbaren Grund. (Er ist spindeldürr und ernährt sich gesund)

Als ich dann knapp 40 war, wurde ich auch -buchstäblich von einer Sekunde auf die andere- krank: Schwankschwindel, Tinnitus, Unterzuckerungen, Schwächegefühl, Herzrasen, Schlafstörungen, neurologische Symptome und teilweise kognitive Störungen. Und noch etliche andere höchst seltsame Symptome. Alles Dinge, die ich nie zuvor auch nicht mal annähernd erlebt habe.

Das ist jetzt über 5 Jahre her und unzählige ärztliche Untersuchungen (auch psychologisch) haben nichts ergeben. Durch hoch dosierte Vitamine und entsprechende Ernährung konnte ich mittlerweile die Ssymptome soweit abschwächen, dass ich einigermassen damit leben kann, aber es ist dennoch alles extrem rätselhaft. Natürlich schreien alle "psychosomatisch", aber ich kenne meinen Körper und meine Seele (ich bin jetzt 45) so gut, dass ich genau weiß, dass es nicht so ist, zumindest nicht alleine psychisch. Von einer Sekunde auf die andere war *alles* anders und ist seit dem so geblieben. Als wäre irgendetwas plötzlich "umgekippt"

Meine Eisen- und Leberwerte sind nach wie vor einwandfrei, insofern kann man HC im Prinzip ausschliessen. Allerdings habe ich gelesen, dass HC bei Männern typischerweise "um die 40" ausbricht, bzw. die Symptome sichtbar werden.

Und das bringt mich doch etwas ins Grübeln. Sowohl bei meinem Bruder als auch bei mir bricht kurz vor 40 buchstäblich über Nacht eine massive Krankheit aus. Klar kann das Zufall sein, aber ...

Gibt es evtl. auch irgendwelche Variationen dieses Gendefekts ? Gibt es evtl. auch noch andere Gene, die betroffen sein könnten ?

Oder kurz gesagt: fällt vielleicht irgendwem von Euch dazu zufällig irgendetwas ein ?

LG
Frank
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Lia
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Re: HC-Variation ?

Beitrag von Lia »

Hallo Frank,

herzlich willkommen im Forum! :winken

Zu Deinen Fragen. Klare Sache in punkto Hämochromatose:
Wenn Laborwerte bzgl Hämochromatose immer gut aussehen, kein Hinweis auf Hämochromatose besteht, ist keine Hämochromatose da, auch keine "Variation".
Es MUSS eine Eisenüberladung bestehen, um Symptome zu verursachen, egal welche Form der Hämchromatose.
Symptome von Hämochromatose "brechen" nur dann aus, wenn Eisenüberladung vorhanden ist, unabhängig Lebensalter. Das Alter von 40 bei Männern mit Homozygotie für C282Y nur eine ungefähre Marke, es kommt auf den Grad der Eisenüberladung an und wie schnell über die Jahre sich das Eisen hat anspeichern können.

Paar weitere Gedanken von mir zu Deiner Situation: Wenn die Ärzte eine psychosomatische Ursache für möglich halten, würde ich evtl einen Behandlungsversuch starten. Vielleicht bessern sich die Beschwerden. Gleich mehrere Bekannte von mir haben sehr ähnliche Symptome wie Deine, was sich als Panikattacken herausgestellt hat. Eine Bekannte hat mitten auf einer Autobahnfahrt aus völliger Gesundheit heraus plötzlich Schwindel gehabt, und ihr gings so schlecht, dass sie dachte, sie muss jetzt sterben und sie konnte grad noch auf den Seitenstreifen stoppen. Es war keine körperliche Ursache bei ihr, sondern ihre erste Attacke. Nun geht es ihr mit Hilfe einer Therapeutin sehr viel besser. Ein anderer Freund von mir erlebte das sehr ähnlich und der ist gar nicht der "Typ" für sowas, denkt man als Laie...auch er ist inzwischen in Behandlung und es geht ihm besser.
Welche nicht psychosomatischen Erkrankungen noch in Frage kommen?- keine Ahnung, da bin ich zu sehr Laie. Du warst ja schon bei unzähligen Ärzten, wie Du schreibst, daher würde ich Dir auch keine dauernden Arztwechsel empfehlen. Nur weil Dein Bruder auch eine Erkrankung in mittlerem Lebensalter bekommen hat, heißt das noch nicht, dass ein Zusammenhang besteht. Denn in mittlerem Lebensalter geht es oft los mit den Zipperlein....
Klar ist für Dich nun: für Hämochromatose-Symptome muss man Eisenüberladung haben, das ist bei allen Formen von Hämochromatose so.

Möchte Dich noch vor etwas warnen: Googlen im Internet auf der Suche nach einer Diagnose kann schnell zu Modediagnosen führen. (Hashimoto, Fibromyalgie, Borelliose, ADHS, Asperger-Autismus etc.) Foren für solche Modeerkrankungen stürzen sich auf die Neulinge und jeder, der auf der Suche nach einer Diagnose für seine Beschwerden ist, wird dort die jeweilige Forums-Diagnose erhalten durch Spezialärzte mit Speziallaboren und man darf Arzt, Labor und Therapie alles auch noch selbst bezahlen. Alle diese Erkrankungen, die in Mode sind, gibt es tatsächlich, nur nicht jeder hat sie...)
Und ich wäre mit Vitamin-Supplementierung vorsichtig, weil Untersuchungen gezeigt haben, dass manche Nahrungsergänzung ohne tatsächlichen Mangel schädlich wirken kann, aber das muss Dein Arzt beurteilen.

Alles Gute für Dich :nick

liebe Grüße

Lia
Frank183
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Re: HC-Variation ?

Beitrag von Frank183 »

Liebe Lia,

habe sehr herzlichen Dank für Deine ausführliche Antwort :blumen

Ja, HC ist -zumindestens bislang- ausgeschlossen. Meine Gedanke war nur, dass wenn es einen Gendefekt gibt, dann gibt es da vielleicht noch einen. Damals vor 15 Jahren hat man nur C282Y untersucht, H63D war damals, wenn ich mich richtig erinnere, noch völlig unbekannt. Seit dem wurde ja sehr viel geforscht und ich dachte, es gibt da vielleicht neue Erkenntnisse, die damit irgendwie in Verbindung stehen, so nach dem Motto "40% der Personen, die den C282Y-Defekt haben, haben auch den XY123-Defekt, der ganz andere Auswirkungen hat"

Was die Psychosomatik betrifft: ich habe ja eine Therapie gemacht, war sogar mal 2 Monate in einer psychsomatischen Tagesklinik. Da habe ich viel über mich gelernt, ich bereue das überhaupt nicht, aber meine körperlichen Symptome sind davon keinen Deut besser geworden. Aber nicht mal ein kleines bisschen. Und es kam auch nicht das geringste bisschen heraus, warum ich Panikattacken haben sollte.

Soweit ich weiß, geht eine Panikattacke ja auch wieder vorbei, aber bei mir ist das ja chronisch. Und während Schwindel und Tinnitus und Schlafstörungen ja durchaus psychisch bedingt sein können, gibt es aber auch Symptome, die sich nun beim besten Willen nicht mehr psychosomatisch erklären lassen. Zum Beispiel, dass ich vor diesem Tag X ziemlich anfällig für Erkältungen war, aber seit dem (5,5 Jahre) keine einzige mehr hatte. Bei mir hinterlassen schon die kleinsten "Einschläge" gigantische blaue Flecke, die werden gar nicht erst blau, die sind dann direkt violett/schwarz. Wenn ich früher mal zu wenig Schlaf bekommen hatte, dann war ich den ganzen Tag schweinemüde, aber ich seitdem werde ich überhaupt nicht mehr müde, den ganzen Tag kein bisschen, trotz enormem Schlafmangel. Und beim Diabetestest (ogTT) geht mein Blutzucker normal rauf, dann wieder runter, aber er stabilisiert sich nicht bei 100mg/dl, sondern geht extrem tief runter (30-50), bis schon an die Grenze zur hypogläkämischen Krise. Mit den entsprechenden Symptomen.

Also ... die Psyche spielt sicherlich immer eine Rolle und ich will auch nicht sagen, dass es diese Psychosomatik nicht gäbe, aber ... heutzutage machen es sich die Ärzte da auch sehr einfach. Finde ich so direkt nix, dann ist es eben psychisch und tschüss.

Und ja, die Internetkrankheiten ... ich weiß. Der Leidensdruck ist halt enorm, nicht mal zu wissen, was überhaupt los ist. Das sind die von Dir genannten Krankheiten schon sehr verführerisch ...

LG
Frank
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Lia
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Re: HC-Variation ?

Beitrag von Lia »

Hallo Frank,
Erkenntnisse, die damit irgendwie in Verbindung stehen, so nach dem Motto "40% der Personen, die den C282Y-Defekt haben, haben auch den XY123-Defekt, der ganz andere Auswirkungen hat"
Es gibt zwar Erkenntnisse aus Studien, die untersuchen, ob die ein oder andere Hämochromatose-Mutation überdurchschnittlich häufig bei bestimmten Erkrankungen vorkommt und ob die Mutationen einen Faktor erhöhtes Risko bedeuten könnten. Oder je nachdem eine Art Schutzfaktor darstellen und bei den mutierten Menschen seltener auftreten als in der Allgemeinbevölkerung. Aber aus keiner dieser Untersuchungen hat sich je herleiten lassen: wer C282Y homozygot ist, hat automatisch auch einen anderen Gendefekt, also eine Kombi.
Wenn ich früher mal zu wenig Schlaf bekommen hatte, dann war ich den ganzen Tag schweinemüde, aber ich seitdem werde ich überhaupt nicht mehr müde, den ganzen Tag kein bisschen, trotz enormem Schlafmangel.
Bei Depressionen wird Schlafentzug als therapeutisches Mittel benutzt, weil viele depressive Patienten seltsamerweise auf Schlafentzug mit verminderten depressiven Symptomen reagieren, mehr Lebensfreude und Antrieb haben und den Tag über viel fitter sind als sonst. Leider hält dieser Zustand nicht dauernd an, wenn wieder normal geschlafen wird, kommen die depressiven Symptome zurück.

Blaue Flecke: Auch bei mir ist es so, dass ich extrem blaue Flecke bekomme, bei mir ist aber alles normal (keine Leukämie etc)
Erkältungen: könnte sich evtl doch auch psychosomatisch erklären lassen: Anzeiger/Blitzableiter für psychischen Druck können sich verlagern - was früher in Form von häufigen Erkältungsinfekten passierte, kann abgelöst werden von sich anders äußernden psychosomatische Beschwerden? Frag mal Deinen Arzt dazu.
Bei unbehandelten Autoimmunerkrankungen habe ich schon von mehreren Patienten mitbekommen, dass sie auffällig selten einen banalen Erkältungsinfekt bekamen. Keine Ahnung, ob das objektivierbar wäre...
BLutzucker: muss nicht unbedingt mit den anderen Beschwerden zusammenhängen. Was sagt der Arzt dazu?

Mir fällt auf, dass zumindest in meinem Bekanntenkreis in mittlerem Erwachsenenalter die meisten mindestens 1 Therapie hinter sich haben. Preis einer Wohlstands-und Leistungsgesellschaft? Oder werden psychische Erkrankungen heute nur häufiger diagnostiziert? Die Kriegstraumata ganzer Generationen von 2 Weltkriegen in Deutschland blieben untherapiert.
Darf ich dazu etwas ausschweifen? Denn ein Foto habe ich heute in der Zeitung gesehen und bin erschrocken, wie unzufrieden die Gesichter aussehen. Diese Unzufriedenheit, diese verkniffenen, unter Druck stehenden Gesichter von eigentlich wohlsituierten Menschen, die alles Materielle haben, die sehe ich ständig. Gibt mir immer mehr zu denken. Und nicht nur mir, es wird Thema auf den Hundegängen, unter Kollegen und Freunden ist es das sowieso schon länger.
Hier das Foto: Die Leute sind auf einem Stoffmarkt, den es nur 1 mal im Jahr gibt. Sie sollten sich freuen, ihrem Hobby nachzugehen, besondere lange gesuchte Stoffe "zu jagen, Jäger und Sammler sein zu dürfen, Zeit und Sorgen zu vergessen, Muße und Markttreiben zu genießen. Aber nein, sie gucken alle 5 verkniffen. Schau mal auf die Gesichter auf diesem Foto (oberes Foto vergrößern) .(edit: Foto entfernt)Das ist, was ich meine. Hoffe, sie gucken nur skeptisch, weil der Marktverkäufer Unmögliches erzählt :wink: . Aber mir ist dasselbe erst neulich auf einem Markt in anderer Stadt aufgefallen. Wer südeuropäische Märkte oder Suks kennt, weiss wie lebendig die Gesichter dort aussehen.... Sehe dies als ein besonders in Deutschland vorkommenes Phänomen in der Wohlstands-und Leistungsgesellschaft.Was ich Dir damit sagen will, es muss nicht unbedingt das 1 traumatische Ereignis sein, was den Körper mitreagieren lässt, es kann vielleicht auch unterschwelliger Dauerdruck sein.

Du hast natürlich recht, wenn ein Arzt kaum Zeit für seinen Patienten hat, und sich auf die Schnelle nichts finden lässt, muss schnell mal die Psyche herhalten.
Beispiel Panikattacken-Symptome, können selten auch mal rein körperliche Ursache haben- wenn dann die Psyche behandelt wird, schlägt die Therapie nicht an. Andererseits sind eben psychisch bedingte Erkrankungen sehr häufig. Leider ist es in unserer Gesellschaft einfacher, eine körperliche Erkrankung zu haben, wegen einem Herzinfarkt auszufallen ist einfacher zu sagen vor sich selbst und den Kollegen, als ein Krankheitsausfall wegen Depression. Man darf ja nicht schlapp machen....
Viele körperlich bedingte Erkrankungen haben andererseits aber auch psychische Beschwerden mit dabei, die Hämochromatose ja auch. Zudem machen chronische Erkrankungen, chronische Schmerzen und auch chronische Ungewissheit (was habe ich?) mürbe und müde.

Ich würde nicht unbedingt alle Deine aktuellen Beschwerden auf 1 Ursache zurückführen, sondern auch die Möglichkeit sehen, dass es mehrere Ursachen gibt.
Würde die psychosomatisch Komponente weiter mit im Blickfeld haben, vielleicht ein andere Therapeut, eine andere Therapieform?
Würde wie gesagt auch kein Ärztehopping betreiben. Was Du aber mal machen könntest: Es gibt ein Internetforum, das ärztlich betreut wird. Ich halte dieses Forum für seriös und den Arzt für kompetent. Er macht da neben seiner Praxis ehrenamtlich. Du könntest Deine Beschwerden schildern, aufzählen, was alles bisher untersucht ist und Laborwerte dazu angeben (mit Einheiten und Normbereich). Du wirst dort natürlich auch keine Diagnose bekommen, auch Ärzten sind Ferndiagnosen verboten. Aber es wäre ein beratender Draufblick eines Mediziners, der seine Meinung schreibt, was seines Erachtens noch denkbar wäre, wie man weiter vorgehen soll. (http://www.medizin-forum.de/phpbb/viewforum.php?f=30 Allgemeinmedizin Dr. Tillenburg)

Wenn Du magst, schreib, wie es bei Dir weiter geht - auch wenn das nicht wirklich Hämochromatose-Thema ist. :winke

Liebe Grüße

Lia
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wolle
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Re: HC-Variation ?

Beitrag von wolle »

Hallo Frank,

Willkommen im Forum!

Ich möchte Euren ( lia und Deinen ) Austausch, welcher sehr interessant ist nicht weiter stören, - ich werde ihn weiter verfolgen und ggf. meine Meinung o. Ä. dazu geben!

Zwei Dinge möchte ich einfach mal anmerken:

Betreffend Gen-Test: ..... so wie ich es verstanden habe, hast du Frank, vor vielen Jahren einen Gen-Test machen lassen (?), wo du der meinung bist, das viele Mutationen noch nicht bekannt waren (?), ist jetzt meine Frage hast du jetzt denn noch mal einen Gentest machen lassen?

Und was mir weiter aufgefallen ist, - nimm es mir bitte nicht übel, ich werde wohl auch den Beitrag noch öfter lesen müssen, - bei Deinen ganzen Mitteilungen, vermisse ich Deine Selbstakzeptanz Deiner Wehwehchen! Dieses soll jetzt bitte nicht falsch verstanden werden, - vielleicht habe ich es auch selber falsch verstanden ......?! Für mich wird es in meinem Leben immer wichtiger meine chronischen Leiden zu akzeptieren, - denn ich werde sie nicht einfach loswerden können, wie eine Erkältung oder einen Blauenfleck!
Ich kann nur lernen damit umzugehen, - und da gehört für mich an erster Stelle die akzeptanz, - ja es ist mist, das ich HC habe, und so oft zu Aderlass muss, und ja es ist Mist, das ich nicht mal zum Blutspenden kann, weil die mein Blut nicht haben wollen ..... Ja, und es ist auch Mist, das ich Diabetes habe, zu hohen Blutdruck, bei Sport schnell schlapp mache ...... etc..... ich kann die Aufzählung beliebig
fortfahren, .... doch ich kann es nicht ändern, die Diabetes, HC, Alkoholkrankheit .... etc.... werde ich nicht mehr los, - allso versuche ich damit Leben zu lernen! Und gerade bei mir z. B. mit meiner Alkoholkrankheit und auch Diabetes, ja und auch bei der HC, gibt es Spielregeln, die ich einhalten muss, wie z. B. immer das erste Bier o. Ä. stehen zu lassen, bei der Diabetes den Blutzucker kontrollieren ...., und wenn ich da mich vernachlässige, vernachlässige ich meine Krankheit etc.... und werde Rückfällig ....

Es ist mein stätiges Ziel, mein Lebensmanagement mit meinen mir zur Verfügung stehenden Mitteln, zu verbessern, und lebenswert zu machen, - und es ist meine Herausforderung, jeden Tag vom Neuen, den Blutzucker zu kontrollieren, im Sport meine Kondition zu steigern, und jeden Tag keinen Alkohol anzurühren! Dabei gibt es Tage, an denen es mir sehr gut gelingt, und Tag, an denen es mir weniger gut gelingt, - aber wenn ich mich in einer ruhigen Minute darauf besinne, - komme ich meist zu dem Ergebnis, und der Erinnerung, was ich gemeistert habe, - und darauf bin ich trotz meiner Leiden stolz auf mich!

Wenn ich Deine Beiträge lese, - empfinde ich sie als durcheinander und unklar, - wo Dein Weg hin gehen soll, oder was du willst, -
vielleicht liege ich da aber auch falsch, - wenn mir Dinge unklar sind, oder die Themen zuviel werden, erstelle ich mir eine Punkteliste bzw. auch todo liste! Ich räume meine vermüllte Schublade auf, lege die vielen Dinge geordnet in Kisten oder Ordnern nach Themenbereiche ab, und wenn ich sortiert bin, mir einen Überblickt verschaft habe, nehme ich mir die einzelnen Bereiche vor, schaue nach, was zu machen ist, wie erreiche ich ein Ziel, wie schwer ist es, - nehme mir die einfachsten Aufgaben vor, die ich schnell erledigen kann, - und so bekomme ich was Weg und schaffe Platz für andere wichtige Aufgaben ..... Und dieses ist sicher besser, als viele Dinge aufeinmal zu machen, und weil es soviel ist, fehlt mir die Zeit, - somit gehe ich die Dinge halbherzig an, und wenn mir etwas nicht gelingt, - gebe ich womöglich auch noch den Anderen z. B. die Schuld ....

So, doch mal wieder sehr ausführlich geschrieben, - wobei ich jetzt mal offen lasse, ob es für Dich zutreffend ist, - aber ich denke mal
einen Einblick in ein oder mein oder das " Gefühls- und Zeitmangement " kann keinem was schaden, - und hier lesen ja hoffentlich viele
unsere Beiträge, - das vielleicht der Eine oder Andere etwas für sich mitnehmen kann!

Schönes WE

:hallo wolle :hallo
LG Wolle
Mein HC Tagebuch: http://www.haemochromatose-forum.de/for ... f=83&t=352



Meine Daten:
Heteor H63D; Ferritin 1160/Transferin 289/ -sättigung 49%/ Eisen 35,4(2005) - Diabetes (09.2012) -
Abstinent (ab 2010 ) - Nichtraucher (auch schon ganz schön lange ) jetzt Erhaltungs-AL´s ( 56 / 25275 [gesamt Al / ml.] )
Stand: 12.2016
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Lia
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Re: HC-Variation ?

Beitrag von Lia »

@ Wolle off topic: nix von wegen stören. :) Jeder darf posten. Find das Forum derzeit sowieso viel zu ruhig und würde mich riesig freuen, wenn mehr Leute mehr schreiben und es nicht ständig eher nur ein Dialog zwischen zwei Menschen ist. Ein Forum kann mehr. An jeden, der sich nicht traut zu schreiben, es aber gerne würde: legt los, hier wir keinem der Kopf abgerissen! Jeder kann was Interessantes schreiben. Man muss nicht unbedingt medizinisches Wissen haben, das ist ja ein Laienforum, man kann seine Erfahrungen mitteilen, bestärken. usw Je mehr Leute dazu schreiben, desto besser. (Dann fällt es nicht so auf, dass ich so langes Zeug schreib...ich will nämlich gar nicht immer so viel schreiben müssen...)

Hallo miteinander,
zwischen Euch beiden, Frank und Wolle, empfinde ich insofern einen großen Unterschied, weil Du, Wolle, Deine Diagnosen bereits weisst - das, womit Du Dich arrangierst und zu Ordnung und Selbstakzeptanz findest. Frank geht es eher so wie vielen von uns damals, die lange Zeit nur gemerkt haben, dass etwas nicht stimmt. Etwas aus dem Ruder läuft. Viel später erst fand der Arzt die Diagnose Hämochromatose und die Erklärung für die Beschwerden. Das hat zwar noch nicht die Beschwerden verschwinden lassen, aber es ist wenigstens das ständige Fragezeichen weg und man hat auch die Gewissheit, ja man hat richtig gelegen mit seinem Körpergefühl, dass etwas nicht stimmt.
Frank, für Dich ist wohl die Unsicherheit belastend, dass du noch gar nicht weisst, was die Ursache ist und warum Du die Beschwerden hast, oder? Auch die Frage, psychosomatisch oder nicht, belastet vermutlich.
Anders als Wolle finde ich: wird schon klar, was Du willst: eine Diagnose und damit verbunden eine Behandlung der Beschwerden.
Einen schönen Sonntag Euch beiden. :)

Liebe Grüße

Lia
Frank183
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Re: HC-Variation ?

Beitrag von Frank183 »

Habt sehr herzlichen Dank ! Ich bin heute unterwegs und das getippsel auf dem Smartphone nervt. Ich werde morgen da ausführlich darauf eingehen

LG Frank
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Hanne
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Re: HC-Variation ?

Beitrag von Hanne »

Hallo Frank! :hallo

Auch von mir ein herzliches Willkommen hier bei uns.
Ich kann den Wunsch nach einer handfesten Diagnose gut nachvollziehen.
Mir ging es damals nach Diagnosestellung "Hämochromatose" insofern besser, als ich einige meiner Beschwerden besser zuordnen konnte (an allem ist die HC ja auch nicht schuld :wink: ).
Ich wünsche Dir, daß Du den Grund für Deine Beschwerden findest.

Liebe Grüße! :winke
Hanne
Liebe Grüße :winke
Hanne
Frank183
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Re: HC-Variation ?

Beitrag von Frank183 »

So, noch mal sehr herzlichen Dank für Eure Beiträge. Ihr habt so viel geschrieben, dass ich das erstmal nur häppchenweise beantworten kann ...

Lia: dass sich psychsomatische Symptome verschieben von "oft erkältet" zu "gar nicht mehr erkältet, aber dafür Schwindel" ... also das halte ich für ein bisschen esoterisch. Nicht böse gemeint, ist natürlich nicht auszuschliessen, aber da kann ich irgendwie nicht so viel mit anfangen, sorry.

Ja, das Leben ist psychisch defintiv belastender und schwieriger als noch vor 20-30 Jahren. Andererseits: ist das wirklich der alleinige Grund dafür, dass heutzutage 3x so viele Psychopharmaka wie vor 15 Jahren verschrieben werden ? Und dass heutzutage 90% der Psychopharmaka *nicht* von Psychiatern verschrieben werden, sondern von Hausärzten ? Da finde ich die Kriegskinder/Kriegsenkel-Thematik schon fast einleuchtender, die geht ja auch eng mit der Epigenetik einher. Und daher kam auch so ein bisschen mein Gedanke bezgl. der Gene. Ob möglicherweise irgendein vererbtes Programm auf meinen Genen plötzlich "angeknipst" worden ist.

Und - ob und in welchem Maße meine körperlichen Beschwerden psychisch bedingt sind, kann ich nicht mit Gewissheit sagen, aber: diese körperlichen Symptome, vor allem der Schwindel sind definitv in allerhöchstem Maße psychisch enorm belastend.

So, morgen mehr von mir ... :winken

LG
Frank
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Lia
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Re: HC-Variation ?

Beitrag von Lia »

Hallo Frank nur kurz auf die Schnelle,

das war gar nicht esoterisch gemeint. (Im Gegenteil, versuche, esoterisch abgehobene Geldmacherei, die es genauso gibt wie in der von den Esoterikern so benannten "Schulmedizin", wieder auf einigermaßen evidenzbasierte Faktenbasis zu runterzubringen.)
Bin überzeugt, dass sich Symptome psychosomatischer Natur ganz "schulmedizinisch" unesoterisch in andere Körperregionen "verlagern" können, kanns allerdings jetzt nicht belegen. Wäre mal eine Frage an einen Mediziner.

Liebe Grüße

Lia
Frank183
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Re: HC-Variation ?

Beitrag von Frank183 »

Lia hat geschrieben: Bin überzeugt, dass sich Symptome psychosomatischer Natur ganz "schulmedizinisch" unesoterisch in andere Körperregionen "verlagern" können, kanns allerdings jetzt nicht belegen. Wäre mal eine Frage an einen Mediziner.
Liebe Lia,

wie soll gerade ein Mediziner das beantworten können ? Für diese ganze Psychosomatik gibt es ja eben so gar keinen wissenschaftlichen Beweis. Zum Teil ist es sogar widerlegt: Magengewschwüre galten jahrzehntelang als Musterbeispiel für eine psychosomatische Erkrankung. (--> Stress --> Ärger). Dann hat man vor ca. 30 Jahren den Heliobacter Pylori entdeckt und wissenschaftlich bewiesen, dass *der* ein Magengewschwür verursacht. Und dass man den *nicht* mit Familientherapie wieder los wird.

Dennoch: neulich ist ein Bekannter von mir zum Arzt gegangen, weil er Magendrücken hatte, was nicht wieder von alleine weg gehen wollte. Rat mal, welche Frage ihm der Arzt als allererstes gestellt hat ? Richtig: "haben Sie Stress ???"

Nichts für ungut, aber ich muss den Menschen erst noch kennen lernen, der massive körperliche Beschwerden alleine mit Psychotherapie los geworden ist ...

Bis später
Frank
Frank183
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Re: HC-Variation ?

Beitrag von Frank183 »

@Wolle: nein, ich habe bislang nicht noch einmal einen Gentest machen lassen. Das war ja meine eigentliche Frage gewesen, ob mittlerweile andere Gendefekte bekannt sind, die mit sowas in Zusammenhang stehen könnten, aber offensichtlich ist das wohl nicht der Fall.

Und es stimmt: ich akzeptiere diese "Wehwehchen" nicht. Warum sollte ich auch ? Zumindest nicht so lange, bis ich eine belastbare Diagnose habe, die impliziert, das es keine Behandlungsmöglichkeiten gibt. Diabetes wäre ein Beispiel dafür, oder ALS, Parkinson, Alzheimer und manch andere. Sicherlich: sollte ich keine Lösung finden, so werde ich mich früher oder später damit abfinden müssen. Und mein Leben entsprechend gestalten müssen, aber auch nach fünfeinhalb Jahren bin ich immer noch motiviert.

Und was ich will, ist doch ganz einfach: ich will erstmal wissen, was überhaupt los ist. Und wenn ich das weiß, dann kann ich das ganz gezielt angehen - sofern es Behandlungsmöglichkeiten gibt.

LG
Frank
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